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Christenverfolgung

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Christenverfolgungen sind staatlich durchgeführte, geförderte oder geduldete Maßnahmen, die auf eine systematische Benachteiligung und existenzielle Bedrohung von Christen aufgrund ihres Glaubens abzielen. Sie können Verhaftungen, Versammlungs- und Gottesdienstverbote, gezielt gegen christliche Gemeinden gerichtete Enteignungen, Vertreibung, Folter, Massaker und Massenhinrichtungen umfassen. Das Zeichen der frühen Christen war ein Fisch (auf griechisch Ischthys).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Der Begriff

Als „Christenverfolgung“ bezeichnet man traditionell die Unterdrückung des frühen Christentums im Römischen Reich bis zum Mailänder Toleranzedikt des Jahres 313. Die Kirchengeschichte berichtet zudem über weitere kollektive Verfolgungen christlicher Gemeinden und Kirchen in anderen Ländern und Zeiten durch andere Religionen oder Ideologien, vor allem im Einflussbereich des Islam, Nationalismus, Kommunismus und Nationalsozialismus.

Systematische staatliche oder gesellschaftliche Verfolgung von Christen ist zu unterscheiden von bloßer Feindschaft verschiedener Weltanschauungen, Ablehnung christlicher Lehren, Diskriminierung oder Einengung kirchlicher Tätigkeiten durch eine restriktive Gesetzgebung. Auch werden Christen nicht unbedingt primär wegen ihres Glaubens verfolgt, sondern auch aus ethnischen, nationalistischen, rassistischen oder politischen Gründen. Diese Verfolgungen betreffen dann oft andere Minderheiten ebenso.

Verfolgungen so genannter Ketzer durch andere Christen im europäischen Mittelalter oder die Glaubenskriege aus der Zeit der Reformation und Gegenreformation fallen nicht unter den Begriff Christenverfolgung.

[Bearbeiten] Im Neuen Testament überlieferte Verfolgungen

[Bearbeiten] Römische Provinz Judäa

Das Christentum entstand seit der Kreuzigung des Jesus von Nazaret durch den römischen Statthalter Pontius Pilatus. Die ersten Christen glaubten an seine Auferweckung und daran, dass Jesus Christus der Messias (Erlöser, Sohn Gottes) für die ganze Menschheit sei. Dieses Bekenntnis brachte sie in Gefahr aus zwei Richtungen:

  • dem Sanhedrin (Hohen Rat) in Judäa, oberste Autorität im damaligen Judentum, der Jesus an Pilatus ausgeliefert hatte. Seine exekutiven Befugnisse waren begrenzt: Umso mehr versuchten die sadduzäischen Hohenpriester, ihre gesamtjüdische Führungsrolle über den Tempelkult zu wahren.
  • dem römischen Staat, dessen Provinzfürsten die Macht des römischen Kaisers durchzusetzen hatten und römisches Recht vor allem gegen Aufstände autonom anwenden konnten.

Der lukanischen Apostelgeschichte zufolge konnten die Christen ihre Botschaft anfangs aber frei und unbehelligt verkünden: sogar im Tempel mitten in Jerusalem (Apg 2,14ff). Pilatus verfolgte sie nach Jesu Tod nicht weiter; er ignorierte innerjüdische Konflikte, solange sie seine Macht nicht bedrohten. Der Sanhedrin ließ einige Apostel nach ihren ersten Missionserfolgen festnehmen und verhören; sie wurden gezüchtigt und verwarnt, aber wieder freigelassen (Apg 4,21; 5,40).

Dazu trug offenbar die berühmte Fürsprache des Pharisäers Gamaliel im Sanhedrin entscheidend bei (Apg 5,34-39):

Ist ihr Rat oder Werk aus den Menschen, so wird es untergehen; ist es aber aus Gott, so könnt ihr sie nicht hindern ...

Wie Joseph von Arimathia hatten die Pharisäer darum wohl schon das Todesurteil gegen Jesus abgelehnt. Anders als die Sadduzäer duldeten sie die Urchristen als innerjüdische messianische Sekte, deren Wahrheit man an ihrem Erfolg in der Geschichte ablesen könne. So konnte auch Paulus von Tarsus, der von Gamaliel ausgebildet wurde (Apg 22,3), später in seinem Prozess vor dem Sanhedrin (um 56) die Uneinigkeit zwischen beiden jüdischen Gruppen ausnutzen (Apg 23,6).

Nachdem Pilatus abgesetzt worden und sein Nachfolger Festus wohl noch nicht in Judäa eingetroffen war, konnten die Sadduzäer jedoch ihr Religionsgesetz (vor allem das Deuteronomium) anwenden. Der erste Christ, der wegen seines Glaubens den Tod fand, war der Diakon Stephanus. Er wurde um 36, wohl wegen seiner tempelkritischen Mission in der jüdischen Diaspora, als Gotteslästerer und Gesetzesbrecher angeklagt, aber - ähnlich wie Jesus selbst - erst wegen seines öffentlichen Bekenntnisses zum Menschensohn vom Sanhedrin verurteilt (Apg 6,8 - 7,60). Im Auftrag der Sadduzäer soll Paulus seine Steinigung beaufsichtigt und danach eine große Verfolgung der Jerusalemer Urchristen eingeleitet haben (vgl. Gal 1,13f/1. Kor 15,9). Ein Teil von ihnen floh daraufhin nach Syrien und Samaria; ein Kern mit den Aposteln als Gründern blieb jedoch in Jerusalem. Ihre Anhänger konnten Stephanus bestatten und öffentlich betrauern (Apg 8,1-2).

Vertrieben wurden nur Christengemeinden in Judäa, eventuell auch Galiläa; im Diasporajudentum dagegen wurden sie nicht verfolgt, sondern konnten weiterhin häufig Synagogen für ihre Missionspredigten nutzen. Dies wie auch die gesetzesfreie Heidenmission führte letztlich zur Ausbreitung ihrer Religion im damaligen römischen Reich, zunächst in Kleinasien (Apg 11,19ff).

44 bedrängte der von Rom eingesetzte judäische König Herodes Agrippa I. die übrigen Jerusalemer Christen, ließ den Apostel Jakobus den Älteren enthaupten und nahm Simon Petrus, einen der Gemeindeleiter, gefangen, um auch ihn am Passahfest hinzurichten. Er wollte sich damit wohl beim Hohen Rat beliebt machen (Apg 12,1-4). Kurz darauf ließ er sich auf dem Höhepunkt seiner Macht bei einem Festakt als Gott verehren; wenige Tage später starb er nach nur drei gesamtjüdischen Regierungsjahren. Sowohl Lukas als auch Flavius Josephus (Antiquitates 19, 343-350) sahen darin ein Gottesurteil: Juden wie Christen lehnten die Vergötterung von Menschen ab. Hier bahnte sich der Konflikt mit dem Kaiserkult an.

Eine im Neuen Testament unbestätigte Notiz bei Josephus berichtet, Jakobus der Gerechte, der Bruder Jesu und damalige Leiter der Urgemeinde, sei im Jahr 62 auf Geheiß des Hohepriesters gesteinigt worden. Nach Eusebius von Caesarea, der sich dazu auf Hegesippus berief, musste die Urgemeinde daraufhin vorübergehend nach Pella fliehen. Vier Jahre später kam es unter Führung der Zeloten zum nationalen jüdischen Aufstand, der 70 mit der Tempelzerstörung endete. Damit verloren auch die Christen ihr Zentrum. Dennoch kehrte ein Teil von ihnen zurück und blieb in der Stadt bis zum Ende des Bar-Kochba-Aufstands (135). Dann verbot Kaiser Vespasian allen Juden die Ansiedlung in Jerusalem. Judäa wurde in Syria Palaestina umbenannt.

Die bis dahin entstandenen Evangelien setzen vielfach eine Verfolgungssituation der Christen in und um Israel voraus. Mk 13,9-13 z.B. kündet in einer Jesusrede an:

Sie werden euch den Gerichten übergeben, und in den Synagogen werdet ihr geschlagen werden, und vor Fürsten und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen zum Zeugnis.

Historiker sehen darin meist einen Reflex auf die Situation nach dem Tempelverlust; Spannungen mit den Synagogen verschärften sich mit dem Wachstum der Christengemeinden, bis das nun rabbinisch dominierte Judentum sie ausschloss (Ketzerfluch im Achtzehnbittengebet um 100).

Eine systematische Verfolgung war damit nicht verbunden. Auch die Übergabe an „Fürsten und Könige“ wurde kaum von Juden veranlasst. Vielmehr wurden Juden und Christen von den Römern auch in außerpalästinischen Provinzen kaum unterschieden und gemeinsam verfolgt, wenn Konflikte mit ihnen zu eskalieren drohten. Die Christen sahen darin eine zu erwartende, notwendige Konsequenz ihres Glaubens an den Juden, der Gottes Reich gebracht hatte und wiederkommen würde (Mt 5,11).

[Bearbeiten] Mittelmeerraum außerhalb Judäas

Das römische Reich war damals kein straff organisierter Zentralstaat; in den Provinzen regierten die Statthalter relativ souverän. Sie mussten dabei auf örtliche Gegebenheiten Rücksicht nehmen und sich mit Städten, Klientelfürsten, Landbesitzern arrangieren. So konnten die Lokalbehörden die „Christianer“ sehr verschieden behandeln. Erst seit der Gemeindegründung in Antiochien erkannten römische Staatsbeamte sie als eigene Gruppe (Apg 11,26). Ortsansässige Juden sorgten für ihre Ausweisung (Apg 13,44-50).

Die Paulusmission brachte Unruhe und Spaltung in manche hellenistische Städte des Mittelmeerraums. In Ikonion z.B. soll Paulus für seine Kritik am Jupiterkult fast gesteinigt worden sein (Apg 14,5.19). In Philippi, einer Römerkolonie, wurden er und seine Begleiter wegen „Aufruhr“ und „unrömischer“ Botschaft angeklagt, gefoltert und inhaftiert. Mit Berufung auf ihr römisches Bürgerrecht seien sie jedoch freigekommen (Apg 16,11-40). In Thessaloniki sollen Juden sie aus Neid auf ihre Missionserfolge angeklagt haben (Apg 17,5-7):

Diese alle handeln gegen des Kaisers Gesetze, indem sie sagen, ein Anderer sei König, nämlich Jesus.

Ungeachtet der antijudaistischen Darstellung - die Juden lehnten Götzendienst und Gottkönigtum selber ab und wurden deswegen in der Antike lange vor den Christen existentiell bedroht - wird hier schon der entscheidende Grund späterer Christenverfolgung sichtbar: Die Anbetung eines vom römischen Staat Gekreuzigten als Messias konnte als Staatsfeindschaft wirken.

Ein weiteres Motiv für Verfolgungen deutet sich in Apg 19,23-40 an: Durch die „neue Lehre“ der Christen verloren Kunsthandwerker, die Götterstatuen aus Edelmetallen herstellten und ihre Zulieferer und Händler im Raum Ephesus ihren Absatzmarkt. Der Goldschmied Demetrius berief daraufhin eine Protestversammlung ein, die die Paulusmissionare festsetzte und zu lynchen drohte. In dieser Lage nahm der örtliche „Kanzler“ Alexander, ein Jude, die Christen in Schutz und erklärte:

Ihr habt diese Menschen hergeführt, die weder Tempelräuber noch Lästerer unserer Göttin (Diana) sind.

Er erreichte, dass die Menge sich beruhigte und die Männer freiließ. Dies zeigt zum einen: Ein Jude konnte trotz des Ersten Gebots Fremdkulte diplomatisch anerkennen; zum anderen verhielt er sich fair und rettete ortsfremden Christen das Leben, obwohl sie mit Juden um die gleiche Klientel konkurrierten.

[Bearbeiten] Verfolgungen im Römischen Reich

[Bearbeiten] Toleranz, Polytheismus und Kaiserkult

Das religiöse Verständnis der alten Römer war prinzipiell von Toleranz geprägt. Sie unterschieden zwischen privatem Kult (sacra privata), dessen Pflege dem Familienvater, und dem Staatskult (sacra publica), dessen Ausübung den Priestern oblag. Diese waren Staatsbeamte und wurden seit der Zeit der Republik vom stadtrömischen Magistrat beaufsichtigt.

Die Römer verehrten ursprünglich abstrakte Numina, das heißt göttliche Kräfte, die sie in der Natur wie auch im menschlichen und staatlichen Leben am Werk sahen. Später gaben sie diesen Wirkkräften Namen wie Mars - für die Kraft des Krieges - oder Venus - für die Kraft der Liebe. Aufgrund dieser Vorstellung fiel es den Römern leicht, die eigenen Götter mit denen anderer Völker zu identifizieren. So betrachteten sie etwa den griechischen Zeus nur als anderen Namen für den von ihnen verehrten Göttervater Jupiter (siehe dazu Interpretatio Romana).

Der altrömische Götterglaube war von einer einfachen „Vertragstheorie“ geprägt: Die Menschen schuldeten den Göttern Verehrung und diese den Menschen dafür Schutz und Hilfe (Motto: do ut des; „Ich gebe, damit du gibst“). Daraus ergaben sich zwei Dinge: Erstens war der peinlich genaue Vollzug der Staatskulte - etwa für Jupiter - nach römischem Verständnis zwingend notwendig für die Wohlfahrt des Staates. Zweitens entwickelte sich mit der Zeit eine weitgehende Toleranz gegenüber fremden Kulten, deren Schutz sich die Römer ebenfalls versichern wollten. So war schon in republikanischer Zeit das Ritual der Invocatio bekannt, mit dem fremde Götter eingeladen wurden, ihren Sitz in Rom zu nehmen. In der Kaiserzeit gab es daher in Rom eine Vielzahl von Tempeln für ursprünglich nichtrömische Kulte wie den der Isis oder des Mithras.

Seit den Anfängen der römischen Geschichte war der religiöse Bereich untrennbar mit dem staatlichen verbunden. Mit der Ausdehnung des Römischen Reichs, insbesondere aber mit der Errichtung des Prinzipats wuchs die Notwendigkeit eines einheitlichen Staatskults, der die religiösen Sitten und Bräuche einer Vielzahl unterworfener Völker, die aber prinzipiell geachtet wurden, überwölben konnte, um die Reichsangehörigen an Staat und Kaiser zu binden. Diese Funktion fiel seit der Zeit des Augustus dem auf die Person des Princeps konzentrierten Kaiserkult zu. Bereits Augustus hatte zusätzlich zu den höchsten staatlichen Ämtern auch das des Pontifex Maximus, des obersten Priesters, übernommen. Seit seinem Tod wurden die meisten verstorbenen Kaiser konsekriert, also rituell als Numina der staatlichen Macht und Schutzgötter des Reiches verehrt. Wie schon der Staatskult zur Zeit der Republik wurde nun auch der korrekte Vollzug des Kaiseropfers als notwendig für das weitere Gedeihen des Reiches betrachtet. Es wurde damit zum Ausdruck eines loyalen, staatstragenden Verhaltens. Jeder, der sich ihm entzog, musste den Römern höchst suspekt erscheinen, da er in ihren Augen das öffentliche Wohl gefährdete.

Die Christen sahen sich anfangs als jüdische Erneuerungsbewegung und wurden auch von den Römern jahrzehntelang als jüdische Sekte aufgefasst. Jüdische Gemeinden waren bereits im ganzen Imperium Romanum verbreitet: Das Erste Gebot erlaubte ihnen nur die Verehrung ihres eigenen Gottes. Sie griffen aber die Bilder- und Götzenkulte ihrer Umgebung nicht an, sondern lehnten sie nur für sich ab. Das galt Römern zwar als „barbarisch“, wurde aber vom Staat toleriert und rechtlich abgesichert. So genossen die Juden seit Caesar im Prinzip Religionsfreiheit, da die Römer ihre Religion zwar als fremd und unverständlich wahrnahmen, sie aber aufgrund ihres hohen Alters duldeten. Bis 70 und darüber hinaus gewannen Juden ebenso wie die Christen, die sich vom Judentum erst unvollständig gelöst hatten, Zulauf unter den so genannten „Gottesfürchtigen“: römischen Staatsbürgern aller Nationen, die die als hedonistisch und dekadent empfundene Lebensweise ihrer Oberschicht abstieß.

Die Christen betonten zwar ihre Staatstreue und beteten für den Kaiser. Aber sie lehnten den Synkretismus und Polytheismus ihrer Umgebung ab und verweigerten den römischen Staatssymbolen ihre Anerkennung. Offensiver als das Judentum verlangten sie von den Adressaten ihrer Mission die Aufgabe ihrer Tempel, Riten und Götterbilder. Damit zogen sie sich im Römischen Reich leicht den Unwillen der übrigen Bevölkerung zu.

Der Staat ließ sie zunächst gewähren und nötigte sie als jüdische Sekte nicht zur Verehrung der Kaiser. Er schützte sie aber auch nicht gegen örtliche Willkür. Bald galt ihr Glaube - auch wegen des unaufhaltsamen Wachstums seiner Anhängerschaft - als staatszersetzend und gefährlich; nach dem Ersten Jüdischen Krieg (um 70), als sich die Christen endgültig vom Judentum emanzipierten und nun auch vom römischen Staat als eigener Kult wahrgenommen wurden, verlor das Christentum den Schutz, den es in den Augen des Staates als jüdischer Kult genossen hatte. Als „neuer Aberglaube“ galt die Religion nun als prinzipiell illegal, auch wenn systematische Verfolgungen lange Zeit unterblieben.

[Bearbeiten] Unter Claudius (41-54)

Bereits im Jahr 38 war die jüdische Religion im Bereich Italiens verboten worden, nachdem Juden aufgrund des Ersten Gebots, zu dem auch das Bilderverbot gerechnet wird, in Jerusalem, aber auch sonst im Reich gegen Kaiserbilder protestiert hatten. Im Zusammenhang mit diesem Anwachsen jüdischen Widerstands waren Kaiphas und Pilatus – die beiden Hauptverantwortlichen für die Hinrichtung Jesu – kurz nacheinander abgesetzt worden.

49 wurden Juden als Anhänger des „Chrestus“ durch ein Edikt des Kaisers Claudius aus Rom ausgewiesen (Sueton-Notiz). Ist mit „Chrestus“, wie viele Forscher meinen, Christus gemeint, so hätte dort schon damals eine Christengemeinde existiert. Paulus traf einige ihrer vertriebenen Mitglieder um 50 in Korinth (Apg 18,1f). Dabei wird deutlich, dass die Regierung zwischen Juden und Christen anfangs keinen Unterschied sah und beide gleichermaßen verfolgte, wenn sie die öffentliche Ordnung störten. Aus Anlass eines Tumults in Alexandria drohte Claudius den dortigen Juden und so indirekt auch den Christen:

Wenn sie meinen Anordnungen nicht folgen, werde ich sie mit allen Mitteln verfolgen als Leute, die eine Seuche einschleppen, die sich über die ganze Welt verbreitet.

Die Ausbreitung von Fremdkulten, die sich nicht in ihre polytheistische Umgebung einpassen wollten und damit das Konfliktpotential in den Provinzen erhöhten, wurde also als Bedrohung der öffentlichen Ordnung wahrgenommen. Das Vorgehen dagegen sollte mit den römischen Sitten zugleich staatliche Sicherheit gewährleisten.

[Bearbeiten] Unter Nero (54-68)

Die Christenverfolgung im Jahr 64 hatte nichts mit dem Kaiserkult zu tun. Sie folgte auf einen verheerenden Brand in Rom, der zehn von vierzehn, darunter die ärmeren, gerade von Juden und Christen bewohnten Stadtteile traf. Dies ist vor allem durch Tacitus bekannt.

Ihm zufolge kam danach das Gerücht auf, der Kaiser selbst habe die Brandstiftung befohlen. Nero habe versucht, diesen Verdacht auf die verhasste religiöse Minderheit der „Chrestianer“ zu lenken. In diesem Zusammenhang erwähnt Tacitus „Christus“ und seine Kreuzigung durch Pilatus und fährt fort:

Man verhaftete zuerst Leute, die bekannten, dann auf ihre Anzeige hin eine riesige Menge. Sie wurden nicht gerade der Brandstiftung, wohl aber des allgemeinen Menschenhasses überführt. Die Todgeweihten benutzte man zum Schauspiel. Man steckte sie in Tierfelle und ließ sie von Hunden zerfleischen, man schlug sie ans Kreuz oder zündete sie an und ließ sie nach Einbruch der Dunkelheit als Fackeln brennen.

Nero habe dafür seinen Park zur Verfügung gestellt, dort ein Zirkusspiel veranstaltet und sich als Wagenlenker unter das Volk gemischt.

So regte sich das Mitleid - obwohl sie schuldig waren und die härtesten Strafen verdienten -, weil sie nicht dem Allgemeinwohl, sondern der Grausamkeit eines Einzelnen zum Opfer fielen.

Tacitus lässt offen, was die Verhafteten bekannten: ihre Schuld am Brand oder ihren Glauben. In beiden Fällen wäre die Denunziation vieler „Mitschuldiger“ unlogisch. Diese wurden also willkürlich verhaftet; ihr Christsein reichte aus, um sie verdächtig und als „Sündenbock“ geeignet zu machen. Die Christen waren offenbar schon in den Jahren zuvor als Unruhestifter aufgefallen - wahrscheinlich war es in Rom wie in anderen Städten zu Konflikten mit den jüdischen Gemeinden gekommen, und die Römer hatten die Anhänger der neuen „Sekte“ als Verursacher dieser Unruhe ausgemacht. Auch Tacitus hegte trotz seiner Abneigung gegen Nero keine Sympathie für die Christen und hätte sie in einem geordneten Verfahren ebenfalls für ihren „Hass gegen das Menschengeschlecht“ - also die Ablehnung römischer Sitten und Riten - geopfert, um die Sympathie im Volk für sie zu verringern. Dieser Vorwurf des odium generis hatte zuvor auch schon die Juden getroffen. Er grenzte aus der römischen Gesellschaft aus und konnte somit fatale Folgen haben.

Nero genoss zuvor gerade im Osten des Reiches, wo das frühe Christentum seine Basis hatte, einen untadeligen Ruf als Schützer der Bürgerrechte: Es war üblich, ihn als obersten Schiedsrichter anzurufen. Lukas bestätigt, dass auch Paulus sich in seinem Prozess in Jerusalem auf den Kaiser berief (Apg 25,11). Dieser konnte allerdings auch neues Recht und Straftatbestände setzen.

Ob die Christen in Rom sich beim Brand nicht an den Löscharbeiten beteiligten und dadurch zusätzlichen Hass auf sich zogen, ist unbekannt. Paulus hatte ihnen im Römerbrief eingeschärft, alle Verfolger, gerade auch Staatsvertreter, zu segnen und sie mit zuvorkommender Nächstenliebe zu beschämen, um Böses mit Gutem zu überwinden (Röm 12,9-21):

Soviel an Euch liegt, haltet mit allen Menschen Frieden!

Die Verfolgung blieb in Neros Regierungszeit ein Einzelfall und war auf Rom begrenzt. Sie wurde erst viel später von den Kirchenvätern mit dem Kaiserkult in Verbindung gebracht. Der christlichen Legende nach sollen auch die Apostel Petrus und Paulus im Verlauf von Neros „Zirkusspiel“ hingerichtet worden sein: Paulus als römischer Bürger durch das Schwert, Petrus als Ausländer durch Kreuzigung. Zumindest die zweite Angabe wird allerdings von vielen Forschern, die eine Anwesenheit des Petrus in Rom bezweifeln, abgelehnt.

[Bearbeiten] Unter Domitian (81-96)

Nach dem jüdischen Aufstand in Palästina, den unter anderem ein Kaiserbild im Tempel ausgelöst hatte, wurden Juden reichsweit verstärkt von der Regierung beobachtet und von der römischen Oberschicht verachtet. Die Juden mussten fortan eine Sondersteuer (fiscus Iudaicus) zahlen, was übrigens die Neigung vieler Christen erhöhte, sich selbst gegenüber der Obrigkeit endgültig vom Judentum zu distanzieren. Insgesamt war die Zeit nach dem Ersten Jüdischen Krieg wohl von Spannungen geprägt. Diese Situation könnte hinter den wenigen verstreuten Notizen zu Verfolgungen in Domitians Regierungszeit stehen.

Der römische Historiker Cassius Dio berichtet, im Jahr 95 habe der Kaiser neben vielen anderen, die in die jüdischen Sitten verirrt waren, auch seinen Vetter wegen „Gottlosigkeit“ hinrichten lassen und dessen Frau verbannt. Der Vorwurf lässt erahnen, dass es um die Ablehnung der Staatsgötter ging: Christen galten deswegen später als atheoi.

Der spätantike christliche Autor Eusebius von Caesarea zitiert dazu Hegesippus und behauptet, die Frau des kaiserlichen Vetters sei Christin gewesen. Domitian habe dann eine Judenverfolgung befohlen, die auch Christen getroffen habe, die als Juden denunziert worden seien. Darunter seien Enkel des Judas, eines Bruders Jesu, gewesen. Man habe sie dem Kaiser vorgeführt, er habe sie verhört und nach der Art ihres Glaubens gefragt. Als sie ihm erklärten, Christi Reich sei nicht weltlich, sondern himmlisch, habe er sie freigelassen und die Verfolgung der Christen eingestellt.

Die Darstellung lässt nicht erkennen, was genau die Verfolgung veranlasste. Sie war, wenn sie überhaupt historisch ist, zeitlich begrenzt und traf eher Juden als Christen. Dabei können lokale Spannungen zwischen ihnen eine Rolle gespielt haben.

[Bearbeiten] Unter Trajan (98-117)

Nach der endgültigen Trennung vom Judentum (um 100) wurde das Christentum auch vom römischen Staat als eigenständige Religion wahrgenommen. Nun mussten Christen wie alle Staatsbürger regelmäßig Weihrauch vor einem Kaiserbild in den Kaisertempeln verbrennen. Dabei konnten sie sich von einem Haussklaven vertreten lassen; aber viele lehnten diesen Ausweg für sich ab: Sklavendienste waren in einer christlichen Hausgemeinschaft nicht üblich - sofern die Sklaven Christen waren.

Anfang des Jahres 100 bat der Statthalter der Provinz Bithynien in Kleinasien, Plinius, in einem Brief den Kaiser Trajan um Rat, wie er sich zu den störrischen Christen verhalten solle: Sei schon ihr Name (= ihr Christusbekenntnis) an sich strafbar, auch wenn kein Verbrechen vorliege, oder seien es die Verbrechen, die mit dem Namen zusammenhingen? Er habe sie verhört, mit der Todesstrafe bedroht und die, die sich weigerten, ihrem Glauben abzuschwören, hinrichten lassen. Viele anonym Angeklagte habe er Götter anbeten, dem Kaiserbild opfern und Christus lästern lassen. Wer das erfüllt habe, sei freigelassen worden: Denn zu all dem sollen sich wahre Christen nicht zwingen lassen. Viele hätten daraufhin erklärt, sie seien früher Christen gewesen, hätten sich aber nur am regelmäßigen Lobsingen beteiligt und einen Eid geschworen: nicht etwa zu einem Verbrechen, sondern zur Unterlassung von Diebstahl, Raub, Ehebruch, Treulosigkeit, Unterschlagung von anvertrautem Gut. Die Zehn Gebote und christliche Lasterkataloge klingen hier an (vgl. 1. Kor 5,11; 1. Tim 1,9f u.a.): Demnach waren Christen an sich gute Staatsbürger. Doch Plinius klagte:

Nicht nur über die Städte, sondern auch über die Dörfer und das flache Land hat sich die Seuche dieses Aberglaubens verbreitet. Es scheint aber, dass es möglich ist, sie aufzuhalten und in die richtige Richtung zu lenken.

Kaiser Trajan billigte sein Verfahren; man könne nicht alle vermuteten Christen gleich behandeln. Er ordnete an:

Sie aufspüren soll man nicht. Wenn sie angezeigt und überführt werden, müssen sie bestraft werden... Klageschriften ohne Autor dürfen bei keiner Straftat Platz haben. Denn das wäre ein sehr schlechtes Beispiel und passt nicht zu unserem Zeitalter.

Das Christentum sollte also eingedämmt, nicht aber aktiv verfolgt oder gar ausgemerzt werden: Nur ein Christ, der sich öffentlich weigerte, den Göttern (und damit dem Kaiser) zu huldigen, galt als Verbrecher und Staatsfeind. Dabei bot die römische Rechtstradition einen gewissen Schutz vor Willkür: Christen sollten nicht gezielt ausfindig gemacht, anonyme Anzeigen nicht berücksichtigt werden. Nur wer nachweislich den Kaiserkult verweigerte, war wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt hinzurichten. Damit war aber auch klar: Im Fall einer Anklage konnten Christen ihr Leben durch Vollzug des Opfers, also Verrat ihres Glaubens retten, was zweifellos auch viele taten, zumal vielen frühen Christen die Ausschließlichkeit der Christusverehrung nicht bewusst war (weshalb sie von christlichen Autoren immer wieder aufs Neue eingeschärft werden musste). Da jeder römische Bürger sie anzeigen konnte, waren Christen nun permanent gefährdet; ob sie verfolgt wurden, hing vielfach von „Volkes Stimme“ ab. Nach dieser Regelung gingen die Behörden fortan vor, was insgesamt eine recht ungestörte Verbreitung des Christentums ermöglichte.

[Bearbeiten] Regionale Verfolgungen im 2. Jahrhundert

Von Domitian bis zu Commodus (180-192) gab es einige lokal begrenzte Verfolgungen von Christen mit unterschiedlicher Intensität. Allerdings wird auch hier die Historizität manch einer erst in späteren Quellen bezeugten Märtyrergeschichte von einigen Forschern in Frage gestellt. Eine davon war die blutige Hetzjagd auf Christen in der Hafenstadt Smyrna (heute: Izmir). In deren Verlauf wurde 155 auch der damalige Bischof Polykarp verbrannt. Eine Aufzeichnung seiner Gemeinde, das Zeugnis des Polykarp, erzählt von den Vorgängen und wurde damals unter Christen weit verbreitet.

Dieser älteste christliche Märtyrerbericht stilisiert den Bischof zu einem vorbildlichen Märtyrer. Schon bei seiner Festnahme habe er auf Flucht verzichtet und freudig ausgerufen: Des Herrn Wille geschehe! Er sei den Soldaten entgegen geeilt, habe sie als Gäste bewirtet und beschämt, bis sie an ihrem Auftrag zweifelten. Er sei zum Statthalter gebracht worden, der ihn vergeblich bat: Bedenke dein Alter! Opfere dem Kaiser und lästere Christus! Auch Drohen mit Raubtieren habe nichts ausgerichtet. Darauf habe das Volk verlangt: Vor die Löwen! Vor die Löwen! Der Statthalter habe dies abgelehnt und stattdessen einen Scheiterhaufen in der Zirkusarena errichten lassen. Bis zuletzt habe der Brennende Gott gelobt und ihm gedankt, dass er dieses Todes gewürdigt worden sei.

Einen weiteren Bericht dieser Art von 177 in der Regierungszeit Mark Aurels aus Lugdunum (Lyon) in Gallien zitiert Eusebius von Caesarea in seiner Kirchengeschichte. Auch unter ihm wurden angeblich viele Christen in die Arena geschickt und fanden dort den Tod. Allerdings wurden viele der anfangs seltenen christlichen Märtyrerlegenden erst später angefertigt oder vorhandene tendenziös verändert. Offizielle römische Quellen zur Christenpolitik findet man dagegen kaum. Das tatsächlich Ausmaß der Verfolgungen ist daher kaum zu bestimmen.

Noch war das Christentum bloß eine von vielen Sekten im römischen Reich. In Abgrenzung von gnostischen Einflüssen, Marcioniten und Montanisten vollzog es aber einen inneren Wandel und entwickelte eine hierarchische Organisationsform: das monarchische Bischofsamt. Ab etwa 180 wurde zudem der Kanon des Neuen Testaments festgelegt. Damit gewannen die Gemeinden innere und äußere Stabilität. Kirchliche Amtsträger hatten nun auch politisches Gewicht gegenüber den lokalen Behörden.

Sie wurden in der nichtchristlichen Bevölkerungsmehrheit zumeist abgelehnt und von der gebildeten Oberschicht zugleich tief verachtet. So äußerte Caecilius Natalis, ein Sprecher des Heidentums, um 200 über die Christen:

Es sind Leute, welche aus der untersten Hefe des Volkes unwissende und leichtgläubige Weiber sammeln, die ja schon wegen der Schwäche ihres Geschlechts leicht zu gewinnen sind und eine ruchlose Verschwörerbande bilden. Sie verbrüdern sich in nächtlichen Zusammenkünften, ein feiges und lichtscheues Volk, stumm in der Öffentlichkeit und nur in Winkeln gesprächig. Die Tempel verachten sie als Grabmäler, die Götter verfemen sie, über die Opfer lachen sie. Obwohl selbst bemitleidenswert, bemitleiden sie die Priester, verschmähen Ehrenstellen und Purpurkleider und können nicht einmal ihre Blöße decken!

Das zeigt Misstrauen gegenüber der Mission der Christen unter den Ärmeren, ihren privaten Hausgottesdiensten und ihrer Ablehnung von Staatsämtern. Da sie als undurchschaubar und staatsgefährdend galten, wurden ihnen bald allerlei unerklärliche Unglücksfälle angelastet. So schrieb Tertullian auch um 200:

Wenn der Tiber bis in die Stadtmauern steigt, wenn der Nil nicht bis über die Feldfluren steigt, wenn die Witterung nicht umschlagen will, wenn die Erde bebt, wenn es eine Hungersnot, wenn es eine Seuche gibt, sogleich wird das Geschrei gehört: Die Christen vor die Löwen!

Diese Situation spiegeln auch die christlichen Schriften, die in jener Zeit (etwa 100-150) entstanden: der 1. Petrusbrief, der 1. Clemensbrief und die Offenbarung des Johannes. Sie richteten sich u.a. an Gemeinden wie Smyrna und Philippi, die schon Verfolgungen erdulden mussten. Angelehnt an jüdische Märtyrertheologie und die Paulusschule, entwickeln sie Gedanken, die ihnen halfen, mit der ständigen Existenzgefährdung umzugehen. Sie deuten das Leid der Christen als unausweichliche Konsequenz ihres Glaubens: Der Weg in Gottes Reich führt notwendig durch die tödliche Ablehnung der Welt (Apg 14,22). Sie ist die gottferne Fremde (Phil 3,20). Hinter ihren „Mächtigen und Gewaltigen“ stehen Satan und seine Dämonen, gegen die nur die „Waffenrüstung Gottes“ bestehen kann: Wahrheit, Gerechtigkeit, die Frohbotschaft des Friedens (Eph 6,10-17) - im Vertrauen auf den, dessen Tod den Frieden zwischen Gott und Welt, Nahen und Fernen, Juden und Heiden gestiftet hat (Eph 2,13-16). So mahnt 1. Petr 4,12:

Meint nicht, euch widerfahre etwas Seltsames, sondern freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben möget. Selig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet für den Namen Christi...

Darum war aktiver Widerstand gegen staatliche Maßnahmen seitens der Christen sehr selten. Sie beantworteten Feindseligkeiten nicht mit Gewalt, sondern mit verstärkter Erinnerung an ihren Herrn und seinen schon errungenen Sieg über den Tod.

[Bearbeiten] Unter Severus (193-211)

Septimius Severus errang den Kaiserthron erst, nachdem er drei Mitbewerber aus dem Feld geschlagen hatte. Er suchte sich dann als angeblicher Sohn des vergöttlichten Mark Aurel zu legitimieren und bevorzugte Syrien und Nordafrika als Machtbasis gegenüber Rom. In diesem Kontext erließ er 202 unter Androhung der Todesstrafe ein Verbot aller Bekehrungen zum Christentum oder Judentum. Es sollte vor allem die Grenzprovinzen treffen und den Zulauf zur Kirche dort stoppen. Ein generelles Verbot war damit nicht verbunden.

Aber das Edikt ermutigte römische Bürger, die verhassten „Menschenverächter“ jetzt öfter bei den Behörden anzuzeigen. Die Folge waren vermehrte lokale Christenverfolgungen, besonders von Katechumenen, Neugetauften und deren Lehrern. Häufig wurde ihnen Gottlosigkeit (irreligiositas), Inzest oder Mord vorgeworfen: Dahinter stand der Hass auf die Abschottung der Christengemeinden und das Gewohnheitsrecht (institutum) aus dem 1. Jahrhundert, wonach erwiesene Staatsfeinde auch gewöhnlicher Vergehen überführt seien. Christsein wurde nun also per se als Staatsfeindschaft betrachtet. Dennoch gefährdeten örtliche Pogrome die Kirche insgesamt nicht: Sie verlangsamten nur ihre Ausdehnung und sorgten dafür, dass die Neubekehrten ihr Glaubensbekenntnis ernster nahmen, stärkten also eher ihre innere Oppositionshaltung zum Staat.

In den folgenden 40 Jahren blieben die Christen relativ unbehelligt. Die Kaiser waren vollauf mit der Abwehr von äußeren Feinden beschäftigt. Eine auf Rom begrenzte Verfolgung fand vielleicht 235 unter dem Soldatenkaiser Maximinus Thrax (235-238) statt, doch ist der historische Gehalt dieser zuerst bei Eusebius von Caesarea (HE VI,28) erwähnten Nachricht unklar.

[Bearbeiten] Unter Decius (249-251)

Mit diesem Herrscher begann die allgemeine Verfolgung des Christentums im gesamten Römischen Reich. Diese richtete sich faktisch primär gegen die Christen und wurde administrativ und systematisch durchgeführt. Vorausgegangen war Roms Tausendjahrfeier (247/248, nach der angeblichem Gründung 753 v. Chr.).

Kurz nachdem Decius den Thron bestiegen hatte, erließ er ein allgemeines Opfergebot:

Wer die Götter Roms nicht verehrt und dem allmächtigen Kaiser das Opfer verweigert, ist des Religionsfrevels [sacrilegium] und des Majestätsverbrechens [crimen laesae maiestatis] schuldig.

Jeder Bürger musste sich mit einem Papier (libelli) bescheinigen lassen, dass er den Göttern, zu denen die früheren Kaiser gehörten, geopfert habe. Andernfalls wurden schwere Strafen bis hin zur Todesstrafe angedroht.

Die Maßnahme des Decius reagierte nicht, wie immer noch oft zu lesen ist, auf die starke Ausbreitung des Christentums und sollte auch nicht vor allem den Klerus - Bischöfe und Priester - zum „Offenbarungseid“ zwingen und dezimieren. Vielmehr wird in der Forschung heute nicht mehr bestritten, dass Decius anfangs nicht speziell die Christen im Auge hatte, sondern sogar heidnische Priester opfern ließ: Erst als die Christen durch ihre Opferverweigerung auffielen, gerieten sie ins Zentrum der staatlichen Aufmerksamkeit.

Von außen wurde das Reich zunehmend von den Sassaniden im Osten, den Goten, Allemannen und Franken im Norden und Westen bedroht. Es schien dem Kaiser wohl angezeigt, die Götter in dieser Situation durch ein allgemeines Opfer gnädig zu stimmen; zudem trug die Maßnahme den Charakter einer reichsweiten Loyalitätskundgebung für Decius, der als Usurpator an die Macht gelangt war und seine Position festigen musste (so jüngst der Althistoriker Bruno Bleckmann).

Hinrichtung durch Tierhatz
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Hinrichtung durch Tierhatz

Wie viele Christen sich dem Opfer verweigerten und daraufhin gefoltert und hingerichtet wurden, ist unbekannt. Viele, vor allem Neugetaufte und Laien, gaben dem Druck nach (lapsi, Abgefallene). Andere gelangten durch Täuschung oder Bestechung in den Besitz einer Opferbescheinigung. Andere, so etwa Bischof Cyprian von Karthago ergriffen die Flucht. Eine kleine Minderheit aber trotzte demonstrativ jeder Drohung. Meist wurden sie dann verbrannt; römische Bürger, die sich zum Christentum bekannten, wurden enthauptet, in einigen Fällen gekreuzigt oder in der Arena von wilden Tieren zerrissen. Bei Bedarf sah man von der Todesstrafe ab und lieferte die Männer als Arbeitssklaven an Bergwerke, die Frauen und Mädchen an Freudenhäuser aus.

Die Märtyrer und Bekenner, die ihren Glauben unter der Folter standhaft festhielten, wurden zu hoch geachteten Vorbildern für die breite Masse; auch unter denen, die dem Christentum bisher eher fern standen. Mit der jährlichen Feier ihres Todestages und der Verehrung ihrer Reliquien begann die spätere christliche Heiligenverehrung.

Als der Kaiser 251 nach nur zwei Regierungsjahren überraschend in einer Schlacht gegen die Goten den Tod fand, endete die Christenverfolgung.

[Bearbeiten] Unter Valerian (253-260)

Die entscheidende Wende der römischen Christenpolitik erfolgte nicht unter Decius, sondern unter seinem mittelbaren Nachfolger Valerian. Nachdem der neue Kaiser die Reichsgrenzen im Osten zunächst erfolgreich verteidigt hatte, nahm er die Verfolgungspolitik seines Vorgängers 257 wieder auf und verschärfte sie mit einem generellen Versammlungsverbot für Christen. 258 ließ er darüber hinaus die christlichen Bischöfe verhaften und ohne Prozess hinrichten: Valerian ging also anders als Decius gezielt nur gegen die Christen vor und versuchte diese Religion systematisch zu beseitigen. Damit zerstörte er viele Gemeinden; aber anders als früher trat nun ein Wandel in der Haltung der Bevölkerung ein. Vielerorts wurden Christen vor den Behörden versteckt und nicht ausgeliefert, vor allem traf diese Verfolgung die Christen nicht mehr unerwartet.

Schon 260 tauchte für sie ein unvermuteter Silberstreif am Horizont auf: Valerians Sohn Gallienus hob die valerianischen Dekrete auf und ließ die Verfolgungen einstellen. Die Gründe hierfür sind unklar. Erneut gewannen die christlichen Gemeinden an Zulauf. So bewahrheitete sich ein Wort, das schon vom Anfang des 2. Jahrhunderts überliefert ist:

Das Blut der Märtyrer ist der Samen der Kirche.

Dennoch brachte die sehr große Zahl an Christen, die unter Decius und Valerian ihrem Glauben untreu geworden waren, danach aber wieder in den Schoß der Gemeinde zurückkehren wollten, dogmatische Probleme mit sich, die sich immer weiter verschärfen sollten: 60 Jahre später spaltete der Umgang mit den ehemaligen Kirchenmitgliedern, die in der Zeit der diokletianischen Verfolgungen (s. u.) ihren Glauben aufgegeben hatten und danach wieder aufgenommen werden wollten, die Kirche jedoch: Die Mehrheit der Bischöfe akzeptierte ihre Wiederaufnahme mit einer Neutaufe, aber einige lehnten dies strikt ab. Diese Bewegung der Donatisten bildete eine eigene Kirche mit Schwerpunkt in Nordafrika. Sie bestand neben der römischen Kirche, bis die Vandalen Nordafrika eroberten.

[Bearbeiten] Unter Diokletian (284-305) und Galerius (305-311)

Fast 50 Jahre nach dem Ende der letzten Verfolgung traf die christlichen Gemeinden noch einmal ein schwerer Schlag: 293 hatte Diokletian eine umfassende Staatsreform durchgeführt, um das Römische Reich zu reorganisieren und zu stabilisieren: Er stärkte die Provinzverwaltungen und teilte seine Macht mit drei Mitherrschern (Tetrarchie), zwei Augusti und zwei Caesares. Das Kaisertum wurde stärker denn je sakralisiert, also durch eine Bindung an die römischen Staatsgötter in eine übermenschliche Sphäre entrückt. Zwei Jahre, bevor sich Diokletian nach Abschluss des Reformwerkes von der Macht zurückzog, begann er eine reichsweite Christenverfolgung. Sie zielte auf die endgültige Zerschlagung der Kirche und Ausrottung ihrer Anhänger und sollte der Stabilisierung des Reiches dienen. Einige antike Quellen behaupten, der eigentliche Drahtzieher sei der Mitkaiser Galerius gewesen, doch spricht alles dafür, dass es Diokletian selbst war, der die Christen, die er als Staatsfeinde ansah, vernichten wollte. Hierfür spricht, dass der Augustus bereits einige Jahre zuvor eine reichsweite Verfolgung der Manichäer angeordnet hatte; die Anhänger dieses Kultes verweigerten sich wie die Christen den altrömischen Kulten.

Wie Karl-Heinz Schwarte 1994 (vgl. Bibliographie) nachweisen konnte, erließ Diokletian nicht vier Verfolgungsedikte, sondern nur eines. Es verbot die christlichen Gottesdienste, ordnete die Zerstörung von Kirchen, die Verbrennung christlicher Schriften und die Inhaftierung von christlichen Staatsbeamten an; es enthielt auch ein Ämterverbot für Christen. Damit verloren Christen entscheidende Bürgerrechte und waren leichter zu belangen. Das Edikt verfügte die Einkerkerung und Folterung aller Gemeindevorsteher, Bischöfe oder Presbyter, um sie auf jede Weise von ihrem Glauben abzubringen; vor allem aber verfügten Diokletian und seine Mitkaiser die Todesstrafe für alle - auch die Laienchristen -, die das Kaiseropfer weiterhin verweigerten. In der heutigen Forschung ist diese Behauptung jedoch umstritten.(Quelle?)

Das Edikt wurden in den Provinzen vielleicht unterschiedlich streng umgesetzt; im Ostteil des Reiches, der Diokletians Caesar Galerius unterstand, waren die Verfolgungen sehr blutig und wurden noch intensiver, als Diokletian 305 abdankte und Galerius ihm folgte. Im Westen dagegen endeten danach wohl die meisten Hinrichtungen; stattdessen wurden standhafte Christen bis 311 in die Bergwerke deportiert.

Eine Vermutung, Christen im Heer hätten eine Palastrevolte gegen den Kaiser geplant und damit seine Maßnahmen provoziert (so Jacob Burckhardt 1853 in Die Zeit Constantins des Großen), wird heute als Legende zur Legitimation der Verfolgung aus dem Umfeld des Galerius angesehen.

Diese heftigste der bisherigen Verfolgungswellen veränderte die Einstellung der Bevölkerung zu den Christen vollends zu deren Gunsten. Dies - und keine schwere Erkrankung, wie manche Quellen behaupten - war vielleicht der Hauptgrund, dass Galerius die Hinrichtungen 311 plötzlich einstellen ließ. In jedem Fall scheint er erkannt zu haben, dass das Christentum mit Gewalt nicht (mehr) beseitigt werden konnte. Im Toleranzedikt von Nikomedia räumte er auf seinem Sterbebett das Scheitern seiner Ausrottungsversuche ein und versuchte, die Christen an Staat und Kaiser zu binden:

Und jetzt, da wir sahen, dass die meisten auf ihren Vorstellungen beständig verharrten … haben wir geglaubt, unsere sehr bereitwillige Nachsicht bis dahin ausdehnen zu müssen, dass sie wieder Christen sein und ihre Versammlungen wieder halten dürfen. … Weshalb sie nun auch verpflichtet sein werden, auf gleiche Weise für unser Wohl, für das des Staates und für das ihrige zu ihrem Gott zu beten.

[Bearbeiten] Konstantinische Wende

Nach dem Tod des Galerius brachen Kämpfe um seine Nachfolge aus. Nach einer von Euseb berichteten Legende soll Konstantin die entscheidende Schlacht an der Milvischen Brücke 312 gewonnen haben, nachdem er einige Zeit zuvor am Himmel ein Flammenkreuz gesehen hatte, dazu Zeichen - keine der Quellen spricht von Schriftzeichen - mit der Bedeutung:

IN HOC SIGNO VINCES (In diesem Zeichen wirst Du siegen.)

Das Symbol des Kreuzes - für Römer die äußerste unehrenhafte Strafe für Sklaven, Aufständische und Verbrecher - wurde also von Christen nun selbst zum Siegeszeichen des römischen Kaiserreichs umgedeutet (Christusmonogramm). Dabei hatte es für die Urchristen die Herrschaft des Gottessohns über alle weltlichen Machthaber ausgedrückt (Off 17,14): Viele Nachfolger Jesu waren wie er für diesen Glauben gekreuzigt worden.

Konstantin wurde offenbar nicht schlagartig Christ, sondern zum Anhänger eines Gottes, der eine Art Mischung aus dem Sonnengott Sol invictus und Christus war. Dieser Gott hatte in den Augen des Kaisers 312 seine Macht bewiesen. Konstantin setzte zudem wohl von vornherein auf die Duldung der Kirche, damit diese seine Alleinherrschaft stützen würde, doch sollte man diesen „realpolitischen“ Ansatz nicht überbewerten. 313 erlaubten Konstantin und Licinius im Mailänder Toleranzedikt jedem römischen Bürger die freie Wahl seiner Religion. Die berühmte Passage lautete:

Wir geben den Christen und anderen die politische Ermächtigung, derjenigen Religion zu folgen, die sie wollen.

Der Kaiserkult als Zwang wurde abgeschafft. Das Christentum wurde damit offiziell gleichberechtigt zu den römischen Staatskulten. Seine künftige Vorrangstellung deutete sich schon an. Ferner gab Konstantin der Kirche ihr Eigentum zurück und gewährte allen Bischöfen Rechte und Ehren, die bis dahin nur Senatoren und paganen Priestern zugestanden hatten.

Diese „Konstantinische Wende“ erlebten die Christen als Durchbruch und große Befreiung. Von nun an war es vorteilhaft für den sozialen Aufstieg, Christ zu sein. In der Folgezeit wurden viele der höheren Staatsämter, von denen die Gestaltung des öffentlichen Lebens abhing, mit Christen besetzt.

321 machte Konstantin den Sonntag, an dem Christen ihren Gottesdienst feierten, zum gesetzlichen Ruhetag; da der Tag aber - wie schon der Name sagt - auch dem Sonnengott geweiht war, kann man diese Maßnahme nicht unbedingt als pro-christlich auffassen (auch wenn die Christen dies taten). Überhaupt ist umstritten, wie stark das Christentum Konstantins Gesetzgebung beeinflusste. 324 wurde er unbeschränkter Alleinherrscher und versuchte nun, die gescheiterten Staatsreformen seiner Vorgänger durchzuführen: nicht mehr gegen die Kirche, sondern mit ihrer Hilfe.

Das Christentum sollte offenbar zunehmend die Funktionen der alten Kulte übernehmen und göttliche Unterstützung für das Imperium Romanum bewirken. Nur wenn die Kirche organisatorisch und theologisch geeint war, konnte sie die Staatseinheit stützen: Dazu griff der Kaiser - als pontifex maximus - nun auch aktiv in ihre inneren Angelegenheiten ein. 325 berief er das erste ökumenische Konzil von Nicäa ein. Die Bischöfe reisten auf Staatskosten an; der Kaiser selbst leitete die Sitzungen und setzte dort rein theologische Kompromissformeln wie das homoousios durch, um den innerkirchlichen Streit um die Gottessohnschaft Jesu zu lösen. Er behandelte das Konzil also wie ein kaiserliches Schiedsgericht. Dahinter standen primär politische Motive, aber wohl auch persönliche Überzeugung: Denn 337 auf dem Sterbebett ließ Konstantin sich noch taufen. Während er selbst - der nach seinem Tod unter die Staatsgötter aufgenommen wurde! - wohl kaum als „Christ“ im engeren Sinne, sondern eher als „Anhänger des Christengottes“ bezeichnet werden kann, hatte Konstantin seine Söhne christlich erziehen lassen: Unter diesen führte besonders Constantius II. eine entschlossene Christianisierungspolitik durch.

Noch mehr, als das Römische Reich sich an die Christen anpasste, begann die Kirche, sich seinen politischen Interessen anzupassen. Das christliche Kreuzsymbol wurde nun auf Heeresstandarten und Staatsmünzen sichtbar. Bischöfe zogen mit in die Schlacht und segneten die gleichen Waffen, mit denen Christen früher ermordet wurden; nicht wenige erlagen den Verlockungen, die die neu gewonnene Macht mit sich brachte. Immer mehr Kirchen wurden gebaut; die Gottesdienste darin wurden zu prunkvollen Zeremonien. Manch ein Christ kritisierte diese Veränderungen, doch waren sie nicht aufzuhalten. Die römischen Staatstempel dagegen zerfielen; dies war nun staatlich gewollt.

Konstantin hatte bereits sehr vereinzelt Maßnahmen gegen „heidnische“ Kulte verfügt; unter seinem Sohn Constantius II. (337-361) kam es bereits zu Stürmen auf heidnische Tempel. Aus den früher Verfolgten wurden Verfolger. Auch versuchte der Kaiser vergeblich, den Arianismus für die Kirche verbindlich zu machen, er griff also weiter in dogmatische Fragen ein.

Unter Kaiser Julian Apostata (361-363) kam es kurzzeitig zu einem Versuch der Wiederbelebung nichtchristlicher Kulte; vielleicht wäre Julian im Falle einer längeren Herrschaft zum Christenverfolger geworden. Doch die Märtyrergeschichten, die spätere Generationen mit Julian in Verbindung brachten, sind sicher nicht historisch. Theodosius I. machte dann 380 bzw. 391 der Religionsfreiheit ein Ende und verbot alle Kulte außer dem Christentum (Dreikaiseredikt „Cunctos populos“):... Die übrigen, die wir für wahrhaft toll und wahnsinnig erklären, haben die Schande ketzerischer Lehre zu tragen. Auch dürfen ihre Versammlungsstätten nicht als Kirchen bezeichnet werden. Endlich soll sie vorab die göttliche Vergeltung, dann aber auch unsere Strafgerechtigkeit ereilen, die uns durch himmlisches Urteil übertragen worden ist.

Ferner erließ Theodosius 383 nach einem gescheiterten Religionsgespräch ein Häretikergesetz, das Arianer, Donatisten und Manichäer mit Verbannung bedrohte. Damit war das Christentum in seiner „orthodoxen“ Gestalt alleingültige Staatsreligion geworden und die spätantike Reichskirche nahm endgültig Gestalt an. Allerdings wurden viele scharfe Verlautbarungen des Theodosius, der selbst kein religiöser Eiferer war, in der Praxis eher milde oder gar nicht umgesetzt. Das Heidentum konnte sich noch bis ins 6. Jahrhundert im oströmischen Reich halten. Es geriet freilich immer mehr in die Defensive, verlor Anhänger und büßte zunehmend an innerer Kraft ein.

[Bearbeiten] Verfolgungen durch die jüdischen Könige im Jemen

Im Gebiet des heutigen Jemen und Oman waren die herrschenden Himjariten Anfang des 6. Jahrhunderts zum Judentum übergetreten, um nicht in den Kriegen zwischen dem christlichen Byzanz und dem zoroastrischen Sassanidenreich aufgerieben zu werden. Besonders der neunte jüdische König Du Nuwas verfolgte die Christen - Nestorianer, besonders aber Monophysiten - seines Landes blutig. Er wollte sie zum Übertritt zum Judentum zwingen und befürchtete Sympathien für das feindliche Byzanz unterbinden.

Eine von den Lachmiden einberufene Konferenz in Ramla, über die unter anderem Prokopios von Caesarea berichtet, sollte die Kriege zwischen Byzanz und dem Sassanidenreich beenden (525). Dort forderte Du Nuwas den Sassanidenherrscher auf, die Christen seines Landes ebenfalls zu verfolgen. Daraufhin veranlasste Byzanz das befreundete christliche Reich von Aksum, den Jemen zu erobern. Da Du Nuwas wiederholt christliche Händler aus Aksum ausweisen und töten ließ, folgte Aksum der Aufforderung und beendete mit seiner Eroberung die jüdische Königsreihe im Jemen.

[Bearbeiten] Verfolgungen in Persien

Im spätantiken Sassanidenreich, in dem der Zoroastrismus eine prominente Rolle spielte, kam es, nachdem es bereits zuvor vereinzelt Übergriffe des Staates gegeben hatte (beispielsweise in der Zeit Bahrams II.), in der Regierungszeit Schapurs II. im 4. Jahrhundert zu einer systematischen Christenverfolgung (siehe auch Simon bar Sabbae). Diese Verfolgung war jedoch primär politisch motiviert, da fast zeitgleich im Römischen Reich das Christentum durch Konstantin privilegiert worden war und der persische Großkönig Kollaboration seiner christlichen Untertanen mit den Römern befürchtete. Auch in Armenien, das von den Sassaniden beansprucht und auch teilweise kontrolliert wurde, kam es immer wieder zu Verfolgungen von Christen, die ebenfalls politischen Zielen dienten. Im 5. Jahrhundert formierte sich in Persien dann die „nestorianische“ Assyrische Kirche des Ostens als eine Art „innerpersische Kirche“; im Anschluss daran kam es zu einem weitgehenden Ausgleich der Perserkönige mit ihren christlichen Untertanen und nur noch vereinzelt zu Übergriffen. Als die Araber im 7. Jahrhundert das Sassanidenreich eroberten, fanden sie besonders im Westen zahlreiche blühende Christengemeinden vor.

[Bearbeiten] Verfolgungen im Bereich des Islam

[Bearbeiten] Mittelalter

Im Islam werden Christen zunächst prinzipiell geduldet. Als dhimmis (Schutzbefohlene) können sie wie die Juden ihren Glauben relativ unbehelligt ausüben, wenn auch als Bürger zweiter Klasse.

Zwischen islamischen und christlichen Herrschern kam es schon im Mittelater in den umstrittenen Gebieten des Mittelmeerraums - besonders in Kleinasien, Afrika und Spanien - zu teilweise sehr blutigen Zusammenstößen. In deren Gefolge kam es auch zu wechselseitigen Verfolgungen in den jeweils von einer Religion beherrschten Ländern an den Minderheiten der anderen Religion. Unübertroffen waren die Massaker an Muslimen und Juden im Kontext der Kreuzzüge, auch wenn es später in den Kreuzfahrerstaaten zu einem relativ friedlichen Ausgleich kam. Unter den Almohaden, Mauren und Seldschuken wurden dann auch katholische und orthodoxe Christen teilweise systematisch vertrieben und ermordet.

[Bearbeiten] Armenien und Türkei

1894 kam es im Bergland von Sassun zu einem Blutbad an den christlich-orthodoxen Armeniern. Diese wurden von den Kurden bedrängt und von der türkischen Regierung nicht geschützt. Als sie daraufhin Steuern verweigerten und in Istanbul demonstrierten, gingen die Behörden in der ganzen Türkei gegen sie vor: Nach amtlichen Dokumenten wurden 328 Kirchen zu Moscheen umgewandelt, 88.243 Armenier getötet und ungezählte christlich getaufte Armenier zum Übertritt zum Islam genötigt. Nur sie waren vor weiterer Verfolgung sicher.

In der Folge waren die noch übrigen Christengemeinden vielfach Plünderungen ausgesetzt; bis 1896 starben weitere geschätzte 20.000 türkische Armenier an Hunger, Seuchen und Raubmorden. Bis zu 100.000 ihrer Frauen sollen in muslimische Harems verschleppt worden sein.

1909 brachte eine erneute Verfolgung. Aber erst 1916 im Ersten Weltkrieg wurde daraus eine systematische Deportation, die auf die Ausrottung des armenischen Volkes zielte: Die Männer - auch die, die in der türkischen Armee waren - wurden in den Ortschaften direkt getötet, die Frauen und Kinder verschleppt, wobei die meisten den Tod fanden. Dies betraf um 1, 3 Millionen Menschen, von denen etwa zwei Drittel umkamen.

Mit getroffen wurden schon 1895 die Aramäer, ein alte christliche Minderheit von etwa 150.000 Angehörigen im kurdischen Bergland. Die, die damals in den Irak fliehen konnten, wurden dort 1933 erneut verfolgt. Dabei spielten nationalistische Gründe mit: Die Christen unter den Kurden hatten mit Unterstützung der Briten und Franzosen einen unabhängigen Staat angestrebt und damit den Hass der türkisch-irakischen Panarabisten auf sich gezogen. Formaler Anlass war ein angebliches Vergehen gegen nichtreligiöse Staatsgesetze; ein religiöser Christenhass war jedoch gegeben. Nur etwa 30.000 aramäische Christen überlebten.

Siehe auch: Völkermord an den Armeniern, Völkermord an den Aramäern

[Bearbeiten] Verfolgungen in der europäischen Neuzeit

[Bearbeiten] Französische Revolution

Die Französische Revolution 1789 war anfangs nicht kirchenfeindlich orientiert. Die Parole Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit wurde auch von vielen Priestern mitgetragen. 1790 verordnete ein Gesetz die Aufhebung nichtkaritativer Klöster. Die Ländereien des katholischen Klerus wurden enteignet und häufig an Stadtbürger verkauft. Dabei stand nicht die Abschaffung des Christentums, sondern von kirchlichen und adeligen Privilegien zu Gunsten der Gleichberechtigung aller Bürger im Vordergrund.

Doch nun verweigerten die meisten Kirchenbeamten den Eid auf die Verfassung und wurden daraufhin zu Zehntausenden inhaftiert und deportiert, häufig auch hingerichtet. In den Folgejahren verarmten die von den ehemaligen Kirchengütern abhängigen Bauern. Gegen ausländische Truppen versuchte die Nationalversammlung 1793 massenhaft Rekruten auf dem Land zum Militärdienst zu verpflichten. Daraufhin kam es vor allem in der Region der Vendee zu Aufständen, die blutig niedergeschlagen wurden. Dabei sollen Hunderttausende Menschen getötet worden sein; manche Gegenden verloren ein Drittel ihrer Bevölkerung.

Im selben Jahr wurde die Religionsfreiheit widerrufen und das Christentum verboten. 1795 nach dem Ende der Terrorherrschaft der Jakobiner wurde es jedoch wieder zugelassen. 1798 besetzten die Franzosen Rom, setzten den Papst ab und riefen die Römische Republik aus. 1799 gelangte Napoleon durch einen Staatsstreich zur Macht und garantierte von nun an dauerhaft die christliche Religionsausübung, ohne aber die Macht des römischen Papstes in Frankreich erneut zuzulassen.

Ob dieser Verlauf als systematische Christenverfolgung oder eher als konfessionell überlagerter Bürgerkrieg zu gelten hat, ist historisch umstritten. Die Angriffe der Revolutionäre auf das Papsttum trugen dazu bei, dass die folgenden Päpste und Katholiken der Aufklärung und Demokratie skeptisch und feindlich gegenüberstanden. Dies hatte Folgen auch im späteren Kulturkampf im Deutschen Kaiserreich.

[Bearbeiten] Spanien: Zweite Republik

Von Anfang an war die Zweite Republik von starkem Antiklerikalismus geprägt und dem Bemühen, den Einfluss der katholischen Kirche zu schwächen. Schon die Konstitution unterwarf die öffentliche Ausübung der Religion der staatlichen Kontrolle und schränkte die Handlungsfreiheit von Ordensgemeinschaften, denen z.B. die Betätigung im Unterricht verboten wurde, stark ein. Die Jesuiten sollten aufgelöst werden (1932 durchgeführt), für andere Orden wurde die Möglichkeit der Aufhebung vorgesehen. Das „Gesetz der Konfessionen und Ordenskongregation“ von 1933 schränkte die Freiheit von Kirche und Orden weiter ein.

In den ersten Monaten der Zweiten Republik wurden in verschiedenen spanischen Städten Kirchen niedergebrannt, ohne dass die Regierung dagegen einschritt oder die Täter strafrechtlich verfolgte. Die Zerstörung von Kirchen wurde nach dem Wahlsieg der Volksfront 1936 verstärkt: In den ersten vier Monaten nach der Wahl wurden 170 Kirchen niedergebrannt, die vollständige Zerstörung 251 weiterer Kirchen konnte verhindert werden. Den Höhepunkt erreichte die Verfolgung nach dem Beginn des Militäraufstands im Juli 1936. Anfang 1937 beschrieb der republikanische Justizminister die Situation:

Die tatsächliche Situation der Kirche im ganzen loyalen Territorium außer dem Baskenland ist seit Juli des letzten Jahres die Folgende: a) Alle Altäre, Bilder und Kultgegenstände sind, abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen, zerstört worden [...]. b) Alle Kirchen sind für den Gottesdienst geschlossen, der vollständig [...] eingestellt wurde. c) Ein großer Teil der Kirchen, in Katalonien ist das der Normalfall, wurde abgebrannt. [...] e) In den Kirchen wurden Lager aller Arten, Märkte, Garagen, Säle, Kasernen, Unterkünfte [...] eingerichtet. f) Alle Konvente wurden geleert und das Ordensleben in ihnen beendet. Ihre Gebäude, Kultgegenstände und Güter aller Art wurden verbrannt, geraubt, besetzt und niedergerissen. g) Priester und Ordensleute wurden ohne Anklage festgenommen, ins Gefängnis geworfen und erschossen [...]. Hunderte von Gefangenen liegen in den Gefängnissen von Madrid, Barcelona und der anderen Großstädte einzig aufgrund der Tatsache, dass sie Priester oder Ordensleute sind. h) Inzwischen ist der Privatbesitz von Bildern und Gegenständen der religiösen Verehrung vollständig verboten. Die Polizei [...] dringt in das Innere von Wohnungen [...] ein und zerstört mit Hohn und Gewalt [...] was mit der Religion zu tun hat oder an sie erinnert.

Soweit bekannt, fielen der Verfolgung der katholischen Kirche in der zweiten Republik 13 Bischöfe, 4.184 Diözesanpriester und Seminaristen, 2.365 Ordensmänner, 283 Ordensfrauen und mehrere Tausend Laien zum Opfer.

[Bearbeiten] Sowjetunion

Die Kirche war in Russland sehr eng mit dem Zarismus verbunden. Mit der Oktoberrevolution trat ein grundlegender Paradigmenwechsel ein: Die alten Mächte von Klerus, Feudaladel und Staat wurden entmachtet. Hinzu kam die Religionskritik des Marxismus, die jede Religion als zum „Absterben“ prädestinierten Stützpfeiler der Klassengesellschaft ansah.

Das orthodoxe Christentum war davon primär betroffen. Die Bolschewiki trennten rigoros Staat und Kirche, schafften alle konfessionellen Vorrechte ab, verboten den Religionsunterricht an Schulen, lösten die Klöster und Parochien auf. Entgegen der Theorie warteten sie dann aber nicht, bis die Religion mit der Veränderung der sozialen Verhältnisse von selbst verschwand, sondern ergriffen schon im Verlauf des russischen Bürgerkriegs (1917-1920) Maßnahmen, denen zahlreiche Priester zum Opfer fielen: Diese erhielten als „Nichtarbeiter“ keine Lebensmittelkarten oder wurden als „Konterrevolutionäre“ ohne Verfahren getötet oder verbannt, was einem Todesurteil gleichkam.

Diese Verfolgung ergab sich oft spontan vor Ort ohne zentrale Direktive. Doch ab 1920 erklärte die Partei außerdem alle Bischofstätigkeiten für illegal: Nur die Pfarreien blieben bestehen. Zeitweise wurden sogar Sekten, Freikirchen und die sowjetfreundliche „lebendige Kirche“ staatlich gefördert, um die orthodoxe Kirche zu zerstören. Diese Abspaltung konnte sich trotzdem nicht lange halten.

1922 wurden die Kirchenschätze landesweit beschlagnahmt. Ein Teil des orthodoxen Klerus wehrte sich dagegen. Exilrussen forderten 1921 in Karlowitz und 1922 in Genua die Wiederherstellung der Monarchie in Russland und drängten die Europäer zu einem Kreuzzug gegen die Bolschewisten. Darauf reagierten diese mit einem Beschluss, die Massen aktiv umzuerziehen, um ihr religiöses Bewusstsein zu ersetzen.

1927 erzwang Stalin die Zusammenlegung bis dahin selbstständiger Bauern in Kolchosen: Dies sollte besonders die traditionell christlichen Kulaken treffen. In den folgenden Jahren wurden tausende Kirchen geschlossen, der Sonntag als Feiertag abgeschafft und viele einfache Bauern und ihre Dorfgeistlichen ermordet.

Zehn Jahre darauf ergab eine verordnete Volkszählung, dass sich immer noch ein hoher Anteil der Russen zum Christentum bekannte. Bis 1939 intensivierte der Staat daraufhin seine Umerziehungs-, Enteignungs- und Vernichtungsschritte. Wie viele Berufs- und Laienchristen diesen politischen Säuberungen zum Opfer fielen, ist unbekannt, da die Behörden Geistliche nicht von Regimegegnern unterschieden. Die orthodoxe Kirche gibt an, dass zwischen 1917 und 1940 allein 120.000 Priester, Mönche, Nonnen und kirchliche Mitarbeiter verhaftet wurden; davon wurden 96.000 erschossen. Ende der dreißiger Jahre war weniger als ein Dutzend Kirchen noch offiziell geöffnet.

Erst der Überfall des nationalsozialistischen Deutschland 1941 änderte diese Linie. Nun versuchte Stalin, den russischen Patriotismus für den Abwehrkrieg zu mobilisieren und ging daher zu einer Duldung der Orthodoxie über: 1943 wurde das gesamtrussische Patriarchat wiederhergestellt, sogar Klöster durften neu errichtet werden. Andere kleinere Kirchen wurden weiterhin verfolgt.

Nach dem 2. Weltkrieg belief sich die Zahl der russisch-orthodoxen Priester und Diakone auf rund 52.000; 1914 hatte sie noch über 203.000 betragen. Ein Teil des traditionell der Obrigkeit verpflichteten russischen Patriarchats suchte sich nun stärker mit den Machthabern zu arrangieren.

Seit etwa 1970 arbeitete das Politbüro wieder mehr mit der orthodoxen Kirche zusammen, die sich unter russisch-nationalen Vorzeichen analog zur KPdSU bemühte, alle orthodoxen Christen der Welt unter ihrer Führung zu einen.

[Bearbeiten] Zeit des Nationalsozialismus

Eine systematische Christenverfolgung hat es im Dritten Reich nicht gegeben. Das Parteiprogramm der NSDAP von 1925 bekannte sich zu einem positiven Christentum; der einschränkende Zusatz soweit es mit dem Deutschtum vereinbar ist wurde von Christen kaum problematisiert. Die Kirchenleitungen begrüßten die Machtergreifung Adolf Hitlers begeistert als Erlösung von der Gefahr des Bolschewismus. Dieser garantierte ihnen in seiner Regierungserklärung den Fortbestand und erklärte das Christentum zur geistigen Grundlage der Nation.

Doch die NSDAP sah sich als Weltanschauungspartei mit totalitärem Machtanspruch. Alles sollte dem Dienst am „deutschen Volkstum“ und an der „arischen Rasse“ unterworfen werden. Das Christentum wurde zur „Nationalreligion“ umgedeutet, die den „Willen zur Macht“ (Friedrich Nietzsche) betonte und sich vor allem gegen das „jüdische Untermenschentum“ definierte. Hitler übernahm große Teile dieses Antisemitismus vom österreichischen Katholizismus und verstand seine Ausrottungspläne als Willen Gottes. So schrieb er 1923 in Mein Kampf:

Indem ich mich des Juden erwehre, erfülle ich das Werk des Herrn.

Nach seinem Machtantritt mussten NSDAP-Mitglieder ihren Kirchenaustritt belegen. Dennoch gab es in Unterorganisationen wie der SS auch getaufte Christen.

Die eigentlichen Ziele der Nationalsozialisten formulierte Alfred Rosenberg in seinem Mythus des 20. Jahrhunderts 1930: Im „Blut“ fand er „das göttliche Wesen des Menschen überhaupt“. Die „nationale Ehre“ verstand er als Anbetung dieses Wesens und machte sie damit zu einer Religion. „Gott“ wurde bei ihm zur symbolischen Chiffre für das als „Rasse“ aufgefasste kollektive Unbewusste, das im ewigen Daseinskampf nach Macht ringt. Soweit sich das Christentum der „deutschen Wiedergeburt“ widersetze, sei es Pflicht, es geistig zu überwinden, organisatorisch verkümmern zu lassen und politisch ohnmächtig zu erhalten. Innere Eroberung und äußere Entmachtung der Kirche hingen also eng zusammen.

Der Vatikan unter Pius XI. schloss 1933 mit dem Dritten Reich ein Reichskonkordat ab und konnte so die Organisationsstruktur der katholischen Bistümer wahren. Angesehene Bischöfe wie Clemens August Graf von Galen konnten zeitweise sogar Mordaktionen wie die Aktion T4 bremsen und blieben dennoch im Amt. Die Widerstandsgruppe Weiße Rose vertrat eine idealistisch und humanistisch geprägte Minderheit unter der katholischen Jugend Bayerns, deren Mitglieder stellvertretend für die schweigende Mehrheit zu Märtyrern wurden.

Die Versuche, mithilfe der Deutschen Christen (DC) den Protestantismus gleichzuschalten, scheiterten jedoch am Widerstand einer Minderheit. Die Barmer Theologische Erklärung sprach im Juni 1934 den Gegensatz zwischen christlichem Glauben und NS-Ideologie offen aus. Die auf dieses Glaubensbekenntnis gegründete Bekennende Kirche (BK) wurde daraufhin immer stärker behindert. Die Pfarrerausbildung der BK, ihr Schriftverkehr, ihre Hilfsaktivitäten für Juden (Büro Grüber) wurden nach und nach verboten. Viele ihrer Pastoren verloren ihre Stellen; manche, die öffentlich gegen judenfeindliche Maßnahmen protestiert hatten, wurden verhaftet und in Konzentrationslager eingeliefert. Einige Hundert wurden dort ermordet oder starben an Haftfolgen (siehe Kirchenkampf.

Fast alle staatlichen Maßnahmen zur Verdrängung und Vertreibung der Juden stießen auch bei den BK-Kirchenführern anfangs auf Zustimmung. Sie kritisierten weder den Judenboykott 1933 noch die Nürnberger Rassengesetze 1935 noch die Novemberpogrome 1938, sondern erkannten in lutherischer Tradition die nationalsozialistische „Obrigkeit“ als Gottes Anordnung an und widersprachen nur ihren Übergriffen auf kirchliche Ordnung und Lehre. Nur wenige BK-Mitglieder wie Paul Schneider oder Dietrich Bonhoeffer leiteten aus ihrem Glauben die Pflicht zur unbedingten Solidarität mit den Juden und zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus insgesamt ab, wofür sie ermordet wurden.

Zum Kriegsbeginn 1939 rief die BK zusammen mit den DC alle Christen zu Opferbereitschaft und Hingabe auf. Ihre Pastoren wurden zum Kriegsdienst eingezogen; ein Teil davon wurde in der Wehrmachtsseelsorge eingesetzt. Die Landeskirchen hatten bis dahin infolge des Arierparagraphen die wenigen getauften Juden aus kirchlichen Ämtern entlassen. Im Kriegsverlauf verschärfte der Staat antikirchliche Maßnahmen: Feiertage wurden eingeschränkt, Taufen, Konfirmation, Trauungen, Beerdigungen durch Parteifeiern ersetzt, das Kirchenrecht im Warthegau auf ein Vereinsrecht umgestellt, kirchliche Finanzen zentral kontrolliert.

Eine gezielte Vernichtung des Christentums plante das NS-Regime offiziell nicht, wahrscheinlich aber eine reichsweite Auflösung kirchlicher Strukturen und allmähliche Ersetzung durch eine germanisch-nordische Volksreligion für die Zeit nach dem Krieg. Darauf deuten Aussagen von Heinrich Himmler und Reinhard Heydrich, deren SS-Angehörige meist zur Gruppe der „Gottgläubigen“ gehörten, und das Warthegauexperiment. Hitler selbst hielt zwar nach außen hin zu Rosenberg und dem antichristlichen Parteiflügel Distanz und stellte sich als über den Konfessionen stehend dar; privat äußerte er seit Kriegsbeginn jedoch öfter seine Abneigung gegen den „jüdischen Geist“ des Christentums, dessen „Entjudung“ dringend notwendig sei.

Die Zeugen Jehovas verweigerten den Wehrdienst, politische Aktivitäten und die Verehrung Hitlers (Hitlergruß). Daraufhin wurden sie interniert; etwa 1.200 verloren in den KZs ihr Leben (siehe auch Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus). Auch Christen in von Deutschland besetzten Gebieten wurden verfolgt: Allein im KZ Dachau waren über 1.000 katholische Priester aus Polen inhaftiert. Insgesamt starben knapp 2.000 polnische Geistliche in den KZs. 548 davon wurden standrechtlich erschossen.

Der Holocaust galt dem Judentum als Volk wie als Religion; erst seit 1945 realisierten Christen nach und nach, dass dieser Angriff indirekt auch ihrem Glauben galt, der auf die Existenz des jüdischen Volkes angewiesen bleibt. Damit stellt dieser Zivilisationsbruch das ganze abendländische Christentum in seiner seit der Konstantinischen Wende herrschenden Gestalt in Frage. So sagte der überlebende Auschwitzhäftling Elie Wiesel:

Der nachdenkliche Christ weiß, dass in Auschwitz nicht das jüdische Volk, sondern das Christentum gestorben ist.

[Bearbeiten] Kommunistische Staaten in Mittel- und Osteuropa

Im Zuge des Vorrückens der Roten Armee erlitten die seit 800 Jahren christlich geprägten Völker des Baltikums 1944/45 - wie schon im russischen Bürgerkrieg 1919/20 - eine Verfolgungswelle, die Millionen Menschen traf: Sie wurden direkt getötet oder administrativ deportiert. Diese Umsiedlungspolitik unter der Herrschaft des Kommunismus/Stalinismus kam einer Massenvernichtung gleich; sie speiste sich aus nationalrussischen, stalinistisch-ideologischen und imperialistischen Motiven.

Die Kirchen waren mitgetroffen und mitgemeint: 1950 gab es in Estland nur noch 30 lutherische Pastoren und nur zwei katholische Priester. Das katholische Litauen hatte keinen Bischof mehr und konnte keine Priester mehr ausbilden. Erst seit den innenpolitischen Reformen unter Gorbatschow wurden diese Restriktionen allmählich gelockert.

Auch in Weißrussland, der Ukraine und im übrigen Ostblock ergriffen die nunmehr kommunistischen Staatsführungen nach 1945 antikirchliche und antichristliche Maßnahmen von unterschiedlicher Härte. Vergleichsweise moderat verlief diese Politik in Rumänien und der Tschechoslowakei. In Albanien dagegen wurden muslimische wie christliche Geistliche konsequent aus allen Ämtern entfernt und unterdrückt, so dass dieses Land sich als erster atheistischer Staat der Welt sah.

In Ungarn, Jugoslawien, Polen sowie der DDR versuchten die Staatsbehörden seit den 1950er Jahren das Christentum durch gesellschaftliche Benachteiligung von Kirchenmitgliedern und bekennenden Christen aus der Öffentlichkeit zu verdrängen.

[Bearbeiten] Die besondere Situation in der DDR

So wurden zum Beispiel 1953 in der DDR viele junge Christen von den Oberschulen relegiert, die Junge Gemeinde und die Studentengemeinden öffentlich als staatsfeindliche Organisationen bezeichnet und geheimdienstlich beobachtet. Bei halblegalen Kirchenversammlungen wurden junge Christen und Pazifisten in Einzelfällen auch inhaftiert. Mit der staatlichen „Jugendweihe“ versuchte die SED eine Alternative zur Konfirmation und Kommunion anzubieten, um die Kirchen allmählich auszutrocknen. Kirchengebäude überließ man dem Verfall; die Bindung an die EKD im Westen wurde organisatorisch erschwert.

Als „Kirche im Sozialismus“ sah sich ein Teil der ostdeutschen Landeskirchenleitungen und Pfarrerschaft. Dieser „Kirche im Sozialismus“ wurde aber auch Oportunismus gegenüber dem atheistischen Staat und Aufgabe christlicher Grundwerte vorgeworfen. Im Verlauf der Friedensbewegung der achtziger Jahre wurden die Kirchen jedoch ein Sammelbecken und Sprachrohr für oppositionelle Strömungen, die die Wende von 1989 mit vorbereiteten.

Zusammenfassend kann im Kontext der DDR von einer praktizierten systematischen Benachteiligung, nicht aber von einer systematischen Verfolgung die Rede sein.

(siehe auch Christen und Kirche in der DDR)

[Bearbeiten] Verfolgungen in Asien

[Bearbeiten] Japan

Nach der ersten Landung portugiesischer Seeleute auf Japan 1542 begann sehr bald eine christliche Missionierung unter Führung von Francisco Xavier. In den folgenden Jahrzehnten konvertierten mehrere hunderttausend Japaner, darunter auch einige Fürstenfamilien, unter Duldung der sich zu diesem Zeitpunkt erst bildenden Zentralregierung zum Christentum.

Zwar verwies bereits Toyotomi Hideyoshi um 1587 die Missionare des Landes, da er in der Einflussnahme jesuitischer, vor allem aber franziskanischer Mönche eine Bedrohung seiner Machtposition sah. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde dieser Erlass jedoch kaum durchgesetzt. Erst 1597, ein Jahr vor Hideyoshis Tod, wurden in Nagasaki 26 Christen durch Kreuzigung hingerichtet.

Hideyoshis Nachfolger Tokugawa Ieyasu zeigte sich zunächst tolerant, da er auf den Handel mit den Portugiesen angewiesen war, und wohl auch durch den Einfluss seines englischen Beraters William Adams. Doch nach Adams' Tod, und nachdem auch zu Holland und England Handelsbeziehungen entstanden (wodurch auch der Konflikt zwischen römisch-katholischem Christentum und dem Protestantismus in Japan bekannt wurde), änderte er seine Einstellung. Grund dafür war die Furcht vor christlichen Glaubenskriegen in Japan sowie die Erkenntnis, dass viele Christen untereinander und gegenüber der Kirche größere Loyalität zeigten als gegenüber ihm, dem Shōgun. Ab etwa 1612 wurde das Christentum schrittweise verboten.

Den Höhepunkt erreichte diese Entwicklung unter Ieyasus Nachfolgern Tokugawa Hidetada und Tokugawa Iemitsu, besonders nachdem sich 1637 auf Kyushu die überwiegend christliche Bevölkerung im Shimabara-Aufstand gegen das Shogunat erhob. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen, über 40.000 Christen getötet. Verfolgungsbehörden wurden eingerichtet, die eine landesweite Verfolgung und Ausrottung der Christen zum Ziel hatten. Wer verdächtigt wurde, Christ zu sein, musste sich öffentlich vom Christentum abkehren und christliche Symbole schänden, die als 踏み絵 (fumie, „Tret-Bilder“) bezeichnet wurden, sowie sich in die Glaubensregister buddhistischer Tempel eintragen und diese regelmäßig besuchen. Diejenigen, die sich weigerten, ihren christlichen Glauben abzulegen, wurden hingerichtet, oft durch öffentliche Kreuzigung oder Verbrennung.

Das japanische Christentum entwickelte sich während dieser Verfolgungsphase zu einer neuen synkretischen Religion, dem Kakure Kirishitan, mit Einflüssen des Buddhismus, des Daoismus und des Shinto. Nach der erneuten Zulassung des Christentums (1873 unter Tennō Meiji) gliederten die Anhänger dieses Glaubens sich in die neu entstehenden christlichen Gemeinden ein, manche lehnten dies aber auch ab, da ihre stark abgewandelte Religion von westlichen Kirchenorganisationen nicht akzeptiert wurde. Sie bilden heute eine schwindende Minderheit, deren Glaubensvorstellungen aber in einer Reihe der so genannten „neuen Religionen“ weiterlebt.

Siehe auch: Christentum in Japan

[Bearbeiten] China

Bereits 1900 während des Boxeraufstands gegen die europäischen Kolonialmächte kam es im damals noch kaiserlichen China zu einem Massaker an Christen. Deren Niederlassungen wurden zerstört und vor allem ausländische Missionare mitsamt ihren Familien ermordet. Zum Teil vollzog sich das in regelrechten Hinrichtungen.

Das Christentum galt als Religion der Europäer, deren Kultur sich die chinesische Jugend seit 1919 geöffnet hatte. Im Verlauf der nationalen Revolution (1925-1927) der Kuomintang unter Führung Chiang Kai-sheks wurden jedoch erneut zahlreiche in- wie ausländische Christen ermordet.

Unter Mao Zedong siegte in China 1949 eine Spielart des Kommunismus, der sich ähnlich wie der Stalinismus auf Bauern, Militärmacht und Zwangsindustrialisierung stützte. Der Atheismus wurde Staatsdoktrin: Alle Religionen, besonders die westlichen, wurden unterdrückt. Im Koreakrieg unterstützte Mao das Vorgehen Nordkoreas auch gegen die Christen. In der von seinen Roten Garden getragenen Kulturrevolution kam es seit 1966 zu Zerstörungsfeldzügen gegen Moscheen, Kirchen und Kulturgüter aus der Kaiserzeit. In deren Verlauf wurden auch Pogrome an vermeintlichen oder echten Systemgegnern verübt, zu denen die Christen gerechnet wurden.

[Bearbeiten] Gegenwart

Das Christentum ist in der Gegenwart als größte Weltreligion auch die Religion, die am häufigsten verfolgt wird. 80 Prozent der Menschen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden, sind Christen. [1]

Das Hilfswerk Open Doors gibt an, dass weltweit etwa 200 Millionen Christen in 25 Ländern wegen ihres Glaubens von Misshandlungen, Gefängnis oder Tod bedroht sind. Open Doors gibt auch einen Weltverfolgungsindex heraus, der für jedes Land das Maß der Christenverfolgung angibt. Derzeit ist Nordkorea das Land mit der stärksten Christenverfolgung, gefolgt von Saudi-Arabien, Vietnam und Laos (Stand Januar 2006).

In dem Jahrbuch zur Christenverfolgung „Märtyrer 2006“ schreibt der Geschäftsführer des Arbeitskreises für Religionsfreiheit der Deutschen und der Österreichischen Evangelischen Allianz, der Theologe Thomas Schirrmacher, dass der Anteil der Christen bei der Ermordung von Menschen wegen ihrer Religionszugehörigkeit bei weit über 90 Prozent liegen dürfte. Die von der Evangelischen Nachrichtenagentur „idea“ in Wetzlar herausgegebene Dokumentation ist zum weltweiten Gebetstag für die verfolgten Christen am 12. November 2006 erschienen. [2]

[Bearbeiten] Asien

  • In Afghanistan kann der Übertritt vom Islam zum Christentum mit der Todesstrafe bestraft werden. Das dort geltende Recht ist allerdings nicht eindeutig. Eine Klage gegen Abdul Rahman (Konvertit) wurde wegen Formfehlern abgewiesen.
  • In der Volksrepublik China werden katholische wie evangelische Christen sowie andere Minderheiten systematisch verfolgt, gefoltert und in Arbeitslagern inhaftiert. Die Kommunistische Partei Chinas verlangt von Christen, anstelle von Gott die atheistischen Grundsätze des Kommunismus anzuerkennen. Wer sich nicht daran hält, riskiert die Verhaftung durch die Volkspolizei.
  • In Indien gab es seit 1998 über 1.000 gewaltsame Angriffe auf Christen seitens militanter Hindus, die die Zerstörung von Kirchen, Bibelverbrennungen und Vergewaltigung von Nonnen einschlossen, sowie die Ermordung eines australischen Missionars mit seinen beiden Söhnen. Teile des Landes erließen ein Gesetz, das die „Verwendung von alkoholischen Getränken bei religiösen Zeremonien“ unter Strafe stellt.
  • Auf den Molukken in Indonesien wurden seit 1999 über 3.000 Christen umgebracht.
  • Im Iran steht auf den Übertritt vom Islam zum Christentum die Todesstrafe.
  • In Pakistan werden christliche Einrichtungen verwüstet und Christen getötet. Ebenfalls werden Christen oft wegen angeblicher Verstöße gegen das Blasphemiegesetz verurteilt, in einigen Fällen zum Tod.
  • In Laos hat das Regime 1999 das Christentum zum „öffentlichen Feind Nummer eins“ erklärt. Kirchen wurden geschlossen, und Christen werden verhaftet und zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt.
  • Auf den Malediven ist der Islam Staatsreligion. Touristen wie ausländischen Arbeitskräften wird Religionsausübung untersagt. Bei Übertritt zum Christentum verlieren Maledivier ihre Staatsangehörigkeit.
  • In Nordkorea kommen Christen in Umerziehungslager, wo sie unmenschlich behandelt werden und oft dabei umkommen.
  • In Saudi-Arabien kommt es zu Verhaftungen und Auspeitschungen von Christen; jede nichtislamische Religionsausübung ist untersagt. Auf den Übertritt vom Islam zum Christentum steht die Todesstrafe.
  • In der Türkei sind Christen und Kirchen seit langem vielfältigen Diskriminierungen juristischer und anderer Art ausgesetzt. So haben christliche Kirchen keine eigene Rechtspersönlichkeit, kirchliche Bauvorhaben sind einem extrem komplizierten und langwierigen Genehmigungsverfahren unterworfen. Die Kirchen dürfen keine Geistlichen ausbilden. Renovierungsvorhaben müssen durch das Außenministerium genehmigt werden. In jüngster Zeit mehren sich gezielte Anschläge auf katholische Priester. In der ersten Jahreshälfte von 2006 wurden bereits zwei Priester durch Messerangriffe verletzt und ein Dritter, Andrea Santoro, in seiner Kirche erschossen.
  • In anderen asiatischen Ländern, z. B. Myanmar (Birma) und Turkmenistan gibt es massive Christenverfolgung.
  • Im Irak entführen und ermorden islamistische Fundamentalisten christliche Chaldo-Assyrer und zerstören ihre Kirchen mit Bombenanschlägen. Diese Minderheit ist damit in Gefahr, aus ihren Siedlungsgebieten vertrieben zu werden (siehe Völkermord an den Aramäern).

[Bearbeiten] Afrika

  • In den 12 nördlichen Bundesstaaten Nigerias, die das islamische Rechtssystem, die Scharia, eingeführt haben, kommt es regelmäßig zu gewaltsamen Angriffen von islamischen Fundamentalisten auf Christen. Besonders im Bundesstaat Sokoto (ca. 4,2 Millionen Einwohner) wurden seit Beginn des Jahres 2006 Dutzende Kirchen zerstört, eine unbekannte Zahl Christen entführt und ermordet. Die Situation ist dort zur Zeit am Rande eines Bürgerkriegs, wobei sich die Mehrheit der Sunniten auch gegen die Minderheit der Schiiten wendet, die das Kalifat in Sokoto nicht anerkennen.
  • In Ägypten sind die Kopten zwar offiziell akzeptiert, in der Praxis jedoch oft Angriffen aus der Bevölkerung ausgesetzt, gegen die sie beim Staat kaum Schutz finden und die vom Staat auch kaum bestraft werden.
  • Im Sudan wurde die christliche Minderheit im Süden seit 1986 bis 2005 - zusammen mit Animisten - verstärkt verfolgt. Schulen, Krankenhäuser und Kirchen wurden bombardiert, ihre Leiter ermordet, ihre Ländereien beschlagnahmt und Arabern übergeben. Manche Christen wurden als Sklaven verkauft. Im Norden wurden christlichen Flüchtlingen Nahrungsmittel unter der Bedingung angeboten, dass sie zum Islam übertreten. Der Konflikt hatte allerdings auch den Charakter eines Bürgerkriegs.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Reinhard Backes: Sie werden euch hassen. Christenverfolgung heute. Sankt Ulrich-Verlag, Augsburg 2005, ISBN 3936484589.
  • Bruno Bleckmann: Zu den Motiven der Christenverfolgung des Decius. In: Deleto paene imperio Romano. Transformationsprozesse des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert und ihre Rezeption in der Neuzeit. Hrsg. v. Klaus-Peter Johne, Thomas Gerhardt und Udo Hartmann, Stuttgart 2006.
  • Hans Conzelmann: Geschichte des Urchristentums. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1978, S. 108-115, ISBN 3525513542.
  • Rudolf Freudenberger u.a.: Christenverfolgungen. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE) 8, de Gruyter, Berlin 1981, S. 23–62, ISBN 3110085623.
  • Jaques Moreau: Die Christenverfolgung im Römischen Reich. Toepelmann, Berlin 1961.
  • Kurt Dietrich Schmidt: Kirchengeschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1990, ISBN 3525521782.
  • Karl-Heinz Schwarte: Diokletians Christengesetz. In: E fontibus haurire. Beiträge zur römischen Geschichte und zu ihren Hilfswissenschaften, Paderborn 1994, S. 203–240.
  • Hans Dieter Stöver: Christenverfolgung im Römischen Reich: ihre Hintergründe und Folgen. dtv, München 1987, ISBN 3423102926.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] zu antiken Christenverfolgungen

[Bearbeiten] zu aktuellen Christenverfolgungen

[Bearbeiten] Quellen und Verweise

  1. Sonja Pohlmann (Spiegel.de): Menschenrechte: „Wir nehmen unseren Glauben nicht ernst genug“
  2. www.kath.net/idea: Über 90 Prozent aller Märtyrer sind Christen
THIS WEB:

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