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Messias

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Dieser Artikel behandelt den biblischen Begriff des Messias. Für andere Bedeutungen siehe Messias (Begriffsklärung).

Der Begriff Messias (hebräisch משיח Maschiach, auch Moschiach, aramäisch Meschiah) bedeutet ursprünglich „der Gesalbte“. Im Tanach, der Hebräischen Bibel, bezeichnet dieser Hoheitstitel einen von Jahwe erwählten und bevollmächtigten Menschen mit besonderen Aufgaben für sein Volk Israel: meist den König, später auch den Hohenpriester, im übertragenen Sinn auch einen mit Gottes Geist begabten Propheten.

Seit dem Untergang des israelitischen Königtums (586 v. Chr.) kündigten einige biblische Propheten einen Retter und Friedensbringer der Endzeit an, den sie jedoch nie Maschiach nannten. Erst in außerkanonischen Schriften des Judentums erhielt er diesen Titel.

Die Septuaginta übersetzte den Begriff Maschiach stets mit Christos. Das Urchristentum bezeichnete Jesus von Nazaret mit diesem griechischen Titel, latinisiert als den Christus. Mit dem zum Eigennamen gewordenen Glaubensbekenntnis Jesus Christus drückten die jüdischen Anhänger Jesu aus, dass Gott in dieser Person seinen endgültigen Heilswillen offenbart und die prophetischen Verheißungen zu erfüllen begonnen habe.

Die biblischen Bedeutungen des Begriffs haben sich durch die gegenseitige Abgrenzung von Juden- und Christentum auseinander entwickelt. Die an eine Einzelperson geknüpfte Hoffnung auf endgültigen Weltfrieden wirkte vielfach auch auf politische Ideologien ein (siehe dazu Messianismus).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Hebräische Bibel

Im Tanach findet man entweder historische Personen, die Maschiach genannt wurden, an die man aber keine endzeitlichen Heilserwartungen knüpfte, oder endzeitliche Heilserwartungen an eine Retter- und Mittlergestalt, die nicht Maschiach genannt wird.

[Bearbeiten] Der Bevollmächtigte Gottes

Der Ausdruck „der Gesalbte" stammt von einem altorientalischen Ritual der Salbung hoher Beamter. In der Bibel salbt jedoch kein König einen Nachfolger, Minister oder Vasallen. Vielmehr berufen Propheten damit einen zuvor Unbekannten oder Oppositionellen (1_Sam 16,13EU; 2_Sam 2,4EU; 2_Kön 9,3EU u.a.) noch vor ihrer Akklamation durch das Volk für ihr künftiges Amt. Demgemäß bezeichnet die Begriffskombination Gesalbter JHWHs von Gott „erwählte“ Könige Israels (Ps 2,2EU; Ps 18,51EU; Ps 20,7EU; Ps 132,10.17EU).

So salbt Samuel (Prophet) im Auftrag Gottes Saul zum Retter vor der Bedrohung durch die Philister (1_Sam 10,1fEU). Nach ersten militärischen Erfolgen bestätigt eine Loswahl Saul (1_Sam 10,21EU), nach weiteren macht eine Stämmeversammlung ihn zum König (1_Sam 11,15EU). In seiner Abschiedsrede übergibt Samuel ihm sein theopolitisches Führungsamt (1_Sam 12,3.5EU). Daher bezeichnete Maschiach wohl ursprünglich einen prophetisch berufenen Anführer, der die frühere vorstaatliche Rolle der spontan und situationsbedingt auftretenden, charismatischen „Richter", Gottes Volk vor übermächtigen äußeren Feinden zu retten, übernehmen und verstetigen sollte. Jene überkam Gottes Geist unmittelbar; nun galt Geistbegabung als Folge der Salbung (1_Sam 10,1.6EU; 1_Sam 16,13EU; 2_Sam 23,1fEU), war also Ausdruck einer mittelbaren Theokratie.

Im Südreich Juda, das anders als das Nordreich Israel eine stabile Königsdynastie ausbildete, erscheint die Salbung dann häufig vor oder bei einer Thronbesteigung (2_Sam 19,11EU; 1_Kön 1,39EU; 2_Kön 11,12EU). Sie stellte den zukünftigen König unter Gottes Schutz und machte ihn damit unantastbar (1_Sam 24,7.11EU; 2_Sam 1,14ffEU; Ps 89,21ffEU), verpflichtete ihn so aber auch, Gottes Willen für Israel zu befolgen (1_Sam 9,16EU). Der gesalbte Führer galt damit als irdischer Diener und Vertreter Gottes, der für das Gottesvolk sorgen, es gerecht regieren, vor Fremdherschaft bewahren und aus Unterdrückung befreien sollte. Wenn er versagte, konnte Gott ihn „verwerfen", indem ein Prophet ihm Gottes Gericht, z.B. Niederlagen gegen Fremdherrscher oder Ablösung, ankündigte.

Maschiach bedeutete also zur Leitung Israels nach Gottes Willen „Bevollmächtigter“: Der König steht biblisch immer unter Gott. Deshalb konnte nach dem Untergang des Königtums auch ein fremder Großherrscher, der Perserkönig Kyros, als Maschiach, also Vollstrecker des Willens Gottes für Israel, bezeichnet werden (Jes 45,1EU).

Im oder nach dem Babylonischen Exil wurde der verwaiste Titel auf den Hohenpriester übertragen. Diese wurden zuvor zwar auch durch Salbung für ihren Tempeldienst geweiht, aber nicht ausdrücklich als „Gesalbter" bezeichnet (Ex 29EU; Lev 4,3ff.16EU). Sie erhielten nun anstelle des Königs auch politische Vollmachten. Diesen Priestertitel enthalten nur spät in den Tanach aufgenommene Bücher (1_Chr 29,22EU; Sir 45,15EU; 2_Makk 1,10EU). Die Entweihung des Tempels durch Antiochos IV. Epiphanes (um 170 v. Chr.) beendete diese Tradition; erst im künftigen Reich Gottes werde der Tempel neu geweiht werden (Dan 9,25EU).

Nur selten werden auch Propheten gesalbt (1_Kön 19,16EU); Tritojesaja wird im übertragenen Sinn als von Gottes Geist Gesalbter bezeichnet (Jes 61,1EU). Auch die Erzväter können Propheten und Gesalbte genannt werden (Ps 105,5EU).

[Bearbeiten] Der endzeitliche Heilsbringer

Israels Propheten kündeten angesichts des nahen Ende des Königtums (722 und 586 v. Chr.) nicht einfach dessen künftige ideale Erneuerung an, sondern eine endzeitliche Rettergestalt, deren Kommen alles verändern werde. Dieser Heilsbringer ist für sie auch ein von Gott erwählter Mensch, bringt aber im Gegensatz zu allen historischen Führungspersonen eine radikale Wende zum Schalom (Frieden, Heil, Wohl für alle). Seine Aufgabe ist nicht vorübergehend, befristet und widerrufsfähig, sondern endgültig und ewig. Wohl deshalb vermieden die Propheten, diese Gestalt als Maschiach zu bezeichnen.

Als Weissagungen eines endzeitlichen Heilsbringers gelten:

Zugleich wurden ältere Texte, die auf gesalbte Könige bezogen waren, im und nach dem Exil auf den zukünftigen Heilsbringer gedeutet oder mit endzeitlichen Heilsweissagungen ergänzt, darunter:

  • die Zusage der ewigen Thronfolge an die Daviddynastie (2_Sam 7,12ffEU)
  • der Königspsalm Ps 2EU
  • die Heilsverheißung des Amos (Am 9,11fEU)
  • die Verheißung eines Davidnachfolgers in der Bileamsage (Num 24,17EU)
  • die Zusage eines künftigen Herrschers an den Stamm Juda (Gen 49,10EU).

Umstritten ist, ob auch

auf den Retter und Richter der Endzeit zu beziehen sind.

Jes 9,1-6 gilt als erste echte messianische Weissagung. Der Schriftprofet Jesaja verkündet sie als Freudenbotschaft - Evangelium - an das von den Assyrern unterdrückte Volk (um 730 v. Chr.). Er verspricht ein baldiges Ende der Unterdrückung wie am Tag Midians (Ri 7), darüberhinaus ein Ende aller Gewaltherrschaft (v.4):

Jeder Stiefel, der mit Gedröhn einhergeht, und jeder durch Blut geschleifte Mantel wird verbrannt und vom Feuer verzehrt werden.

Grund dafür sei die Geburt eines Kindes, das Gott zum künftigen Herrscher auf Davids Thron bestimmt habe. Jesaja legt ihm Thronnamen bei, die in Israel nicht für irdische Könige üblich, sondern Gott selbst vorbehalten waren (v.5): der Wunderbares plant, mächtiger Gott, ewiger Vater, Friedefürst. Seine Herrschaft werde weit reichen und Frieden ohne Ende bringen; sie werde auf Recht und Gerechtigkeit - Befolgung der Tora - gegründet sein und deshalb von nun an bis in Ewigkeit andauern (v.6).

Jes 11,1-10 führt die auf das Gottesrecht gestützte Regentschaft des Gottgesandten aus: Er werde aus dem Stumpf Isais hervorgehen (v.1). Da auf diesem „Spross" Gottes Geist ruhe, werde er alle Königstugenden wie Weisheit, Einsicht, Entschlusskraft, Erkenntnis und Gottesfurcht vereinen (v.2). Diese würden ihn befähigen, ohne Rücksicht auf Augenschein und Gerücht die Armen gerecht zu richten, die Gewalttäter aber zu schlagen: allein mit dem Stab (Zepter) seines Mundes, also mit dem Richtspruch selbst (v.4). Diese Gerechtigkeit werde die ganze Schöpfung verwandeln und den Fluch von Gen 3 aufheben: Wölfe und Schafe, Kinder und Giftschlangen leben einträchtig zusammen (v.6ff). Die ganze Erde werde Gott erkennen, so dass niemand mehr Unrecht tut (v.9). Der Regent werde als Zeichen dastehen, das die Völker bewege, nach Gott zu fragen (v.10).

Herkunft und Anlass dieser Heilsverheißungen sind ungeklärt. Antike Vorbilder fehlen, da die orientalischen Großreiche gottähnliche Hoheitstitel sonst gerade zur Überhöhung und Absicherung eines bestehenden Königtums, nicht als unerwartete Zukunftshoffnung für ein ohnmächtiges, schutzloses Volk der Unterdrückten verkündeten. Auch eine Erklärung aus der Zusage ewiger Thronfolge an David (2 Sam 7,12ff) greift zu kurz: Jesajas „Friedefürst" ist weder ein neuer Eroberer und Großherrscher wie König David noch ein Gott neben Gott. Denn er führt keinen Krieg mehr, sondern herrscht erst, nachdem Gott selbst die Kriegsgewalt beseitigt hat, indem er Gottes heilvolle Rechtsordnung ohne eigene Macht durchsetzt und bewahrt. Der Rückgriff auf Davids Vater Isai lässt Kritik an der Daviddynastie erkennen, die hier als abgehauener Baum erscheint, obwohl sie noch bestand (W.H. Schmidt, Alttestamentlicher Glaube S. 211).

[Bearbeiten] Judentum

[Bearbeiten] Messiaserwartungen um die Zeitenwende

Erst seit etwa 100 v. Chr. traten im Judentum Menschen mit dem Anspruch auf, der Messias zu sein. In Schriften aus Qumran ist dieser absolute Titel erstmals belegt: Hier wurde sowohl ein priesterlicher Messias als auch ein neuer, legitimer Heilskönig erwartet, so dass 1QS IX,9-11 (Sektenregel) von den Messiassen Aarons und Israels im Plural redet. Dies knüpfte an die Verheißung Sacharjas von den beiden harmonisch regierenden Ölsöhnen (Sach 4,14EU) an und zeigt eine theologische Opposition gegen die damals regierenden Hasmonäer: Deren Regenten vereinten Priester- und Königsamt, ohne sich aber salben, d.h. von Gott legitimieren zu lassen.[1]

Auch in den Psalmen Salomos (um 50 nach dem Tod des Herodes Agrippa entstanden, vgl. Apg 12,23) wurde ein künftiger Heilskönig als legitimierter Gesalbter des Herrn erwartet, obwohl dieses Ritual schon lange nicht mehr ausgeübt wurde. In PsSal 17/18 ist er ein Nachkomme Davids, der die sündigen Heiden aus Palästina vertreibt, aber zugleich die Völkerwallfahrt zum Zion auslöst.

In den apokalyptischen Bilderreden des Äthiopischen Henochbuchs werden zwei im Tanach unausgeglichen nebeneinander verheißene Mittlergestalten, der Heilsbringer aus dem Haus Davids (Jes 9) und der Menschenähnliche aus dem Himmelsbereich (Dan 7), miteinander verbunden und identifiziert.

Die aramäischen Bibelhandschriften aus dem 2. nachristlichen Jahrhundert (Targumim) übersetzten Maschiach im Tanach daraufhin - wohl auch unter dem Eindruck christlicher Überlieferung - als Messias.

[Bearbeiten] Rabbinisches Judentum

In den nachbiblischen jüdischen Schriften, Mischna und Talmud, sowie in den Gebeten und Liturgien erhält die Messiashoffnung einen wichtigen Platz.

Das Achtzehnbittengebet bittet mit der 14. Bitte um die Wiederherstellung der Tempelstadt Jerusalem und des Davidthrons. Die 15. Bitte lautet:

Den Spross deines Knechtes David lasse bald emporsprießen, sein Szepter erhöhe durch deine Befreiung, denn auf deine Befreiung hoffen wir den ganzen Tag.

Auch im Kaddisch findet man eine ähnliche Bitte. Im Morgengebet der Sabbatliturgie heißt es:

Nichts ist neben dir, unser Erlöser, in den Tagen des Gesalbten, und keiner ist dir ähnlich, unser Befreier, wenn du die Toten belebst.

Hier wird deutlich, dass die messianische Heilszeit noch in die menschliche Geschichte fällt, während die Auferstehung der Toten allein Gottes Sache bleibt. Gemäß dem 1. Gebot kann der Heilsbringer für Juden nur ein menschliches Wesen, kein Gott, Teil Gottes oder Halbgott sein. Er kann auch nach seinem Erscheinen nicht angebetet werden, da das Gebet nur dem einen, einzigen Gott gebührt.

Nach negativen Erfahrungen mit vielen israelitischen Königen und dem Untergang des Königtums und des ersten Tempels verschob sich die Bedeutung des Begriffs: Der Gesalbte werde ein neuer Lehrer sein, ähnlich wie Moses und Elija. Die Gemeinschaft der Essener erwartete einen solchen Lehrer: jemanden mit endgültiger Weisheit und Durchsetzungskraft. Andere Menschen wie die Gruppe der Zeloten erwarteten einen politischen Befreier der Juden von der Fremdherrschaft der Griechen und Römer.

Nach dem Untergang des 2. Tempels 70 n. Chr. trat diese politische Messiaserwartung zurück. Vom Maschiach erwarten bibeltreue und orthodoxe Juden jedoch weiterhin, dass er als Mensch bestimmte Kriterien und Aufgaben erfüllen wird, die die Welt für immer verändern. Wenn ein als Heilsbringer auftretender oder verehrter oder vermuteter Mensch nur eine dieser Bedingungen nicht erfüllt, kann er für sie nicht als der Maschiach anerkannt werden. Er muss nach verschiedenen biblischen Aussagen:

Das Buch Ezechiel bietet eine zusammenfassende Zusammenschau dieser Kriterien (Ez 37,24-28EU):

Und mein Knecht David wird über sie König sein, und ein Hirte wird sein für sie alle, und sie werden in meinen Rechtssprüchen wandeln und meine Satzungen wahren und tun. Sie werden in dem Land leben, das ich Jakob, meinem Diener, gab... Ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen, der ihnen ewig bestehen bleibt, ich will sie halten und mehren, und mein Heiligtum gebe ich in ihre Mitte in Ewigkeit, meine Wohnstätte wird unter ihnen sein, und ich werde ihr G-tt sein und sie werden mein Volk sein. Und daran werden die Völker sehen, daß ich es bin, der Israel heiligt, wenn mein Heiligtum in ihrer Mitte bleibt, auf ewig.

Deshalb lehnt jüdische Theologie Personen, die als Messiasanwärter auftraten und verehrt wurden, darunter Jesus von Nazaret, Simon Bar Kochba, Shabbetaj Zvi, als selbsternannte oder irrtümlich verehrte Nichtmessiasse ab.

[Bearbeiten] Orthodoxes und Liberales Judentum

Viele jüdische Gläubige warten immer noch auf das Kommen des Maschiach, während das säkulare und liberale Judentum diese Erwartung nicht teilt.

[Bearbeiten] Neues Testament

Im NT kommt der aramäisch-hebräische Begriff Messias (gräzisiert) nur zweimal vor (Joh 1,41; 4,25), der griechische Titel Christos dagegen 531 mal. Dieser erscheint in allen NT-Schriften, fehlt aber in der Logienquelle als gemeinsamer synoptischer Vorlage für Matthäus und Lukas sowie im apokryphen Thomasevangelium. Beide berichten nicht von Jesu Tod und Auferstehung. Dagegen erscheint der Titel besonders häufig in den Passionsberichten der Evangelien und in den Paulusbriefen. Diese verbinden ihn vor allem mit Jesu Heilstod und beziehen ihn zugleich auf die biblische Heilserwartung, obwohl diese keinen leidenden Messias kannte (1 Kor 15,3):

Christus ist für uns gestorben nach der Schrift.

Deshalb ging ein großer Teil der NT-Forschung früher davon aus, dass Christen den Messiastitel erst nach Jesu Tod auf ihn übertrugen.

Ob er sich selbst so genannt hat, ist umstritten. Die Evangelien ergeben einen dreifachen Befund:

  • Eine Messiaserwartung wurde an Jesus herangetragen: von Johannes dem Täufer (Mt 11,3: der Kommende), von seinen Anhängern (Mk 8,29: der Christus), von Armen im Volk (Mk 10,47: Sohn Davids; Mk 11,10: Herrschaft Davids) und von Gegnern (Mk 14,61: der Christus, Sohn des Hochgelobten).
  • Eine politische Messiaserwartung wies Jesus offenbar zurück: Dem Christusbekenntnis des Simon Petrus folgt der Hinweis auf sein notwendiges Leiden und die Kreuzesnachfolge (Mk 8,29ff), die jubelnden Festpilger bei seinem Einzug in Jerusalem werden an den machtlosen Messias der Abrüstung bei Sacharja (Sach 9,9; Mk 11,1-10) erinnert. Nach Lk 24,21 enttäuschte Jesus die Hoffnungen seiner Jünger auf eine Befreiung Israels von Fremdherrschaft.
  • Im Mund Jesu erscheint der Titel nur selten und indirekt (Mk 9,41; Mt 16,20; Lk 4,41). Nach dem Markuskonzept des Messiasgeheimnisses verbot er Dämonen und davon Geheilten, ihn als Sohn Gottes zu verkünden (Mk 2,24.34). Nur in seiner Antwort auf die Messiasfrage des Hohenpriesters Kaiphas im nächtlichen Verhör vor seiner Kreuzigung stellt er sich als Messias vor (Mk 14,62):
Ich bin es, und ihr werdet sehen den Menschensohn sitzend zur rechten Hand der Kraft und kommen mit den Himmelswolken.

Demnach verstand er sein Wirken im Sinne der Apokalyptik des Buches Daniel als Vorwegnahme und Bekräftigung der Verheißung vom Kommen des Menschenähnlichen nach dem Endgericht, das von aller Gewaltherrschaft befreien werde. Für einen Messiasanspruch Jesu spricht seine Hinrichtung am jüdischen Passahfest durch Römer. Pontius Pilatus ließ laut Mk 15,26 ein Schild mit dem Grund seines Todesurteils über Jesu Kreuz anbringen: der König der Juden (vgl. Joh 19,19; INRI).

Nach seinem Tod sahen einige der ersten Jünger Jesus in neuer Gestalt als Lebendigen und wurden so gewiss, dass er der von Gott gesandte Erlöser aller Menschen sei. Ihr Christusbekenntnis ist also nachösterlich und nicht von dieser nur ihnen geschehenen Ostererfahrung ablösbar. Die Evangelien erzählten die Geschichte Jesu daraufhin im Licht von Ostern neu nach und stellen viele Ereignisse im Wirken Jesu als messianische Zeichenhandlungen und Wunder dar. Schon bei seiner Taufe sei Jesus mit Gottes Geist gesalbt worden (Mt 3,16; Apg 4,26+27). Später sei er dreien seiner Jünger als der Sohn Gottes vom Himmel her offenbart worden (Mk 9,7). Von Maria Magdalena sei er auf seinen Tod hin gesalbt worden (Mk 14,3-9).

Das NT stellt Jesus in folgenden Aussagen und Bezügen als Messias dar:

  • Jesus Christus sei die Erfüllung vieler Prophezeiungen, bzw. gedeuteter Texte des Alten Testaments (d.h. der Übersetzungen der hebräischen Bibel)
  • Jesus Christus kam, um das Himmelreich Gottes zu gründen, welches kein irdisches Königreich sein sollte
  • Die Aussage Jesu Christi gegenüber einer Samariterin in Joh. 4, 25-26:
Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, das ist:
der Gesalbte. Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden. Da sagte Jesus Christus zu ihr: Ich bin es, ich, der mit dir spricht.
  • Jesus Christus hat auf direkte Fragen, ob er der erwartete Messias sei, indirekt geantwortet und auf seine vollzogenen Wunder verwiesen.
  • Jesus Christus wird durch die Textstelle, in der berichtet wird, wie er die demonstrative Waschung der Füße seiner Jünger vornimmt, als dienender König dargestellt.

Bestimmte NT-Aussagen widersprechen der Messiaserwartung der Hebräischen Bibel

  • Nach dem Matthäusevangelium wurde Jesus als Sohn Davids in Bethlehem geboren, von wo nach Mi 5,1 der künftige Retter Israels kommen sollte. Jesus kam jedoch aus Nazaret. Mt 2,23 zitiert daher als Verheißung:
Und er kam und wohnte in der Stadt, die da heißt Nazaret; auf daß erfüllt würde, was da gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazarener heißen.

Diese Verheißung gibt es jedoch im Tanach nicht. Nazaret existierte zur Zeit der Propheten eventuell noch gar nicht. Christliche Exegeten finden hier manchmal eine Anspielung auf den „Spross (hebr. nezer) Isais“ - Davids Vater - aus Jes 11,1 (z. B. Einheitsübersetzung).

Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der da abwende das gottlose Wesen von Jakob.

Für Paulus befreite Jesus durch seinen stellvertretenden Sühnetod am Kreuz die Menschen vom drohenden Fluch der Tora, der jeden bedrohe, der sie nicht ganz erfülle (Gal 3,13). Es genüge daher, an Jesus zu glauben und sich zu ihm zu bekennen, um gerettet zu werden. Dem widerspricht der hebräische Wortlaut ds Zitats im Tanach:

Aber für Zion wird kommen ein Erlöser, für die in Jakob, die von der Abtrünnigkeit umkehrten, spricht der H-rr.

Der Maschiach wird nach jüdischem Glauben daher den gläubigen, observanten Juden nicht die Sünden abnehmen, sondern wenn diese sich von ihren Sünden abwenden, dann wird er kommen.

[Bearbeiten] Christentum

Mit der zum Eigennamen gewordenen Gleichung Jesus (ist der) Christus bekennen Christen sich zu Jesus als dem Messias Israels, der die Israel gegebenen Verheißungen zu erfüllen begann, durch seinen Tod und seine Auferweckung Gottes Versöhnung mit der Welt in Kraft gesetzt und damit die Hoffnung auf Erlösung Israels und aller Völker ultimativ bekräftigt hat.

Der im NT neben dem Messiastitel auftauchende Begriff Sohn Gottes, der im Tanach für das ganze aus Sklaverei und Wüstenzeit erwählte Volk Israel steht (Hos 1,11), wurde in der Patristik zu einer Dreifaltigkeits- und Dreieinigkeitslehre weiterentwickelt. Damit war die Trennung vom Judentum endgültig vollzogen und dogmatisch fixiert. Zugleich hielt die christliche Theologie damit an der Einheit des Alten und Neuen Testaments fest: Der Gott Israels ist und bleibt als der Vater Jesu Christi der Schöpfer und Erlöser der ganzen Welt.

Das Christentum sieht die Verheißungen also in einem anderen Sinn erfüllt, als sie im Tanach gemeint waren und hat demgemäß Inhalt und Bedeutung des Messiasbegriffs verändert. Kriterium für die Erlösung der Welt ist für Christen nicht die Erfüllung aller Toragebote, sondern der Glaube an die stellvertretende Rettungstat Jesu Christi in seinem Tod und seiner leiblichen Auferstehung, mit der er von Gott zum Herrn aller Herren erhöht worden sei.

Die ersten Christen rechneten daher in naher Zukunft mit der zweiten Ankunft, der Wiederkehr (griech. Parusie) des Messias Jesus, dem Weltende und dem Weltgericht. Diese Hoffnung drückte sich in der einzigen Phrophetie des Neuen Testaments, der apokalyptischen Offenbarung des Johannes aus (vgl. Matth. 24). Da die Parusie sich bis heute unerfüllt immer weiter verzögerte, wurde das noch andauernde Leid, u.a. das Ausbleiben des Weltfriedens, mit dem Kreuz Christi in Beziehung gesetzt (Nachfolge-Spiritualität).

[Bearbeiten] Jüdisch-Christlicher Dialog

Die frühe Kirche sah sich als Erbin der Verheißungen an Israel und das Judentum als verworfene, überholte, zum Aufgehen im Christentum bestimmte Religion. Diese Substitutionstheologie ist in den Großkirchen jedoch seit dem Holocaust allmählich einem neuen Aufeinanderzugehen gewichen, bei dem christliche Theologen den jüdischen Messiasglauben als eigenständige, unabgegoltene, so auch von Christen geteilte Erwartung anerkennen (z.B. bei dem Katholiken Johann Baptist Metz und dem Lutheraner Jürgen Moltmann).

Dabei bleibt auch für liberale Christen das Bekenntnis zu Jesus als dem Christus Gottes unaufgebbar, auch wenn es nicht im ausschließenden Gegensatz, sondern gerade zu Solidarität und Dialog verpflichtende Brücke zum Judentum interpretiert wird. Besonders deutsche jüdische Theologen wie Martin Buber oder Pinchas Lapide haben Jesus als gerechten jüdischen Lehrer der Tora, der viele Menschen aus den Völkern zum Glauben an Israels Gott gebracht habe, anerkannt.

Für viele orthodoxe und fundamentalistische Gläubigen beider Religionen bleiben die Glaubensgegensätze jedoch wechselseitig unüberbrückbar: Der biblische Maschiach war nie als jemand vorgestellt, der angebetet werden sollte. Nach Dtn 13,2-6 ist, wer Menschen zum Glauben an Menschen als Götter verführe, dem Zorngericht Gottes verfallen. Nach Mk 16,16 u.a. werde, wer nicht an Jesus Christus glaubt, bei seinem Wiederkommen im Endgericht verdammt werden. Besonders manche evangelikale Christen machen die Wiederkunft Christi daher von einer vorherigen Bekehrung aller Menschen zu Jesus Christus, zuletzt auch aller Juden, abhängig.

Exegeten weisen hier jedoch darauf hin, dass die Aussage im Kontext gerade auf den Unglauben der Christen bezogen ist und nur ohne Objekt sagt: Wer aber nicht vertraut, wird verdammt werden und eben nicht: Wer sich aber nicht taufen lässt und sich nicht zu Jesus Christus bekennt, wird verdammt werden. Der Glaube an und das Beten zu Jesus als Kyrios wird von diesem selbst im Sinne des biblischen Toragehorsams relativiert (Mt 7,21):

Es werden nicht alle, die zu mir Herr! Herr! sagen, in das Himmelreich gelangen, sondern die, die den Willen meines Vaters im Himmel tun.

Die vornehmste Aufgabe und Errungenschaft des Messias, der Weltfrieden, kann demnach nur durch Verständigung der Religionen über gemeinsames Handeln für Frieden bezeugt und abgebildet werden.

[Bearbeiten] Islam

Hauptartikel: Mahdi


[Bearbeiten] Kunst

In der Musik und Literatur Europas sind öfter Werke mit dem Titel und Thema des Messias geschaffen worden:

[Bearbeiten] Literatur

  • Roger Liebi: Der verheißene Erlöser. Messianische Prophetie - ihre Erfüllung und historische Echtheit, Berneck (CH), 1983 (PDF online)
  • Jürgen Moltmann: Der Weg Jesu Christi. Christologie in messianischen Dimensionen. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1989, ISBN 3579019317
  • Clemens Thoma: Das Messiasprojekt. Theologie jüdisch-christlicher Begegnung. Pattloch Verlag, München 1994, ISBN 3629006264
  • Reinhold Mayer: War Jesus der Messias? Geschichte der Messiasse Israels in drei Jahrtausenden. Bilam Verlag, Tübingen 1998
  • Werner H. Schmidt: Alttestamentlicher Glaube in seiner Geschichte. (S. 207-215: Der Messias) Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage 2004, ISBN 3788706554
  • Horst Hübner: Der "Messias Israels" und der Christus des Neuen Testaments: Kerygma und Dogma 27 (1981) S. 217-240
  • Otfried Hofius: Ist Jesus der Messias? Thesen. Jahrbuch für Biblische Theologie 8 (1993), S. 103-130
  • Ekkehard W. Stegemann (Hrsg.): Messias-Vorstellungen bei Juden und Christen, Kohlhammer, Stuttgart 1993, ISBN 3170122029
  • J. Neusner/W. Green/E. Frerichs (Hrsg.): Judaisms and Their Messiahs at the Turn of Christian Era, Cambridge 1987
  • Carsten P. Thiede: Der unbequeme Messias. Wer Jesus wirklich war. Brunnen-Verlag, Gießen 2006, ISBN 3765538760
  • Internationale Zeitschrift für Theologie: Messias und Messianismus. 29. Jahrgang, 1993 (Inhalt)

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Judentum

Christentum

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