Dieser Benutzer ist Legastheniker (nein, leider kein Scherz!) - bitte bei aller eventuell berechtigten Kritik darauf Rücksicht nehmen. Bei mir äußert sich das vor allem in der Verdrehung von Buchstaben (z.B. "a" und "o"), Fehler bei der Groß- und Kleinschreibung, der Verwendung des "h" und bei doppelten Buchstaben. Außerdem darin, daß manchmal Worte in einem Satz stehen, die dort scheinbar nicht hineingehören.
Wikipedia-Gedanken
Eigentlich hatte ich gar nicht vor, so schnell wieder hier aufzutauchen. Für die, die mich mögen, schätzen, respektieren oder froh sind, dass ich hier was beisteuere (also meine Anwesenheit etwas mehr nutzt als schadet), bleibt nur die Erkenntnis, dass es gut war, dass Frank Schulenburg meine Telefonnummer hatte. Die anderen müssen diesen Umstand eben verfluchen, man kann es nicht allen recht machen. Er hat so eine Art an sich, die es einem nahezu unmöglich macht, nach einer Stunde des Gesprächs nicht wieder zu kommen.
Eigentlich bin ich nicht wankelmütig und es wäre nicht das erste Mal, dass ich einen Abschied aus einem Projekt durchgezogen hätte, so leid es mir auch getan hätte, und eigentlich hatte ich mit der Wikipedia schon abgeschlossen - und ich denke auch, daß ich sie heute anders sehe. Distanzierter und kritischer, was nicht heißt, daß ich nicht schon immer auch kritisch auf das Projekt geblickt habe. Aber ich muss sagen, dass das Projekt in meinen Augen ein massives Strukturproblem hat. Die Mehrheit denkt allen Ernstes, man könne heute, nach 500.000 Artikeln und einer hohen sechsstelligen Anzahl angemeldeter Benutzer, so weiter werkeln wie bisher - "es ist ja noch immer gut gegangen...". Aber das wird es nicht. Für mich steht das Projekt am Scheidepunkt, kurz vor dem Kollaps. Wenn die Comunity nicht endlich mal ihren fetten Arsch hoch bekommt und Strukturreformen einleitet, geht das so wichtige und tolle Projekt den Bach runter.
Ob es nun so ist, dass die pseudodemokratischen Strukturen in der Wikipedia dazu führen, dass sich hier mittlerweile Leute tummeln, denen nichts am Projekt liegt, oder dass mit dem Wachstum des Projektes Leute nach oben gespült werden, die weder einen Sinn dafür haben, noch Ahnung von Artikeln oder gar Autoren sind. Aber darum geht es hier. Nicht um die Verwaltung. Es ist immer wieder faszinierend, es passiert in der Menschheitsgeschichte immer wieder dasselbe. Es gibt Leute, die sich den Arsch aufreißen. Und das tun sie gern. Aber dann fällt ein wenig Verwaltungskram nebenher an. Dann finden sich Leute, die das übernehmen. Manche machen es nur nebenher, aber für manche wird dann dieses zur Berufung. Schon das sollte es nicht sein. Aber irgendwann werden dann Verwalter hochgespült und ehe man es sich versieht, wird das Projekt von Leuten verwaltet, die mit dem Projekt doch gar nichts mehr am Hut haben. Interessanterweise erdreisten sich häufig die Leute, über andere Artikel zu urteilen, die selbst kaum etwas hier beisteuern. Das Projekt muss endlich wieder von denen übernommen werden, die die Substanz beisteuern: von den Autoren. Es muss Schluss sein mit der Babelmanie und anderen Nebenprodukten, die mit dem Projekt doch nichts mehr zu tun haben. Und es kann nicht sein, dass die Leute, die nichts beisteuern, nur aufgrund ominöser Editregeln genausoviel zu sagen haben, wie Autoren, die hier zum Teil wunderbare Artikel verfasst haben.
Und wenn ich solche Schwachsinnswörter wie Relevanz höre, platzt mir fast der Kragen. Was ist Relevanz? Sie liegt immer im Auge des Betrachters. Ein Artikel ist nicht schlecht oder irrelavant, weil ihn womöglich in 100 Jahren nur 5 Leute lesen werden. Ein Artikel kann nur dann irrelevant sein, wenn das Toppic schlecht geschrieben ist, Werbung ist oder in dem Sinne irrelevant, wie es beispielsweise Personen sind, die nur mal irgendwann für 3 Monate ältester Deutscher waren, oder Sohn von X, Vater von Y, selbst aber nur Kartoffelpuler (wobei ich nichts gegen Kartoffelpuler gesagt haben will, aber sie gehören eben als Einzelperson nicht in ein Lexikon).
Es kann auch nicht angehen, dass die willigen Mitarbeiter den unwilligen - ich nenne hier mal in erster Linie kindische IPs - hinterher räumen müssen. Das muss unterbunden werden. Und sei es am Ende so, dass man hier nur noch mitarbeiten kann, wenn man sich mit Mailadresse angemeldet hat. Das ist nicht mein Ziel, aber wenn es am Ende die einzige Möglichkeit wäre, das Projekt zu retten, müsste man es tun. Viel zu viele Leute denken immer noch, das ganze wäre hier nur eine Spielerei. Dabei scheinen sie die Tragweite des Projektes noch nicht verstanden zu haben. Das hier gesammelte Wissen ist frei. Das darf jeder Mensch benutzen, ohne dafür zahlen zu müssen (ja, ich weiß, es setzt immer voraus, dass man Internet hat, oder ähnliches, aber die WP kann einfach nicht alles leisten). Das ist umso wichtiger in einer Zeit, in der Wissen immer teurer wird. Studiengebüren, Patente sogar auf Leben und Buchpreise, die offenbar keine Höhenbegrenzung haben. Und da ist das Licht in der Dunkelheit - zumindest könnte es ein Licht sein. Die Wikipedia. Klar kann man viel kritisieren. Aber das Projekt ist doch auch noch "Work in Progress". Warum wird allenthalben immer wieder gefordert, das Projekt müsse heute schon fertig sein? Wir arbeiten immer noch am Grundbestand und haben da noch für Jahre genug zu tun.
Ein großes Problem ist die Diskussionskultur. Ich habe ehrlich gesagt nicht so sehr das Problem wie viele, dass es mir zu unfreundlich wäre. Mir ist es lieber, ich kann jemandem die Meinung sagen - und der jemand mir - als dass alles hintenrum abläuft. Manchmal ist das, wie etwas gesagt wird, wichtiger als was gesagt wird. Streit ist gut - wenn man wieder zusammen kommt. Ich habe mich schon oft in der WP gestritten. Später habe ich mittlerweile schon mehrfach gemerkt, dass viele Leute überrascht waren, dass ich danach völlig normal mit ihnen umgegangen bin, sie hier oder da sogar intensiv unterstützt habe. Ich finde das ehrlich gesagt erschreckend. Man hat in der WP offenbar Angst vor offenen Worten - dafür werden die Worte, die offen fallen, persönlich genommen, lange nachgetragen und Grundlage für längere Streitigkeiten. Sowas liegt beispielsweise mir fern. Ich streite mich in der Sache - nicht mit einer Person, die kann ich durchaus schätzen oder mögen. Und nach einem Streit sollte das Ganze gegessen sein. Klar, Ausnahmen gibt es immer und ein halbes Dutzend Leute in der WP haben bei mir auch schon verschissen.
Größtes derzeitiges internes Problem sind wohl die Problembereiche in Sachen Ethowarrio, Religionskrieger und Politextremisten. Hier müssen wir endlich eine scharfe Linie fahren.
Damit komme ich zum Punkt der Außenwirkung. Oft wird darauf geschielt, was denn nun Außenstehende, allen voran die Presse, von uns denkt. Ich sage: Das ist egal. Wen schert das? Sollen sie meckern. Kritik von Leuten, die nicht mitarbeiten, sollte an uns abperlen. Kritik ohne konstruktive Änderungsvorschläge ist irrelevant. Das heißt aber nicht, dass wir Fehler, auf die wir extern aufmerksam gemacht werden, nicht abstellen sollten.
Es muss endlich dazu kommen, dass sich die Willigen zusammenschließen. Der Status Quo ist auf keinen Fall haltbar. Es müssen neue - die ja nicht immer wirklich neu sind - Grundsätze her:
- Es gibt nur einen Gott in der Wikipedia, das ist der Autor.
- Relevanz ist relativ und liegt immer im Auge des Betrachters.
- Lieber einen vermeindtlich irrelevanten Artikel in gutem Zustand haben, als einen relevanten in einem Unzustand.
- Wer im Projekt nicht mitzieht - immer unter dem Gesichtspunkt, wir schreiben an einer Enzyklopädie - muss gehen. Gern auch schnell, ab und an braucht es auch mal Mut zur Willkür.
- Reden ist gut - aber irgendwann ist alles zerredet. Mehr Taten.
- Es ist nicht immer wichtig, was gesagt wurde, sondern wie und in welchen Zusammenhang. Lieber einmal ein "Arschloch" durchgehen lassen, als zersetzendes, unterschwelliges Generve und Gepöbel.
Unsere Probleme sind hausgemacht - warum machen wir dann nicht einfach mal einen Hausputz?
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So sieht mein Arbeitsplatz normalerweise aus . Immer im Dienste der Wiki ;)
Schöne Wikipediazitate
- Von mir aus dürfen Veganer denken, man solle keine Tiere essen ( wobei ich mich immer frage: wenn man keine Tiere essen soll - warum sind die dann aus Fleisch?). Nodutschke
- Hier fliegen die Fetzen - caramba, hossa ...
- Da darf ich nicht fehlen - hier bin ich - fossa.
- SCNR -- tsor 22:02, 18. Nov. 2006 (CET)
- Toll. Wo kann ich das runterladen? --Scooter Sprich! 22:04, 18. Nov. 2006 (CET)
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