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Chicago

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Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Chicago. Für weitere Bedeutungen, siehe Chicago (Begriffsklärung).
Chicago
Spitzname: The Windy City
Siegel Flagge
Flagge von Chicago
Basisdaten
Gründung: 12. August 1833
Staat: USA
Bundesstaat: Illinois
Countys: Cook County
DuPage County
Geographische Lage: Koordinaten: 41° 54′ N, 87° 39′ W 41° 54′ N, 87° 39′ W
Zeitzone: Central Standard Time (UTC-6)

Lage in der Metropolregion
Einwohner:
- Agglomeration:
2.842.518 (1. Juli 2005)
9.391.515 (1. Juli 2004)
Bevölkerungsdichte: 4.832 Einwohner je km²
Höhe: 176 m ü. NN
Fläche: 606,1 km²
davon 588,3 km² Land
Stadtgliederung: 77 Stadtbezirke
Postleitzahlen: 60601–60827
Vorwahl: 312
Webseite: egov.cityofchicago.org
Politik
Bürgermeister: Richard M. Daley (Demokrat)
Satellitenbild

Chicago [ʃɪˈkɑːgoʊ ;     anhören ? / i] ist eine Stadt am Südwestufer des Michigansees im US-Bundesstaat Illinois in den Vereinigten Staaten von Amerika. Mit einer Einwohnerzahl von 2.842.518 (2005) ist sie die drittgrößte Stadt der USA.

Chicago ist seit jeher eine wichtige Handelsstadt in den Vereinigten Staaten, was einerseits durch die zentrale Lage in der Mitte des nordamerikanischen Kontinents begründet ist, vor allem aber aufgrund der Lage an den einst wichtigsten Wasserstraßen der Vereinigten Staaten, die von den Großen Seen und New York bis zum Golf von Mexiko führte, und durch den Bau mehrerer Kanäle ermöglicht wurde, und später aufgrund der Lage am Knotenpunkt wichtiger Eisenbahnstrecken, unter anderem an der die West- mit der Ostküste verbindenden transkontinentalen Eisenbahnstrecke.

Chicago ist Sitz des Chicago Mercantile Exchange, der größten Warenterminbörse der Vereinigten Staaten, und des Chicago Board of Trade, der größten Rohstoff-, Futures- und Optionsbörse der USA.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Der Name der Stadt

Der Name leitet sich aus dem Wort Checagou ab, mit dem die Potawatomi-Indianer das Marschland beschrieben, wo später die Stadt gegründet wurde. Das indianische Wort bedeutet sowohl wilde Zwiebeln wie auch Stinktier. Frei übersetzt bedeutete Checagou also soviel wie „Land, das nach Zwiebeln stinkt“.

Im Volksmund wird Chicago aufgrund des zu jeder Jahreszeit starken Windes, der aus nördlicher Richtung vom Michigansee weht, und durch die Wolkenkratzerschluchten kanalisiert und dadurch verstärkt wird, und aufgrund der Korruption auch the windy city genannt. Teilweise wird dieser Name auch auf die in der Geschichte, insbesondere während der Prohibition, verbreitete organisierte (Schmuggler-)Kriminalität zurückgeführt.

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Ein Teil der Skyline Chicagos vom Sears Tower aus gesehen.
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Ein Teil der Skyline Chicagos vom Sears Tower aus gesehen.

Chicago liegt im Nordosten von Illinois. Laut Daten des United States Census Bureau hat die Stadt eine Fläche von 606,1 Quadratkilometer. Gewässer bedecken davon 2,94 Prozent (17,8 Quadratkilometer). In Chicago mündete einst der Chicago River in den Michigansee. Allerdings fließt das Wasser des Chicago River seit 1900 nicht mehr in den zur Trinkwassergewinnung genutzten Michigansee, sondern wird über den „Chicago Sanitary & Ship Canal“ in den Illinois River und letztendlich in den Mississippi River abgeleitet.

Der Lauf des Chicago River wurde mit einem aufwendigen Projekt, das arbeitsintensiver als der Bau des Panamakanals war, umgekehrt. Die Uferpromenade erstreckt sich beiderseits des Flusses. Mehr als 20 Zugbrücken wie beispielsweise die State Street Bridge überqueren den Fluss. Am Ufer des Chicago River steht das IBM Building des Architekten Mies van der Rohe. Das Gebäude ist so gewaltig, dass es im Winter wie ein Trichter die gewaltigen Windmassen vom Michigansee anzieht, und manchmal müssen dicke Seile über die breite Plaza gespannt werden, damit die Passanten nicht von der steifen Brise weggeweht werden.

Die Metropolregion Chicago hat eine Fläche von 28.163 Quadratkilometer und erstreckt sich über dutzende von Vorstädten in neun verschiedenen Countys, welche mit dem Stadtgebiet von Chicago verflochten sind. Diese Countys sind in Illinois Cook, DuPage, Kane, Kendall, Lake, McHenry und Will County, in Indiana Lake County und in Wisconsin das Kenosha County. Da die Vorstädte politisch unabhängig sind, fließen keine Steuergelder aus diesen Enklaven, um die zentrale Infrastruktur der Großstadt zu finanzieren. Dies ist insbesonders bei den Schulen wichtig, weil ihre Finanzierung zu einem großen Teil aus den lokalen Grundsteuern erfolgt, mit landesweiten Zuschüssen pro Schüler als Ergänzung.

Die Metropolregion Chicago stand bei der Entwicklung des Modells der städtischen Zonen des renommierten Stadtgeographen Ernest Burgess um einen Central Business District (CBD) Pate. Den Kern des CBD bildet der sogenannte Loop; dazu zählen ein von den Gleisen der Chicago "L" umschlossenes Viertel (die Community Area 32) sowie die angrenzenden Gebiete.

[Bearbeiten] Geologie

Die Großen Seen mit Chicago am Südrand des Lake Michigan
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Die Großen Seen mit Chicago am Südrand des Lake Michigan

Obwohl durch politische Grenzen zwischen Kanada und den USA getrennt, stellen die Umgebung der Großen Seen (Great Lakes), des Oberen Sees (Lake Superior), des Michigansees (Lake Michigan) - mit der Metropole Chicago - des Huronsees (Lake Huron), des Eriesees (Lake Erie) und Ontariosees (Lake Ontario), sowie das Tiefland des Sankt-Lorenz-Stromes und seine sich noch weithin im Schelf untermeerisch fortsetzende Trichtermündung eine Einheit dar.

Glaziale Ausräumung, Auflagerung von Moränenschutt und Krustenbewegungen bestimmen die Gestalt des Seengebietes, dessen Hohlformen allerdings schon durch großräumige tektonische Einmuldungen im Tertiär und zu Beginn des Pleistozäns angelegt wurden. Eine mächtige paläozoische Schichtenfolge, aus verschiedenen widerstandsfähigen Sandsteinen und Kalken bestehend, umrahmt die Seen im Süden, während an ihrem Nordrand der Kanadische Schild an die Oberfläche tritt.

Die Seen stellen mit 246.286 Quadratkilometer die größte Binnensüßwasserfläche der Erde dar (der Baikalsee übertrifft die Großen Seen allerdings noch im Binnensüßwasservolumen, da er sehr tief ist); ihre relative Tiefe ist mit etwa 300 Meter gering, ihre Böden reichen aber bis unter Meeresspiegelhöhe. Die Entwässerung des gesamten Systems übernimmt der Sankt-Lorenz-Strom.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Luftaufnahme von Chicago
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Luftaufnahme von Chicago

Seit der Stadtgebieterweiterung von 1960, um den großzügigen Ausbau des Flughafens O’Hare zu ermöglichen, gliedert sich die City of Chicago in 77 Community Areas:

Albany Park, Archer Heights, Armour Square, Ashburn, Auburn Gresham, Austin, Avalon Park, Avondale, Belmont Cragin, Beverly, Bridgeport, Brighton Park, Burnside, Calumet Heights, Chatham, Chicago Lawn, Clearing, Douglas, Dunning, East Garfield Park, East Side, Edgewater, Edison Park, Englewood, Forest Glen, Fuller Park, Gage Park, Garfield Ridge, Grand Boulevard, Greater Grand Crossing, Hegewisch, Hermosa, Humbolt Park, Hyde Park, Irving Park, Jefferson Park, Kenwood, Lake View, Lincoln Park, Lincoln Square, Logan Square, Loop, Lower West Side, McKinley Park, Montclare, Morgan Park, Mount Greenwood, Near North Side, Near South Side, Near West Side, New City, North Center, North Lawndale North Park, Norwood Park, Oakland, O'Hare, Portage Park, Pullman, Riverdale Rogers Park, Roseland, South Chicago, South Deering, South Lawndale, South Shore, Uptown, Washington Heights, Washington Park, West Elsdon, West Englewood, West Garfield Park, West Lawn, West Pullman, West Ridge, West Town und Woodlawn

[Bearbeiten] Klima

Das Klima in Chicago ist kontinental mit heißen Sommern und kalten Wintern. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 10,1 Grad Celsius, die jährliche Niederschlagsmenge 864 Millimeter im Mittel. Der kälteste Monat ist der Januar mit durchschnittlich -4,1 Grad Celsius, der wärmste der Monat Juli mit 23,4 Grad Celsius im Mittel.

Der meiste Niederschlag fällt im Juni mit durchschnittlich 93,3 Millimeter, der wenigste im Februar mit 44,9 Millimeter im Mittel. Insgesamt gilt das Wetter in Chicago als wechselhaft. Vor allem im Frühjahr und Herbst weht oft ein starker Wind.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Vom Handelsposten zur Stadt

Chicago 1857
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Chicago 1857

1673 befuhren die französischen Forscher Jacques Marquette und Louis Jolliet das Gebiet des heutigen Chicago, das von der dort lebenden indianischen Bevölkerung „Checagou“ genannt wurde. In den 1770er Jahren errichtete Jean Baptiste Point du Sable - Sohn eines Québecer Kaufmanns und einer schwarzen Sklavin - einen Handelsposten am Tauschplatz der ortsansässigen Indianerstämme Miami, Fox, Sac und Potawatomi. „Der erste weiße Mann der sich hier niederließ, war ein Schwarzer“, werden sie zitiert.

Dank der verkehrsgünstigen Lage an den Wassertransportwegen des Michigansees, einer der Großen Seen, und des Chicago Rivers, gewann der Handelsposten bis Anfang des 19. Jahrhunderts zusehends an Bedeutung. Als Illinois 1818 den USA beitrat und deshalb verkehrstechnisch besser erschlossen werden sollte, erlangte Chicago, nach dem Bau der Ost-West Eisenbahnstrecke, daher schnell den Ruf als „Tor zum Westen“. Chicago war nun der wichtigste Handelsplatz für Rohstoffe und landwirtschaftliche Produkte weit und breit.

Holz kam mit Schiffen aus dem Norden und wurde vor Ort weiterverkauft oder mit der Bahn weitertransportiert, und Lebensmittel brachten die Farmer auf die Märkte, von wo sie dann wiederum problemlos auf Schiffe oder Züge umgeladen und verfrachtet werden konnten. Werkzeuge und sonstige Materialien, die (vorerst) nicht oder in unzureichender Menge vor Ort produziert wurden, kamen wiederum aus dem Osten. So wurde aus dem Handelsposten ein Dorf. Am 12. August 1833 wurde Chicago offiziell gegründet und bereits vier Jahre später, 1837, mit seinen 4.200 Einwohnern zur Stadt erhoben.

[Bearbeiten] Rasante Expansion

Großer Brand von 1871
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Großer Brand von 1871

Immer mehr Menschen zogen in die Stadt, und der ohnehin bereits ausgeprägte Handel wurde weiter angetrieben, was noch mehr Zuwanderer anlockte. Die Grundstückspreise stiegen rasant an. Als der 1836 begonnene Bau des „Illinois & Michigan Canals“ zwischen dem Chicago River und dem in den Mississippi mündenden Illinois River 1848 fertig gestellt wurde, gab es eine weitere äußerst attraktive Verkehrsroute. Sechs Staaten südlich entlang des Mississippi, sowie drei nördlich, und Regionen entlang des in den Mississippi mündenden Missouri River waren nun zusätzlich durch eine breite Wasserstraße erschlossen.

Ebenfalls 1848 erfolgte die Eröffnung der ersten Eisenbahnstrecke, die auch Chicago anfuhr - die „Galena & Chicago Union Railroad“. Seit der Fertigstellung des „Chicago Sanitary Canals“ im Jahr 1900 mündet der Chicago River nicht mehr in den Michigansee, sondern durch den „Illinois & Michigan Canal“ und in weiterer Folge den Illinois River in den Mississippi. 1850 hatte Chicago bereits 30.000 Einwohner, und ein Ende des Zustroms war nicht absehbar - zu günstig waren die Rahmenbedingungen am Verkehrsknotenpunkt der USA. 1855 kam es zum „Lager Beer Riot“. Deutsche Siedler kämpften in diesem Aufstand um ihr Recht, auch am Sonntag Bier ausschenken zu dürfen.

Zwischen dem 8. und dem 10. Oktober 1871 wütete der Große Brand von Chicago, der den Großteil der Stadt zerstörte. Nach dem Feuer wurden 125 Leichen geborgen. Schätzungen kamen letztendlich auf 200 bis 300 Tote und 18.000 zerstörte Häuser. Etwa 100.000 Menschen wurden obdachlos. Doch rasch wurde die Stadt wieder aufgebaut. Architekten wie Louis Sullivan und später auch Frank Lloyd Wright kamen in die Stadt, die nun als Experimentierfeld für urbane Innovationen diente. 1880 zählte die „wiedergeborene“ Stadt bereits 500.000 Einwohner.

[Bearbeiten] Geburtsstunde des Hochhauses

Das „Home Insurance Building“ von 1885 gilt als erstes Hochhaus der Welt
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Das „Home Insurance Building“ von 1885 gilt als erstes Hochhaus der Welt

Zwischen 1880 und 1890 verdoppelte sich die Einwohnerzahl und Chicago zählte nun über eine Million Einwohner. Zwar erlebten die Grundstückspreise in der Innenstadt schon seit der Ernennung zur Stadt immer wieder extreme Anstiege, doch dieses Mal drang man in eine neue Preisdimension vor. Kostete ein Quadratmeter im Jahre 1880 noch 130 US-Dollar, versiebenfachte er sich bis zum Jahr 1890 fast bis auf 900 US-Dollar pro Quadratmeter. Um rentabel zu wirtschaften, begannen Grundstückseigner, ihre Grundfläche maximal zu nutzen - das heißt, es musste höher gebaut werden. Dank neuer Erfindungen wie elektrischer Aufzüge, feuerfesterer Baustoffe, aber vor allem durch die Verwendung von Stahlskeletten im Gebäudebau, wurde dies möglich.

Das Home Insurance Building von 1885 (1931 abgerissen), war das erste Bauwerk, das die neuen technischen Errungenschaften vereinte, und gilt mit seinen zehn Etagen als das erste Hochhaus der Welt. Das 1889 von Dankmar Adler und Louis Sullivan errichtete Auditorium Building wies zudem - neben seiner fast perfekten Akustik - als Neuheit eine Klimaanlage auf. Zwischen 1890 und 1894 wurde das Reliance Building erbaut, welches als Vorläufer der gläsernen Vorhangwandkonstruktion gilt, die später den „internationalen Stil“ bestimmen sollte. Es gilt als Meisterwerk der Ersten Chicagoer Schule.

Am 1. Mai 1886 organisierten die Gewerkschaften Chicagos einen Streik, um die Arbeitszeiten von täglich 12 auf 8 Stunden zu reduzieren. Als die Polizei am 3. Mai hart durchzugreifen begann, und Streikende getötet wurden, kam es zu einem Aufstand, der als Haymarket Riot in die Geschichte einging. Das Ende des 19. Jahrhunderts war auch ansonsten keine ruhige Phase. Die Korruption erlebte seine erste Blütezeit. Viele Politiker der Stadt waren käuflich. Etwa ein Viertel der Stadträte besaßen Saloons und galten als „boodlers“ („Geschmierte“). Hempstead Washburne, Bürgermeister von 1891 bis 1893, warb für seine Wiederwahl mit dem Hinweis „klüger, für einen Mann zu votieren, der bereits genug gestohlen hat, als für einen neuen”. Auch Wahlbetrug stand an der Tagesordnung. Washburne gelang seine Wiederwahl jedenfalls nicht.

1893 bewarb sich Chicago für die Weltausstellung und gewann gegen seine Mitbewerber New York, Washington (D.C.) und St. Louis. Die „World Columbian Exposition”, so hieß die Veranstaltung, dauerte vom 1. Mai bis zum 30. Oktober 1893 und hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der Kunst und Architektur dieser Zeit.

[Bearbeiten] Entwicklung ab 1900

Postkartenansicht der State Street um 1907
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Postkartenansicht der State Street um 1907
 Blick vom John Hancock Center nach Norden
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Blick vom John Hancock Center nach Norden

1900 hatte die Stadt bereits 1,7 Millionen Einwohner, darunter viele irische und osteuropäische Einwanderer. Zu dieser Zeit festigte sich der Ruf Chicagos als Ort der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten, der massenhaft Jobs für jeden bereithielt, der bereit war zu arbeiten. Am meisten fühlten sich von diesem Versprechen die Schwarzen aus den Südstaaten angezogen. Zwischen 1900 und 1920 strömten Afroamerikaner in die Stadt; allein während der Kriegsjahre 1916 bis 1918 waren es mehr als 75.000.

Lange Arbeitszeiten, schlechter Lohn und unmenschliche Arbeitsbedingungen führten dazu, dass Chicago die Wiege der amerikanischen Gewerkschaftsbewegung wurde. Um 1900 hatten sich die meisten Arbeiter in der „American Federation of Labor“ organisiert. Als im Juli 1918 weiße Polizisten sich weigern, bei einer Steinigung eines im See schwimmenden Schwarzen einzuschreiten, folgte ein sechstägiger Aufstand mit 38 Toten.

Die Stadt ist auch seit langem ein Zentrum schwarzer Organisationen - sowohl die von Reverend Jesse Jackson gegründete PUSH (People United to Save Humanity) als auch die militantere „Nation of Islam“ (eigentlich „The Lost-Found Nation of Islam“, auch bekannt als „Black Muslims“) , von Elijah Muhammad 1930 ins Leben gerufen, haben ihren Hauptsitz auf der South Side in Chicago.

Ab 1922 wurde Chicago zur Jazzmetropole. Größen wie Louis Armstrong, Earl Hines oder Jelly Roll Morton belebten die „schwarzen Clubs” und prägten den „Chicago Jazz”. Während der Roaring Twenties erprobte aber auch ein neuer Typ Glücksjäger die große Freiheit Chicagos bis an die Grenzen des Erträglichen. Kriminelle Syndikate unter skrupellosen Gangsterbossen wie Bugs Moran, Johnny Torrio und Al Capone machten sich die Prohibition zunutze und verkauften illegal hergestellten Alkohol. Feuergefechte zwischen Polizei und Gangstern waren zwar nicht so sehr an der Tagesordnung wie viele Filme glauben machen möchten, aber das mafiöse System funktionierte.

Und es wurde später von Politikern wie dem Ex-Bürgermeister Richard Daley kopiert und perfektioniert: Unerbittlich regierte er die Stadt von den 1950er Jahren bis zu seinem Tod 1976, und auch das brutale Vorgehen gegen Antikriegsdemonstranten 1968 entsprach genau diesem Konzept. Während der Democratic National Convention im August 1968 kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen den Vietnam-Krieg. 1969 wurden die Chicago Seven dafür angeklagt. Heute bestimmt die Skyline Chicagos die flache Prärie im Umkreis hunderter von Kilometer, und der Status der Stadt als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Region ist unumstritten.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Sears Tower
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Sears Tower

Von nur 100 Einwohner im Jahre 1830 stieg die Einwohnerzahl Chicagos bis 1860 auf 100.000. Im Jahre 1890 lebten in der Stadt eine Million Menschen, bis 1910 verdoppelte sich diese Zahl auf zwei Millionen. Die Einwohnerzahl Chicagos erreichte ihren Höhepunkt 1950 mit 3,62 Millionen Einwohnern. Danach ging die Einwohnerzahl aufgrund des in die Vorstädte abwandernden Mittelstandes bis 1990 stetig und stark um insgesamt rund 840.000 Einwohner zurück. Erst seit Beginn der 1990er Jahre erholte sich die Einwohnerzahl wieder.

Laut der Volkszählung aus dem Jahr 2000 gibt es in der Stadt 2.896.016 Einwohner, 1.061.928 Haushalte und 632.909 Familien, die in der Stadt ansässig sind. Die Bevölkerungsdichte beträgt 4.923 Einwohner pro Quadratkilometer. Die Bevölkerung besteht zu 41,97 Prozent aus Weißen und zu 36,77 Prozent aus Afroamerikanern; 4,41 Prozent sind asiatischer Herkunft. Der Median des Einkommen je Haushalt liegt bei 38.625 US-Dollar, der Median des Einkommens einer Familie bei 42.724 US-Dollar. 19,6 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze.

Mit 9,4 Millionen Einwohnern liegt die Metropolregion Chicago, die auch „Chicagoland“ genannt wird, an 28. Stelle der Liste der größten Metropolregionen der Welt (Stand 1. Januar 2005). Die Metropolregion besitzt eine der weltweit größten polnischen Gemeinden mit etwa 914.000 Einwohnern (Deutsche: 1,519 Millionen, Iren: 1,105 Millionen, Italiener: 646.000, Engländer: 463.000 - Stand 2000) polnischer Herkunft.

Damit gilt Chicago als zweitgrößte polnische Stadt nach Warschau (circa zwei Millionen Einwohner), wobei diese Bezeichnung übersieht, dass die Vororte selbständige Kommunen sind und dass ethnische Herkunft für nachfolgende Generationen in Bedeutung abnimmt, besonders bei Kindern aus gemischten Ehen. Dies gilt auch für die zahlreichen Nachkommen deutscher Einwanderer, die in und um Chicago wohnen. Da viele Einwohner irischstämmig sind, findet jedes Jahr im März eine riesige St. Patrick's Day Parade statt. Zur Feier dieses Tages wird auch der Chicago River grün gefärbt. Derzeit gibt es auch ein sehr großes Gebiet im Nordwesten der Stadt, das dadurch auffällt, dass die Schilder auf Geschäften koreanisch beschriftet sind.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der eigentlichen Stadt nach dem jeweiligen Gebietsstand. Von 1830 bis 2000 handelt es sich um Volkszählungsergebnisse und 2005 um eine Schätzung des United States Census Bureau.

Buckingham Fountain
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Buckingham Fountain
Jahr/Datum Einwohner
1830 100
1840 4.470
1. Juni 1850 29.963
1. Juni 1860 112.172
1. Juni 1870 298.977
1. Juni 1880 503.185
1. Juni 1890 1.099.850
1. Juni 1900 1.698.575
15. April 1910 2.185.283
1. Januar 1920 2.701.705
Datum Einwohner
1. April 1930 3.376.438
1. April 1940 3.396.808
1. April 1950 3.620.962
1. April 1960 3.550.404
1. April 1970 3.366.957
1. April 1980 3.005.072
1. April 1990 2.783.726
1. April 2000 2.896.016
1. Juli 2005 2.842.518

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtregierung

City Hall 1911
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City Hall 1911

An der Spitze der Stadtverwaltung von Chicago steht der Bürgermeister (Mayor), der von der Bevölkerung für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt wird. Die Stadtverordnetenversammlung (City Council) besteht aus 50 Mitgliedern und wird ebenfalls alle vier Jahre gewählt. Die nächsten Kommunalwahlen finden 2007 statt.

Am 29. April 1983 wurde Harold Washington erster schwarzer Bürgermeister; am 25. November 1987 kam er durch einen Herzinfarkt ums Leben. Bis 2. Dezember 1987 regierte für nur acht Tage interim David Duvall Orr. Bis 24. April 1989 fungierte der durch den Stadtrat gewählte Eugene Sawyer als Bürgermeister.

Seit 1989 regiert Richard M. Daley die Stadt. 1983 kandidierte er erstmals für das Bürgermeisteramt, unterlag jedoch. 1989 konnte er sich schließlich behaupten. Eines seiner Ziele war die Umwandlung des Uferbereiches des Michigansees in einen Park. Wegen einer umstrittenen Aktion zur Schließung des Meigs Field-Flugfeldes kurz nach seiner Wiederwahl im Jahre 2003 wurde er heftig kritisiert. In dieser Wahl erhielt er 79 Prozent aller Stimmen und ließ die anderen drei Kandidaten somit weit hinter sich.

Siehe auch: Liste der Bürgermeister von Chicago

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Chicago hat 25 Schwesterstädte, zu denen es eine Partnerschaft unterhält. Die meisten Schwesterstädte von Chicago befinden sich in Europa (14), gefolgt von sechs in Asien und drei in Afrika. In Amerika unterhält Chicago zwei Partnerschaften. In Australien gibt es keine Partnerstädte.

Afrika
Accra (Ghana)
Casablanca (Marokko)
Durban (Südafrika)
Amerika
Mexiko-Stadt (Mexiko)
Toronto (Kanada)
Asien
Amman (Jordanien)
Delhi (Indien)
Osaka (Japan)
Petach Tikwa (Israel)
Shanghai (Volksrepublik China)
Shenyang (Volksrepublik China)
Karatschi (Pakistan)
 
Europa
Athen (Griechenland)
Belgrad (Serbien)
Birmingham (Großbritannien und Nordirland)
Galway (Irland)
Göteborg (Schweden)
Hamburg (Deutschland)    
Kiew (Ukraine)
Luzern (Schweiz)
Mailand (Italien)
Paris (Frankreich)
Prag (Tschechische Republik)
Warschau (Polen)
Wilna (Litauen)
Moskau (Russland)

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Theater

Goodman Theater
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Goodman Theater

Am 30. Dezember 1903 starben bei einem Brand im Iroquois Theater 602 Menschen. Das Unglück führte im ganzen Land zur Einführung strenger Richtlinien bei der Feuerbekämpfung. Das Gebäude wurde ein Jahr später als Colonial Theater wiedereröffnet und 1925 abgerissen. An der Stelle entstand 1926 das Oriental Theater.

In der South Michigan Avenue befindet sich das 1889 erbaute Auditorium Theater. Es war von einigen engagierten Chicagoer Bürgern gegründet worden, um mit diesem reichhaltig mit Gold, Mosaiken und Wandgemälden ausgestatteten Gebäude der Stadt zu einem kultivierten Image zu verhelfen.

In der Lincoln Avenue steht das Biograph Theater und Kino. Am 22. Juli 1934 wurde dort John Dillinger von FBI-Agenten umzingelt und erschossen, nachdem seine Geliebte, die legendäre Lady in Red (Ana Cumpanas), ihnen einen Tip gegeben hatte. Weitere bekannte Theater sind das Court Theater, das Goodman Theater und das Merle Reskin Theater (ehemaliges Blackstone Theater).

The Second City ist eine Theater-Gruppe in Chicago. Sie ist außerhalb Chicagos die bekannteste in der Stadt beheimatete Theater-Gruppe. Zahlreiche ehemalige Mitglieder haben später in der Fernseh-Comedy-Show Saturday Night Live mitgespielt. Bekannte ehemalige Mitglieder sind unter anderem: Alan Alda, Ed Asner, Dan Aykroyd, John Belushi, Bonnie Hunt, Bill Murray und Mike Nichols. Einen landesweiten Ruf hat auch die Steppenwolf Theatre Company, die frühere Gruppe von John Malkovich.

[Bearbeiten] Museen

Adler-Planetarium
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Adler-Planetarium
Museum of Science and Industry
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Museum of Science and Industry

Zu den zahlreichen bedeutenden Museen der Stadt gehört unter anderem das 1930 fertiggestellte Adler-Planetarium und Astronomiemuseum. Es zeigt auf mehreren Ebenen zahlreiche Exponate zum Thema Weltraum, Planetensystem und deren historische und aktuelle Erforschung. Die Sammlung historischer Instrumente ist weltberühmt. Darüber hinaus besitzt es zwei Theater für astronomische Vorführungen, eines mit einem Zeiss-Projektor und eines mit einer modernen digitalen Lasershow, die insbesondere Flugsimulationen ermöglicht. Beide Systeme ergänzen sich hervorragend.

Das Art Institute of Chicago ist ein 1866 gegründetes Kunstmuseum und eine Kunsthochschule. Im Museum findet man bekannte Werke wie beispielsweise Claude Monet's Haystacks, Georges Seurat's Sunday Afternoon on the Island of La Grande Jatte, Grant Wood's American Gothic und Edward Hopper's Nighthawks. Es beherbergt auch das Lebenswerk des Fotografen Irving Penn.

Das Field Museum of Natural History wurde 1893 als Columbian Museum of Chicago gegründet. Nachdem anfänglich sogar Kunst zu seinen Sammelgebieten zählte, fokussierte man das Aufgabengebiet mit der 1905 erfolgten Umbenennung auf Naturwissenschaften und Völkerkunde. Dabei sorgte der Namenspatron Marshall Field für ein noch heute bedeutendes Stiftungsvermögen. 1921 konnte das heutige Haus am Ufer des Michigansee bezogen werden. Das Field Museum beherbergt mehr als 22 Millionen konservierte Organismen und sonstige Sammlungsobjekte. Es gehört auch auf diesem Sektor zu den größten naturwissenschaftlichen and anthropologischen Sammlungen weltweit.

Das Museum of Contemporary Art (MCA) ist ein 1967 gegründetes Museum für zeitgenössische Kunst. Das MCA war das erste Projekt des deutschen Architekten Josef Paul Kleihues in den USA. Das Museum umfasst eine Menge interaktiver Ausstellungsstücke und Videopräsentationen sowie eine Abteilung mit Werken von Alexander Calder, Andy Warhol und anderen; an der Rückseite liegen ein Skulpturengarten und ein Patio, wo man ein Essen verzehren kann, das im Café zubereitet wird.

Das Museum of Science and Industry ist ein Science Center und liegt in Jackson Park, etwas südlich von Downtown Chicago. Das Museumsgebäude wurde 1893 für die World Columbian Exposition gebaut und ist das einzige noch bestehende Gebäude dieser Weltausstellung. Rosenwalds Vorstellungen entsprechend wurden viele Ausstellungen interaktiv gestaltet. Bis heute wurde dieses Konzept beibehalten: So kann der Besucher beispielsweise durch ein Modell des menschlichen Herzens laufen, in der Hall of Communications die Geschichte des Telefons erfahren oder eine nachgebaute Kohlemine besichtigen.

[Bearbeiten] Musik

Chicago Jazz Club „Andys“
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Chicago Jazz Club „Andys“

Bei der Weiterentwicklung der genuin US-amerikanischen Musikstile von Jazz, Blues und Soul hat die Stadt eine bedeutende Rolle gespielt. Durch eine große wirtschaftlich bedingte Migrationsbewegung zu Beginn der 1920er Jahre sowie die Schließung des Vergnügungsviertels Storyville in New Orleans verlagerte sich das musikalische Zentrum des Jazz zusehends nach Chicago.

Bedeutende Musiker wie Louis Armstrong, King Oliver und Jelly Roll Morton waren in der Stadt aktiv. In der Southside, dem Schwarzenviertel der Stadt entstand ein reges Jazzleben. Es entwickelte sich der sogenannte Chicago Jazz, welcher die Soloimprovisation gegenüber der Kollektivimprovisation stärker in den Vordergrund rückte, und eher zu einer kühlen Spielweise neigte. Der von Gitarre und Mundharmonika geprägte, ländliche Delta-Blues wurde in Chicago elektrifiziert.

Es entstand der sogenannte Chicago Blues. Die Stadt wurde zu einem bis heute aktiven Zentrum des Blues, geprägt durch Musiker wie Howlin' Wolf, Muddy Waters und Willie Dixon. In den 1960er Jahren entwickelte sich der Chicago Soul, als dessen bekanntester Vertreter Curtis Mayfield gilt. Die Stadt gilt als Geburtsort der House-Music mit ihrer Untergattung Chicago House, und ist auch in der Hip-Hop-Musik einflussreich.

Das Chicago Symphony Orchestra gehört zu den besten Orchestern der USA. Es konzertiert in der Chicago Orchestra Hall (manchmal auch Theodore Thomas Orchestra Hall nach dem Gründer des Orchesters genannt). Der 1904 erbaute Komplex wurde 1966 einschneidend umgebaut, sodass der außerordentlich runde Klang verloren ging. Aufgrund des nunmehr trockenen und engen Klangbilds fanden Tonaufnahmen in der Folge meist andernorts statt, vor allem im Medinah Temple. 1997 endete eine erneute Umbauphase, die unter anderem das Ziel hatte, das alte Klangbild wieder herzustellen. Der Klang gewann tatsächlich hörbar an Breite und Schönheit, nur beschwerten sich nun die Musiker, dass sie sich untereinander nicht mehr hören konnten. Durch diverse Nachbesserungen ist mittlerweile ein erträglicher Zustand erreicht worden.

Weitere bekannte Musiker und Bands der Stadt sind: AACM (Association for the Advancement of Creative Musicians, eine Vereinigung von Jazz-Musikern, die sich der Erneuerung der afrikanisch-amerikanischen Musik verpflichtet haben), das Art Ensemble Of Chicago („Great Black Music, Ancient to the Future“, wirkte stilbildend auf den Bereich der ethnisch beeinflussten Jazz-Musik), die Band Chicago, die Rockband Chevelle ('zweites Zuhause' des Jazz, Blues) die Bluesband The Blues Brothers sowie der Rapper und Producer Kanye West.

[Bearbeiten] Bauwerke

[Bearbeiten] Die höchsten Gebäude

Aon Center
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Aon Center

Die Innenstadt von Chicago bietet eine großartige Ansammlung moderner Architektur. Dies fängt bei den typischen Wolkenkratzern um 1900 an und führt über die Meisterwerke Mies van der Rohes bis hin zum 1974 fertiggestellten Sears Tower. Chicago gilt auch als Geburtsort der Wolkenkratzer, da hier mit dem zehnstöckigen Home Insurance Building 1885 das erste Haus mit Stahlskelett errichtet wurde.

Am South Wacker Drive, Ecke Adams Street, steht das höchste Gebäude Chicagos, der Sears Tower. Im 103. Stock beherbergt es das Skydeck Observatory, wo man an klaren Tagen bis weit hinein nach Illinois, Michigan, Wisconsin und Indiana sehen kann. Das Hochhaus hat eine Höhe von 442 Meter und war bis 1998 das höchste Gebäude der Welt. Obwohl es dann von den Petronas Towers (452 Meter) in Kuala Lumpur übertroffen wurde, besaß es bis 2003, als der Taipei 101 (508 Meter) eröffnet wurde, das höchste nutzbare Stockwerk und das höchste Dach. Mit Antenne misst es sogar 527 Meter und ist bis heute der insgesamt höchste Wolkenkratzer sowie das dritthöchste freistehende Bauwerk der Welt.

Das zweithöchste Gebäude, das Aon Center, misst bis zum Dach 346 Meter und das dritthöchste, das John Hancock Center 343 Meter - mit Antenne sogar 457 Meter, womit es das sechsthöchste freistehende Bauwerk der Welt ist, fünf Meter höher als die Petronas Towers mit Spitze. Chicago besitzt noch einige Gebäude um die 300 Meter Höhe, beispielsweise das AT&T Corporate Center mit 307 Meter, das Two Prudential Plaza mit 303 Meter oder das 311 South Wacker Drive mit 293 Meter.

Für das Jahr 2010 ist die Vollendung des 610 Meter hohen Fordham Spire am Ufer des Michigansees geplant. Trotz dieser enormen Höhe wäre der von dem spanischen Architekten Santiago Calatrava entworfene Wolkenkratzer nicht das höchste Gebäude der Welt, denn bis zu seiner Fertigstellung wird der Burj Dubai („Turm von Dubai“) in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der bereits im Bau ist, mit einer Höhe von 808 Metern vollendet sein.

[Bearbeiten] Weitere Bauwerke

Water tower
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Water tower
Crown Hall
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Crown Hall
Drake-Hotel um 1920
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Drake-Hotel um 1920

Das kompakte Zentrum wird als The Loop bezeichnet, denn es wird umrundet von der „El“ genannten Hochbahn der städtischen Verkehrsgesellschaft CTA. Hier im Geschäftszentrum befinden sich das Art Déco-Hochhaus der Chicago Board of Trade, wo die Hälfte der weltweiten Weizen- und Maisernte umgeschlagen wird und die Chicago Mercantile Exchange. Dort werden kostbare Metalle, bewegliche und unbewegliche Güter im Wert von ungefähr 50 Milliarden US-Dollar pro Tag gehandelt.

In der näheren Umgebung gibt es ein paar sehenswerte Gebäude. The Rookery, 209 South LaSalle Street, 1886 von Daniel Hudson Burnham und John Wellborn Root erbaut, zählt zu den berühmtesten und meistfotografierten Bauten der Stadt. Das maurisch-gotische Äußere lässt nicht vermuten, dass sich im Inneren eine lichtduchflutete Eingangshalle befindet. Eine spiralförmige, freitragende Auslegertreppe, führt vom zweiten Stock nach oben. Nahe steht die Continental Illinois Bank, die mit 28 ionischen Marmorsäulen und Wandgemälden geschmückt ist.

Das Reliance Building, 32 North State Street, könnte während der Art Déco-Zeit in den 1930er Jahren entstanden sein, wurde jedoch schon 1895 nach einem Entwurf von Daniel Burham fertig gestellt. Burham bestimmte das Gesicht von Chicago ganz entschieden; sein Fisher Building mit maritim inspirierten Terrakottafiguren steht in der 343 South Dearborn Street. Einen Häuserblock weiter südlich befindet sich das Manhattan Building von William LeBaron Jenney aus dem Jahre 1890, das erste Gebäude mit 16 Stockwerken. Von hier aus am Westufer des Flusses entlang erstreckt sich ein neu belebtes Stück Uferpromenade mit Straßencafés und Parks.

An der North Michigan Avenue steht eines der ältesten Gebäude Chicagos, der 1896 erbaute Old Water Tower (Alter Wasserturm). Das an ein Schloss aus dem 13. Jahrhundert erinnernde Kalksteingebäude ist ein Wahrzeichen der Stadt und beherbergt inzwischen Chicagos Tourismus-Information. Das steinerne Schloss, überragt von einem 30 Meter hohen Turm, datiert aus dem Jahre 1869 und ist eines der wenigen Gebäude, die den Großen Brand von 1871 überstanden haben. Nur wenige Schritte entfernt befindet sich das Water Tower Campus der katholischen Loyola University. Es beherbergt die Fachbereiche für Betriebswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft.

Auch Ludwig Mies van der Rohe prägte die Architektur der Stadt. Am Ufer des Chicago River steht ein Gebäude, das allgemein als sein Meisterwerk angesehen wird, das IBM Building von 1971. An seinem sanften Licht- und Schattenspiel zwischen Bronze und Rauchglas haben sich weltweit unzählige Architekten orientiert. Weitere Gebäude Mies van der Rohes sind unter anderem die Lake Shore Drive Apartments (zwei identische Türme mit aussenseitiger Stahlrahmenkonstruktion), das Federal Center (drei Gebäude mit großem Platz und roter Skulptur) und mehrere Gebäude für das Illinois Institute of Technology, beispielsweise die Crown Hall, eine Kombination aus Stahl und Glas.

Sehenswert sind auch das Wrigley-Building (im Auftrag des gleichnamigen Kaugummikonzerns erbaut), die Green Mills (Stammkneipe des Gangsters Al Capone, noch immer im Stil der 1920er Jahre eingerichtet) und die Zwillingstürme der Marina City, die später als Vorlage des Augsburger Hotelturms dienten. In Old Town, westlich der LaSalle Street, steht die 1873 erbaute St Michaels Church. Sie bildete ursprünglich den Mittelpunkt einer deutschen Gemeinde. Heute leben dort Menschen verschiedener Herkunftsländer.

Die besten Hotels von Chicago sind das Intercontinental Chicago mit 870 Zimmern und das Fairmont Hotel Chicago mit 692 Zimmern. Die größten dagegen das Hilton Chicago mit 1543 Zimmern und das Hyatt Regency mit 2019 Zimmern. Weitere große Hotels sind das Sheraton Chicago Hotel & Towers mit 1219 Zimmern und das prunkvolle Drake Hotel am Lincoln Park.

[Bearbeiten] Parks

Lincoln Park im Winter
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Lincoln Park im Winter
Jay Pritzker Pavilion von Frank Gehry im Millenium Park
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Jay Pritzker Pavilion von Frank Gehry im Millenium Park

Der Grant Park erstreckt sich östlich des Art Institutes bis zum Lake Michigan und wird von Schnellstraßen und Eisenbahnschienen durchzogen. Im Zentrum der nördlichen Parkhälfte befindet sich der Clarence Buckingham Memorial Fountain and Garden (gestaltet von Marcel Francois Loyau), wo man täglich von Sonnenuntergang bis 23 Uhr die Licht- und Wasssershows verfolgen kann. Fast an jedem Wochenende wird in der Gegend um die Petrillo Music Shell, gleich hinter dem Art Institute, ein Musikfestival abgehalten, sei es Gospel, Blues, Country, Jazz oder Klassik. Die größten Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich um die landschaftlich neu gestaltete Südhälfte des Grant Park, den so genannten Museum Campus.

Südlich vom Art Institute steht der marmorverkleidete, von Daniel Burham entworfene griechische Tempel, der das interessante Field Museum of Natural History beherbergt. Auf der gegenüberliegenden Seite des verkehrsreichen Lake Shore Drive, am Ufer des Lake Michigan befindet sich das Shedd Aquarium, eines der größten überdachten Aquarien der Welt. Das angeschlossene Oceanum bildet einen enormen Kontrast zum Aquarium. Die Anlage soll eine Felsenküste in Alaska darstellen - ein aufwendiges Spektakel, bei dem die „natürlichen Verhaltensweisen“ der Tiere vorgeführt werden.

Im Sommer bietet der Lincoln Park, die ausgedehnteste Grünfläche Chicagos, eine dringend notwendige Erholung vom Häusermeer. Dort findet sich auch der städtische Zoologische Garten (Lincoln Park Zoo). Im Gegensatz zum Grant Park gibt es viele ruhige Plätze und darüber hinaus einige familienfreundliche Strände. Vom Lake Michigan landeinwärts liegt das Lincoln Park-Viertel: Es konzentriert sich entlang der Lincoln Avenue und der Clark Street. Die Halsted Street, an der viele Blues-Lokale und Nachtklubs liegen, verläuft in Nord-Süd-Richtung mitten durch das Viertel. Jede der Hauptstraßen beherbergt zahlreiche Buch- Plattengeschäfte.

Der 2004 eröffnete Millenium Park am Ufer des Michigansees ist die erste Kultureinrichtung der USA die Audio-Führungen im digitalen MP3-Format anbietet. Der Jay-Pritzker-Musikpavillon mit seiner herausragenden Akustik und die Fußgängerbrücke sind ein Entwurf des Architekten Frank Gehry. Beim Crown Fountain (Kronen-Brunnen) von Jaume Plensa fließt das Wasser begleitet von wechselnden Video- und Lichteffekten an zwei Glastürmen herab.

Der Brookfield Zoo ist ein Tierpark, der im Vorort von Chicago, Brookfield liegt. Er nimmt eine Fläche von 57,4 Hektar ein. Der Tierbestand umfasst 424 Tiere in über 280 Arten. Der Zoo öffnete am 1. Juli 1934 seine Tore und gewann schnell internationale Anerkennung, weil er anstelle vieler Gitter großzügige Schluchten und Wassergräben verwendete, um die Tiere von den Besuchern zu trennen. Der Zoo kann von Downtown aus nur mit dem Auto erreicht werden, da die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr fehlt und Taxis wegen der Überschreitung der Distriktgrenze Fahrten ablehnen beziehungsweise Kunden dort nicht mehr abholen.

[Bearbeiten] Sport

 Wrigley Field - Stadion der Chicago Cubs
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Wrigley Field - Stadion der Chicago Cubs
 Soldier Field - Stadion der Chicago Bears
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Soldier Field - Stadion der Chicago Bears

Ein bekanntes Team der Stadt sind die Chicago Bears, eine American Football Mannschaft, welche in der National Football League (NFL), der bedeutendsten amerikanischen Profiliga, spielt. Die Bears spielen dort in der National Football Conference (NFC), in der Northern Division.

Die Chicago Blackhawks sind eine Eishockeymannschaft in der National Hockey League. Das Team wurde 1926 gegründet und gehört zu den Original Six Teams der NHL. Die Heimspiele werden im United Center ausgetragen. Die Vereinsfarben sind rot, weiß und schwarz.

Die Chicago Bulls sind eine Mannschaft der US-amerikanischen Basketball-Profiliga NBA. Seine Heimspiele trägt das Team im United Center aus. Die Bulls gehören durch ihre Erfolge in den 1990er Jahren zweifelsohne zu den weltweit bekanntesten Mannschaften der NBA.

Die Chicago Cubs sind ein Baseball-Team. Sie spielen in der Central Division der National League. Die Chicago Cubs wurden 1870 gegründet. Ihre Heimspiele trägt die Mannschaft im Wrigley Field aus. In den ersten Jahrzehnten der National League zählten die Cubs zu den dominierenden Teams der Liga, in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg erreichten sie jedoch nie mehr wieder ihre einstige Stärke.

Chicago Fire ist ein Team der Fußball-Profiliga Major League Soccer (MLS). Schon in ihrer ersten Saison 1998 gewannen sie den MLS Cup. Außerdem holten sie 1998, 2000 und 2003 den U.S. Open Cup. Stadion ist der Toyota Park in Bridgeview (Illinois).

Die Chicago White Sox sind ein Major-League-Baseball-Team der American League. Der Verein trägt seine Heimspiele im U.S. Cellular Field (bis 2003 New Comiskey Park) aus. Dort fand am 6. Juli 1933 auch das erste All-Star-Game der Major League Baseball statt, das die American League mit 4:2 gewann. Die White Sox sind dreimaliger Gewinner der World Series (1906, 1917 und 2005).

Die Chicago Wolves sind eine Eishockeymannschaft in der American Hockey League (AHL). Ihr Heimstadion ist die Allstate Arena in Rosemont bei Chicago, in der 16.700 Menschen Platz haben. Gegründet wurde der Verein 1994. 2001 stiegen sie von der International Hockey League (IHL) in die AHL auf. In der IHL haben sie den Turner Cup 1998 und 2000 gewonnen und in der AHL 2002 den Calder Cup.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

Das ganze Jahr finden in Chicago Veranstaltungen und Ausstellungen statt.

Frühling und Sommer

Riesenrad am Navy Pier
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Riesenrad am Navy Pier

Das Ravinia Festival, ein Open-Air-Festival, dauert drei Monate. Dabei werden im Highland Park mehr als 100 Veranstaltungen und Konzerte - von der Klassik bis zum Pop - abgehalten. Auf dem Great Chicago Places and Spaces zeigt die Stadt Chicago ihre Erfolge auf den Gebieten Architektur, Stadtgestaltung sowie Landschafts- und Umweltplanung. Das Gospel Music Festival präsentiert im Grant Park Gospeldarbietungen bedeutender Künstler aus dem ganzen Land. Beim Printer's Row Book Fair treffen sich Autoren, Dichter, Buchhändler und Leser aus dem Mittleren Westen der USA. Das Gold Coast Art Fair im Stadtteil Gold Coast ist Treffpunkt hunderter Künstler und Kunstliebhaber aus der ganzen Welt.

Beim viertägigen Blues Festival im Juni treten im Grant Park dutzende Blues-Musiker auf. Old Town Art Fair ist einer der ältesten und anspruchsvollsten Kunstmärkte des Landes. Taste of Chicago ist ein dem kulinarischen Genuss gewidmetes Festival zahlreicher Restaurants der Stadt. Bei der Venetian Night-Parade kann man am Seeufer Chicagos themenspezifisch-dekorierte Boote und dazu passende Musik mit abschließendem Feuerwerk erleben. Die Air & Water Show zeigt am Strand Darbietungen der weltweit besten Militär- und Zivilpiloten. Das Jazz Festival im Grant Park findet im September am Labor Day mit zahlreichen Jazz-Künstlern statt.

Herbst und Winter

Grün gefärbter Chicago River am St. Patrick's Day
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Grün gefärbter Chicago River am St. Patrick's Day

Auf dem Chicago Celtic Festival werden Bilder, Glass, Kleider, Keramik und Schmuck nationaler sowie internationaler Kunsthandwerker ausgestellt und verkauft. Jedes Jahr im Oktober schauen etwa eine Million Menschen den Läufern beim Chicago Marathon zu. Auf der State Street Thanksgiving Parade kann man sich geschmückte Umzugswagen und Ballons ansehen. Beim Magnificent Mile Lights Festival wird im November die Magnificent Mile zu einer Winterlandschaft gestaltet.

Auf dem Christkindlmarket werden Baumschmuck, Spielzeug, Nussknacker und Glaswaren aus Europa in Holzbuden und Zelten auf der Daley Plaza verkauft. Die Chicago Boat, RV und Outdoors Show zeigt hunderte Boote und Wohnmobile. Auf der Chicago Auto Show kann man im Februar die neuesten Automodelle betrachten. Die Chicago Flower and Garden Show ist eine Ausstellung zum Thema Garten. Am St. Patrick's Day findet zu Ehren des irischen Nationalheiligen St. Patrick jährlich am 17. März eine große Parade statt.

[Bearbeiten] Gastronomie

Downtown bei Nacht
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Downtown bei Nacht

Chicago beherbergt zahlreiche ethnische Restaurants. Ganz oben rangiert die italienische Küche, von der deep dish-Pizza (1953 in der Pizzeria Uno, 29 East Ohio Street, kreiert) bis zu den Trattorias. Beliebt sind auch die New American Cuisine, Thai-Restaurants und mediterrane Esslokale. Daneben gibt es viele traditionelle Chicagoer Küchen - osteuropäisch, deutsch, mexikanisch, chinesisch, indisch und sogar burmesisch und äthiopisch. In zahlreichen Restaurants kann man auch ribs vom Grill bekommen, eine Hinterlassenschaft aus der Zeit, als Chicago die Fleischbank der Nation war.

Die meisten Gaststätten findet man westlich und nördlich vom Loop. Greek Town, in der Umgebung der Halsted Street, Ecke Jackson Boulevard, und Little Italy, Taylor Street und Umgebung, beide im Westen, bieten sich zum Essengehen an. In Near North und River North gibt es zahlreiche feine Speiselokale, und in Cinatown kantonesische und Szechuanküche. Viele der unter „Bars und Kneipen“ beziehungsweise „Cafés“ aufgefürten Lokalitäten bieten auch Snacks und kleine Gerichte an. Dutzende von Lokalen im Loop bereiten Frühstück und Mittagsmenüs.

[Bearbeiten] Einkaufen

Einkaufszentrum „Merchandise Mart“
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Einkaufszentrum „Merchandise Mart“
Crate & Barrel
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Crate & Barrel

Abgesehen von Bürohochhäusern umfasst der Loop auch einige sehenswerte Kaufhäuser aus der Zeit um 1900, wie zum Beispiel das 1899 von Luis Sullivan entworfene Carson Pirie Scott-Kaufhaus, 1 South State Street. Zwei Häuserblocks nördlich liegt an der Ecke State Street und Washington Street das vergleichsweise schlichte Marshall Fields, eines der ältesten und größten Kaufhäuser der Welt.

Manche Kaufhäuser sind direkt von der North Michigan Avenue – auch The Magnificent Mile (Die prächtige Meile) genannt – her zu betreten, aber viele befinden sich innerhalb fantastisch ausgestatteter Einkaufszentren. Das älteste ist das Water Tower Place, 835 North Michigan Avenue, mit mehr als 100 Geschäften auf sieben Stockwerken sowie einem belebten Food-court. In großzügigerem Gewand kommt die 900 North Michigan Avenue daher, die auch etwas anspruchsvollere Läden beherbergt, darunter Bloomingdale's, Gucci und Aquascutum.

Ebenfalls in der North Michigan Avenue bietet das Möbel- und Einrichtungshaus Crate & Barrel internationale Haushaltswaren, Möbel und Wohnaccessoires. Dutzende von Boutiquen mit Mode von Giorgio Armani, Prada, Hino & Malee sowie Sonia Rykiel befinden sich in der Oak Street, einer Querstraße zur North Michigan Avenue. Im Foyer des Chicago Theaters ist das Holiday Hospitality Center untergebracht.

Eines der weltweit größten Einkaufszentren steht in Schaumburg, einem Vorort von Chicago. Die Woodfield Mall mit ihren 285 Läden wird jährlich von etwa 27 Millionen Menschen besucht und ist vom Stadtzentrum mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Im Vorort Gurnee befindet sich das Einkaufszentrum Gurnee Mills, wo man Waren ab Fabrik zu günstigen Preisen kaufen kann. Im Gebäude sind Geschäfte von über 200 Markenherstellern untergebracht, die ihren Kunden teilweise bis zu 60 Prozent Preisnachlass anbieten.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Wirtschaft

Michigan Avenue
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Michigan Avenue
Der Board of Trade - Chicagos größte Börse
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Der Board of Trade - Chicagos größte Börse

Chicago ist ein bedeutender Industriestandort und Messeplatz sowie Sitz zahlreicher Konzerne und Verbände. Von Bedeutung ist die Herstellung elektronischer Geräte, der Maschinen- und Fahrzeugbau, die Verarbeitung von Nahrungsmitteln, das Druckgewerbe und die Herstellung von Präzisionsinstrumenten, Stahl, Metallwaren, Textilien und chemischen Erzeugnissen. Der Hafen dient dem Export von Erdöl, Eisenerz, Kohle, chemischer Erzeugnisse, Textilien und Getreide. Importiert werden Kraftfahrzeuge, Stahl, Fisch und Fischerzeugnisse sowie alkoholische Getränke.

War es einst kanadisches Holz, welches über die Großen Seen von Kanada nach Chicago gelangte, und von da aus unter anderem zur Erschließung des Westens verteilt wurde, waren es später landwirtschaftliche Produkte und Rinder, die ab Ende des 19. Jahrhunderts aufgrund immer besserer Erschließung des Westens und Südens mit der Eisenbahn in immer größeren Mengen nach Chicago gebracht wurden, und dort gehandelt wurden.

Bereits 1848 wurde daher in der rasant wachsenden Handelsmetropole der Chicago Board of Trade gegründet, an welchem seither die großteils landwirtschaftlichen Rohstoffe sowie Futures und Optionen gehandelt werden. 1898 wurde der „Chicago Butter and Egg Board“ eröffnet, der heutige Chicago Mercantile Exchange, die größte Warenterminbörse der USA.

Zahlreiche Weltkonzerne haben ihren Sitz in Chicago: Boeing (einer der weltweit größten Hersteller von zivilen und militärischen Flugzeugen und Hubschraubern sowie von Militär- und Weltraumtechnik), Encyclopædia Britannica Inc. (Enzyklopädie), Hyatt (eine der weltweit größten Hotelketten), Midway Games (Spieleentwickler), Playboy Enterprises (Medienunternehmen), Tribune Company (Medienunternehmen) und Wm. Wrigley Jr. Company (der weltgrößte Hersteller von Kaugummi)

Weltkonzerne mit Sitz in einem Vorort von Chicago sind: ACNielsen (Marktforschung), Baxter International (ein weltweit operierendes Unternehmen in den Bereichen Pharma und Medizintechnik), Kraft Foods (internationaler Lebensmittelkonzern), McDonald’s Corporation (der weltgrößte Konzern von Fast-Food-Restaurants), Motorola (ein international operierender Hersteller elektronischer Systeme und Bauelemente), Sears Holdings Corporation (Handelskette), Underwriters Laboratories (Organisation zur Überprüfung und Zertifizierung von Produkten und Ihrer Sicherheit), United Airlines (Linienfluggesellschaft) und U.S. Robotics (Unternehmen der IT/TK-Branche)

[Bearbeiten] Verkehr

[Bearbeiten] Fernverkehr

[Bearbeiten] Autobahnen
Lake Shore Drive
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Lake Shore Drive

Die Stadt hat über Autobahnen Verbindung in alle Teile des Landes. Von Chicago gehen ein halbes Dutzend Interstates aus. Allerdings befinden sich die Fahrzeuge auf den Expressways von und zur Innenstadt während der Hauptverkehrszeit meist im Stau. Auch das Parken kann problematisch sein. Parkuhren sind teuer und oft auf zwei Stunden beschränkt. Die berühmte Route 66 ist zwar schon seit 27. Juni 1985 außer Betrieb, aber der I-55 Richtung Südwesten nach St. Louis, und danach der I-44 und der I-40, folgen überwiegend derselben Route.

Die Interstate 55 in Chicago beginnt bei Laplace (Louisiana) (etwa 40 Kilometer westlich von New Orleans) wo sie von der Interstate 10 abzweigt, bis nach Chicago wo sie auf den U.S. Highway 41 (Lake Shore Drive) neben McCormick Place zustößt. In der Metropolregion Chicago wird sie Adlai E. Stevenson Expressway genannt, zu Ehren eines wichtigen Politikers aus Illinois. Der Abschnitt zwischen Chicago und St. Louis läuft parallel zur oder auf der Strecke der ehemaligen Route 66.

Die Autobahn Interstate 57 führt von dem südlichen Ende der Dan Ryan Expressway in Chicago, wo sie die Interstate 94 verlässt, über Champaign (Illinois) und Cairo (Illinois) nach dem Ort Miner im Südosten von Missouri, wo sie mit der Interstate 55 zusammentrifft.

[Bearbeiten] Eisenbahnverkehr
Wells Street Station um 1910
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Wells Street Station um 1910

Die Stadt ist mit mehreren Rangierbahnhöfen größter Eisenbahnknotenpunkt der Welt. Mit dem Rückgang des Personenaufkommens im Laufe des 20. Jahrhunderts verschwanden die meisten der früher sechs Fernbahhöfe aus dem Bild der Stadt. Einzig die Union Station überlebte in reduzierter Form und wird von Amtrak bedient (siehe auch Bahnhöfe in Chicago).

In der Stadt hat mit der 1882 gegründeten Belt Railway of Chicago (BRC) die größte Rangiereisenbahngesellschaft der USA ihren Sitz. Sie betreibt eine Strecke von 45 Kilometer, sowie Gleisanlagen von insgesamt 885 Kilometer in und um Chicago. Der Rangierbahnhof Clearing Yards hat eine Länge von neun Kilometer und nimmt ein Fläche von 318 Hektar ein. Er ist zweiseitig und in beiden Richtungen mit Gleisbremsen ausgerüstet, seine Richtungsharfen haben in Richtung Westen 36 und in Richtung Osten 56 Gleise. Die Gesellschaft hat 520 Beschäftigte und bewegt jeden Tag rund 8.400 Güterwagen. Außerdem stellt die BRC die Anschlüsse zu rund 100 Industriebetrieben her.

Ehemalige Eisenbahngesellschaften mit Sitz in Chicago waren: Chicago and Northwestern Railway (1859-1995), Chicago, Burlington and Quincy Railroad (1849-1970), Chicago Great Western Railroad (1885-1968), Chicago, Milwaukee, St. Paul and Pacific Railroad (1847-1986), Chicago, Rock Island and Pacific Railroad (1847-1980) und Illinois Central Railroad (1851-1999)

[Bearbeiten] Flugverkehr
Luftaufnahme des Midway Airport
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Luftaufnahme des Midway Airport

Der O'Hare International Airport in Chicago ist mit einem jährlichen Passagieraufkommen von rund 70 Millionen Fluggästen der nach Atlanta am stärksten frequentierte Flughafen der Welt. Er wurde nach Edward O'Hare, einem Kampfflieger aus dem Zweiten Weltkrieg, benannt. O'Hare ist das wichtigste Drehkreuz (Hub) von United Airlines, deren Firmenzentrale in der Nähe liegt, und der zweitgrößte Hub für American Airlines.

Der Midway Airport liegt im Südwesten der Stadt. Der vor allem von vielen Billigfluggesellschaften angeflogene Flughafen ist trotz kräftiger Expansion in den letzten Jahren kleiner als O'Hare. Bevor in den späten 1950er Jahren der Lokalrivale O'Hare ihn überholte, war Midway der am stärksten frequentierte Flughafen der Welt und eines der zentralen Luftfahrt-Drehkreuze für US-amerikanische Fluggesellschaften. United Airlines hatte hier ihr Hauptquartier, und auch American Airlines war vor ihrem Umzug nach New York in den 1930ern hier beheimatet.

Das Meigs Field war ein Flughafen auf einer Halbinsel im Michigansee vor Chicago. In einer umstrittenen Aktion veranlasste Bürgermeister Richard M. Daley am 30. März 2003, mitten in der Nacht, die Zerstörung der Landebahn. Mit schwerem Gerät wurden große „X“ in die Landebahn gegraben. Da weder die Federal Aviation Administration noch die Eigentümer der sich am Boden befindenden Flugzeuge informiert wurden, befanden sich nach dieser Aktion 16 Flugzeuge auf dem Flugplatz, ohne dass dieser über eine intakte Startbahn verfügte. Später erlaubte man diesen Flugzeugen von der Rollbahn aus zu starten.

[Bearbeiten] Schifffahrt
Chicago River am Tag
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Chicago River am Tag
Chicago River bei Nacht
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Chicago River bei Nacht

1825 wurde Chicago durch den Erie-Kanal mit dem Atlantik verbunden, und 1848 der „Illinois- und Michigankanal“ als Verbindung des Chicago Rivers mit dem in den Golf von Mexiko mündenden Illinois River fertig gestellt. Diese Lage am Knotenpunkt der Nord-Süd- und West-Ost-Wasserstraßen, die damals die wichtigsten kontinentalen Transportrouten darstellten, brachte dem Handel und Wachstum der ohnehin bereits bedeutenden und stark wachsenden Handelsstadt erneut einen enormen Aufschwung. Bis 1854 wurde der „Illinois- und Michigankanal“ auch von vielen Passagierschiffen befahren, was sich dann jedoch mit der Fertigstellung einer parallel zum Kanal verlaufenden Eisenbahnstrecke änderte.

Ab 1871 erreichten Chicago mehr Güterschiffe als die anderen großen Hafenstädte New York, Philadelphia, Baltimore, Charleston und San Francisco zusammen. 1889 liefen mehr als 22.000 Schiffe Chicago an, womit der Stadthafen an den Ufern des Flusses, zumindest was die Schiffsfrequenz betraf, zum damals größten der Welt wurde. Danach sank die Bedeutung des Hafens jedoch wieder, da der Höhepunkt des Gütertransports am Wasser aufgrund der rasch wachsenden Erschließung der wichtigen Handels- und Industriestädte des Kontinents durch Eisenbahnstrecken bereits überschritten war.

Ab dem Jahr 1900 wurde der „Illinois- und Michigankanal“ durch den größeren Chicago Sanitary and Ship Canal zusehends abgelöst. Dieser verbindet seit 1933 - dem Jahr der Stilllegung des „Illinois- und Michigankanals“ - als einziger den Michigansee über den Chicago River mit dem Illinois River. 1910 kam noch der Norduferkanal (North Shore Canal) dem Chicagoer Kanalsystem hinzu, welcher nur einige Kilometer nördlich von Chicago - in der Vorstadt Wilmette - an den Michigansee anschließt, um nur wenige Kilometer weiter südlich, noch innerhalb des Stadtgebiets von Chicago, in den Chicago River zu münden. 1922 wurde das Wasserstraßensystem schließlich um den Calumet-Sag-Kanal erweitert, der südwestlich von Chicago den Sanitary and Ship Canal mit dem Fluss Little Calumet verbindet. Dieser mündet im Süden des Chicagoer Stadtgebietes in den Calumet River, wohin sich der Industriehafen seither nach und nach verlagerte, weshalb der Chicago River als Güterweg heute kaum noch eine Rolle spielt.

[Bearbeiten] Nahverkehr

[Bearbeiten] Schienenverkehr
Ein Zug der U-Bahn Red Line nähert sich der Station Cermak-Chinatown
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Ein Zug der U-Bahn Red Line nähert sich der Station Cermak-Chinatown
Metra Commuter Train
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Metra Commuter Train
Taxi
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Taxi

Die Chicago Elevated ist das städtische Haupt-Schienen- und U-Bahn-Verkehrsmittel in Chicago. Gemäß der CTA heißt das Zugnetz 'L' als Abkürzung für „elevated“ (englisch für erhöht). Die innerstädtische Hochbahn verknüpft die verschiedenen Zuglinien, welche acht angrenzende Vorstädte, Dörfer und Gemeinden mit Chicago verbinden. Die ältesten Teile der 'L' stammen aus dem Jahre 1892.

Die Metro ist eines der bestfrequentierten Verkehrssysteme der USA. Nach Statistiken aus dem Jahre 2003 benutzten pro Jahr 150 Millionen Personen das Verkehrsmittel. Chicago ist eine der wenigen amerikanischen Städte, welche die Stadt durch Nahverkehr mit zwei großen Flughäfen verbinden. Die Blue Line fährt innerhalb von 40 Minuten zum Flughafen Chicago O'Hare. Die Orange Line bringt die Passagiere in einer halben Stunde zum Midway Airport.

Die Metra Commuter Trains starten von verschiedenen Punkten in Downtown und haben die Vororte und weiter außerhalb liegende Gebiete zum Ziel, unter anderem Oak Park und Hyde Park.

Die erste Pferdestraßenbahn fuhr in Chicago zwischen 1858 und 1906, die Kabelstraßenbahn vom 28. Januar 1882 bis 21. Oktober 1906. Die elektrische Straßenbahn war zwischen 2. Oktober 1890 und 21. Juni 1958 in Betrieb.

[Bearbeiten] Straßenverkehr

Die meisten Bewohner von Chicago verwenden mit jährlich 365 Millionen Passagieren das Bus-System, welches mit 152 Linien alle umliegenden Orte mit Chicago verbindet. Die Omnibusse verkehren während der Stoßzeiten alle fünf bis 15 Minuten, ansonsten fast rund um die Uhr alle acht bis 20 Minuten. Betreiber des städtischen Busnetzes ist CTA.

Vom 17. April 1930 bis 25. März 1973 fuhren Trolleybusse in der Stadt.

Chicagos Taxis sind trotz der letzten Gebührenerhöhungen billiger als die der meisten anderen US-Großstädte. Im Loop und anderen zentralen Stadtteilen findet man zu jeder Zeit ein Taxi, ansonsten kann man eines bestellen.

[Bearbeiten] Schiffsverkehr

Von April bis Oktober ist während der Hauptverkehrszeit ein Schiffspendelverkehr auf dem Chicago River in Betrieb, der RiverBus fährt in acht Minuten von der Michigan Avenue Bridge zur Union Station.

[Bearbeiten] Medien

[Bearbeiten] Printmedien

Das 2005 errichtete Gebäude der Chicago Sun-Times
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Das 2005 errichtete Gebäude der Chicago Sun-Times

Wichtige Tageszeitungen in der Stadt sind Chicago Tribune, Chicago Sun-Times, Daily Southtown, Chicago Defender, Newcity News, Daily Herald, StreetWise und Chicago Reader.

Die Chicago Tribune ist eine überregionale Zeitschrift im Mittleren Westen der USA. Das in Chicago ansässige Blatt ist eine wichtige konservative Publikation in der Region. Im Laufe der Jahre gewannen Journalisten der Tribune 24 Pulitzer-Preise. Die Zeitung gehört der Tribune Company. Hauptkonkurrent im Markt von Chicago ist die liberalere Chicago Sun-Times.

Die Chicago Sun-Times ist eine Tageszeitung aus Chicago. Im Vergleich zu ihrem Hauptkonkurrenten, der Chicago Tribune konzentriert sie sich mehr auf das Stadtgeschehen. Sie hat weniger Abonennten, verkauft sich aber besser an den Zeitungskiosken. Sie steht politisch eher links der Tribune. Bekannt wurde sie für ihren investigativen Journalismus, bei dem sie immer wieder Skandale in Chicago aufdeckte.

[Bearbeiten] Rundfunk und Fernsehen

Chicago ist nach New York und Los Angeles der drittgrößte Markt in den USA. Alle bedeutenden amerikanischen Rundfunk- und Fernsehnetzwerke haben Niederlassungen in der Stadt. In Chicago wird die Oprah Winfrey Show, die bei weitem erfolgreichste Talkshow des amerikanischen Fernsehens produziert. Der Einfluss Oprah Winfreys auf ihre Zuschauer ist so groß, dass das renommierte Wirtschaftsmagazin Forbes sie zur einflussreichsten Prominenten der USA kürte. Mit Polvision hat der größte polnischsprachige Fernsehsender außerhalb Polens seinen Sitz in Chicago.

[Bearbeiten] Bildung

Northwestern University
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Northwestern University
Harold Washington Public Library
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Harold Washington Public Library

Die Stadt beherbergt zahlreiche bedeutende Universitäten, Hochschulen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Mit der architektonisch im Stil der beaux arts gestalteten Harold Washington Public Library befindet sich die größte öffentliche Bücherei der Welt in Chicago.

Die University of Chicago entstand 1890 und gilt als eine der wichtigsten privaten Universitätsgründungen in den USA während dieser Zeit. Sie wurde nach dem Vorbild deutscher Universitäten Humboldtscher Prägung angelegt. Das vorrangige Ziel der neuen Universität lag in der Forschung und in der Lehre auf der Stufe des Hauptstudiums (Graduate Studies).

Die Northwestern University ist eine Privatuniversität mit einem Campus in Evanston sowie einem in Chicago. Der Campus in Chicago befindet sich in der Nähe der North Michigan Avenue (auch The Magnificent Mile (dt. Die prächtige Meile) genannt). Die Chicago El, die städtische U-Bahn, verbindet den Campus in Evanston mit Chicago. Die Northwestern gehört zu den besten Universitäten in den USA. Die Universität wurde 1851 von Methodisten aus Chicago (darunter John Evans, nach dem Evanston benannt wurde) gegründet, und 1855 mit zwei Professoren und zehn Studenten eröffnet.

Weitere bedeutende Universitäten sind: Chicago State University, DePaul University, East-West University, Loyola University Chicago, Northeastern Illinois University, North Park University, Roosevelt University, Rush University, Saint Xavier University und University of Illinois at Chicago.

Weitere wichtige Forschungs- und Bildungseinrichtungen sind: Catholic Theological Union, Chicago-Kent College of Law, Chicago Theological Seminary, City Colleges of Chicago, Columbia College Chicago, Illinois College of Optometry, Illinois Institute of Technology, John Marshall Law School, Lutheran School of Theology at Chicago, McCormick Theological Seminary, Meadville Lombard Theological School, Moody Bible Institute, North Park Theological Seminary, Robert Morris College, Art Institute of Chicago, Shimer College, Toyota Technological Institute at Chicago und Vandercook College of Music


Skyline Chicagos, links der Sears Tower, rechts das Aon Center
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Skyline Chicagos, links der Sears Tower, rechts das Aon Center

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

Viele bekannte Persönlichkeiten sind in Chicago geboren, wie etwa die ehemalige First Lady der USA Hillary Clinton, der Schriftsteller Ernest Hemingway oder die Schauspielerin Gillian Anderson.

Weitere Personen, siehe: Liste der Söhne und Töchter von Chicago

[Bearbeiten] Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Überblick

Um die Zeit des Ersten Weltkriegs wurde Chicago auch zu einem Zentrum kultureller Kreativität, insbesondere im Bereich der Literatur. Knotenpunkt dieser Bewegung war die 1912 gegründete Literaturzeitschrift Poetry: A Magazine of Verse. Zu dieser Zeit traten Edgar Lee Masters mit (Spoon River Anthology 1915) und Carl Sandburg mit Werken hervor, die sich eingehend mit Illinois und Chicago auseinandersetzten. Weitere Chicagoer Schriftsteller, die sich ihrer Stadt und Kultur annahmen, waren Eugene Field, George Ade, Henry Blake Fuller, Hamlin Garland, Robert Herrick und William Vaughn Moody.

Die Autoren Theodore Dreiser, Vachel Lindsey und Ring Lardner hoben sich von ihnen mit einem spitzzüngig mokanten Stil ab. Am bekanntesten wurde jedoch Upton Sinclair mit seinen sozialkritischen Büchern, vor allem über die Schlachthöfe von Chicago. Damit hatte er einen großen Einfluss auf die europäische Literatur und vor allem auf Schriftsteller, die der Arbeiterbewegung nahestanden wie etwa Bert Brecht. Sinclair lebte jedoch nur vorübergehend in Chicago. Spätere namhafte Literaten der Stadt waren James T. Farrell, Richard Wright, Nelson Algren, Gwendolyn Brooks und Saul Bellow. Die Kriminialautorin Sara Paretsky lässt ihre Detektivin V. I. Warshawski regelmäßig in Chicago ermitteln.

[Bearbeiten] Literatur zum Thema Chicago

  • Marco d'Eramo: Das Schwein und der Wolkenkratzer. Chicago: Die Geschichte unserer Zukunft, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 1998, ISBN 3499605201
  • Hugh Dalziel Duncan: The Rise of Chicago as a Literary Center from 1885 to 1920: A Sociological Essay in American Culture, 1964.
  • Howard B. Furer: Chicago: A Chronological & Documentary History, 1784-1970, Oceana Publications, New York City, 1974, ISBN 037900609X
  • Geo Special: Chicago und die Großen Seen, Gruner & Jahr, Hamburg, 1997, ISBN 3570191028
  • Dale Kramer: Chicago Renaissance: The Literary Life in the Midwest, 1900–1930, 1968.
  • Astrid Krüger: Die wirtschaftliche Situation der polnischen Emigranten in Chicago und ihre Auswirkung auf Gebiete des sozialen Lebens 1880-1900, Tectum-Verlag, Marburg, 1999, ISBN 3828806945
  • Carl S. Smith: Chicago and the American Literary Imagination, 1880–1920, 1984, ISBN 0226763714

[Bearbeiten] Siehe auch

Portal:Chicago: Das Portal Chicago bietet eine Übersicht zu den Artikeln über die Stadt Chicago.

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Commons: Chicago – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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