Saboteure
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Saboteure |
Originaltitel: | Saboteur |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1942 |
Länge (PAL-DVD): | 108 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 16 |
Stab | |
Regie: | Alfred Hitchcock |
Drehbuch: | Peter Viertel, Joan Harrison, Dorothy Parker |
Produktion: | Frank Lloyd, Jack H. Skirball |
Musik: | Kurt Heuser, Frank Skinner |
Kamera: | Joseph A. Valentine |
Schnitt: | Otto Ludwig, Edward Curtiss |
Besetzung | |
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Saboteure wurde 1942 von Alfred Hitchcock nach einer eigenen Geschichte gedreht.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Für einen Sabotageakt in einer Flugzeugfabrik wird fälschlicherweise der dort beschäftigte Arbeiter Barry Kane verantwortlich gemacht. Um seine Unschuld zu beweisen, macht er sich auf die Suche nach dem eigentlich Schuldigen, dem mysteriösen Mr. Fry. Er jagt Fry durch halb Amerika und macht Bekanntschaft mit den eigentlichen Drahtziehern – äußerst wohlhabende Amerikaner, die in einer obskuren Naziorganisation verbündet das Land ins Verderben stürzen wollen. Kane wird auf seiner Reise buchstäblich an eine Frau gekettet, trifft auf hilfsbereite Zirkusleute, bösartige Swimming-Pool-Besitzer und schließlich, in der Spitze der Freiheitsstatue, auf Fry, den Saboteur.
[Bearbeiten] Hintergründe
Der Film erlangt vor allem wegen der Szenen in der New Yorker "Radio City Music Hall" sowie auf der Freiheitsstatue Berühmtheit.
Vertraglich war Alfred Hitchcock noch an den Produzenten David O. Selznick gebunden, dieser glaubte jedoch nicht an den Film und "vermiete" Hitchcock an einen Produzenten von Universal. Eine Entscheidung mit Folgen, denn Hitchcock trennte sich später von Selznick und drehte bei Universal vierzehn seiner berühmtesten Filme.
Hitchcock übernahm das Grundkonzept seines 1935 gedrehten Films Die 39 Stufen, das er später in Der unsichtbare Dritte wieder aufgriff. Es kam Hitchcock entgegen, den Fängen Selznicks und damit den gefürchteten seitenlangen "Memos" mit Verbesserungswünschen entkommen zu sein. Er konnte deshalb seiner Kreativität freien Lauf lassen. Die zusätzliche Budgetknappheit stachelte ihn zusätzlich an und führte zu vielerlei Experimenten. Der Film hat überdurchschnittlich viele Effekte und Einstellungen und über 49 Drehorte.
So wurden in einer Einstellung, in der Polizisten Zirkuswagen durchsuchen, im Hintergrund Zwerge in Polizeikostümen besetzt um die Illusion der perspektivisch nach hinten kleiner werdenden Kolonne zu steigern.
Als Hitchcock während der Dreharbeiten vom Brand und dem Kentern des grossen Passagierschiffes "Normandie" in New York hörte, ließ er sich sofort Aufnahmen der Wochenschau besorgen. Er drehte zusätzlich eine Szene, in der Fry zufrieden aus einem Taxifenster schaut, und schneidet sie später mit den Wochenschauaufnahmen zusammen. Angeblich bekam er deswegen Probleme mit der US-Marine.
Hitchcock konnte aber nicht alle seine Vorstellungen durchsetzten. Eigentlich wollte er Gary Cooper und Barbara Stanwyck als Liebespaar und Harry Carey als Hauptschurken besetzen. Robert Cummings und Priscilla Lane waren bei Universal unter Vertrag und wurden ihm für die Hauptrollen aufgenötigt. Es handelt sich bei Saboteure um seinen ersten Film mit rein amerikanischer Besetzung.
Teile des Drehbuchs stammten von der Literatin Dorothy Parker. Insbesondere bei der Szene mit dem blinden Klavierspieler war deren Einfluss zu spüren. Dessen Sprache bekam einen leicht poetischen Klang. Gleichzeitig konnte ihm die als politisch eher links geltende Parker damals eher unübliche Position zu Patriotismus und Widerstand gegen fehlhandelnde Obrigkeit in den Mund legen.
Die im Film gezeigten "Spione" sind den "American Firsters", einer US-faschistischen Organisation nachempfunden.
In Deutschland wurde der Film Mitte der 50er Jahre erstmals im Kino gezeigt.
[Bearbeiten] Cameo
Hitchcocks eigener Auftritt beschränkte sich darauf, sich an einem Neuheiten-Stand vor einer Drogerie zu schaffen zu machen, während Barry Kane dort gerade in New York City ankommt.
Ursprünglich hatte er eine aufwendigere Szene geplant: er wollte mit seiner Sekretärin eine Straße entlang gehen und ihr in Gebärdensprache etwas zeigen, woraufhin sie ihm eine Ohrfeigen geben sollte. Die Produzenten lehnten dies allerdings ab, da sie befürchteten, dies könnte als Beleidigung von Behinderten verstanden werden. Siehe auch: Cameo-Auftritt.
[Bearbeiten] Weblinks
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