Der Mann, der zuviel wußte (1956)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Filmdaten | |
---|---|
Deutscher Titel: | Der Mann, der zuviel wußte |
Originaltitel: | The Man Who Knew Too Much |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1956 |
Länge (PAL-DVD): | 120 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Alfred Hitchcock |
Drehbuch: | John Michael Hayes |
Produktion: | Herbert Coleman, Alfred Hitchcock |
Musik: | Ray Evans, Bernard Herrmann, Jay Livingston |
Kamera: | Robert Burks |
Schnitt: | George Tomasini |
Besetzung | |
|
Der Mann, der zuviel wußte ist ein 1956 von Alfred Hitchcock gedrehter Film, der auf einer Geschichte von Charles Bennett und D.B. Wyndham-Lewis basiert.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Dr. Ben McKenna, seine Frau Jo und ihr Sohn Hank machen Urlaub in Marokko. In einem Bus nach Marrakesch lernen sie einen Franzosen kennen, der ihnen für den weiteren Aufenthalt seine Gesellschaft anbietet. Nach einer geplatzten Verabredung zum Abendessen treffen sie ihn am nächsten Tag auf dem Markplatz wieder. Mit einem Messer im Rücken torkelt er auf Dr. McKenna zu. Mit seinen letzten Atemzügen vertraut er ihm das Geheimnis eines geplanten Attentats an: In London soll in den nächsten Tagen eine wichtige Staatsperson getötet werden.
Dr. McKenna und Jo werden zu einer Aussage ins Polizeirevier gerufen. Noch unter Schock vertrauen sie ihren Sohn den Draytons an, einem Paar, das sie erst am Abend vorher kennengelernt haben. Im Revier wird Dr. McKenna ans Telefon gerufen. Ein unbekannter Anrufer droht an, seinem Sohn Gewalt anzutun, sollte McKenna irgendwelche Informationen über das Attentat an die Polizei preisgeben. Zurück im Hotel finden die McKennas von ihrem Nachwuchs keine Spur, der Junge wurde entführt. Die beiden entschließen sich, nach London zu reisen, um auf eigene Faust nach ihm zu suchen. Scotland Yard bietet ihnen Hilfe an, aus Angst um ihren Sohn streiten sie jedoch ab, von der Entführung zu wissen.
Währenddessen instruiert Drayton einen Killer. Exakt mit einem Beckenschlag auf dem musikalischen Höhepunkt eines Konzerts in der Royal Albert Hall soll er den anwesenden Ministerpräsidenten erschießen.
Eine Spur hat die McKennas in eine Kirche geführt, dort treffen sie auf das Entführerpärchen, das zum Schein als Priesterehepaar einen Gottesdienst leitet. Während Dr. McKenna versucht, die Verbrecher hinzuhalten, stürmt Jo nach draußen, um Scotland Yard zu rufen. Der verantwortliche Beamte ist jedoch nicht aufzufinden, da er auf einem Konzert in der Albert Hall ist.
Dr. McKenna wird niedergeschlagen, Jo macht sich auf den Weg in die Konzerthalle. Als sie dem Ministerpräsidenten und einem verdächtigen Mann, der ihr schon in Marokko nachstellte, begegnet, wird ihr klar, dass das Attentat bereits im Gange ist. Durch einen Schrei vereitelt sie es und der Killer schießt daneben.
Aus Dankbarkeit lädt der Ministerpräsident das Pärchen zu einem Empfang in die Botschaft ein. Dort kommt es zu einem überraschenden Wiedersehen.
Dieser Artikel oder Abschnitt weist folgende Lücken auf:
Hier fehlt die restliche Handlung |
[Bearbeiten] Hintergründe
- Der Mann, der zuviel wußte ist das Remake eines Films, den Hitchcock bereits 1934 in England drehte. Gegenüber dem Film von 1934 wurden Schauplätze verlegt, die Handlung gestreckt, neue Handlungsstränge eingefügt und einzelne Filmelemente in einen neuen Zusammenhang gebracht. Außerdem tauchen andere handelnde Personen auf. So beginnt das Remake in Marrakesch und nicht in St. Moritz. Neu sind die Szene beim Tierpräparator und das Finale in der Botschaft, es fehlt der sadistische Zahnarzt. Andere Szenen wiederum wurden im Wesentlichen übernommen, wenn auch zum Teil mit anderen Personen, wie etwa beim Gottesdienst in der Kapelle. Fast identisch ist die Konzert-Szene in der Royal Albert Hall.
- Neben John Michael Hayes war vor allem Angus MacPhail an dem Drehbuch beteiligt. Leider zwang der Drehplan Hitchcock erneut, einen Film zu beginnen, dessen Drehbuch noch nicht fertig war. So wurden die Entwürfe von Hayes oft noch einen Abend vor dem Dreh von Hitchcock und MacPhail umgeschrieben.
- Ein Teil der Dreharbeiten fand an Originalschauplätzen in Marrakesch statt. Aufgrund der Termin- und Drehbuchprobleme hinkten sie dem eigentlichen Drehplan aber stark hinterher und so mussten viele Szenen im Studio vor Rückprojektionen nachgedreht werden. Insgesamt überzog Hitchcock den Drehplan um insgesamt 34 Drehtage.
- Das Studio wollte die Popularität Doris Days als Sängerin ausnutzen und so wurde vertraglich festgelegt, dass sie in dem Film ein Lied singen musste. Sie sträubte sich erst, den eigens komponierten Song Que Será, Será zu singen, da es sich „nur um ein Kinderlied“ handele. Der Song gewann jedoch einen Oscar und verschaffte Day den größten Erfolg ihrer Platten-Karriere.
- Der Komponist der Filmmusik, Bernard Herrmann, ist bei der Szene in der Royal Albert Hall am Dirigenten-Pult zu sehen (die Dauer der Szene beträgt ohne Dialoge 12 Minuten bei insgesamt 124 Einstellungen). Herrmann dirigiert hier die "Storm Cloud Cantata" des australischen Komponisten Arthur Benjamin, die bereits in Hitchcocks Original des Films von 1934 erklang.
- Zusammen mit vier weiteren Filmen (Cocktail für eine Leiche, Das Fenster zum Hof, Immer Ärger mit Harry und Vertigo – Aus dem Reich der Toten) war dieser Film für Jahrzehnte nicht verfügbar, da Alfred Hitchcock die Rechte daran zurückgekauft und sie als Teil seines Erbes an seine Tochter vorgesehen hatte. Sie waren lange bekannt als die berüchtigten „fünf verlorenen Hitchcocks“ und wurden erst 1984 nach 25-jähriger Abwesenheit wieder gezeigt.
[Bearbeiten] Preise
- 1957: Oscar an Jay Livingston und Ray Evans für Whatever will be, will be (Que Será, Será) als Bester Song
- 1990: ASCAP-Award an Jay Livingston und Ray Evans für Whatever will be, will be (Que Será, Será) als Most Performed Feature Film Standard
[Bearbeiten] Cameo
Auch in diesem Film hat Hitchcock wieder einen Cameo-Auftritt: Er steht auf dem marokkanischen Marktplatz mit dem Rücken zur Kamera und beobachtet die Artisten unmittelbar vor dem Mord.
Außerdem enthält der Film eine Art „Schein-Cameo“, welches der Regisseur wohl in scherzhafter Absicht platziert hat: Im Bus nach Marrakesch ist ein oder zwei Sitzreihen vor Familie McKenna, am äußeren rechten Rand des Bildes, ein Mann zu sehen, dessen Gesicht zwar (zunächst) verdeckt bleibt, der aber in all seinen sichtbaren Eigenschaften eine starke Ähnlichkeit mit Hitchcock aufweist. Wenig später jedoch, während der Begegnung mit Louis Bernard, wird dieser Mann von der Seite gezeigt und man kann sehen, dass es sich bei ihm ganz eindeutig nicht um Hitchcock handelt.
[Bearbeiten] Weblinks
Filme vor 1940: Irrgarten der Leidenschaft · Der Bergadler · Der Mieter · Downhill · Easy Virtue · Der Weltmeister · The Farmer’s Wife · Champagne · Der Mann von der Insel Man · Erpressung · Juno and the Paycock · Elstree Calling · Mord – Sir John greift ein! · Mary · Bis aufs Messer · Nummer siebzehn · Endlich sind wir reich · Waltzes from Vienna · Der Mann, der zuviel wußte (1934) · Die 39 Stufen · Geheimagent · Sabotage · Jung und unschuldig · Eine Dame verschwindet · Riff-Piraten
Filme ab 1940: Rebecca · Der Auslandskorrespondent · Mr. und Mrs. Smith · Verdacht · Saboteure · Im Schatten des Zweifels · Gute Reise · Aventure Malgache · Das Rettungsboot · Ich kämpfe um dich · Berüchtigt · Der Fall Paradin · Cocktail für eine Leiche · Sklavin des Herzens · Die rote Lola · Der Fremde im Zug · Ich beichte · Bei Anruf Mord · Das Fenster zum Hof · Über den Dächern von Nizza · Immer Ärger mit Harry · Der Mann, der zuviel wußte (1956) · Der falsche Mann · Vertigo – Aus dem Reich der Toten · Der unsichtbare Dritte · Psycho · Die Vögel · Marnie · Der zerrissene Vorhang · Topas · Frenzy · Familiengrab