Präsident der Vereinigten Staaten
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Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (amtl. President of the United States of America) ist Staatsoberhaupt und Regierungschef der Vereinigten Staaten und Oberbefehlshaber der amerikanischen Streitkräfte. Die Amtszeit beträgt gewöhnlich vier Jahre, eine Wahl in das Amt ist nur zweimal möglich. Aktueller Amtsinhaber und 43. Präsident ist der Republikaner George Walker Bush.
Wegen des Supermachtstatus der USA und der enormen Machtfülle des Amtes gilt der Präsident der Vereinigten Staaten als mächtigster Mann der Welt. Der jeweilige Amtsinhaber ist stets eine der bekanntesten (und manchmal umstrittensten) öffentlichen Figuren überhaupt. Vor allem während des Kalten Krieges wurde der amerikanische Präsident auch als Leader of the Free World (Anführer der freien Welt) bezeichnet.
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[Bearbeiten] Verfassungsrechtliche Stellung
Siehe Unterartikel: Befugnisse des Präsidenten der Vereinigten Staaten
Die Position des Präsidenten wird in Artikel II der Verfassung beschrieben. Vorschriften zu seiner Wahl und Amtszeit sind durch den 12., 20., 22., 23. und 25. Verfassungszusatz geregelt.
Der Präsident fasst in sich drei Positionen (Staatsoberhaupt, Regierungschef und Oberbefehlshaber) zusammen, die in vielen anderen Ländern von mindestens zwei Personen wahrgenommen werden. Obwohl er also die Verkörperung der amerikanischen Bundesexekutive schlechthin ist, so wird er doch durch das System der checks and balances vom Kongress (Legislative) und den Bundesgerichten (Judikative) kontrolliert. Dem Gedanken der strikten Gewaltenteilung entsprechend darf der Präsident daher auch nicht Mitglied des Kongresses oder eines Bundesgerichts sein.
[Bearbeiten] Staatsoberhaupt
Der Präsident ist als Staatsoberhaupt der Vereinigten Staaten Inhaber des höchsten Staatsamts. Er schließt im Namen der Vereinigten Staaten Verträge, die vom Senat mit Zweidrittelmehrheit ratifiziert werden müssen; er entsendet – mit Zustimmung des Senats – Diplomaten der Vereinigten Staaten und empfängt Gesandte anderer Staaten offiziell. Er ernennt – wiederum mit Zustimmung des Senats – die Richter der Bundesgerichte, insbesondere die Richter des Obersten Gerichtshofs, und alle sonstigen Bundesbeamten. Die Befugnis zur Ernennung der sonstigen Bundesbeamten ist vom Kongress mit Ausnahme der wichtigsten Positionen weiterdelegiert worden. Der Präsident kann, wenn der Senat nicht versammelt ist, eine Person ernennen, selbst wenn dafür die Senatszustimung erforderlich wäre (recess appointment). Diese Ernennung gilt jedoch nur bis zum Ende der Sitzungsperiode des Senates.
Die Vereinigten Staaten verwendeten als eine der ersten modernen Demokratien als Erstes die Bezeichnung „Präsident“ (an Stelle eines Monarchen) für das Staatsoberhaupt. Die meisten republikanischen Staaten haben diese Amtsbezeichnung seither in Anlehnung an das amerikanische Vorbild übernommen.
[Bearbeiten] Regierungschef
Der Präsident ist gleichzeitig auch der Regierungschef der Vereinigten Staaten: Er führt das von ihm – mit Zustimmung des Senats – ernannte Kabinett. Gleichzeitig hat er weitere wichtige politische Berater, die dem Kabinett nicht angehören und im Executive Office zusammengefasst sind. Der Präsident besitzt im Kabinett eine vollständige Richtlinienkompetenz, da er einen Minister (secretary) jederzeit entlassen kann. Der Präsident hat dem Kongress von Zeit zu Zeit Bericht über die Lage der Nation zu erstatten. Dies wird gewöhnlich in der alljährlichen State of the Union Address erledigt.
[Bearbeiten] Oberbefehlshaber
Der Präsident ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte und – nach dem Verfassungstext – auch der Milizen der Bundesstaaten, sofern sich diese im Einsatz für den Bund befinden. Obwohl das Recht zur Kriegserklärung nach Artikel I Abschnitt 8 der Verfassung dem Kongress zusteht, kann der Präsident den Truppen selbständig nahezu alle Befehle erteilen, sofern er nicht formal einen Krieg erklärt und gewisse parlamentarische Kontrollrechte wahrt. Hierzu gehört auch der Einsatz von Atomwaffen. Dieses Privileg begründet in großen Maße die auch militärische Wichtigkeit des Amtes des Präsidenten.
[Bearbeiten] Zusammenarbeit mit dem Kongress
Der Präsident ist – anders als in parlamentarischen Regierungssystem – zur Amtsführung nicht unbedingt auf die Unterstützung des Kongresses angewiesen; eine politische Gegnerschaft von Präsident und Kongress ist daher verfassungsrechtlich nicht ausgeschlossen und in der Praxis nicht selten.
Der Präsident hat als Verkörperung der Exekutive zum Beispiel formal keine Möglichkeit, dem Kongress Gesetzesvorhaben vorzulegen. In der Praxis werden daher vom Präsidenten geförderte Gesetzentwürfe von dem Präsidenten nahestehenden Abgeordneten in die zuständige Kammer eingebracht. Außerdem kann der Präsident durch informelle Einflussnahme, unter anderem auch durch seine Rede zur Lage der Nation, Entscheidungen des Kongresses in die von ihm gewünschte Richtung zu lenken versuchen. Stimmt er mit der Linie des Kongresses überhaupt nicht überein, so kann er gegen ein Gesetz ein Veto einlegen, das vom Kongress nur mit Zweidrittelmehrheit in beiden Kammern zurückgewiesen werden kann. Der Präsident kann jedoch unter keinen Umständen den Kongress auflösen. Allerdings kann der Präsident in Rahmen eines Impeachment-Verfahrens vom Kongress seines Amtes enthoben werden – hierbei ist allerdings zu beachten, dass dieses Verfahren strafrechtlicher Natur ist; eine politische Möglichkeit, den Präsidenten seines Amtes zu entheben, gibt es nicht.
[Bearbeiten] Wahl
Siehe Unterartikel: Präsidentschaftswahl
Die Wahl des Präsidenten ist relativ kompliziert. Sie besteht aus Vorwahlen (primaries) zur Bestimmung der Präsidentschaftskandidaten einer Partei, der Volkswahl sowie der anschließenden Wahl durch die Wahlmänner. Schließlich erfolgt die Zählung der Wahlmännerstimmen.
[Bearbeiten] Voraussetzungen
Jeder Kandidat, für die Präsidentschaft wie für die Vizepräsidentschaft, muss gebürtiger US-Amerikaner und mindestens 35 Jahre alt sein. Ferner muss er seit mindestens 14 Jahren seinen Wohnsitz in den Vereinigten Staaten haben. Insbesondere die Vorschrift, dass der Präsident gebürtiger US-Amerikaner sein muss, wird seit einigen Jahren hinterfragt. So wird argumentiert, dass nicht nachvollziehbar sei, weshalb Einwanderer, die einen großen Teil der amerikanischen Bevölkerung ausmachten und große Dienste leisteten, von diesem Amt ausgeschlossen sein sollen. Der Gouverneur von Kalifornien, der gebürtige Österreicher Arnold Schwarzenegger, gilt als einer der bekanntesten Kandidaten im Falle der Aufhebung dieser Vorschrift, zu der allerdings eine Verfassungsänderung notwendig wäre.
[Bearbeiten] Vorwahlen
Jeder Präsidentschaftskandidat der beiden großen Parteien, also der Demokraten und der Republikaner, benötigt die Bestätigung durch den Parteitag. Die Delegierten einer Partei für diesen Parteitag werden in Vorwahlen (primaries) bestimmt. Während ein amtierender und wieder antretender Präsident in der Regel unangefochten wieder von seiner Partei nominiert wird, ist das Auswahlverfahren in der Partei des Herausforderers deutlich spannender. Die Delegiertenmandate werden entsprechend der Bevölkerungsgröße in den einzelnen Bundesstaaten vergeben. Dadurch kann der Sieg in mehreren großen Bundesstaaten in Verbindung mit der Tatsache, dass dem Kandidaten alle Delegiertenstimmen des Staates zufallen, für einen Kandidaten bereits die Parteinominierung bedeuten. Deshalb wird schon in diesen Vorwahlen, die je nach Bundesstaat nur für Parteimitglieder oder für alle der Partei nahestehenden Wähler offen sind, mit großem Aufwand Wahlkampf gemacht. Die dafür notwendigen Mittel werden neben dem Eigenanteil des Kandidaten wesentlich über Spenden beschafft. Nach Abschluss der Vorwahlen werden auf großen Parteitagen der jeweiligen Parteien die entsprechenden Kandidaten formal bestätigt. Gleichzeitig gibt der Präsidentschaftskandidat an, wen er als Kandidaten für die Vizepräsidentschaft nominiert. Auch dieser Kandidat wird in der Regel vom Parteitag bestätigt.
[Bearbeiten] Wahltag
Die Wahl zum Präsidenten findet stets am Dienstag zwischen dem 2. und dem 8. November in einem Jahr statt, das durch vier ohne Rest teilbar ist (2000, 2004, 2008 usw.). Die Wähler stimmen dabei für eines der möglichen aus Präsidentschaftskandidat und Vizepräsidentschaftskandidat bestehenden tickets. Häufig stehen mehr als die zwei Vorschläge der beiden großen Parteien auf dem Wahlzettel, obwohl diese in aller Regel keine Chancen auf den Wahlsieg haben.
Bei der Entscheidung, wer zum Präsidenten (und zum Vizepräsidenten) gewählt ist, zählt jedoch nicht, wer bundesweit die meisten Stimmen erhalten hat. Vielmehr wird diese Entscheidung einem Wahlmännerkollegium überlassen. Das Wahlmännerkollegium besteht aus 538 Personen, die von den Wählern in den einzelnen Bundesstaaten und im Bundesdistrikt gewählt werden. Diese Zahl entspricht der Gesamtzahl der Abgeordneten im Repräsentantenhaus (435) und im Senat (100) sowie dreier Wahlmänner für den sonst im Kongress nicht vertretenen Regierungsbezirk. Dabei findet in der Regel keine Verhältniswahl statt. Es entfallen alle Wahlmänner aus einem Bundesstaat auf den Vorschlag, der im Bundesstaat die meisten Stimmen erhält. Somit kann es vorkommen, dass wie im Jahr 2000 ein Kandidat (2000 Al Gore) zwar in der Volkswahl mehr Stimmen erhält als sein Kontrahent (2000 George W. Bush), bei den Wahlmännerstimmen jedoch das Nachsehen hat.
[Bearbeiten] Wahlmännerkollegium
(Siehe auch Unterartikel: Electoral College)
Von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet, treffen sich die Wahlmänner der Staaten in den einzelnen Bundesstaaten im Dezember nach der Wahl zur Stimmabgabe: Das 538-köpfige Wahlmännerkollegium tritt als solches also nie zusammen. Hier geben die Wahlmänner ihre Stimmen – für Präsident und Vizepräsident getrennt – ab. Sie sind zwar gehalten, die Stimme demjenigen Kandidaten zu geben, auf dessen Konto sie gewählt wurden, dies wird jedoch durch die geheime Wahl oder durch sehr niedrige Strafen im Falle des Nichteinhaltens konterkariert. Aus diesem Grund kommt es regelmäßig vor, dass einzelne Wahlmänner entgegen dem Wählerauftrag stimmen. Allerdings hat ein solcher faithless elector bis jetzt eine Wahl noch nie in ihr Gegenteil umschlagen lassen.
Bis 1800 wurden Präsident und Vizepräsident nicht getrennt gewählt, sondern der Erstplatzierte wurde Präsident, der zweite Vizepräsident. Nachdem die Wahl 1800 zu einem Gleichstand zwischen Thomas Jefferson und Aaron Burr geführt hatte, wurde dies durch den 1804 in Kraft getretenen 12. Verfassungszusatz geändert.
[Bearbeiten] Auszählung und Vereidigung
Anfang Januar werden die Stimmabgaben der Wahlmänner in den 51 Gebietseinheiten dann in einer seltenen gemeinsamen Sitzung von Senat und Repräsentantenhaus ausgezählt. Diese Aufgabe kommt dem Präsidenten des Senats, also dem noch amtierenden Vizepräsidenten, zu. Nach Ende der Auszählung verkündet dieser, wer zum Präsidenten und zum Vizepräsidenten gewählt worden ist. Hat keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit der Wahlmännerstimmen (also 270) auf sich vereinigt, so wählt gegebenenfalls das Repräsentantenhaus den Präsidenten und der Senat den Vizepräsidenten. Ein solcher Fall ist jedoch angesichts der eindeutigen Zweiteilung des amerikanischen Parteiensystems seit rund 200 Jahren nicht mehr vorgekommen.
Am auf die Wahl folgenden 20. Januar (bis 1933 am 4. März) schließlich wird zunächst der Vizepräsident, dann der Präsident um genau 12.00 Uhr Ortszeit in der Bundeshauptstadt vereidigt. Der Eid lautet:
„I (Name) do solemnly swear (or: affirm) that I will faithfully execute the office of President of the United States, and will, to the best of my ability, preserve, protect, and defend the Constitution of the United States.“
deutsch: „Ich, (Name), schwöre (oder: gelobe), dass ich das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten getreulich ausüben und die Verfassung der Vereinigten Staaten nach besten Kräften erhalten, schützen und verteidigen werde.“
Traditionellerweise legt der Präsident den Eid auf eine Bibel ab und fügt die Worte „so help me God“ („so wahr mir Gott helfe“) hinzu; dies gehört aber nicht zur verfassungsmäßig vorgeschriebenen Eidesformel.[1] Mit der Vereidigung tritt der Präsident in die Rechte und Pflichten seines Amtes ein.
[Bearbeiten] Amtszeit
Die Amtszeit des Präsidenten beträgt vier Jahre. Scheidet der Präsident durch Tod, Rücktritt, Amtsenthebung oder Amtsunfähigkeit vorher aus dem Amt aus, so wird der Vizepräsident sofort neuer Präsident. Dessen Amtszeit endet mit dem ursprünglichen Ende der Amtszeit des Vorgängers. Scheidet der Vizepräsident vorher aus dem Amt, so findet der 25. Verfassungszusatz Anwendung, demzufolge der Präsident mit Zustimmung von Senat und Repräsentantenhaus einen neuen Vizepräsidenten ernennen kann. Gibt es zum Zeitpunkt der Vakanz des Präsidentenamtes dennoch keinen Vizepräsidenten, so regelt der Presidential Succession Act, dass zunächst die Vorsteher der beiden Kammern des Kongresses und dann die Kabinettsmitglieder amtierende Präsidenten werden.
Grundsätzlich darf seit 1951 jeder Präsident nur einmal wiedergewählt werden, unabhängig davon, ob die Wiederwahl anschließend an die erste Amtszeit oder später erfolgt. Ist jedoch eine Person ins Amt des Präsidenten nachgerückt und hat sie weniger als zwei Jahre im Amt verbracht, so darf die Person zweimal zum Präsidenten gewählt werden. Insgesamt beträgt die maximal mögliche Amtszeit also zehn Jahre. Demzufolge hätte Lyndon B. Johnson 1968 also erneut kandidieren dürfen, Ford jedoch, wäre er 1976 gewählt worden, 1980 nicht noch einmal.
Vor der Verabschiedung des 22. Verfassungszusatzes 1951 gab es keine Beschränkung der Wiederwahl außer dem Vorbild George Washingtons, der auf eine dritte Amtszeit verzichtet hatte und dies auch seinen Nachfolgern empfahl. 1912 kandidierte Theodore Roosevelt vergeblich für eine dritte Amtszeit. Franklin D. Roosevelt kandidierte erfolgreich 1940 für eine dritte und 1944 für eine vierte Amtszeit, zu deren Beginn er jedoch verstarb. Alle anderen Präsidenten hatten sich an Washingtons Vorbild gehalten.
[Bearbeiten] Entlohnung und Privilegien
Dem ersten Präsident, George Washington, stand ein jährliches Gehalt in Höhe von 25.000 $ zu, das er jedoch nicht annahm, da er bereits ein wohlhabender Mann war. Seit 2001 erhält der Präsident ein Gehalt in Höhe von 400.000 $ pro Jahr.
Traditionell dient das Gehalt des Präsidenten, des höchsten Amtsträgers in den Vereinigten Staaten, als Obergrenze für die Bezahlung von Regierungsangestellten. Daher musste 2001, als sich das Gehalt von hohen Beamten dem des Präsidenten immer weiter annäherte, die Entlohnung des Präsidenten angehoben werden, um diese Beamten weiterhin angemessen bezahlen zu können.
Für die heutigen Präsidenten kommen weitere Vorteile hinzu: Sie können im geräumigen Weißen Haus leben und arbeiten. Sie können an Bord der Air Force One und anderer dem Präsidenten zur Verfügung stehender Verkehrsmittel alle Dinge erledigen, die zur Erfüllung ihrer Aufgaben notwendig sind. Dazu gehören etwa eine gepanzerte Limousine und ein Hubschrauber. Ferner steht dem Amtsinhaber der Landsitz des Präsidenten in Camp David zur Verfügung, auf den auch ausländische Würdenträger häufig eingeladen werden.
Der Präsident und seine Familie werden jederzeit vom United States Secret Service beschützt. Bis 1997 stand dieses Privileg auch allen früheren Präsidenten, die nach wie vor mit „Mr. President“ angesprochen werden, und ihren Familien bis zum Tod des Präsidenten zu. Seither gilt dies nur noch für maximal zehn Jahre nach dem Ausscheiden aus dem Amt.
Hinzu kommen kleine Privilegien wie ein kostenloses Büro, ein Diplomatenpass und Haushaltsmittel für Bürohilfe und Assistenten. Jedoch erhalten Präsidenten erst seit 1958 eine Pension, nachdem sie das Amt verlassen haben. Seit Herbert Hoovers Präsidentschaft (1929-1933) bauen frühere Präsidenten regelmäßig eine eigene Präsidentenbibliothek auf, die vornehmlich der Bewahrung und Erforschung der Nachlässe der jeweiligen Präsidenten dienen.
[Bearbeiten] Amtssitz
Der Präsident hat seinen traditionellen Amtssitz im Weißen Haus in Washington, D. C. Das Haus, mit dessen Grundsteinlegung 1792 die Stadtbebauung der heutigen amerikanischen Hauptstadt begann, steht seit 1800 dem amerikanischen Präsidenten und seiner Familie zur Verfügung. Es wurde 1814 im Krieg von 1812 zerstört und 1819 wiederaufgebaut.
Das Oval Office im Weißen Haus, das Arbeitszimmer des US-Präsidenten, wird durch umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen geschützt. Ein Bunker unter dem Weißen Haus schützt den Präsidenten und seinen Stab in Notfällen.
[Bearbeiten] Kuriosa
- Aufgrund des Wahlmännersystems kann es vorkommen, dass jemand Präsident wird, obwohl sein Gegenkandidat mehr Stimmen erhält:
- 1824 – John Quincy Adams hatte 44.804 Stimmen weniger als Andrew Jackson
- 1876 – Rutherford B. Hayes hatte 264.292 Stimmen weniger als Samuel J. Tilden
- 1888 – Benjamin Harrison hatte 95.713 Stimmen weniger als Grover Cleveland
- 2000 – George W. Bush hatte 540.520 Stimmen weniger als Al Gore
- Präsident Gerald Ford war vom 9. April 1974 bis zum 20. Januar 1977 Präsident, ohne je vom amerikanischen Volk als Präsident oder Vizepräsident gewählt worden zu sein. Präsident Richard Nixon nominierte Ford für das Amt des Vizepräsidenten, als Spiro Agnew am 10. Oktober 1973 aufgrund von Korruptionsvorwürfen zurücktrat. Zwei Jahre später rückte Ford zum Präsidentamt auf, als Nixon aufgrund der Watergate-Affäre ebenfalls zurücktrat.
- Grover Cleveland ist der einzige Präsident in der Geschichte der USA, dessen zwei Amtszeiten nicht direkt aufeinander folgten: Er war von 1885 bis 1889 und erneut von 1893 bis 1897 Präsident.
- Mit einem Monat die kürzeste Amtszeit hatte 1841 der im Amt verstorbene William H. Harrison; mit zwölf Jahren am längsten amtierte 1933-1945 der im Amt verstorbene Demokrat Franklin D. Roosevelt, der als einziger dreimal wiedergewählt wurde (1936, 1940, 1944).
- George W. Bush ist seit 1820 der erste wiedergewählte Präsident, der auf einen wiedergewählten Präsidenten (Bill Clinton) folgte. 1820 wurde James Monroe wiedergewählt, dessen Vorgänger James Madison ebenfalls wiedergewählt wurde. Zu beachten ist, dass auch James Madisons Vorgänger Thomas Jefferson ebenfalls wiedergewählt wurde. Dies gilt nur unter Berücksichtigung dessen, dass der Vorgänger des wiedergewählten William McKinley Grover Cleveland - ebenfalls wiedergewählt - zwei getrennte Amtszeiten vorweist. Grover Cleveland wurde 1884 in das Präsidentenamt gewählt. 1888 verlor er es an Benjamin Harrison. 1892 trat Grover Cleveland erneut an, und löste Benjamin Harrison ab. Wenn man dies zum Vorbild nimmt, so war die Wiederwahl von William McKinley die letzte vor George W. Bush, in der zwei wiedergewählte Präsidenten aufeinander folgten.
- Als erste Frau kandidierte 1872 – lange, bevor Frauen in den USA auf Bundesebene das aktive Wahlrecht hatten – Victoria Woodhull für die Präsidentschaft.
- Zum Präsidentenmarsch, der offiziellen Hymne des US-Präsidenten, wurde vom US-Verteidigungsministerium seit 1952 die Komposition Hail to the Chief von Georg Drumm gemacht. Das Lied begleitet den Präsidenten bei fast jedem öffentlichen Auftritt. Der Text wird kaum gesungen.
- Viele Präsidenten haben laut Burke's Peerage direkte Verwandschaftsbeziehungen zum britischen Hochadel.
- 14 Präsidenten waren zuvor Vizepräsident.
- Die Hälfte der acht im Amt verstorbenen Präsidenten wurde ermordet, drei der vier erschossenen Präsidenten waren Republikaner.
[Bearbeiten] Transportmittel
Um auch während der Abwesenheit vom Amtssitz die Amtsgeschäfte wahrnehmen zu können, kann der Präsident auf zwei besonders ausgestattet Flugzeuge vom Typ Boeing 747 zurückgreifen, welche im Volksmund als "Air Force One" bekannt sind. Allerdings ist diese Bezeichnung nicht diesen zwei Flugzeugen fest zugewiesen. Vielmehr erhält jedes Luftfahrzeug der amerikanischen Luftwaffe den Rufnamen "Air Force One", sobald sich der Präsident an Bord befindet. Luftfahrzeuge des Marine Corps erhalten den Rufnamen "Marine One". Diesen Rufnamen erhält derzeit der Hubschrauber, welchen der Präsident hauptsächlich für den Transport vom Weißen Haus zur Andrews Air Force Base (Heimatflugplatz der Regierungsflugzeuge) verwendet. Der vorher für diesen Zweck verwendete Hubschrauber des Heeres trug analog den Rufnamen "Army One". "Navy One" und "Coast Guard One" sind die entsprechenden Rufnamen für Luftfahrzeuge der Marine und der Küstenwache. "Navy One" wurde erstmalig verwendet, als George W. Bush den Flugzeugträger "Abraham Lincoln" mit einem Düsenflugzeug der Navy besuchte. "Coast Guard One" wurde bislang noch nicht verwendet. "Executive One" ist der Rufname für Zivilflugzeuge bei denen sich der Präsident an Bord befindet.
Als Dienstwagen steht dem Präsidenten ein Cadillac DTS der Version 2006 zur Verfügung. Dieses Fahrzeug wird als "Cadillac One" bezeichnet. Allerdings handelt es sich dabei mehr um eine inoffizielle Bezeichnung.
Das Fahrzeug wird dabei von einer Eskorte begleitet, die sich außerhalb von Washington aber innerhalb der Vereinigten Staaten wie folgt zusammensetzt (außerhalb der Vereinigten Staaten kommen je nach Landesprotokoll noch andere Fahrzeuge, z.B. eine Motorradeskorte, hinzu):
- Fahrzeug der örtlichen Polizei (Absicherung nach vorne)
- Fahrzeug der örtlichen Polizei (Absicherung nach vorne)
- Polizeifahrzeug (Fachpersonal für Bombenentschärfung)
- Polizeifahrzeug (Kontrolle von Kreuzungen)
- Polizeifahrzeug als Lotse
- Polizeifahrzeug mit Einsatzleiter
- SUV des Secret Service
- SUV des Secret Service
- SUV des Secret Service
- gepanzerte Limousine als Platzhalter (besetzt mit Secret Service)
- gepanzerte Limousine (besetzt mit dem Präsidenten und Mitfahrern sowie Secret Service)
- SUV des Secret Service
- SUV des Secret Service
- SUV des Secret Service
- Control-Car
- Spezialfahrzeug des Secret Service für eine Spezialeinheit (SWAT)
- Support Vehicle
- sonstiges Personal
- sonstiges Personal
- sonstiges Personal
- Identifikations-Teams des Secret Service
- Mitarbeiter des Präsidenten
- Kamerawagen 1 (Fotografen)
- Presse
- Kamerawagen 2 (Fotografen)
- Kamerawagen 3 (Fotografen)
- Kamerawagen 4 (Fotografen)
- Presse (aus dem Presse Pool)
- Presse
- Ehrengäste
- Spezialfahrzeug der örtlichen Polizei für eine Spezialeinheit (SWAT)
- Rettungsdienst
- Pressebus
- Fahrzeug der örtlichen Polizei (Absicherung nach hinten)
- Fahrzeug der örtlichen Polizei (Absicherung nach hinten)
Luftfahrzeuge, welche der Vizepräsident verwendet, tragen analoge Rufzeichen: "Air Force Two", "Marine Two" usw.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Vizepräsident der Vereinigten Staaten
- Liste der Präsidenten der Vereinigten Staaten
- Nachfolge des Präsidenten
- US-Präsidentschaftswahlen 2004
- Politisches System der Vereinigten Staaten
- Außenpolitisches System der Vereinigten Staaten
- Spitznamen Präsidenten (aus der englischen Wikipedia)
[Bearbeiten] Fussnoten
- ↑ Die Library of Congress führt eine Liste der Bibeln, auf die die verschiedenen Präsidenten ihren Eid abgelegt haben.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: President of the United States – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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