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Weltraumwaffe

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Antisatellitenrakete (ASAT) der US-Luftwaffe aus den 1980er Jahren.
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Antisatellitenrakete (ASAT) der US-Luftwaffe aus den 1980er Jahren.

Weltraumwaffen sind Waffen(-systeme), die entweder im Weltraum stationiert und einsetzbar sind oder solche, die von der Erde aus Ziele im Weltraum angreifen können.

Neben den Vereinigten Staaten von Amerika unternehmen insbesondere China, Russland und Indien erhebliche Anstrengungen zum Ausbau ihrer im Weltraum stationierten Waffen- und Aufklärungssysteme.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Existierende und geplante Waffensysteme

[Bearbeiten] Boden- oder luftgestützte Raketen

Waffen, die von der Erde aus Ziele im Orbit angreifen können, könnten boden- bzw. luftgestützte Raketensysteme sein. Ein Beispiel hierfür aus dem US-Arsenal ist (oder besser: war) die Vought ASM-135 ASAT (ASAT = anti-satellite weapon). In aller Regel verfügen diese Projektile über so genannte kinetische Gefechtsköpfe, das heißt: Sie zerstören ihr Ziel lediglich durch ihren Aufprall und ohne selbst zu explodieren.

[Bearbeiten] „Rods from God“

Angedacht sind z.B. Wolfram-Stäbe als Bunkerbrecher, so genannte Rods from God - das Metall Wolfram hat einen extrem hohen Schmelzpunkt und eine noch höhere Dichte als Blei; es könnte daher einen Wiedereintritt in die Atmosphäre überstehen, ohne zu verglühen, meinen die "Theoretiker" dieser Militär-Taktik (einer denkbaren Version des Orbital Bombardment), die damit in der Tat auf ein frühes Konzept des Luftkriegs im 1. Weltkrieg zurückgreifen: Auch damals wurden zunächst erst Metallstifte in großer Zahl statt Bomben auf gegnerische Truppen abgeworfen, die diese durch ihre Aufschlagwucht einfach durchschlugen und somit töteten, allerdings meist solche aus Stahl [1].

[Bearbeiten] „Killersatelliten“

Zu den Weltraum einsetzbaren Antisatelliten-Waffen rechnet man insbesondere sogenannte Killersatelliten, vor allem jene, die zu autonomen Annäherungsoperationen („Autonomous Proximity Operations“) fähig sind und so andere künstliche Trabanten (oder etwa auch anfliegende Gefechtsköpfe von Atomraketen) angreifen, von ihrer Bahn abbringen, stören oder gar zerstören können. Diese werden Experten zufolge mit am meisten gefürchtet.

[Bearbeiten] Das Near Field Infrared Experiment (NFIRE)

Im Frühjahr 2007 soll das Near Field Infrared Experiment (NFIRE) der US-Streitkräfte stattfinden, nachdem es bereits zweimal verschoben wurde.

NFIRE ist ein Rüstungsprojekt der Missile Defense Agency (Amt für Raketenverteidigung) des US-Verteidigungsministeriums. Obwohl es hauptsächlich dafür konstruiert wurde, mit neuartigen Techniken Raketenstarts präziser und frühzeitiger zu detektieren, als das bislang möglich war, sollte der Satellit auch mit einem kill vehicle (Bild eines älteren Modells) ähnlich der für die Strategic Defense Initiative vorgesehenen ausgestattet werden, das die ausgemachten Raketen im All sogleich abfangen können soll. Ursprünglich waren im Jahr 2005 68 Millionen Dollar für das Vorhaben eingeplant. 2004 wies das US-Repräsentantenhaus die Missile Defense Agency an, bei dem ursprünglich für 2006 vorgesehenen Start diese gesondert aussetzbare Zerstörungsvorrichtung aus NFIRE zu entfernen. Das United States Senate Committee on Appropriations, das für die Bewilligung finanzieller Mittel zuständig ist und schließlich 13,7 Mio. Dollar für das Near Field Infrared Experiment (etwa: Nahfeld-Infrarot-Experiment) genehmigte, drängte nach seiner Überprüfung des Programms die MDA, den missile defense interceptor beim angesetzten Test mit zu erproben. Trotz dieser Empfehlung des Senatsausschusses hat sich die MDA jedoch dafür entschieden, wegen des Risikos eines möglichen "technischen Fehlschlags" beim nunmehr auf 2007 verschobenen ersten NFIRE-Test auf das kill vehicle zunächst zu verzichten. Ob künftig die Infrarot-Raketenschweif-Detektionstechnik (das System soll den Schweif klar von der Rakete selbst unterscheiden können, was bisher offenbar ein Problem war) und die Abfangvorrichtung in einem Satelliten kombiniert werden und welche Zukunft NFIRE überhaupt hat, steht derzeit - in den Sternen [2]. Beteiligt sind an dem Projekt u.a. die Firmen Raytheon und General Dynamics [3].

[Bearbeiten] Hochenergie-Laser

[Bearbeiten] Bodengestützte Laser

Künstlerische Darstellung eines Airborne Laser (ABL) im Flug, der mit einem Megawatt-Laser eine hunderte Kilometer entfernte ballistische Rakete zerstört (Bild: Air Force Research Laboratory, Directed Energy Directorate)
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Künstlerische Darstellung eines Airborne Laser (ABL) im Flug, der mit einem Megawatt-Laser eine hunderte Kilometer entfernte ballistische Rakete zerstört (Bild: Air Force Research Laboratory, Directed Energy Directorate)

In die Entwicklung bodengestützter Hochenergie-Laserwaffen werden beträchtliche Summen investiert. Bekannt ist z.B. das Starfire-Optical-Range-Observatorium des Directed Energy Directorate auf der Kirtland Air Force Base, New Mexico, USA [4].

Die am 6. September 1985 im Rahmen des LTH-l-Tests (Lethality and Target Hardening, etwa: Tödlichkeit und Zielhärtung) für die Strategic Defense Initiative Organization (SDIO) in Betrieb genommene High Energy Laser Systems Test Facility (HELSTF) auf dem seit über 60 Jahren existierenden White-Sands-Raketentestgelände (ebenfalls in New Mexico) beherbergt u.a. den Mid-Infrared Advanced Chemical Laser MIRACL auf Deuteriumfluorid-Basis mit einer Wellenlänge von 3,8 Mikron, der mit Leistungen im Multi-Megawatt-Bereich der stärkste bis dato (Stand: Herbst 2006) in den USA betriebene Laser sein soll [5]. Gesteuert wird der MIRACL u.a. mit dem für die US-Marine entwickelten SEALITE Beam Director, der das gerichtete Licht präzise auf definierte Bereiche etwa eines fliegenden Ziels fokussieren können soll. Das Pulsed Laser Vulnerability Test System (PLVTS) in White Sands dient dazu, taktische US-Systeme auf dem Schlachtfeld auf deren Verwundbarkeit und Anfälligkeit durch und für gerichtete Energie zu untersuchen. Die Large Vacuum Chamber (LVC, 16,5 Meter Durchmesser) schließlich kann ein Vakuum imitieren, wie es in 100 Kilometern Höhe herrscht.

[Bearbeiten] Im Weltraum stationierte Laser

Auch raumgestützte Laser (Space Based Laser, SBL) befinden sich in der Entwicklung; führend ist hier u.a. der US-Rüstungs- und Luftfahrtkonzern Lockheed Martin[6]. Nach derzeitigem Erkenntnisstand ist ihre praktische Anwendbarkeit allerdings noch sehr begrenzt. Das Hauptproblem bei diesen Varianten ist in erster Linie die Erzeugung der gewaltigen Mengen an Energie, die für einen effektiven Einsatz nötig wären. Beim aktuellen Stand der Technik könnte das nur ein Kernreaktor bewerkstelligen, was aber gfs. bereits wieder Probleme mit dem Völkerrecht aufwerfen würde. Experimentiert wird auf diesem Feld allerdings auch mit chemischen Lasern, die derzeit überwiegend für luft- und bodengestützte Systeme favorisiert werden.

[Bearbeiten] Luftgestützte Laser

Die Entwicklung luftgestützter Laser (Airborne Laser, ABL) hingegen befindet sich in einem weit fortgeschrittenen Stadium; Hauptauftragsnehmer des US-Militärs auf diesem Feld ist der Konzern Northrop Grumman [7], der auch für den MIRACL in White Sands verantwortlich zeichnet. Sie sollen u.a. einen der Stützpfeiler der Nationalen Raketenwehr der USA bilden. Auch für sie werden überwiegend vom Directed Energy Directorate [8] entwickelte Technologien verwendet.

Die ersten Experimente mit einem luftgestützten Hochenergie-Laser (High Energy Laser, HEL) wurden von der US-Luftwaffe bereits zwischen 1975 und 1984 durchgeführt, wobei eine modifizierte Maschine vom Typ NKC-135A mit einem Kohlendioxid-Laser (Carbon Dioxide Gas Dynamic Laser, GDL) verwendet wurde. Trotz seiner technischen Begrenzungen soll das System des damaligen Airborne Laser Laboratory der USAF erfolgreich mehrere, üblicherweise sehr schnell fliegende AIM-9 Sidewinder und eine Drohne vom Typ BMQ-34A zerstört haben [9].

Ende Oktober 2006 wurde angekündigt, dass 2007 eine Boeing-747, genannt Big Crow ("Große Krähe"), mit einem Lasersystem zur Raketenabwehr ausgestattet werden soll; Meldungen zufolge sind die ersten Tests des Lasersystems unter Luftkampfbedingungen für 2008 geplant.

Für Kritiker sind Laserwaffen dieser Art allerdings nicht nur zu teuer, sondern oberdrein auch überflüssig, da sie mit geringem Aufwand wirkungslos gemacht werden könnten: Man müsse die Raketen dazu einfach nur mit einer verspiegelten Ummantelung versehen, die einen Großteil der gerichteten Energie ablenke. - Bisher sollen die USA für das Lasersystem zur Raketenabwehr bereits 3,5 Milliarden US-Dollar aufgewendet haben [10]. Der für das Projekt verantwortliche US-Generalleutnant Henry "Trey" Obering feierte "Big Crow" ganz im Sinne der manichäischen "Star Wars"-Welt: "Ich glaube, dass wir die Mächte des Guten aufbauen, um die Mächte des Bösen zu schlagen. Wir unternehmen einen großen Schritt, um dem amerikanischen Volk sein erstes Lichtschwert zu geben." [11]

Hauptartikel: Directed Energy Weapon; vgl. Tactical High Energy Laser

[Bearbeiten] Jammer; Systeme zur Störung der Feindkommunikation

Der "Pfeiler der Weltraumfähigkeiten", wie er im Strategic Master Plan FY04 and Beyond des US Air Force Space Command veranschaulicht wird
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Der "Pfeiler der Weltraumfähigkeiten", wie er im Strategic Master Plan FY04 and Beyond des US Air Force Space Command veranschaulicht wird

Zu den Weltraumwaffen zählen zudem elektronische Kampfmittel wie spezielle Jammer, beispielsweise das 2004 offiziell in Betrieb genommene Counter Satellite Communications System, mit dem der Funkverkehr von Kommmunikationssatelliten gestört oder blockiert werden kann [12].

Die vorübergehende oder permanente Störung von Satellitenkommunikationssystemen mit elektronischen Mitteln vermeidet deren Zerstörung und somit auch das Entstehen weiteren Weltraummülls (der beim Einsatz von "Killersatelliten" oder dergleichen in aller Regel unvermeidlich ist und schon heute ein erhebliches Problem darstellt), was im ungünstigsten Fall für den Angreifer selbst (bzw. seine Objekte im Weltall) zur Gefahr werden könnte.

Wie ernst der Informationskrieg gerade auch im Hinblick auf das All genommen wird, führt eine Bemerkung des US-Politikers James G. Roche, ehemals Secretary of the Air Force, vor Augen: "Der sprichwörtlich erste Schuss des Weltraumkriegs wurde bereits mit der Einführung von Störsendern abgefeuert, die dafür konstruiert wurden, die Fähigkeiten zu vereiteln, die unsere Flieger aus dem All erlangen." [13]

[Bearbeiten] HAARP

Zu den Weltraumwaffen lässt sich auch ein Projekt zählen, dass zu den bemerkenswertesten Entwicklungen der letzten Jahre gehören dürfte - das High Altitude Auroral Research Program. Bei HAARP (harp = engl. Harfe) werden hochfrequente elektromagnetische Wellen (vorwiegend im Kurzwellenbereich) extremer Leistung zur Untersuchung der oberen Atmosphäre (insbesondere der Ionosphäre) eingesetzt. Weitere Forschungsziele sind Erkenntnisse auf den Gebieten der Funkwellenausbreitung, Kommunikation und Navigation. Betrieben wird die abgelegene Anlage bei Gakona (rund 160 Meilen nordwestlich von Anchorage) in Alaska von der University of Alaska, der US Air Force und der US Navy. Insgesamt waren 14 Universitäten an der Planung der Anlage beteiligt.

Durch Manipulation der elektrischen Eigenschaften der Atmosphäre sollen sich enorme Kräfte freisetzen lassen, befürchten Beobachter und Kritiker des Projekts. Würden diese als militärische Waffe eingesetzt, könnten die Folgen für den Feind "verhängnisvoll" sein: "Durch HAARP lässt sich ein fest umrissenes Gebiet millionenfach stärker mit Energie aufladen als mit irgendeiner anderen herkömmlichen Energiequelle. Die Energie lässt sich auch auf ein bewegliches Ziel ausrichten, u.a. auf feindliche Raketen. Das Projekt ermöglicht auch eine bessere Kommunikation mit U-Booten und die Manipulation der globalen Wetterverhältnisse." [14] Einer Kurzmeldung des "Spiegel", Heft 6 vom 7. Februar 2005 zufolge ist es Forschern der US-Luftwaffe gelungen, mit „energiereichen Radiowellen“ künstliche Polarlichter zu erzeugen. - Auch Russland soll seit den frühen 1990-er Jahren über Techniken zur Beeinflussung des Wettergeschehens durch elektrostatische Felder verfügen.

Als "Schutzschild" zur Landesverteidigung müsse die Leistung von HAARP allerdings noch beträchtlich gesteigert werden, urteilen Kenner des Vorhabens. Es gehe dabei um die "Erzeugung eines elektromagnetischen Pulses von einer Stärke und Intensität, die jede elektrische Steuerung zum Ausfall bringt". Doch schon die Ausbaustufen von HAARP zur Jahrtausendwende sollen im Verdacht gestanden haben, Flugzeuge zu beeinträchtigen. Wenn sich ein Flugzeug der Anlage nähere, veranlasse ein Warnradar daher die Sicherheitsabschaltung der Sender, denn die elektromagnetische Härtung der Flugzeugelektronik reiche nicht aus, um der Strahlung von HAARP zu widerstehen, hieß es dazu in einem Telepolis-Bericht [15]. Schon seinerzeit sind demnach die Autopiloten von Maschinen noch in einer Entfernung von 400 Kilometern in Schwierigkeiten geraten.

Allerdings unterstellen andere Autoren dem High Altitude Auroral Research Program noch viel tiefgreifendere, keineswegs auf die Defensive beschränkte Zwecke: "Die Strategische Verteidigungsiniative (Star Wars) umfasst nicht nur den kontroversen Raketenschild, sondern auch eine breite Palette offensiver, zu weltweiten Anschlägen fähiger lasergeführter Waffen, von Mitteln für Wetter- und Klima-Kriege im Rahmen des High Altitude Auroral Research Program (HAARP) ganz zu schweigen. Jüngste wissenschaftliche Beweise legen nahe, dass HAARP voll funktionsfähig ist und potentiell die Fähigkeit hat, Fluten, Dürren, Wirbelstürme und Erdbeben auszulösen. Von einem militärischen Standpunkt aus gesehen ist HAARP eine Massenvernichtungswaffe. Von den Möglichkeiten her bildet es ein zur selektiven Destabilisierung der landwirtschaftlichen und ökologischen Systeme ganzer Regionen geeignetes Eroberungsinstrumentarium", befürchtet der oft als "Globalisierungskritiker" bezeichnete kanadische Professor Michel Chossudovsky [16], alles andere als ein "Verschwörungstheoretiker", welcher Vorwurf stets dann erhoben wird, wenn Sachverhalte so unglaublich anmuten, dass die Vorstellungskraft diverser Zeitgenossen schlicht überfordert ist - mag er sich im Einzelfall auch als berechtigt erweisen.

[Bearbeiten] Elektromagnetische Bomben

Nicht ausschließlich dedizierte Weltraumwaffen, eröffnen die nach Angaben von US-Militärs in den 90-er Jahren zur Anwendungsreife fortentwickelten EMP-Bomben neue Einsatzbereiche in der taktischen und strategischen Informationskriegsführung (Information Warfare, IW; EMP = Elektromagnetischer Impuls).

Hauptartikel: EMP-Bombe

[Bearbeiten] Interkontinentalraketen

Interkontinentalraketen gelten manchen nicht als Weltraumwaffen; in den USA jedenfalls werden sie hinzugerechnet, weil sie einen Teil ihrer Flugbahn im All zurücklegen. 1993 wurden die US-amerikanischen ICBM-Streitkräfte in das Air Force Space Command (AFSPC) eingegliedert; am 1. Oktober 2002 wurde das United States Strategic Command (USSTRATCOM) mit dem United States Space Command (USSPACECOM) zusammengelegt.


Mögliche Bedrohungen von Objekten im Weltraum
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Mögliche Bedrohungen von Objekten im Weltraum
(Grafik des US-Verteidigungsministeriums aus dem Space Technology Guide FY 2000/2001)


Fast alle technischen Angaben beziehen sich auf Projekte des US-Militärs. Über den Stand der Dinge bei anderen Armeen ist bedeutend weniger bekannt
(siehe dazu die Anmerkung weiter unten).

[Bearbeiten] Geschichte: die vom Krieg stigmatisierte Raumfahrt

Die US Air Force Satellite Control Facility (CSTC) auf der Sunnyvale AFS, Kalifornien, Anfang bis Mitte der 80-er Jahre der 20. Jahrhunderts - damals die einzige Einrichtung dieser Art
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Die US Air Force Satellite Control Facility (CSTC) auf der Sunnyvale AFS, Kalifornien, Anfang bis Mitte der 80-er Jahre der 20. Jahrhunderts - damals die einzige Einrichtung dieser Art

[Bearbeiten] Eisenhower: "Verteidigung hat im Weltraum höchste Priorität"

Der erste Test einer Antisatellitenwaffe erfolgte in den USA bereits im Oktober 1959, als eine zweistufige Booster-Rakete in großer Höhe von einer B-47 („Stratojet“) aus gestartet wurde, um den Satelliten Explorer-6 abzufangen. Damals war die Raumfahrt gerade einmal zwei Jahre alt. Schon kurze Zeit nach dem Start des Sputnik 1957 betonte der damalige US-Präsident Dwight D. Eisenhower: „Auf die Verteidigung bezogene Zielsetzungen im Weltraum sind jene, denen höchste Priorität beizumessen ist, weil sie zu unserer unmittelbaren Sicherheit beitragen“[17].

[Bearbeiten] Der Wettstreit der Systeme im Kalten Krieg

Zur Hochzeit des Kalten Kriegs stand die Weltraumpolitik sowohl der USA als auch die der Sowjetunion unter dem ideologischen Vorzeichen des Wettstreits der Systeme; nationales und internationales Prestige war für beide Supermächte von überragender Bedeutung (vgl.: Wettlauf ins All). Schon deshalb war die Raumfahrt beider Staaten von Beginn an nicht unwesentlich auch ein militärisches Unterfangen - und nicht nur aus dem Grund, dass in der Regel nur die Streitkräfte (vor allem die jeweilige Luftwaffe) über entsprechende Ressourcen bzw. geeignetes Personal verfügten.

[Bearbeiten] Nach dem Sputnik-Schock: Gründung von NASA und DARPA

Als Reaktion auf den so genannten Sputnik-Schock, der dem Westen u.a. schlagartig klar gemacht hatte, dass sowjetische Interkontinentalraketen jederzeit US-amerikanisches Territorium hätten erreichen können, unterzeichnete Präsident Eisenhower am 29. Juli 1958 den National Aeronautics and Space Act, mit dem die US-Weltraumbehörde NASA ins Leben gerufen wurde. Schon am 7. Januar 1958 war die DARPA gegründet worden (damals noch als ARPA).

[Bearbeiten] Nutzlose UNO-Appelle vor dem Wettlauf zum Mond

Bereits am 12. Dezember 1959 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Resolution International co-operation in the peaceful uses of outer space (deutsch: Internationale Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung des Weltraums; s. die Weblinks). Ungeachtet dessen trieben die damaligen Supermächte auch ihre militärischen Projekte im All voran und verfielen (trotz manch gegenteiliger Beteuerung beiderseits) in einen über zwei Jahrzehnte andauernden Konkurrenzkampf um die Vorherrschaft im All, wobei US-Präsident John F. Kennedy am 25. Mai 1961 in einer Rede vor dem US-Kongress das damalige Maß aller Dinge vorgab: Bis zum Ende des Jahrzehnts solle ein US-Amerikaner auf dem Mond landen.

Vgl. dazu: Geschichte der Raumfahrt

[Bearbeiten] US-Monopol oder neues Wettrüsten?

Weltraumwaffen der unterschiedlichsten Art wurden und werden definitiv von den USA und der früheren Sowjetunion, jetzt von Russland gebaut und erprobt.

Nach einer Untersuchung von Götz Neuneck und André Rothkirch zufolge haben die USA und die UdSSR bzw. Russland zusammen bis 2003 rund 2000 militärische Satelliten ins All geschossen, alle anderen Staaten zusammen lediglich 30 bis 40. "Vor allem die USA sehen sich deutlich mit der Notwendigkeit konfrontiert, Strategien und Technologien zu entwickeln, um ihren militärischen Vorsprung zu bewahren und auf neue Gefahren vorbereitet zu sein", konstatieren die Autoren. "Die [Rumsfeld] Space Commission spricht sogar von einem möglichen Space Pearl Harbor, das sich ereignen könnte, wenn Weltraumkomponenten lahm gelegt werden." Bei den möglichen Gegenmaßnahmen (Counterspace Operations) gehe es im Kern um die "sogenannten fünf Ds: Deception, Disruption, Denial, Degradation und Destruction". Auch eine Space Warfare School sei bereits gegründet worden. Russland entwickle neue, auch militärische, Trägersysteme und versuche, durch das Angebot von Weltraumdienstleistungen einen Teil seines Raumfahrtprogramms zu refinanzieren. "Aufgrund der Konkurrenz mit den USA zu Zeiten des Kalten Krieges verfügt Russland über erhebliches Know-how, auch auf dem Gebiet von Anti-Satellitenwaffen, deren augenblicklicher Status jedoch unbekannt ist." Zur Rolle Chinas heben die Autoren hervor, das Land verstehe die "Erschließung des Weltraums als Teil des nationalen Interesses und der Umsetzung der staatlichen Entwicklungsstrategie." Gleichzeitig zeige sich das Land "extrem besorgt" über den Aufbau der amerikanischen Raketenabwehr und überlege sich Maßnahmen für eine mögliche Reaktion [18], engagiere sich aber zugleich für ein Verbot von Weltraumwaffen (a.a.O.; vgl. die Weblinks).

[Bearbeiten] Vereinigte Staaten von Amerika

Frühes Konzept eines Common Aero Vehicle (CAV), 1997/98
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Frühes Konzept eines Common Aero Vehicle (CAV), 1997/98

Besonders herausragend in den USA ist gegenwärtig das gemeinschaftliche Militärprojekt der US-Luftwaffe und der DARPA namens FALCON, ein Akronym für Force Application and Launch from CONtinental United States, während dessen alltaugliche Hyperschall-Maschinen z.B. zum Verbringen von Waffen oder anderem Gerät in den Weltraum, aber auch zum schnellen Eingreifen an beliebigen Punkten des Planeten gebaut werden sollen [19]. In der Zielprojektion des in drei Phasen gegliederten Vorhabens sollen bis zum Jahr 2009 9000 nautische Meilen in weniger als zwei Stunden zurückgelegt werden können (also nach ISO-Norm 16668 Kilometer, entsprechend einer Geschwindigkeit von über 8300 km/h), was den heutigen Begriff von Rapid Deployment Forces (schnellen Eingreiftruppen) erheblich relativieren würde. Eine unbemannte Version dieses Hyperschall-Flugzeugs, das Hypersonic Cruise Vehicle (HCV), soll nach dem Willen des US-Verteidigungsministeriums bis 2025 einsatzbereit sein und vor allem Transportzwecken diesen, wie es in Berichten heißt.[20]

Sollten Fluggeräte wie die FALCON tatsächlich, wie angestrebt, in einem Schritt und ohne die bisher erforderlichen Hilfsmittel wie Booster-Raketen oder Trägermaschinen (die sie vor ihrem eigentlichen Start erst in große Höhen bringen) von der Atmosphäre ins Weltall gelangen können (wofür ein Doppelantrieb aus einem luftansaugenden Staustrahltriebwerk und einem Raketentriebwerk o.ä. erforderlich ist), wäre dies sicher der bedeutsamste Fortschritt in der Antriebstechnik für Weltraumfahrzeuge seit deren Einführung [21]. Zudem fiele damit endgültig die Grenze zwischen Aeronautik und Astronautik; gerade auch militärisch würden sich ungeahnte Möglichkeiten eröffnen [22]. Solche Maschinen wären ein unvergleichliches Werkzeug für die von der gegenwärtigen US-Regierung angestrebte full spectrum dominance (dt. etwa: "alles umfassende Vorherrschaft") mittels eines Militärs "second to none" (etwa: das keinem anderen nachsteht), wie es George W. Bush des Öfteren ausdrückte.

Modell des Hypersonic-Technology-Vehicle HTV-1
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Modell des Hypersonic-Technology-Vehicle HTV-1

Der US-Konzern Lockheed Martin erhielt im August 2004 den Zuschlag, HTVs für das FALCON-Programm von US Air Force und DARPA zu bauen. Die ursprüngliche HTV-Konstruktion (HTV-1) sollte eigentlich schon im September 2007 Flugtests absolvieren, noch unterstützt von Booster-Raketen, wobei man eine Geschwindigkeit von Mach 19 in einer Höhe von 30 bis 45 Kilometer anstrebte (in dieser Höhe wären das knapp 20000 km/h). Im Mai 2006 wurde der Bau von zwei HTV-1-Flugzeugen allerdings abgebrochen, weil der Zulieferer C-CAT ernste Probleme mit der Delaminierung der kurvenförmigen Anströmkanten der Außenhaut der Maschinen gehabt haben soll. Stattdessen soll nun direkt zu den Projekten HTV-2 bzw. HTV-3 übergegangen werden, die von 2007 bis 2010 geplant sind. Die dabei zu entwickelnden Maschinen sollen bei rund 3,5 bis 4,5 Metern Länge etwa 900 Kilogramm wiegen. Auch sie sind für den Start noch auf Booster angewiesen, wie es bei Andreas Parsch [23] heißt.

[Bearbeiten] Sowjetunion/Russland

[Bearbeiten] Ansätze in den 1960-er Jahren

Während die Vereinigten Staaten seit Ende der 50-er Jahre des 20. Jahrhunderts nahezu ununterbrochen an militärischen Projekten im und fürs All arbeiten (wenngleich auch mit schwankendem Nachdruck), stellte die Sowjetunion ihre Bemühungen auf diesem Gebiet 1983 noch unter Generalsekretär Jurij Andropow beinahe vollständig ein - nicht zuletzt in der Hoffnung, die USA dadurch zur Aufgabe des seinerzeit gerade eben mit erheblicher Publicity eingeläuteten SDI-Programms zu bewegen, wie man mehrfach in der Literatur liest. In Moskau war man offenbar zu dem Schluss gekommen, den teilweise aberwitzige Auswüchse zeitigenden Rüstungswettlauf mit dem potentiellen Feind - insbesondere wirtschaftlich - nicht länger durchstehen zu können, und in der Tat war damals die Floskel vom "Totrüsten" der Sowjetunion ein vielverwendetes Schlagwort (s. dazu: Caspar Weinberger). Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wurden die Aufwendungen für militärische wie zivile Raumfahrt in Russland reduziert; zahlreiche Vorhaben - so die als Konkurrenz zum Space-Shuttle entwickelte Raumfähre Buran - wurden fallen gelassen und sind heute nur mehr museale Relikte.

Eines der bekanntesten, technisch am weitesten gediehenen Weltraumwaffen-Projekte der Sowjetunion war das Fractional Orbital Bombardment System (FOBS), eine Interkontinentalrakete, die von der Erdumlaufbahn aus ein Ziel ansteuern konnte. Die Besonderheit des System bestand darin, dass der Angegriffene anhand der Flugbahn im All keine Rückschlüsse auf das Ziel hätte ziehen können. Das Projekt wurde ab den 1960er Jahren erprobt, 1983 aber gemäß dem SALT-II-Vertrag von 1979 eben aus diesem Grund eingestellt. Inwieweit Erfahrungen aus dem Projekt in die ausdrücklich als Antwort auf die US-Raketenabwehr NMD entwickelte "semiballistische" Interkontinentalrakete SS-27 (Topol-M) eingeflossen sind, lässt sich auf Grund mangelnder Informationen von russischer Seite schwerlich eruieren.

Bei den ASAT-Waffen verfolgte die UdSSR im wesentlichen den Ansatz, das Ziel durch Kollision zu zerstören, zusammen mit dem angreifenden Flugkörper - dieser Ansatz war am einfachsten und billigsten zu implementieren. Die Konstruktion hieß Istrebitel Sputnikov (IS), russ. "Satellitenabfänger". Die Entwicklungsarbeiten begannen in den frühen 1960er Jahren, erste Testflüge fanden 1968 statt. Das IS-Projekt wurde 1972 auf Grundlage des SALT-I-Vertrags offiziell gestoppt, aber das System blieb nach US-Quellen dennoch im Einsatz; Tests mit neuen Versionen sollen bis 1982 stattgefunden haben. Danach wurden die IS-Satelliten verschrottet. Die Sowjetunion ab 1970 experimentierte zudem mit großen, am Boden stationierten ASAT-Lasern, die in den 1970er und 1980er Jahren Berichten zufolge eine Reihe von US-Spionagesatelliten "geblendet" (das heißt: ihre Sensoren unbrauchbar gemacht) haben sollen. Militärisch genutzte Raumstationen, die nach US-Informationen auch ASAT-Operationen durchführen konnten, sollen der Kern des Almaz-Programms der UdSSR gewesen sein [24].

[Bearbeiten] Wurde versucht, SDI zu kontern?

In einem Kommentar der „Prawda“ vom 9. April 2004 wurde Wladimir Popowkin, Chef der russischen Weltraumtruppen, mit der Äußerung zitiert, Russland habe schon seit der Zeit vor Ronald Reagans Strategic Defense Initiative mehr als einhundert Satelliten im Weltall stationiert, deren Aufgabe es sei, eigene und fremde Raumfahrzeuge zu überwachen[25]. Es geht allerdings aus dem Artikel nicht hervor, ob und inwieweit diese Trabanten-Armada noch funktionsfähig ist bzw. ob sie mittlerweile modernisiert wurde. Im gleichen Beitrag wird dem russischen Verteidigungsminister Sergej Iwanow die Äußerung zugeschrieben: "Ohne die Militarisierung des Weltraums ist es gänzlich unmöglich, über die Erhöhung der Beweglichkeit der Streitkräfte zu sprechen oder Präzisionswaffen zu bauen." In der Tat scheint Russland bei der in hohem Maße von Satellitennavigation und -kommunikation abhängigen elektronischen Kampfführung, die bei den US-Streitkräften schon längst (weltweit) Alltag ist, erhebliche Rückstände aufzuholen haben, was auch für China zutreffen dürfte [26]. Gleiches gilt für satellitengestützte Waffenleit- und Zielerfassungssysteme, auf die z.B. Cruise Missiles angewiesen sind.

[Bearbeiten] Weltraumtruppen seit 2001

Erst nach der Jahrtausendwende richtete die russische Luftwaffe ein Kommando für Weltraumtruppen ein, die nun ganz offensichtlich in einer gigantischen Aufholjagd den US-amerikanischen Vorsprung wenn nicht wettmachen, so doch zumindest hinreichend verringern sollen und wollen.

In die Zuständigkeit der Weltraumtruppen fallen einer Mitteilung des Presseamts der russischen Regierung zum 5. Jahrestag der Militäreinheit am 1. Juni 2006 zufolge derzeit drei Aufgaben:

  • die Lenkung von Satelliten militärischer und solcher sowohl militärischer als auch ziviler Zweckbestimmung
  • die "Kontrolle über den Weltraum"
  • die Warnung der russischen Staatsführung vor möglichen Atom- und Raketenangriffen sowie die Raketenverteidigung von Moskau

Gegenwärtig seien im Hauptregister der russischen Weltraumtruppen über 9000 Raumobjekte erfasst, von denen etwa 5000 ständig überwacht würden, hieß es ergänzend in einer RIA-Nowosti-Meldung [27].

[Bearbeiten] Russische Strategie: selektive Kooperation vs. Abschottung und Konkurrenz

Anders als zu Zeiten der Blockkonfrontation ist der Technologietransfer im Zeitalter der „Globalisierung“ bedeutend erleichtert; schon das dürfte die Umsetzung dieser fundamentalen Zielsetzungen erheblich einfacher gestalten als sie es während des Kalten Krieges gewesen wäre (s. COCOM - Freilich gilt diese Feststellung, was die Handelspolitik Washingtons gegenüber Russland angeht, nur mit erheblichen Vorbehalten, wie auch von russischen Kommentatoren betont wird [28].). Umgekehrt setzt das Russland unter Wladimir Putin gerade in jüngster Zeit geradezu (neo-)merkantilistisch auf den Schutz heimischer Schlüsselindustrien (ausländischen Investoren wurde der Erwerb von - nunmehr in der Regel begrenzten - Anteilen an bestimmten russischen Firmen erheblich erschwert oder gänzlich untersagt; strategisch besonders bedeutsame Unternehmen dürfen nicht mehr ohne Weiteres, im Einzelfall überhaupt nicht mehr privatisiert werden [29]), ohne dadurch etwa den Rüstungsexport zu verringern - ganz im Gegenteil. Auch der internationalen Zusammenarbeit - selbst mit NATO-Staaten - auf dem Gebiet der Weltraumtechnologie scheint dies keinen Abbruch zu tun [30].

Für bestimmte Bereiche der Luft- und Raumfahrt scheint die protektionistische Grundlinie also nicht zu gelten, wobei die offensichtlich zweigleisige Strategie der russischen Regierung derzeit schwer durchschaubar ist: Die Kooperationswünsche Russlands mit der Europäischen Luft- und Raumfahrtindustrie seien "unübersehbar", wie es in einer Analyse des "Eurasischen Magazins" hieß [31]. Am 26. Oktober hat Putin demnach ein Dekret unterschrieben, wonach ausländische Unternehmen künftig 25 Prozent Anteile am Kapital russischer Luftfahrtunternehmen haben dürfen. Beobachter werten dies als "eine Weichenstellung für Kooperationen". Wenige Tage vorher hatte der Co-Chef des Luft- und Raumfahrtunternehmens EADS Thomas Enders den Einstieg Russlands als Gesellschafter des Konzerns begrüßt. In einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" hob er die strategische Bedeutung des russischen Marktes für den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern hervor: „Der Einstieg der staatlichen russischen Wneschtorgbank (WTB) bei EADS unterstreicht das große Interesse russischer Investoren an EADS“, so Enders. „Die Zusammenarbeit mit der russischen Luftfahrtindustrie ist für uns von strategischer Bedeutung. Russland ist schließlich nicht nur ein wichtiger Markt, sondern verfügt über vielfältige Erfahrung in der Entwicklung und im Flugzeugbau.“ [32] Am 8. September 2006 war publik geworden, dass die russische Staatsbank Wneschtorgbank (WTB) einige Wochen zuvor 5,02 Prozent der Anteile des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS erworben hatte, der unterdessen auf sechs bis sieben Prozent erhöht worden sein soll. EADS seinerseits hatte 2005 einen zehnprozentigen Anteil an IRKUT erworben, dem größten privaten Luftfahrt- und Rüstungskonzern Russlands. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sprach sich demnach dafür aus, sich auch einer möglichen Beteiligung russischer Banken an EADS nicht zu verschließen.

[Bearbeiten] Die Militärdoktrin: wie gehabt

Die grundsätzlichen Vorgaben der russischen Militärdoktrin sind unverändert:

"Strategisches Gleichgewicht bedeutet für uns, dass unsere strategischen Abschreckungskräfte imstande sind, einen jeden beliebigen Aggressor zu vernichten, egal was für moderne Waffen dieser auch immer hat", verlautbarte der russische Präsident Wladimir Putin am 16. November 2006 bei einer Versammlung der Führung der Streitkräfte in Moskau gemäß der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Russland habe laut Putin "ein ausreichendes Potential, um modernste nukleare Abschreckungskräfte zu unterhalten, aber auch konventionelle Streitkräfte, ohne die sich lokale Konflikte weder verhüten noch regeln lassen". - "Die nuklearen Abschreckungskräfte wie auch die konventionellen Streitkräfte erfordern immense finanzielle Aufwendungen. Die Ressourcen unseres Landes sind nicht unbegrenzt. Doch bei der friedlichen Außenpolitik, die Russland gegenwärtig betreibt und auch weiterhin betreiben wird, reichen sie aus, um diese Aufgaben zu lösen", so Putin dem Bericht zufolge [33].

Wie der russische Verteidigungsminister und Vizepremier Sergej Iwanow bei der genannten Tagung ergänzend mitteilte[34], werden die russischen Streitkräfte im Jahr 2007 17 interkontinentale ballistische Raketen neu anschaffen. Seinen Bekundungen zufolge werden auch vier - in der Verlautbarung nicht näher spezifizierte - "Weltraumapparate" und vier Trägerraketen erworben.

Die Streitkräfte der Russischen Föderation werden seit 2006 offenbar tiefgreifend reformiert; u.a. soll die Wehrdienstzeit ab 2008 auf zwölf Monate verkürzt werden; zudem wird mit den anderen GUS-Staaten über eine gemeinsame Luftabwehr verhandelt. Darüber hinaus soll ein als "Bürgerlicher Rat" tituliertes Gremium für "zivilgesellschaftliche Kontrolle" sorgen.

[Bearbeiten] China

[Bearbeiten] Diplomatie und militärische Praxis

Die Volksrepublik China, die offiziell stets ihre strikte Ablehnung einer Militarisierung des Weltalls unterstrichen hat, haben manche Beobachter seit Ende der 90-er Jahre im Verdacht, dennoch an diversen derartigen Systemen zu arbeiten, insbesondere vor dem Hintergrund der schon früher manifesten und nunmehr (seit 2006) unverhohlen angestrebten Vorherrschaft der Vereinigten Staaten im All (s. auch: Bush-Doktrin). „Während sowohl China als auch Russland für ein Verbot von Weltraumwaffen werben, ist für mich klar, dass die Chinesen sich gleichzeitig Wege überlegen, US-Anlagen im Weltraum Schaden zuzufügen“, erklärte etwa die US-Weltraumrüstungsexpertin und Direktorin des Center for Defense Information Theresa Hitchens nach einem AFP-Bericht vom 18. Oktober 2006[35]. Wegen der - noch - begrenzten raumfahrerischen Kapazitäten und Erfahrungen sollen sich die chinesischen Militärs und Wissenschaftler dabei bislang überwiegend u.a. auf Konzepte der asymmetrischen Kriegsführung verlegt haben, etwa auf so genannte Parasiten-Satelliten[36], die einfach herzustellen und ins All zu befördern sein sollen und die, an „Wirtssatelliten“ angedockt, diese zerstören oder funktionsuntüchtig machen würden[37]. Auch beim Pentagon sollen derartige „Mini-Killersatelliten“ auf der Wunschliste stehen [38] .

Die chinesische Raumfahrt macht allerdings rasante Fortschritte, so dass in Zukunft durchaus auch elaboriertere militärische Weltraumprojekte von Seiten Pekings denkbar sind: Der nächste bemannte Flug ins All ist bereits für 2007 angesetzt; bis 2010 sollen offiziellen Vertretern zufolge eine eigene Raumstation im Orbit installiert sowie eine unbemannte Mission zum Mond unternommen werden [39].

Anfang November 2006 wurde auf der Luftfahrtshow China 2006 in Zhuhai (Provinz Guangdong, Südchina) ein Prototyp eines von der China Aviation Industry Corporation entwickelten Mond-Orbiters vorgestellt. Das nach einer chinesischen (weiblichen) Gottheit, die zum Mond geflogen sein soll, "Chang'e 1" getaufte Weltraumfahrzeug soll 2007 vom Xichang-Satelliten-Startzentrum (Provinz Sichuan) gestartet werden und den Erdtrabanten umkreisen [40]. Die zwei folgenden Fahrzeuge sollen bereits auf dem Mond landen (vgl. dazu: Chinesische Raumfahrt).

[Bearbeiten] Oktober 2006: Neues Weißbuch zur Weltraumpolitik

Am 12. Oktober 2006 hat das Informationsamt des Staatsrats der Volksrepublik ein neues Weißbuch mit dem Titel "Chinas Weltraumaktivitäten 2006" vorgelegt. Das Dokument untergliedert sich in fünf Kapitel: Ziele und Grundsätze der Entwicklung; Der Fortschritt in den vergangenen fünf Jahren; Entwicklungsziele und Hauptaufgaben für die nächsten fünf Jahre; Grundlagen der Entwicklung und Maßnahmen; Internationaler Austausch und Zusammenarbeit. - China habe immer den Weg der friedlichen Entwicklung verfolgt, so China.org.cn anlässlich der Vorstellung, und immer den Standpunkt aufrechterhalten, dass der "Weltraum zum Zweck der gemeinsamen Wohlfahrt der Menschheit erforscht werden sollte". Das letzte Weißbuch war im Jahr 2000 erschienen; seitdem habe die chinesische Raumfahrt große Fortschritte gemacht.

In dem Dokument bekräftigt die chinesische Führung ihre Absicht, ein eigenes Satelliten-Navigationssystem namens Beidou zu entwickeln, obgleich sich Peking sich bereits am europäischen Galileo-Projekt beteiligt. Beobachter sehen einen weiteren Wettbewerber Europas beim Aufbau eines GNSS mit Besorgnis; das Geschäftsmodell des Konsortiums zur Finanzierung sei dann möglicherweise kaum umsetzbar. Außerdem stellen sie sich die Frage, inwieweit China Know-how aus Europa abschöpfen könnte.

Wenn es um Satellitennavigationssysteme gehe, könne man die Konkurrenz indes kaum als "kapitalistisch" bezeichnen, schrieb Taylor Dinerman im August 2006 dazu in der Online-Publikation The Space Review: "Tatsächlich ist sie weder sozialistisch noch merkantilistisch: Bei der gegenwärtigen Situation geht es ausschließlich um den militärischen Vorteil und um Prestige. Bei Galileo geht's mehr um das europäische Prestige, und im Fall von Compass (Beidou) geht es mehr um Chinas Wunsch nach einem militärischen Nutzen" [41].

Auch die Weiterentwicklung der derzeitigen Trägerraketen wird in dem Weißbuch als Ziel festgehalten; sowohl die militärischen (die nur zwischen den Zeilen angesprochen werden) als auch die kommerziellen Aktivitäten sollen weiter ausgebaut werden, wie aus der Publikation hervorgeht. Unterstrichen wird u.a. das Bestreben, die "Politik der Unabhängigkeit und des Selbstvertrauens aufrechtzuerhalten", indem man Innovationen unabhängig realisiere und eine "Stufen überspringende Entwicklung verwirklicht". Betont wird zudem, dass China völlig auf sich selbst vertraut habe, als es seine Weltraumindustrie "von Grund auf aufgebaut hat" [42].

[Bearbeiten] Der Stand der Weltraumnutzung durch die VBA

Ziel der militärischen Nutzung des Weltraums ist für China vorrangig die Installation von Satelliten zur Erdbeobachtung. Die 2003 und 2004 gestarteten Satelliten der Programme Ziyuan-1 und -2 erlauben vermutlich eine Bilderfassung der gesamten Erdoberfläche. Die Auflösung der Bilder ist unbekannt. Seit einigen Jahren entwickelt die Qinghua-Universität gemeinsam mit der Universität von Surrey und einem dort ansässigen Rüstungsbetrieb ein Kleinsatellitenprogramm, das aus sieben Erdbeobachtungssatelliten besteht, die Bilder mit einer Auflösung von 50 Metern liefern sollen. Klein- und Kleinstsatelliten für andere Zwecke stellen insgesamt einen Schwerpunkt der chinesischen Weltraumforschung dar, wie auch die Absicht, Satelliten zum Abhören elektronischer Kommunikation zu entwickeln. Darüber hinaus soll das Land an Verfahren zur Ortung und Identifizierung gegnerischer Satelliten arbeiten. Chinas ASAT-Bewaffnung beschränkt sich derzeit (Stand: Ende 2005) im Wesentlichen noch auf konventionelle und Nuklearwaffen, die von Interkontinentalraketen ins All getragen werden müssten. Wahrscheinlich befinden sich auch bodengebundene Anti-Satellitenwaffen auf Laser-Basis in der Entwicklung (vgl. dazu: Volksbefreiungsarmee).

[Bearbeiten] Laser-Angriff auf US-Satelliten?

Am 22. September 2006 berichtete [43] die US-Website DefenseNews.com, eine in Fachkreisen gemeinhin als vertrauenwürdig (bisweilen aber auch als dem Pentagon und dem militärisch-industriellen Komplex allzu hörig) angesehene Quelle, dass China US-Spionage-Satelliten, die zum Zeitpunkt des Vorfalls (der nicht spezifiziert wird) gerade chinesisches Territorium überflogen, mit hochenergetischen Laserstrahlen markiert und punktiert hatte. Weder über die Absichten noch die Folgen des Manövers seien Einzelheiten bekannt. Offiziell sollen sich die Verantwortlichen in den USA unalarmiert gezeigt haben, wie es hieß, allerdings soll sich ein hochrangiger, namentlich nicht genannter Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums dahingehend eingelassen haben: „Die Chinesen sind sehr strategisch orientiert und extrem aktiv auf diesem Gebiet.“ Die Vorstellung jedoch, dass China offensive Weltraumtechnologien testet oder in naher Zukunft gar einsetzen könnte, ist nach Einschätzung von Beobachtern möglicherweise ein Grund für den schroff unilateralistischen Unterton der neuen National Space Policy (NSP) der USA [44] (siehe weiter unten). - Die Meldung wurde jedoch im Oktober 2006 von General James Cartwright, dem Oberkommandierenden des US Strategic Command, dementiert. Er erklärte in einem Interview mit "Inside the Pentagon", die USA verfügten über keine eindeutigen Hinweise, dass China vorsätzlich US-amerikanische Satelliten gestört hat [45].

[Bearbeiten] Einschätzungen des chinesischen Potentials

Insbesondere neokonservative Hardliner in den USA sehen in China den Hauptgegner beim Kampf um die Vorherrschaft im Weltall und lehnen die Kooperation mit Peking [46] auf diesem Feld strikt ab: "Wir sollten den Chinesen unter dem Deckmantel der friedlichen Kooperation keinen Aufschwung verschaffen. Das hieße den Trottel zu spielen", erklärte dazu Gary Schmitt von der Denkfabrik Project for the New American Century [47], [48]. US-Präsident Bush hingegen gab sich diplomatisch und nannte die Fortschritte der chinesischen Raumfahrt in einem Interview mit dem Fernsehsender Channel News Asia eine "interessante Entwicklung", die er "nicht unbedingt als Bedrohung ansehe" [49].

Wie ernst man die Bemühungen Pekings in den USA jedoch in Wirklichkeit nimmt, und das bereits seit geraumer Zeit, belegt eine Einlassung von Mark R. Whittington (ebenfalls aus dem Jahr 2003): "Chinas Weltraumambitionen legen eine Antwort der Vereinigten Staaten und ihrer Alliierten nahe - in der Tat erfordern sie sie. Um einen Rückstand im Weltraum zu vermeiden und dadurch ihre Position als einzige Supermacht in Frage stellen zu lassen, sollten die Vereinigten Staaten ihre erstarrten Anstrengungen im Weltraum schleunigst wiederaufnehmen. Eigentlich sollten die Vereinigten Staaten China zu einem Wettlauf im All herausfordern [50]."

"Vor Ende dieses Jahrzehnts wird die Volksbefreiungsarmee in der Lage sein, militärische Anlagen der USA im Weltraum anzugreifen", stellte der US-Militärexperte Rick Fisher 2005 in einem ausführlichen Überblick zu den zehn wichtigsten Entwicklungen im Rahmen der Modernisierung der chinesischen Streitkräfte fest. "Die VBA könnte auch bemannte militärische Plattformen im All ins Auge fassen: Chinas erster bemannter Raumflug, die Shenzhou-5 vom Oktober 2003, erfolgte hauptsächlich zur militärischen Überwachung [...]. Chinas bescheidener Ausbau seiner nuklearen Raketenstreitkräfte wird dazu betrieben, es in die Lage zu versetzen, gegenwärtige und künftige Raketenverteidigungssysteme der USA überwinden zu können. Eine dieser Technologien wären Mehrfach-Gefechtsköpfe, um die Raketenabwehr zu überfordern" [51]; vgl. MIRV, MARV. Die Dominanz der USA im Weltall provoziert nach Auffassung zahlreicher Analysten also vor allem auch eine forcierte nukleare "Nachrüstung" der Volksrepublik [52], solange China nicht selbst mit konkurrenzfähigen State-of-the-art-Weltraumtechniken aufwarten kann. Ähnliches war schon im Hinblick auf Russland zu konstatieren, und es scheint auch für Indien zu gelten.

[Bearbeiten] Indien

[Bearbeiten] April 2006: Einrichtung eines „Weltraumwaffenkommandos“

Dass eines Tages auch andere Staaten, und nicht nur angehende Großmächte wie Indien, sich genötigt sehen könnten, sich vergleichbare militärische Optionen im All offenzuhalten wie China, wird vielfach befürchtet. Am 12. April 2006 hieß es in einer Meldung des Indo Asian News Service, dass Indien mit der Einrichtung eines „Weltraumwaffenkommandos“ begonnen habe. Luftmarschall S.P. "Bundle" Tyagi [53], Oberkommandierender der indischen Luftwaffe (Indian Air Force, IAF), hob jedoch demnach hervor, man weite das Luftwaffen-Kommando aus, „aber das wird eine Weile dauern.“ Es sei ein „komplexer Vorgang“, an dem drei Dienstleister und Anteilshaber beteiligt seien, zitierte ihn die Nachrichtenagentur. „Alle drei Dienstleister sind Nutzer. Die ISRO (Indian Space Research Organisation; dt.: Indische Weltraumforschungsorganisation) ist ein Nutzer [der zu entwickelnden Systeme].“ Zahlreiche Interessenten „werden unsere Einrichtungen im All nutzen“. Das Luftfahrtkommando sei dafür vorgesehen, den effektiven Gebrauch der weltraumbasierten Anlagen für militärische Bedürfnisse sicherzustellen; eine gleichzeitig zu gründende Luftfahrtkommission solle den Schirm für die indische Luftfahrtindustrie bilden und eine Roadmap für zivile und militärische Interessenten ausarbeiten. Allerdings schränkte Tyagi dem Bericht zufolge ein: „Wir blicken [damit] eigentlich sehr weit voraus“ [54].

[Bearbeiten] Satelliten-Überwachungs- und Aufklärungssystem ab 2007

Am 10. August 2005 hieß es in Medienberichten, dass Indien ein satellitengestütztes Überwachungs- und Aufklärungssystem aufbaue, das im Laufe des Jahres 2007 in Betrieb gehen und das vor allem Entwicklungen in der Nachbarschaft des Landes beobachten solle. "Das Programm ist in einem fortgeschrittenen Entwicklungstadium und wird 2007 planmäßig betriebsbereit sein", wurde der damalige indische Verteidigungsminister Pranab Mukherjee (deutsche Transskription: Pranab Mucherdschi) zitiert [55]. Ende Oktober 2006 wurde der Siebzigjährige Außenminister seines Landes, nachdem dieser Posten rund ein Jahr unbesetzt war.[56]

[Bearbeiten] Motive und Ambitionen Indiens

"Das Motiv für die bisherige Förderung des Raumfahrtsektors im Land war jedenfalls weniger die Ambition, zur Raumfahrtgroßmacht aufzusteigen, sondern hatte vielmehr militärische Gründe: Die Atommacht Indien entwickelt seit zweieinhalb Jahrzehnten Raketen, die ihre Atomsprengköpfe tragen können. Das Land profitierte dabei von seinem Raumfahrtprogramm, das offiziell ausschließlich friedlichen Zwecken dient, tatsächlich aber eng mit dem militärischen Raketensektor verknüpft ist", resümiert Keno Verseck in der deutschen Ausgabe der "Technology Review" vom 7. November 2006. Die zivile Raumfahrt spiele auch bei der Entwicklung von Trägersystemen fürs Militär eine Vorreiterrolle: Die GSLV-Rakete der ISRO könne als Grundlage einer indischen Interkontinentalrakete dienen. Demnach will die ISRO im Jahr 2007 auch ein Experiment durchführen, bei dem eine unbemannte 600-Kilogramm-Raumkapsel sicher zur Erde zurückgebracht wird - nach einwöchiger Erdumkreisung. Dieses Experiment diene als Probelauf für die Entwicklung eines Raumfahrzeugs, das auch Astronauten befördern könnte, die Indien u.U. schon bis 2014 ins All bringen will, wie ISRO-Chef Madhavan Nair in dem Bericht zitiert wird [57].

Nach China, Israel und der Ukraine war Indien im Übrigen das vierte Land, mit dem die Betreiber des europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo ein Kooperationsabkommen abgeschlossen haben (am 7. September 2005) [58].

[Bearbeiten] Weltraumrüstung: Das Potential anderer Länder

Derzeit wird mehr als drei dutzend Staaten zugetraut, mittel- und langfristig zur Entwicklung, zur Dislozierung und zum realen Einsatz von Weltraumwaffen und anderer fortschrittlicher Militärtechnik im All in der Lage zu sein, wobei es natürlich Unterschiede hinsichtlich der Einschätzung der technologischen Avanciertheit der jeweiligen Systeme gibt.

[Bearbeiten] Brasilien

Brasilien, dass nach US-Einschätzungen ernsthaft die militärische Nutzung von Weltraumeinrichtungen verfolgt, arbeitet bei seinen - bislang meist zivilen - Satellitenprogrammen mit Russland und China zusammen. In einem offiziellen Papier sei auch eine eventuelle Kooperation mit Israel zur Entwicklung eines hochauflösenden Spionagesatelliten in Betracht gezogen worden. Das brasilianische Militär kontrolliere bestimmte Aspekte des Weltraumsprogramms, so u.a. die Raketenentwicklung, heißt es beim Center for Nonproliferation Studies [59]. Für die Weltraumaktivitäten insgesamt war zunächst die am 3. August 1961 gegründete Group of Organizations of the National Commission of Space Activities (GOCNAE) zuständig, die 1990 vom Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais (INPE) abgelöst wurde. Sie entwickelt zusammen mit der Agencia Espacial Brasileira (AEB) Satelliten und Weltraumfahrzeuge [60]. Die AEB betreibt den Weltraumbahnhof Alcantara.

[Bearbeiten] Israel

Von Israel ist bekannt, dass Aufklärung und Kommunikation die Schwerpunkte seiner militärischen Weltraumaktivitäten sind. Hervorzuheben ist die auch hier besonders enge Kooperation mit den USA. Das Programm wird federführend von der israelischen Luftwaffe verantwortet. Die Israel Space Agency (ISA), die israelische Raumfahrtorganisation mit Sitz in Tel Aviv wurde 1983 als Ableger der Israel Defense Forces (Israelische Armee) gegründet.

Ein Raketenversuchsgelände der israelischen Armee und der israelischen Raumfahrtbehörde befindet sich zwischen dem Kibbuz Palmachim rund zehn Kilometer südlich von Tel Aviv und dem Mittelmeer. Von diesem Areal wurden auch die Ofeq-Aufklärungssatelliten (ab Ofeq 3 dienten alle militärischen Zwecken) mit Shavit-Raketen ins All gebracht - mit bislang mindestens zwei Fehlschlägen. Am 28. Mai 2002 startete Ofeq 5; seine Hauptaufgabe ist die Überwachung des iranischen Atomprogramms. Der Nachfolger Ofeq 7 (Nummer 6 ging verloren: eine vom israelischen Rüstungskonzern Raphael gebaute dritte Stufe zündete nicht) soll ihn im August 2007 ablösen. Ofeq 7 und auch der SAR-Satellit TechSAR sollen mit indischen PSLV-Trägerraketen ins All gebracht werden.

Die relativ fortschrittlichen optischen Erdbeobachtungssatelliten der EROS-Serie werden von der israelisch-US-amerikanischen Firma ImageSat International betrieben [61].

[Bearbeiten] Europäische Union

Die Staaten der Europäischen Union hingegen beschränken sich gegenwärtig (Stand: Herbst 2006) weitestgehend auf im Weltall stationierte Aufklärungs-, Kommunikations- und Geodäsie-Satelliten (was gelegentlich scharf kritisiert wird); von dezidierten Planungen eines möglichen Baus und Einsatzes aktiver Weltraumwaffen ist derzeit nichts bekannt. Doch selbst am avisierten, als Konkurrenz zum US-amerikanischen GPS (das ja militärischen Ursprungs ist) gedachten Galileo-System wird bisweilen dessen allzu „zivile“ Ausrichtung bemängelt. Kritiker argwöhnen, dass die EU nicht zuletzt dadurch in Belangen der Verteidigungspolitik gegenüber den führenden Weltmächten noch weiter ins Hintertreffen geraten könnte, als sie dies nach allgemeiner Einschätzung ohnehin schon ist [62].

[Bearbeiten] Empfehlungen und Warnungen der EU-Kommission 2003

"Die Zersplitterung des Verteidigungsmarkts hat zur Folge, dass der Austausch von Forschungsergebnissen und Technologien unterbleibt. Außerdem ist ihr Umfang so gering, dass die besten Technologien von der europäischen Industrie nicht konsistent genutzt werden können. Während aber von den europäischen Unternehmen erwartet wird, dass sie sich an der Finanzierung ihrer militärischen Forschung und Entwicklung beteiligen, erhält die [...] US-Industrie volle Unterstützung. [...] Das große Ungleichgewicht zwischen den USA und Europa führt nicht nur zu Wettbewerbsverzerrungen, es erschwert auch jede transatlantische Zusammenarbeit oder Partnerschaft.

Wenn Europa eine glaubwürdige Außen- und Sicherheitspolitik betreiben möchte, benötigt es geeignete europäische Verteidigungskapazitäten. [...] Wenn sich Europa diesen Herausforderungen nicht stellt, werden die Folgen gravierend und möglicherweise auch unumkehrbar sein. So könnte Europa seine Unabhängigkeit in zentralen strategischen und kommerziellen Satellitentechnologien wie z. B. Navigation, Kommunikation oder ziviler und militärischer Erdbeobachtung sowie den Zugang zum Weltraum verlieren", wurde von der Europäischen Kommission in einer Stellungnahme 2003 konstatiert [63]. Darin wird u.a. anderem gefordert:

1. ein "Weiterer Ausbau von europäischen Kapazitäten in den Bereichen Weltraumverteidigung und Sicherheitsinformationen zur Überwachung, Aufklärung, Streitkräfteführung, Telekommunikation und Positionierung. Dabei ist Nutzen aus Europas Raumfahrtaktiva zu ziehen, und die Erfahrungen des Satellitenzentrums sollten auf eine breitere Grundlage gestellt werden."

2. eine "Ermutigung der NATO, für den Start und Betrieb ihrer militärischen Telekommunikationssatelliten eine europäische Lösung in Betracht zu ziehen."

"Zur Überwachung, Aufklärung und Streitkräfteführung einschließlich Telekommunikation und Positionierung sind auf rein europäischer Basis Kapazitäten in den Bereichen Weltraumverteidigung und Sicherheit zu entwickeln." Die Ausgaben für die Verteidigungsforschung müssten von den Mitgliedstaaten kohärenter eingesetzt werden; der Zugang zu den Weltmärkten und insbesondere zum US-Markt müsse verbessert werden; unabhängige und wettbewerbsfähige Trägerkapazitäten [...] seien eine "Vorbedingung für die Konsolidierung der europäischen Raumfahrtpolitik und die erfolgreiche Nutzung des Weltraums".

[Bearbeiten] Galileo und die EU-Militärpolitik

Der EU-Kommissar für Verkehr und Vizepräsident der Kommission, der Franzose Jacques Barrot, plädierte Mitte Oktober 2006 dafür, das Galileo-Projekt auch für militärische Anwendungen zu öffnen. Ob dabei der Hintergedanke einer besseren Refinanzierung des Vorhabens (dessen Kosten im Verlauf des Jahres 2006 den Planungsrahmen erheblich überschritten haben) die Hauptrolle bei seinen Überlegungen spielt, wie es in Meldungen hieß, oder die rasante Beschleunigung bei der Entwicklung und Dislozierung von Weltraumwaffensystemen durch andere Länder speziell in den vergangenen drei, vier Jahren, sei dahingestellt - fest steht, dass Barrots Vorstoß umgehend auf den Widerspruch des wichtigsten Verbündeten der USA in Europa, nämlich Großbritannien, stieß.

Galileo sei als ein ziviles System gedacht gewesen, aber er überlege sich, ob man dies nicht in Frage stellen solle, sagte der Kommissar in Luxemburg: "Ich selbst glaube, dass die Idee, Galileo nur für zivile Zwecke zu nutzen, in Zukunft keinen Bestand haben wird, weil ich denke, dass unser Militär ohne eine Art [Navigations-]System nicht auskommt."

Den Berichten zufolge haben die Anmerkungen Barrots neuerlich Differenzen über ein Projekt aufbrechen lassen, das vor dem Hintergrund tiefer Zweifel auf Seiten Washingtons Gestalt angenommen habe. Die USA haben sich stets nachdrücklich gegen eine militärische Verwendung von Galileo ausgesprochen (was kaum wundert, verlören sie doch ihr GPS-Monopol in der westlichen Welt); Großbritannien äußerte vor allem Bedenken hinsichtlich der Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit und hatte auf dem Plazet von Wirtschaftsprüfern bestanden, bevor es in das Galileo Joint Undertaking einstieg. Die USA beunruhigt zudem eine Beteiligung Pekings an Galileo in Höhe von 230 Millionen Dollar; man befürchtet, dass China versucht, Zugang zu topaktueller Technologie zu erhalten[64] (vgl. Technologiediebstahl). Barrots Vorstoß wurde von einem Sprecher der britischen Regierung zurückgewiesen: "Die Position des Vereinigten Königreichs ist wohlbekannt: Galileo ist ein ziviles Programm unter ziviler Kontrolle. Zu dieser Ansicht wurde im EU-Verkehrsrat in seinen Beschlüssen vom Dezember 2004 Übereinstimmung erzielt."

Die EU-Kommission beharrte darauf, dass es nicht zur Debatte stehe, Galileo zu einem überwiegend militärischen Projekt zu machen; die Kontrolle des Systems bleibe in den Händen von Zivilisten. Ein Kommissionssprecher sagte, dass, obgleich es in Ratsbeschlüssen als ziviles Vorhaben beschrieben werde, Entscheidungen über seine Anwendungen noch ausstünden.

Gleichwohl deuteten Barrots Einlassungen einen signifikanten Wandel an, möglicherweise gar eine "180-Grad-Wendung" in der Haltung der EU, hieß es [65].

Schon am 30. Februar 2001 antwortete allerdings der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder auf der Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik auf die Vorhaltung, die europäischen Staaten riskierten, von Informationen der USA abhängig zu werden und überhaupt nicht mehr eigenständig agieren zu können: "Ich weiß nicht, ob Sie mit der (...) Analyse in diesem Sektor Recht haben. Ich weiß von erheblichen Möglichkeiten, die die europäische Rüstungsindustrie in diesen Fragen hat. Sie sollten das Galileo-Programm, das wir auf den Weg gebracht haben, auch nicht unterschätzen. Es hat sowohl einen zivile als auch eine militärische Komponente." [66]

[Bearbeiten] SAR-Lupe (Deutschland)

Mit dem Satellitenaufklärungssystem SAR-Lupe soll die deutsche Bundeswehr ab 2007 Anschluss finden an Topstandards der Militärspionage. Es besteht aus fünf identischen Kleinsatelliten und einer Bodenstation zu deren Kontrolle bzw. zur Bildauswertung. Als drittes System mit Radartechnik (nach jenen der USA und Russlands) können wetter- und tageszeitunabhängig hochauflösende Bilder von jedem Punkt der Erde gewonnen werden. Die Satelliten werden in den Jahren 2006 bis 2008 mit russischen Kosmos-3M-Trägerraketen ins All gebracht. Die Bodenstation ist in Gelsdorf bei Bonn. Die volle Leistungsfähigkeit des Systems wird für 2008 angestrebt. Am 30. Juli 2002 wurde in Schwerin ein Kooperationsvertrag mit Frankreich geschlossen, dessen Helios-Satelliten für die optische Aufklärung vorgesehen sind. Der multinationale Systemverbund (E-SGA) wurde am 1. Dezember 2006 beauftragt. (vgl. dazu auch: Lacrosse; SATCOMBw)

[Bearbeiten] TerraSAR-X: Deutschlands erster nationaler Fernerkundungssatellit

Mit dem Radarsatelliten TerraSAR-X soll Deutschlands erster nationaler Fernerkundungssatellit nun Anfang 2007 vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) in einen sehr niedrigen, nur 514 Kilometer hohen und nahezu polaren Orbit gebracht werden; Probleme mit der russisch-ukrainischen Trägerrakete DNEPR-1 (ein zivile Version der ICBM SS-18) machten die Verschiebung notwendig. TerraSAR-X soll laut Vorgaben mindestens fünf Jahre lang Radardaten für die wissenschaftliche Erdbeobachtung sowie Fernerkundungsdaten sowohl für die Privatwirtschaft als auch die öffentliche Hand liefern. Der Satellit wird von der DLR-Bodenstation in Weilheim aus gesteuert; der Kommandokanal und auch die Datenübertragung werden wegen Einsprüchen der Militärs verschlüsselt. Die Mission wird vom Kommandozentrum der DLR in Oberpfaffenhofen überwacht.

Das Projekt wird in öffentlich-privater Kooperation vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der EADS Astrium GmbH realisiert. Die Industrie soll sich in erheblichem Maße finanziell beteiligen und dafür Verwertungsrechte an den vom Satelliten aufgenommenen Daten erhalten. So werde der Staat kostenmäßig entlastet, bleibe aber Eigentümer der Daten, heißt es [67]. Abgewickelt wird der kommerzielle Datentransfer demnach über die Tochterfirma Infoterra GmbH.

Bei seinen Erdumkreisungen kann TerraSAR-X alle Regionen der unter ihm rotierenden Erde streifenweise aufnehmen, bis er nach elf Tagen wieder seine ursprüngliche Position erreicht. So kann jeder Punkt der Erde innerhalb von zwei bis vier Tagen mit unterschiedlichen Blickwinkeln aufgenommen werden. Mit TanDEM-X ("TerraSAR-X add-on for Digital Elevation Measurement") soll ihn später ein zweiter, gleichartiger Satellit ergänzen; dadurch soll eine höhere Auflösung möglich werden. Beginnend ab 2009/2010 hofft man, binnen zweieinhalb Jahren die komplette Landoberfläche der Erde (ca. 150 Millionen Quadratkilometer) in höchster Qualität vollständig vermessen und digitalisiert zu haben.

[Bearbeiten] Unterschiedliche Informationspolitik

Die Russische Föderation ist hinsichtlich ihrer Informationspolitik zu Verteidigungsprojekten zurückhaltender als die USA, was auch für den Einparteienstaat China gilt. Russland verfährt bei der Bekanntgabe von neuen Rüstungsvorhaben höchst selektiv. Einzelheiten zu aktuellen militärischen Weltraumprojekten des Landes sind daher schwieriger zu ermitteln als im Fall der Vereinigten Staaten, während auch dort geheime Vorhaben vermutet werden können, die nicht an die Öffentlichkeit dringen.

Die chinesische Regierung ist sogar bei der Information der eigenen Bevölkerung selbst zu "nur" zivilen Raumfahrtprojekten mehr als restriktiv: So wurde erst der Start zum zweiten Weltraumflug (Shenzhou 6 am 12. Oktober 2005) chinesischer Taikonauten live im Staatsfernsehen übertragen.

[Bearbeiten] Die NSP: „Ein gefährlicher Schritt in Richtung Weltraumkrieg?“

Zukunftsvision des US Space Command für das Jahr 2020: Ein gerichteter, im Weltall stationierter Hochleistungslaser zerstört präzise ein terrestrisches Ziel (Computergrafik bzw. -zeichnung)
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Zukunftsvision des US Space Command für das Jahr 2020: Ein gerichteter, im Weltall stationierter Hochleistungslaser zerstört präzise ein terrestrisches Ziel (Computergrafik bzw. -zeichnung)

Die Stationierung von Massenvernichtungswaffen, also z.B. atomarer Waffen, im Weltall ist durch internationale Abkommen wie etwa den Weltraumvertrag und die SALT-Verträge verboten worden. Die National Space Policy (NSP; "Nationale Weltraumpolitik") der US-Regierung unter Präsident George W. Bush, bekanntgegeben Anfang Oktober 2006, relativiert diese internationalen und bilateralen Verträge erheblich.

"Das liest sich wie eine Blaupause für die Weiterentwicklung von Weltraumsystemen", erklärte der Physiker Götz Neuneck vom Hamburger Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik zur NSP gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" [68]. Andere Kommentatoren hingegen verteidigen die NSP vehement und betonen: "Es ist ein großer Unterschied, sich als Weltraumpolizist aufzuführen oder zu konstatieren, dass du keinem anderen Land erlauben wirst, dich herumzuschubsen [69]."

Russland, China und auch Kanada sowie verschiedene andere Länder wollen die Verbringung jedweder Waffen ins All seit Jahrzehnten im Rahmen eines Vertrags zum Schutz des Weltraums untersagen lassen; die USA unterlaufen diese Bemühungen jedoch beständig seit Ronald Reagans Star-Wars-Initiative Mitte der 80-er Jahre. Sie befürchten, dadurch nicht nur bei den unter George W. Bush wiederaufgenommenen Bemühungen um ihre nationale Raketenabwehr mit internationalem Recht in Konflikt zu geraten, sollte ein umfassendes Waffenverbot vereinbart werden.

Die Neuformulierung der National Space Policy (letztmals wurde sie unter Bill Clinton 1996 überarbeitet) von 2006 schreibt nun fest, dass sich die USA bei ihrer Weltraumpolitik künftig keinerlei supranationalen Instanzen bzw. Richtlinien unterwerfen werden. Zudem soll Staaten, die den Interessen der Vereinigten Staaten zuwiderhandeln, der Zugang zum All verwehrt werden. Unklar ist, ob damit die Androhung bzw. Anwendung militärischer Gewalt durch die USA - etwa zur Verhinderung von Raketenstarts anderer Nationen - verbunden ist, obgleich mehrere einschlägige Bekundungen in offiziellen US-Strategiepapieren dies zwingend nahelegen (siehe die Weblinks). Zahlreiche Medien sahen und sehen in der NSP daher „einen gefährlichen Schritt in Richtung Weltraumkrieg“, wie etwa die renommierte „Technology Review“ des MIT titelte[70].

Die Aufrüstung im All, die unbedingte Wahrung des technologischen und militärischen Vorsprungs der USA im Weltraum und die Verhinderung des Zugangs potentiell feindlicher Staaten zu fortschrittlicher Raumtechnik (s. Proliferation) wurde vor dem Hintergrund der seit der Operation Desert Storm gemachten Erfahrungen (damals erwies sich die elektronische Kampfführung in einem Großkonflikt erstmals als entscheidend) bereits seit Anfang der 90-er Jahre vehement gefordert; mit der überarbeiteten Nationalen Weltraumpolitik der US-Regierung wurden diese Kernziele nun offiziell zur Doktrin erhoben. So empfahl etwa der politische Analyst Baker Spring schon 1992 in einem Beitrag für den konservativen US-Think-Tank Heritage Foundation: "Um die Weiterverbreitung potentiell gefährlicher militärischer Weltraumtechnologie zu verhindern, sollten die Vereinigten Staaten explizit versuchen, den Zugang der Dritten Welt zu Weltraumraketen-Systemen unter dem Missile Technology Control Regime (MTCR [71]) zu beschränken; sie sollten eine Übereinkunft zwischen entwickelten und Entwicklungsländern anstreben, die erweiterte Weltraum-Dienstleistungen gegen Verpflichtungen der Dritte-Welt-Länder tauscht, keine eigenen Satelliten zu dislozieren; sie sollten die Signale kommerzieller US-Satelliten selektiv verfügbar machen; und sie sollten die Fähigkeit des Militärs ausbauen, Feindsatelliten mit Antisatelliten-(ASAT-)Waffen zu kontern [72]."

Wartungsarbeiten an Satellitensteuerungs- Einrichtungen auf der Andersen Air Force Base, Guam. 170 militärische und zivile Satelliten wurden Anfang 2006 allein von hier aus überwacht.
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Wartungsarbeiten an Satellitensteuerungs- Einrichtungen auf der Andersen Air Force Base, Guam. 170 militärische und zivile Satelliten wurden Anfang 2006 allein von hier aus überwacht.

Das USSTRATCOM hat, der National Space Policy folgend, am 11. Oktober 2006 anlässlich seiner Strategic Space and Defense Conference in Omaha (Nebraska) einen Space Control Plan beschlossen, der nach den Worten von Generalleutnant Robert Kehler (Nummer Zwei des Strategischen Kommandos der Vereinigten Staaten) „unsere Weltraumkontrollaktivitäten leitet und [ihnen] den Vorrang gibt“. Der Plan strebe an, „offensive Systeme durch Forschung, Entwicklung und Experimente zu verbessern“, ergänzte ihn Generalmajor William L. Shelton [73], der seit Juli 2006 die Weltraumaktivitäten des zum USSTRATCOM gehörigen Joint Forces Component Command (JFCC SPACE, Sitz: Vandenberg Air Force Base, Kalifornien) befehligt. Vorrangig ist demnach die Verteidigung US-amerikanischer Satelliten gegen Angriffe, wobei es darauf ankomme, die situationsabhängige Lageeinschätzung („situational awareness“) zu verfeinern, also z.B. alle Objekte im All zu verfolgen und jene zu identifizieren, die eine Gefahr für US-Satelliten darstellen könnten[74].

Seit 18. Mai 2005 beherbergt die Vandenberg AFB zudem das Joint Space Operations Center (also das Gemeinsame Weltraumoperationszentrum) der US-Luftwaffe [75]. In einer Erklärung im Namen der Citizens for Peace in Space merken Loring Wirbel und Bill Sulzman zur Rolle des Stützpunkts Vandenberg an: "Die Weltraummissionen Vandenbergs tragen nichts zur Stabilisierung der Welt bei und alles, um den Auftrag voranzutreiben, die Probleme unserer Nation durch Angriffskriege zu lösen." [76]

Die NASA hatte schon vorher bei der Neufassung ihres Mission Statements folgerichtig den Schutz der Erde, der früher dezidiert genannt wurde, als ein Ziel ihrer Aktivitäten gestrichen, um den neuen Vorgaben aus Washington Rechnung zu tragen[77].

[Bearbeiten] Galerie


[Bearbeiten] Zitate

Den Weltraum zu beherrschen heißt die Welt zu beherrschen. (Lyndon B. Johnson, damals US-Vizepräsident, 1961 - zitiert nach: Militarisation of space)
In der Tat ist man versucht, wenn man die Literatur zum Thema Weltraumwaffen durchsieht, den Obersten Bundesrichter Potter Stewart und seine Ansicht zur Definition von Obzönität von 1964 zu paraphrasieren: "Ich erkenne sie, wenn ich sie sehe." (Theresa Hitchens, When is a Space Weapon Not a Space Weapon? - vgl. [5])
Politisch ist es heikel, aber es wird passieren. Einige Leute wollen das nicht wahrhaben, und sicher ist es nicht en vogue, aber - wirklich - wir werden im Weltraum kämpfen. Wir werden vom Weltall aus kämpfen, und wir werden in den Weltraum kämpfen. Das ist der Grund, weshalb die USA Entwicklungsprogramme für gerichtete Energie und kinetische Vernichtungsvorrichtungen [hit-to-kill mechanisms] unterhalten. Wir werden eines Tages vom Weltraum aus irdische Ziele angreifen - Schiffe, Flugzeuge, Ziele an Land. (Joseph W. Ashy, damals Oberkommandierender des US Space Command am 9. August 1996, zitiert nach Karl Grossman, Master of Space, erschienen im "Progressive Magazine", Januar 2000; vgl. [6])
Jetzt nach dem Kalten Krieg erkennen wir, dass sich der menschliche Weltraumflug letzten Endes als nicht so tiefgreifend erwiesen hat. [...] Der wichtigste Grund, weshalb so wenige Versprechen erfüllt wurden, ist, dass wir immer noch mit modernisierten Versionen deutscher Technologie aus den 1940-ern Leute und Sachen in den Orbit schießen. (Walter McDougall, 1997, zitiert nach Barry D. Watts; vgl. die Weblinks)
Für Länder, die mit der Methode Panzer und Flugzeuge nie einen Krieg mit den Vereinigten Staaten gewinnen können, könnte ein Angriff auf das US-Weltraumsystem eine unwiderstehliche und höchst verführerische Wahl darstellen. (Wang Hucheng, The U.S. Military's "Soft Ribs" and Strategic Weaknesses, 2000, zitiert nach Phillip Saunders u.a.; vgl. die Weblinks, [7], [8])
Sollten die Chinesen ein Annäherungsmanöver an einen US-Satelliten durchführen, käme die Reaktion einem Schlaganfall gleich. (Jeffrey Lewis, Space Weapons in US Defense Planning - siehe die Weblinks)
Es ist im Interesse aller Länder, die Menschheit vor der Bedrohung durch Weltraumwaffen zu schützen. [...] Die Weltall-Anlagen aller Länder wären in Gefahr, die friedliche Nutzung des Weltraums durch die Menschheit bedroht, und der internationale Friede und die Sicherheit untergraben. [...] Die Geschichte der Entwicklung von Atomwaffen erinnert uns beständig, wie schwierig es wäre, sie zu kontrollieren und ihre Weiterverbreitung zu verhindern, ganz zu schweigen davon, sie zu eliminieren, werden Weltraumwaffen erst einmal zur Einsatzreife entwickelt. [...] Wir können es uns einfach nicht leisten, [entsprechende] Maßnahmen zu verzögern und zu warten, bis die Stationierung von Weltraumwaffen und ein Rüstungswettlauf im All Wirklichkeit werden. Der Preis wäre zu hoch. (Der chinesische Botschafter für Abrüstungsangelegenheiten bei der UNCD Cheng Jingye Anfang Juni 2006 nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Xinhua, zitiert nach [9])
Die Aufrüstung im All zu verhindern ist von überragender Bedeutung für die Stabilität der Welt. Jedwede Stationierung von Waffen maßgeblicher Art im Weltraum, insbesondere solch höchst leistungsfähiger Systeme wie einer Weltraum gestützten Raketenabwehr, könnte Gegenmaßnahmen provozieren. Es gibt viele wichtige Anlagen im All, und es ist sehr wahrscheinlich, dass sie nur im gegenwärtigen Schonraum weiter gedeihen werden, der seit den Tagen von Eisenhower etabliert ist. Vor allem sollten wir nie auch nur die geringste Chance nutzen, Frühwarnsysteme zu beeinträchtigen, von denen der lange nukleare Frieden zwischen den Vereinigten Staaten und Russland weiterhin abhängig sein mag. (Thomas Graham, Jr., a.a.O., 2005 - vgl. die Weblinks. Graham, Sonderbeauftragter mehrerer US-Präsidenten, partizipierte an jeder wichtigen Abrüstungsverhandlung von 1970 bis 1997, an denen die USA beteiligt waren.)
Die wichtigste Frage ist, was Russland der US-Politik entgegensetzen kann. [...] Wir haben es verlernt, strategisch zu denken. Es kann auch sein, dass die Amerikaner uns mit Absicht in ein Wettrüsten im All verwickeln wollen. (Ex-Kosmonaut Valentin Lebedew, Direktor des Instituts für Geoinformationssysteme der Russischen Akademie der Wissenschaften im Oktober 2006, zitiert nach [10])
Die Fähigkeit, einem Gegner den Zugang zu Weltraumdiensten zu verwehren, ist entscheidend, so dass künftige Gegner nicht in der Lage sind, den Weltraum auf die selbe Art und Weise zu nutzen, wie die Vereinigten Staaten und ihre Alliierten dies können. Das wird alles umfassende (full spectrum), see-, luft-, land- und weltraumgestützte offensive Abwehrsysteme fürs All (counterspace systems) erfordern, die geeignet sind, die unerlaubte Nutzung von Weltraumdienstleistungen befreundeter Länder zu unterbinden und feindliche Fähigkeiten im Hinblick auf das Weltall vom erdnahen Raum bis zu geostationären Umlaufbahnen zunichte zu machen. (Aus dem Transformation Flight Plan - deutsch würde er wohl "Plan zur Umgestaltung der Luftstreitkräfte" o.ä. betitelt - der United States Air Force, 2004)
Wenn ausländische Staaten Angriffs-Waffensysteme für das Weltall entwickeln und dort installieren sollten, dann wird Russland angemessene Maßnahmen, sowohl defensive als auch offensive, ergreifen müssen. (Wladimir Popowkin, Befehlshaber der russischen Weltraumtruppen, im Oktober 2006, zitiert nach [11]; siehe auch die Weblinks)
Die Vereinigten Staaten werden der große Verlierer sein, wenn wir mit Weltraumwaffen so weitermachen. (Laura Grego, Union of Concerned Scientists, im Sommer 2006, zitiert nach [12])
Die Überlegenheit im Weltall ist nicht unser Geburtsrecht, aber sie ist unsere Bestimmung. [...] Einfach ausgedrückt: sie ist der amerikanische Weg zu kämpfen. (General Lance Lord, zitiert nach: Frances Fitzgerald, Unbefleckte Zerstörung [13] - vgl. die Weblinks; [14])
Bei dieser Politik geht es nicht darum, Weltraumwaffen zu entwickeln oder zu dislozieren. Punkt. (Ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung, der ungenannt bleiben wollte, im Oktober 2006 zur National Space Policy, zitiert nach [15])
Das USSPACECOM ist die einzige Militärorganisation mit einsatzbereiten Streitkräften im Weltraum. Das All als Verantwortungsbereich einzuführen, ist lediglich die Feststellung einer operativen Realität. (United States Space Command: Vision for 2020; s. die Weblinks)
Wir können den Weltraum nicht voll ausbeuten (ausnutzen; im Original: exploit), bevor wir ihn nicht beherrschen (im Original: control). (Aus dem Bericht der "Rumsfeld Space Commission", Januar 2001 - siehe die Weblinks)
Es bleibt unrealistisch, anzunehmen, der Weltraum werde jemals wieder ohne militärische Bedeutung sein. Deshalb sollte die Raketenabwehr zumindest zunächst von Rüstungskontrollüberlegungen ausgenommen werden, nicht zuletzt deshalb, weil wir ein eigenes Interesse an solchen Raketenabwehrsystemen haben. Die bisherigen Rüstungskontroll- oder Abrüstungsvereinbarungen kamen – das macht das Problem aus – entweder zwischen gleichstarken Gegnern im Kalten Krieg oder als Vereinbarungen zwischen Staaten [...] zustande. Jetzt geht es darum, dass stärkere Staaten – insbesondere die USA, aber auch Russland und China – auf Möglichkeiten zur Entwicklung und Stationierung von Weltraumwaffen verzichten sollen, über die derzeit nur sie verfügen, die aber auf längere Sicht nicht so exklusiv bleiben werden. [...] Angesichts der aktuellen nuklearen Proliferationsgefahr [...] und der Diskussion um die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen auf der Erde mag die Diskussion über eine Kontrolle und Begrenzung der Weltraumrüstung als eher nachrangig erscheinen. Aber das wäre eine gravierende Fehleinschätzung. Die Bundesregierung sollte deshalb alles in ihren Kräften Stehende tun, um die internationale Arbeit zugunsten der Rüstungsbegrenzung und Rüstungskontrolle im Weltraum wieder in Gang zu bringen. (Aus der Rede von Ruprecht Polenz (CDU) im Deutschen Bundestag am 12. Februar 2004; vgl. [16])
Weltraumtechnologie ist verbunden mit kollektiver Sicherheit, wobei der Begriff “Sicherheit” auf den Schutz der europäischen Bevölkerung vor potentiellen Risiken sowohl militärischer als auch nicht militärischer Natur verweist. Das Grünbuch der Europäischen Kommission „Europäische Weltraumpolitik“ beinhaltete eine Aussage, wie Sicherheit durch Raumfahrttechnologie vergrößert werden könnte. Weltraumkapazitäten sind grundlegend für viele gemeinsame europäische Bemühungen, wie etwa die Entwicklung einer „wissensbasierten Wirtschaft“ oder stärker integrierter Verkehrsregelungen (beispielsweise ein einheitlicher Luftraum). Gleichzeitig erfordert die Entwicklung der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik sowie der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik zahlreiche neue militärische Kapazitäten. [...] Die Einführung militärischer Weltraumaktivitäten auf europäischer Ebene wirft Fragen der politischen und militärischen Souveränität auf. [...] Die Schaffung einer wahren europäischen militärischen Weltraumpräsenz erscheint um so schwieriger zu sein, als dass der Weg zur europäischen Integration keineswegs ohne Alternative wäre, und tatsächlich werden heute noch vielfältige Wege der Kooperation beschritten. (Internationaler Bericht über Weltraum- und Sicherheitspolitik in Europa, Istituto Affari Internazionali, Rom 2003 - vgl. [17] - PDF; s. dazu: Frankreichs Schwanken: Das Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG); Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU)
Auf globaler Ebene ist die wirklich entscheidende Entwicklung im Weltraumsektor die permanente Überarbeitung der US-Weltraumpolitik. (Jean-Jacques Dordain, Generaldirektor der ESA, zitiert nach Regina Hagen; vgl. die Weblinks; [18])

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Politisch-strategische Aspekte

[Bearbeiten] Technologisch-militärische Gesichtspunkte

[Bearbeiten] Literatur

  • Wilson Wong: Weapons in space: strategic and policy implications. Winnipeg, Manitoba: Programme in Strategic Studies, 2006. - 93 S. - (Silver Dart Canadian aerospace studies, University of Manitoba; 3).
  • Steven R. Petersen: Space Control and the Role of Antisatellite Weapons. University Press of the Pacific, März 2005. - ISBN 1-41022-183-0
  • Thomas Kretschmer et al. (Hrsg.): Militärische Nutzung des Weltraums. Grundlagen und Optionen. - 1. Auflage. - Report Verlag, Dezember 2004. - ISBN 3-93238-518-7
  • Jost Vielhaber u.a. (Hrsg.): Internationaler Bericht über Weltraum- und Sicherheitspolitik in Europa. DGAP-Analyse Nr. 28, Mai 2004. - ISSN 1611-7034 (Vorstellung, PDF-Download: [19])
  • Loring Wirbel: Star Wars: US Tools of Space Supremacy. Pluto Press (UK), Februar 2004. - ISBN 0-74532-114-3
  • Matthew Mowthorpe: The Militarization and Weaponization of Space. Lexington Books, Januar 2004. - ISBN 0-73910-713-5
  • Thomas Petermann, Christopher Coenen, Reinhard Grünwald: Aufrüstung im All. Technologische Optionen und politische Kontrolle. (Reihe: Studien des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag, Bd. 16). Berlin: edition sigma, 2003. [78] - ISBN 3-89404-825-5 (Ausführliche Beschreibung: [20]; Buchvorstellung und Zusammenfassung durch die Autoren auf der Website der HSFK: [21])
  • Robert Godwin (Hrsg.): Dyna-Soar: Hypersonic Strategic Weapons System. - 448 S., mit DVD. - Apogee Books, 2003. - ISBN 1-89652-295-5

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Offizielle Dokumente und Institutionen

[Bearbeiten] NGOs, dedizierte Friedensinitiativen, Kritiker

[Bearbeiten] Kommentare, Berichte, Analysen

[Bearbeiten] Linklisten; Übersichten

Anm.: Manche der Linklisten sind nicht auf dem aktuellsten Stand.

[Bearbeiten] Historisches

[Bearbeiten] Quellen

  1. „Rods from God“: Künstlerische 3-D-Grafiken
  2. Space Security Index 2005 - Space Based Strike Weapons Briefing
  3. Near Field Infrared Experiment - missile phenomenology data collection satellite (Datenblatt v. General Dynamics, PDF)
  4. Fotos eines Tests im Frühjahr 2006
  5. Übersicht dazu auf der Website der White Sands Missile Range
  6. Vgl. Information zu SBLs (Federation of American Scientists)
  7. Airborne Laser (Northrop Grumman)
  8. Offizielle Website des Directed Energy Directorate
  9. Infos auf Ausairpower.net
  10. Bericht von RIA Nowosti
  11. Bericht: Spiegel Online, 28. Oktober 2006
  12. Siehe dazu: [1], [2], [3]
  13. Zitiert nach: Counterspace Operations (USAF - PDF, 1,08 MB)
  14. Das HAARP-Projekt - ein klimabeeinträchtigendes Waffensystem
  15. Mario Gongolsky, Ein Schutzpanzer aus Radiowellen? (Telepolis, 16. Oktober 2001)
  16. Zitiert nach: Peter Bürger, Wetterkriege und neue Atomwaffen (Telepolis, 4. November 2006)
  17. Zitiert nach Globalsecurity.org
  18. Klare Warnungen schon zur Jahrtausendwende: NMD System to Trigger New Arms Race (Volkszeitung, Peking, 13. Februar 2001); Greg May, Beijing Must Factor Into Missile Defense Equation (13. Juli 2000)
  19. Military Spaceplane (Globalsecurity.org)
  20. Siehe dazu: Bericht auf Space.com; "Wired"-Bericht
  21. 14th AIAA/AHI Space Planes and Hypersonic Systems and Technologies Conference, 6. - 9. Nov. 2006
  22. USA's Falcon Program for Fast, Small Space Launches Evolving
  23. Andreas Parsch, X-41 CAV (USAF/DARPA Falcon Program)
  24. Anti-satellite weapon (englischsprachige Wikipedia)
  25. Vgl. "Prawda" (9. April 2004)
  26. Chinesische Militärs richten eine Satkom-Station ein: Foto auf Chinamil.com.cn
  27. Bericht von Russland.ru
  28. Viktor Litowkin, USA strafen nicht Moskau, sondern sich selbst ("Saar-Echo", 13. August 2006)
  29. Kreml übernimmt Kontrolle über russische Flugzeugindustrie, Russland will "Strategie-Branchen" vor ausländischen Übernahmen schützen
  30. Neue Weltraumtechnik und Flugzeuge: Russland und Italien wollen gemeinsam hoch hinaus
  31. Russland-Europa: Neue Weichenstellungen in der Luft- und Raumfahrt ("Eurasisches Magazin", 31. Oktober 2006)
  32. Staatsbeteiligungen: EADS begrüßt den Einstieg Russlands ("Die Welt", 23. Oktober 2006)
  33. Putin: Sicherheit bedeutet "garantierte Vernichtung des Aggressors" (RIA Nowosti, 16. November 2006
  34. Russland erhöht Militäretat und kauft neue Waffen (RIA Nowosti, 16.11.2006)
  35. AFP-Meldung (18. Oktober 2006)
  36. A Military Intelligence Failure? The Case of the Parasite Satellite (UCS, 16. August 2004)
  37. Vgl. Telepolis-Bericht (2001)
  38. Siehe Defensetech.org-Bericht
  39. S. dazu: [4]
  40. Chinese Lunar Orbiter Prototype On Display At Air Show
  41. Taylor Dinerman: China and Galileo, continued
  42. White Paper on China's Space Activities Published (inkl. Volltext)
  43. Bericht v. DefenseNews.com
  44. Michael Krepon and Michael Katz-Hyman, The Responsibilities of Space Faring Nations
  45. China Has Not Attacked US Satellites Says DoD (UPI via Spacedaily.com, 25. Oktober 2006)
  46. UCS-China Joint Project on Space Weapons (Union of Concerned Scientists, 10. August 2005)
  47. Krieg im All hat für die USA längst begonnen (Netzeitung, 18. Oktober 2003)
  48. Kurt Campbell and Richard Weitz, The Limits of U.S.-China Military Cooperation: Lessons from 1995–1999 ("The Washington Quarterly", Winter 2005/2006 - PDF, 18 S., 114 kB)
  49. Beitrag von ichOle auf shortnews.stern.de "Bush hält chinesische Raumfahrt für ungefährlich"
  50. Mark R. Whittington, The coming space race with China (The Space Review, 23. Juni 2003)
  51. Rick Fischer, Top Ten Chinese Military Modernization Developments
  52. Wolfgang Kötter, Tiger auf dem Sprung ("Freitag", 27. August 2004)
  53. An Interview with the new Chief of Air Staff, IAF Air Chief Marshal S.P.Tyagi, Air Chief Marshal Shashindra Pal Tyagi (Biografie)
  54. India Begins Work On Space Weapons Command (12. April 2006)
  55. India Building A Military Satellite Reconnaissance System
  56. Portrait: Gewiefter Taktiker an der Macht (TAZ, 30. Oktober 2006 - zu Pranab Mucherdschi)
  57. Der indische Weg zum Mond (7. November 2006)
  58. The GALILEO family is further expanding: EU and India seal their agreement
  59. Brazil: Military Programs
  60. International Space Agencies (Überblick der U.S. Centennial of Flight Commission)
  61. Israel's Space Program (Israelisches Außenministerium, 1998; BESA Seminar Considers Technology And The Future Battlefield (Begin-Sadat Center for Strategic Studies, 1998); Israel in Space (Harold Hartog School of Government and Policy, 14. April 2005 - PDF, 18 S., 332 kB)
  62. Jean-Yves Haine, Eine neue ESVP? (NATO, Sommer 2005)
  63. Ein kohärenter Rahmen für die Luft- und Raumfahrt - Reaktion auf den Bericht (Europäische Kommission, 2003 - PDF, 235 kB)
  64. Bill Gertz, Thefts of U.S. technology boost China's weaponry ("Washington Times", 25. juni 2005)
  65. Europe considers U-turn on military use for 'Galileo'
  66. Ilka Schröder, Krieg im Weltraum (22. April 2002)
  67. Wolf-Dieter Roth, Augen durch Nacht und Wolken (Telepolis, 22. November 2006)
  68. Jeanne Rubner, Weltraum-Doktrin stößt auf Skepsis (SZ, 19. Oktober 2006)
  69. Dwayne A. Day, Not really lost in space: the new National Space Policy (The Space Review, 13. November 2006)
  70. Vgl. Bericht der „Technology Review“ (USA)
  71. MTCR: offizielle Website
  72. Artikel auf Heritage.org
  73. William L. Shelton (offizielle Biografie)
  74. Vgl. Meldung der "Air Force Times"
  75. Joint Space Operations Center opens At Vandenberg (Bekanntgabe der USAF via Spacewar.com)
  76. Loring Wirbel Statement (siehe Literatur)
  77. Vgl. NASA Mission Statement
  78. Dirk Eckert, Killersatelliten, Laserwaffen und fliegende Roboter (Telepolis, 20. Mai 2003)
  79. USA weist Ansinnen auf Bann von Weltraumwaffen zurück (Space Science Journal, 27. Juni 2002)
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