Magistrale für Europa
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Die Magistrale für Europa ist das transeuropäische Projekt für die Schaffung einer Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Paris und Budapest. Ein Abzweig der Strecke nach Bratislava ist geplant. Sie ist das TEN-Projekt Nr. 17.
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[Bearbeiten] Ziele
Wie Perlen entlang einer Kette verbindet die "Magistrale für Europa" Städte und Agglomerationen von hoher wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung. Geschichte und Entwicklung aller angebundenen Städte waren und sind immer eng verbunden mit der Entwicklung der Verkehrswege. Der Weg entlang der Magistrale wird seit Jahrhunderten genutzt, um Güter, Personen und Gedanken auszutauschen. Die Initiative "Magistrale für Europa" wurde 1990 von Städten, Regionen, Industrie- und Handelskammern entlang der Schienenachse Paris-Budapest gegründet - mit dem Ziel einer raschen Modernisierung dieser Verbindung. Ihr Ausbau zur Hochleistungsverbindung ist auch eine wesentliche Voraussetzung für die rasche ökonomische, politische und kulturelle Integration von Ost- und Westeuropa.Das Projekt soll bis 2015 etwa 34 Millionen EU-Bürger in fünf EU-Staaten entlang einer ca. 1500 km langen Strecke miteinander verbinden.
Die Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke verläuft zwischen:
- Österreich
- Salzburg – Linz – Sankt Pölten – Wien
- Slowakei
- Bratislava
[Bearbeiten] EU-Koordinator
Am 20. Juli 2005 hat die Europäische Union für die fünf wichtigsten transeuropäischen Verkehrsprojekte für den Schienenverkehr EU-Koordinatoren benannt, um die Realisierung dieser Projekte zu beschleunigen. Für die „Magistrale für Europa“ wurde der ehemalige ungarische Botschafter in Deutschland, Prof. Dr. Péter Balázs als EU-Koordinator benannt.
[Bearbeiten] Unterstützung
Verschiedene Interessenverbände und Initiativen unterstützen die „Magistrale für Europa“.
- In Deutschland wurde unter Leitung des Karlsruher Oberbürgermeisters Heinz Fenrich die „Initiative ‚Magistrale für Europa‘“ gegründet.
- In Frankreich gibt es die „Association TGV Est-Européen“, die von der Oberbürgermeisterin von Straßburg, Fabienne Keller, geleitet wird.
[Bearbeiten] Ausbau/Streckenabschnitte
Frankreich:
In Frankreich wird die „LGV Est européenne“ zwischen Paris und Straßburg gebaut, 2007 wird das erste Teilstück bis Baudrecourt (östlich von Metz) eröffnet. Dies soll die Fahrzeit um 1,5 Stunden senken. Die zweite Ausbaustufe bis Vendenheim bei Straßburg soll eine weitere halbe Stunde Fahrzeitgewinn bringen. Auf dieser Strecke sollen ab 2007 TGV-Züge von Paris nach Stuttgart verkehren.
Deutschland:
Auf deutscher Seite ist zunächst die Anbindung Straßburgs an die Rheintalbahn als POS Süd (Kehl-Appenweier) im Bundesverkehrswegeplan enthalten, geplant wird für Geschwindigkeiten bis 200 km/h. In dem Projekt enthalten ist auch eine Erneuerung der Rheinbrücke sowie eine niveaufreie Einfädelung auf die Rheintalbahn. Zwischen Appenweier und Rastatt wurde die Rheintalbahn bereits viergleisig und bis 250 km/h ausgebaut.
Nördlich von Bruchsal kann auf die bestehende Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart (250 km/h) gewechselt werden.
In Stuttgart soll der heutige Kopfbahnhof in einem durchgängigen Tunnelbahnhof umgebaut werden (Stuttgart 21). Streckenhöchstgeschwindigkeit ist hierbei 250 km/h, die im neuen Fildertunnel erreicht werden.
Richtung Ulm ist die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm in Planung. Die auf eine Geschwindigkeit von 250 km/h ausgelegte Strecke soll einen Reisezeitgewinn von ca. 30 Minuten gegenüber der heutigen Streckenführung auf der Filsbahn bringen. Zwischen Ulm und Augsburg kann zwischen 160 und 200 km/h gefahren werden. der Abschnitt Augsburg–München wird gerade viergleisig für 230 km/h als Ausbaustrecke erweitert.
In München ist ein zweigleisiger Ausbau des Abzweigs Landsberger Straße geplant, womit für einige Züge der Hauptbahnhof München umgangen werden könnte und direkt von München-Pasing zum Ostbahnhof gefahren werden könnte. Diese Strecke wird heute schon vom EN Orient-Express von Paris nach Wien genutzt.
Zwischen München und Freilassing teilt sich die Magistrale in zwei Strecken auf:
Auf der Strecke über Rosenheim gelten dann wieder max. 160 km/h, hier gibt es auch noch keine konkreten HGV-Ausbaupläne. Im Zuge des Baus des Brennerbasistunnels wurden auf dieser Strecke wurden zwischen München Ost und Grafing für die S-Bahn eigene Gleise errichtet, damit der Verkehr auf der Fernverkehrstrasse reibungsloser verkehren kann.
Für die Strecke über Mühldorf ist ein komplett zweigleisiger Ausbau und Elektrifizierung geplant.
Auf der Strecke zwischen Freilassing und Salzburg wird momentan ein drittes Streckengleis errichtet, welches die zusätzlichen Züge der S-Bahn Salzburg aufnehmen soll.
Österreich:
Auf der österreichischen Westbahn wird versucht, zwischen München, Salzburg, Linz und Wien das 1-2-3-Schema umzusetzten. Diese Städte sollen je nur 1 Stunde von einander entfernt sein. Auf dieser Strecke verkehren ab 2006 von der ÖBB eingesetzte ICE T. Dazu wird durch den Wienerwald eine Neubaustrecke mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h geplant, die bis 2012 fertig gestellt werden soll. Daneben soll die Strecke viergleisig ausgebaut werden.
In Wien soll der heutige Kopfbahnhof Wien Südbahnhof zum neuen Wiener Hauptbahnhof umgebaut werden. Dieser soll durch einen Tunnel mit der Westbahn verbunden werden, womit Züge von West nach Ost ohne Kopfmachen Wien durchfahren könnten.
Ungarn/Slowakei:
Von Wien nach Budapest bzw. Bratislava führt die Österreichische Ostbahn. Hier bestehen keine Ausbaupläne.
[Bearbeiten] Reisezeitenvergleich
Von | Nach | heute | geplant |
---|---|---|---|
Budapest | Wien | 3 h | 3 h |
Wien | Linz | 1,5 h | 1 h |
Linz | Salzburg | 1 h | 1 h |
Salzburg | München | 1,5 h | 1 h |
München | Stuttgart | 2,25 h | 1,5 h |
Stuttgart | Paris | 6 h | 3,25 h |
Budapest | Paris | 15,25 h | 10,75 h |
[Bearbeiten] Heutige Verkehrssituation
Seit Ende der 90er Jahre der Abschnitt Budapest–Wien des Orient-Expresses eingestellt wurde, verkehren keine Züge mehr auf der Gesamtstrecke. Es existieren zwei Zugverbindungen, welche die ganze Strecke mit einmaligem Umsteigen zurücklegen. Dies ist der Eurocity von Budapest nach München mit Anschluss an den Nachtzug nach Paris sowie der Nachtzug von Paris bis Wien (dem heutigen Orient-Express) mit Anschluss an einen Intercity nach Budapest. Diese beiden Verbindungen benötigen ca. 18 Stunden.
Hochgeschwindigkeitszüge verkehren bisher nur zwischen Stuttgart und München. Ab Dezember 2006 soll zwischen München und Wien der ICE verkehren, ab 10. Juni 2007 der TGV zwischen Paris und Stuttgart. Ab Dezember 2008 soll der ÖBB-Railjet zwischen Budapest und München verkehren.
[Bearbeiten] Weblinks
- Die Informationsseite der Initiative „Magistrale für Europa“
- PDF-Broschüre der EU-Kommission zu den wichtigsten Vorhaben zur Schaffung eines transeuropäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes. Die „Magistrale für Europa“ wird hier als „Vorrangige Achse Nr. 17“ bezeichnet.
LGV Est européenne | Neu- und Ausbaustrecke Karlsruhe–Basel | Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart | Neu- und Ausbaustrecke Stuttgart–Augsburg: Stuttgart 21 · Neubaustrecke Wendlingen–Ulm · Neu-Ulm 21 · Ausbaustrecke Ulm–Augsburg | Schnellfahrstrecke Augsburg–München | Bahnstrecke München–Salzburg/Bahnstrecke München-Mühldorf | Österreichische Westbahn | Bahnhof Wien – Europa Mitte | Österreichische Ostbahn