Loschwitz
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Loschwitz und Wachwitz (mit Neu-Rochwitz) Stadtteil von Dresden |
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Strukturdaten | |
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Ortsamtsbereich: | Loschwitz |
Fläche: | 4,60 km² |
Höhe: | 115 bis 250 m über NN |
Einwohner: | 4.901 (31. Dezember 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 1.066 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. April 1921 |
Verkehrsanbindung | |
Autobahn: | |
Bundesstraße: | B6 |
S-Bahn: | |
Straßenbahnlinien: | 6 10 11 |
Buslinien: | 61 83 84 261 309 |
Loschwitz ist ein Stadtteil von Dresden im gleichnamigen Ortsamtsbereich.
Dresden-Loschwitz ist einer der reinen Villenstadtteile von Dresden. Er befindet sich nördlich der Elbe und war teilweise ehemals ein Kurbad. Die urkundliche Ersterwähnung von Loschwitz wird in der neueren Forschung auf das Jahr 1227 datiert. Seit 1571 trägt der Ort den heutigen Namen Loschwitz. Zum Stadtteil gehören noch die Ortsteile Wachwitz und Neu-Rochwitz. Nördlich angrenzend befindet sich der Stadtteil Bühlau und Weißer Hirsch, südlich der Elbe Blasewitz, im Osten Pillnitz und im Westen der Rosengarten.
Ein Anziehungspunkt in Loschwitz, einem Stadtteil an zwei steilen Hängen, ist unter anderem der Aussichtspunkt Luisenhof, benannt nach der Kronprinzessin Luise.
In Loschwitz befinden sich die älteste Standseilbahn und älteste Schwebebahn der Welt, die noch heute als Verkehrsmittel dienen. Berühmter Einwohner von Loschwitz war Manfred von Ardenne, dessen Institut sich noch heute hier befindet. In Loschwitz leben die Opernsänger Theo Adam und Peter Schreier.
Seit dem 18. Jahrhundert zogen die Loschwitzer Weinberge verstärkt wohlhabende Adlige, Dresdner Stadtprominenz und Künstler an, die hier ihre Weingüter und Sommerhäuser errichteten. Die eingesessenen Winzer verkauften ihren Besitz und arbeiteten zunehmend als Lohnwinzer. 1805 kaufte der vermögende englische Graf Lord James Ogilvy, Earl of Findlater über seinen Lehnsherren Johann Georg Christian Fischer mehrere Weinbergsgrundstücke am Elbhang auf dem Gelände der heutigen Elbschlösser. Adels- und Bürgerfamilien des Dresdner Geisteslebens besaßen hier Weingärten und Sommerhäuser, so u.a. Heinrich Schütz, Johann Melchior Dinglinger, Theodor Körner, Carl Maria von Weber, Justus Friedrich Güntz und Gerhard von Kügelgen. Ebenso große Persönlichkeiten weilten hier für kürzere oder längere Zeit zu Besuch: Goethe, Schiller, Kleist, Arndt, Novalis, Tieck, die Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt, Mozart, Leopold Auer, Karl Friedrich Schinkel , Caspar David Friedrich und Anton Graff.
An einem Steilabfall, der Kante der Lausitzer Platte, der sich über Radebeul bis nach Meißen erstreckt und vom Flußlauf der Elbe begleitet wird, wurde schon zu Zeiten des Bischofs Benno von Meißen im 11. Jahrhundert Wein angebaut. Der sächsische Kurfürst Johann Georg II. ließ seit 1660 mehrere Weinberge im Loschwitzer Hangbereich anlegen und gegen Erbzins bewirtschaften. Ab 1850 kann man von einem Niedergang des Weinbaus am Loschwitzer Elbhang sprechen. Die Gründe waren vielfältig: geringere Erträge infolge der jahrhundertelangen Monokultur, Nachwuchsmangel im Winzergewerbe oder Weinimporte aus Südeuropa. Die Weinberge wandelten sich teilweise großflächig in Obst- und Beerenplantagen, die einen höheren Gewinn versprachen. Besonders Aprikosen, Pfirsiche und Pflaumen aber auch Spargel und Erdbeeren wurden auf den sonnigen und warmen Sandböden der Südhänge kultiviert. Die schlagartige Verbreitung der aus Amerika eingeschleppten Reblaus 1885 ließ den Weinbau für die nächsten einhundert Jahre völlig zum Erliegen kommen und verwandelte das Winzerland in begehrtes Bauland. Hochadel und Geldaristokratie entdeckten die reizvolle Landschaft in Loschwitz bald für sich und ließen sich an diesen Hängen Schlösser und Villen bauen. Zu ihren Füßen im Ort Loschwitz wohnte das dienstbare Volk in Fachwerkhäuschen, von denen einige noch heute den Ort schmücken.
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Koordinaten: 51° 3′ 49" n. Br., 13° 49′ 17" ö. L.