Landkreis Naila
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Wappen | Karte |
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Lage in Bayern |
|
Basisdaten | |
Staat: | Deutschland |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberfranken |
Kfz-Kennzeichen: | NAI (nun HO) |
Der Landkreis Naila gehörte zum bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde der Landkreis Naila am 30. Juni 1972 zusammen mit Gemeinden aus den ehemaligen Landkreisen Münchberg und Rehau dem Landkreis Hof zugeordnet.
Die Stadt Naila war infolge der historischen Entwicklung und geographischen Lage bis zu diesem Zeitpunkt Verwaltungszentrum. Wenn der ehemalige Landkreis Naila auch bezüglich seiner Größe und Bevölkerungszahl zu den kleinen Kreisen Bayerns zählte, so hätte er sich in seiner Struktur und mit seinen Leistungen durchaus behaupten können.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Der Landkreis grenzte
- im Norden an den Kreis Lobenstein im Bezirk Gera der DDR
- im Osten an den (Alt-)Landkreis Hof
- im Süden an den Landkreis Münchberg und den Landkreis Stadtsteinach und
- im Westen an den Landkreis Kronach.
Der Landkreis Naila lag im Osten des Frankenwaldes. Der höchste Berg im Landkreis ist der Döbraberg mit einer Höhe von 798 Metern über dem Meer.
Der Fluss Selbitz durchquert den Landkreis Naila und das Höllental. An der Landkreisgrenze und Landesgrenze – gegenüber von Blankenstein in Thüringen – mündet die Selbitz in die Saale. Fast alle anderen Flüsse und Bäche im Landkreis Naila östlich der Wasserscheide Rhein/Elbe, die bei Schwarzenbach verläuft, münden in die Selbitz.
Die größten Orte waren die Kreisstadt Naila, die Stadt Schwarzenbach am Wald, die Stadt Selbitz und der Markt Bad Steben. Bad Steben ist ein Bayerisches Staatsbad.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Gebiet des Landkreises Naila lag im 16. Jahrhundert im Markgraftum Brandenburg-Bayreuth. Im Jahre 1792 fiel das Markgraftum an Preußen. Als ersten Vorgänger des Landkreises Naila kann man das 1797 eingerichtete preußische Justizamt im Naila betrachten. Dem Justizamt wurden das Oberamt Lichtenberg, das Vogteiamt Schauenstein und das Verwaltungsamt Schwarzenbach am Wald angeschlossen.
1810 trat Preußen das ehemalige Markgraftum Bayreuth an Bayern ab. Aus dem preußischen Justizamzt Naila wurde so im Jahre 1812 das bayerische Landgericht Naila.
Nach dem bayerischen Gerichtsverfassungsgesetz von 1861 mussten Rechtspflege und Verwaltung getrennt werden. Am 1. Juli 1862 entstand so das Bezirksamt Naila.
Im Jahr 1939 wurden schließlich die Bezirksämter in Landkreise umbenannt, so dass der Landkreis Naila entstand.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der Landkreis viele Vertriebene auf. Die Bevölkerungszahl stieg von 1939 bis 1950 um 37 Prozent.
Dem Landkreis Naila wurde 1957 folgendes Wappen verliehen:
- Über blauem Schildfuß, darin schräggekreuzt ein silberner Schlägel und ein silberner Hammer, gespalten von Silber und Rot; vorn ein goldbewehrter roter Adler mit goldenen Kleeblattstengeln auf den Flügeln; hinten ein silberner Schräglinksbalken.
Der Schildfuß mit den Bergwerksgeräten erinnert an die Bedeutung des Bergbaus, weiß und blau deuten die Zugehörigkeit zu Bayern an. Der Adler ist dem Wappen der Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth entliehen, zu deren Gebiet der Landkreis bis 1792 zählte. Der silberne Balken auf rotem Grund stammt aus dem Wappen der Herren von der Grün, die Besitzungen im nordöstlichen Kreisgebiet hatten.
Bis 1972 wurden die Kraftfahrzeuge im Landkreis Naila mit dem amtlichen Kennzeichen NAI zugelassen.
[Bearbeiten] Gemeinden
Im Landkreis gab es 1964 folgende selbständige Gemeinden:
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[Bearbeiten] Landräte
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es einige Turbulenzen bei der Ernennung des Nailaer Landrates. Dies führte anfangs zu häufigen Wechseln. Folgende Landräte standen dem Landkreis vor:
- Artur Tübel, SPD, 1945
- Benno Milch, 1945–1946
- Friedrich Vetter, SPD, 1946–(1949)
- Albin Bischoff
- Dr. Eberhard Schamel
- Heinrich Lang, (1963)–1972, letzter Landrat
[Bearbeiten] Wahlen
[Bearbeiten] Wahl zum deutschen Reichstag am 5. März 1933
NSDAP | 59,5 % | |
SPD | 25,8 % | |
KPD | 7,2 % | |
DNVP | 4,4 % | Deutschnationale Volkpartei |
BVP | 0,9 % | (Bayerische Volkspartei) |
DVP | 0,1 % | (Deutsche Volkspartei) |
CSVD | 1,8 % | (Christlich-sozialer Volksdienst) |
DSP | 0,4 % | (Deutsche Staatspartei) |
VB | 0,0 % | (Vereinte Bauern) |
[Bearbeiten] Wahl zum Bayerischen Landtag am 1. Dezember 1946
CSU | 27,6 % | |
SPD | 51,1 % | |
WAV | 0,4 % | (Wirtschaftliche Aufbau-Vereinigung; vor allem Heimatvertriebenen) |
KPD | 12,5 % | |
FDP | 8,4 % |
Wahlbeteiligung 78 %
[Bearbeiten] Wahl zum Kreistag am 25. April 1948
CSU | 33,0 % | |
SPD | 41,0 % | |
KPD | 8,9 % | |
FDP | 16,5 % | |
SWB | 0,6 % | (Selbitzer Wahlblock) |
Wahlbeteiligung 89 %
[Bearbeiten] Wahl zum 1. deutschen Bundestag am 14. August 1949
CSU | 16,2 % | |
SPD | 38,2 % | |
WAV | 16,1 % | (Wirtschaftliche Aufbau-Vereinigung; vor allem Heimatvertriebenen) |
KPD | 5,7 % | |
FDP | 17,9 % | |
BP | 5,8 % | (Bayern-Partei) |
Wahlbeteiligung 88 %
[Bearbeiten] Daten
Der ehemalige Landkreis Naila hatte eine Gesamtfläche (Gebietsstand 1. Oktober 1964) von 23.395,49 ha, davon waren 3.815,68 ha gemeindefrei. In den 36 Gemeinden, bei der Zusammenlegung waren es noch 24, mit 172 Gemeindeteilen wohnten nach dem Stand der Volkszählung vom 27. Mai 1970 im Landkreis Naila 35.528 Einwohner. Davon waren 16.506 männlich und 469 Ausländer. Von der Gesamtbevölkerung entfielen auf das evangangelisch-lutherische Bekenntnis 29.550 (83 %) und das römisch-katholische 5.108 (14,4 %), auf jüdische Religionsgemeinschaften 5 und auf sonstige und Konfessionslose 865 (2,4 %). Die Zahl der Privathaushalte betrug 13.277, die durchschnittliche Haushaltsgröße 2,7 Personen.
[Bearbeiten] Religion
Die Stadt Naila ist Sitz eines Dekanates der Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern. Das Dekanat Naila umfasst den ehemaligen Landkreis Naila.
[Bearbeiten] Verkehrsanbindung
[Bearbeiten] Bahnanbindung
Die Bahnstrecke Hof-Bad Steben und ihre Nebenstrecken haben den Landkreis Naila erschlossen.
[Bearbeiten] Straßenanbindung
Die Bundesstraße 173 durchquert den Landkreis von Selbitz bis Schwarzenbach am Wald. An das Autobahnnetz ist der Landkreis über die Bundesautobahn 9 angebunden.
[Bearbeiten] Literatur
- J. G. A. Hübsch: Geschichte der Stadt und des Bezirks Naila. Helmbrechts 1863
- Hans Hartmann: Die Geschichte des Landkreises Naila. Kunstverlag J. Bühn, München 1965
- Willi Mages: Der Landkreis Naila 1945-1949, Sonderdruck der Reihe „Unsere Heimat“, Verlag der Nailaer Zeitung, Naila 1967
- Die bayerischen Landkreise und ihr Verband - Wappen der bayerischen Landkreise. Verlag für Verwaltungspraxis, München
- Der Landkreis Hof, Eine Broschüre des Landkreises Hof. Bamberg 1980, ISBN 3-87052-904-0
- Karl-Ludwig Lippert: Landkreis Naila. Reihe Bayerische Kunstdenkmale, München 1963
- K. Stadler: Deutsche Wappen – Bundesrepublik Deutschland. (8 Bände), Angelsachsen Verlag, 1964-1971
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Category:Landkreis Naila – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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