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Forchheim

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Dieser Artikel behandelt die Große Kreisstadt Forchheim im Landkreis Forchheim in Bayern. Für weitere Bedeutungen siehe: Forchheim (Begriffsklärung).
Wappen Karte
Wappen von Forchheim
Forchheim
Deutschlandkarte, Position von Forchheim hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Forchheim
Koordinaten: Koordinaten: 49° 43′ N, 11° 3′ O 49° 43′ N, 11° 3′ O
Höhe: 265 m ü. NN
Fläche: 44,46 km²
Einwohner: 31.024 (1. Aug. 2005)
Bevölkerungsdichte: 698 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 91291–91301 (alt: 8550)
Vorwahl: 09191
Kfz-Kennzeichen: FO
Gemeindeschlüssel: 09 4 74 126
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Franz Stumpf (CSU/WUO)
Lage der Stadt Forchheim im Landkreis Forchheim
Karte

Forchheim ist eine Große Kreisstadt im Freistaat Bayern und Sitz der Kreisverwaltung des oberfränkischen Landkreises Forchheim. Die Stadt ist Teil der Metropolregion Nürnberg.

Forchheim ist eine alte Königsstadt und wird auch "Eingangstor zur Fränkischen Schweiz" genannt. Die Stadt ist auch durch das in der Adventszeit zum "schönsten Adventskalender der Welt" umgestaltete Rathaus bekannt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Aktuell

Forchheim feierte im Jahr 2005 das 1200-jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung. Dazu gab die Deutsche Post eine Sonderbriefmarke zu 45 Cent aus. 2004 war die Stadt Schauplatz der bayerischen Landesausstellung, "Edel und Frei. Franken im Mittelalter". Die Ausstellung hatte rund 200.000 Besucher.

[Bearbeiten] Name und Wappen

Zur Zeit der Entstehung des Wappens zu Beginn des 13. Jahrhunderts ging man irrtümlich davon aus, der Stadtname "Vorchheim" leite sich von dem althochdeutschen Wort "vorhe" (für Forelle) ab. Dies resultierte in dem "sprechenden" Wappen mit den beiden Forellen. Obwohl zur Zeit der Namensgebung der Forellenreichtum in den Flüssen um Forchheim sicherlich sehr groß war, geht man heute jedoch davon aus, dass sich der Stadtname vom althochdeutschen "vorha" (für Föhre) ableitet, also "Föhrenheim" bedeutet. Die Entstehung des Namens dürfte in die Mitte des 7. Jahrhunderts fallen. Zu dieser Zeit entstanden im Zuge der ersten fränkischen Siedlungswelle in dieser Region zahlreiche "Plansiedlungen", vor allem orientiert an Flussläufen, die auf dem Grundwort -heim basierten.

[Bearbeiten] Geschichte

Im 8. Jahrhundert werden in Forchheim ein fränkischer Königshof und eine Pfalz errichtet. Im Jahr 805 wird die Stadt im Diedenhofener Kapitular von Karl dem Großen erstmalig urkundlich erwähnt.

Verkehrskarte aus dem Jahr 1912 mit Forchheim unten
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Verkehrskarte aus dem Jahr 1912 mit Forchheim unten

In den folgenden Jahrhunderten finden in Forchheim zahlreiche Reichstage und Fürstenversammlungen statt. Am 10. November 911 wird Konrad I. in Forchheim zum ersten "deutschen" König gewählt und gekrönt.

Am 1. November 1007 schenkt Kaiser Heinrich II. das Königsgut Forchheim dem Bistum Bamberg. Bereits 1039 jedoch stellt Kaiser Heinrich III. die Stadt wieder unter Reichsverwaltung, bevor Forchheim am 13. Juli 1063 endgültig bis zur Säkularisierung 1802/1803 mit dem Bistum Bamberg verbunden wird. In der Zeit Heinrichs IV. wird am 15. März 1077 in Forchheim Rudolf von Rheinfelden als Gegenkönig gewählt ("Canossagang"). In der Zeit zwischen 1200 und 1220 wird Forchheim zur Stadt erhoben und erhält sein jetziges Wappen.

Aufgrund seiner Festungseigenschaft übersteht Forchheim auch den Dreißigjährigen Krieg, ohne ein einziges Mal eingenommen zu werden. Der Bamberger Fürstbischof flieht vor den Schweden mehrere Male samt Domschatz in das sichere Forchheim, welches von 1632-1634 mehrmals von den Schweden belagert wird.

Am 6. September 1802 wird die Stadt von bayerischen Truppen besetzt, dem Kurfürstentum Bayern angeschlossen und in der Folge der Sitz eines Landgerichts, aus dem der spätere Landkreis Forchheim entsteht. 1889 wird Forchheim kreisfreie Stadt, 1972 verliert die Stadt im Rahmen der bayerischen Gebietsreform ihre Kreisfreiheit und wird in den Landkreis Forchheim eingegliedert.

[Bearbeiten] Verkehrsanbindung

Forchheim hat über die A 73 direkten Anschluss an das Autobahnnetz.

Durch Forchheim verlaufen die Bundesstraßen B 470 und B 4.

Der Zugverkehr vom Bahnhof geht in die Richtungen Bamberg, Nürnberg und Ebermannstadt. In den nächsten Jahren soll Forchheim auch an die S-Bahn Nürnberg angeschlossen werden (Baubeginn der Strecke war im August 2006, Fertigstellung geplant für 2010).

Der öffentliche Nahverkehr (Stadtbusse, Anrufsammeltaxi) ist in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) eingebunden.

Die Stadt liegt direkt am Main-Donau-Kanal und ist etwa 30 Minuten vom internationalen Flughafen Nürnberg entfernt.

Hauptstraße (Fußgängerzone)
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Hauptstraße (Fußgängerzone)

[Bearbeiten] Stadtteile

  • Buckenhofen
    Der Stadtteil liegt an der linken Regnitzseite. Der Ort wurde 1251 erstmals urkundlich erwähnt, ist aber wahrscheinlich älter und hat circa 4500 Einwohner. Die Eingemeindung erfolgte 1978.
  • Burk
    Vermutlich älter als die Stadt selbst, bekannt ist Burk vor allem für die Dreikönigskirche, die einzige im gesamten Bistum Bamberg. Burk wurde 1978 eingemeindet.
  • Kersbach mit Sigritzau
  • Reuth
    Eingemeindung 1972
  • Serlbach
    Der Ort liegt im Nordosten von Forchheim, sein Name entstand aus einer Fügung (1328): "Z(um) Erl(e)bach". Die Eingemeindung war am 1. Januar 1926

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Rathaus
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Rathaus
  • Rathaus, 14.-16. Jh. mit den Verzierungen von Hans Ruhalm 1523
  • "Kaiserpfalz", war in Wirklichkeit fürstbischöfliches Schloss, 14. Jh.
  • Martinskirche, 12.-15. Jh. (ehem. Kollegiatstift Forchheim)
  • Marienkapelle, 12. Jh.
  • Festungsmauer, 1560-1750 mit mittelalterlichem Saltorturm
  • Kammerersmühle ("Schiefes Haus")
  • Katharinenspital, 1611, m. Spitalkirche, 1490
  • Klosterkirche und Kloster 17. Jh. (Kloster Forchheim)
Martinskirche
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Martinskirche

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • April/Mai: Theatertage
  • Juni: Frankenfest (ehm. Altstadtfest)
  • Juli/August: Annafest
  • Dezember: "Schönster Adventskalender der Welt"

[Bearbeiten] Wirtschaft

Forchheim ist vor allem durch die Nähe zum Ballungsraum Nürnberg geprägt.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

[Bearbeiten] Partnerstädte

[Bearbeiten] Patenschaft

  • 1955 hat die Stadt Forchheim die Patenschaft für die vertriebenen Deutschen aus der Stadt und dem Kreis Braunau im Sudetenland übernommen.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Trivia

  • Über viele Jahrhunderte hinweg wurde die Legende gepflegt, dass die Stadt Geburtsort des Pontius Pilatus gewesen sei, wovon auch der lateinische Spruch zeugt, der auf einem Stein der Stadtmauer gestanden haben soll: "Forchhemii natus est Pontius ille Pilatus,/Teutonicae gentis, crucifixor omnipotentis". Vermutlich entstand die Legende durch die Ähnlichkeit des Flurnamens "Pilodes", der volkstümlich umgedeutet wurde. "Pilodes" seinerseits könnte von altslawisch "poti byl otec" ("Straße der Väter") abgeleitet sein, da Forchheim als Grenzstadt des fränkischen Reiches an einer Handelsstraße lag.
  • Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammt der wenig schmeichelhafte Beiname der Forchheimer ("Mauerscheißer"), die auf diese Weise demonstrierten, dass noch genug zu essen in der Stadt vorhanden und die Belagerung daher sinnlos sei.
  • Forchheim war wegen seines Wasserreichtums strategisch wichtig für die Verteidigung des katholischen Bamberger Gebietes. Durch die Stationierung von vielen Soldaten, die mit den Forchheimern auf engsten Raum zusammenleben mussten, verkam Forchheim zu einem Seuchenherd. Forchheim erwuchs der Ruf, dass dessen Besucher von Krankheiten gezeichnet zurückkehren werden, wenn überhaupt. Es hielt sich daher in Franken die Redewendung, dass krank aussehende, blasse Menschen aussähen "wie der Forchheimer Tod" oder "wie der Tod von/aus Forchheim".

[Bearbeiten] Literatur

  • Hermann Ammon (Hrsg.): Forchheim in Geschichte und Gegenwart. Universitätsverlag, Bamberg 2004. ISBN 3-9334-6318-1
  • Konrad Kupfer: Forchheim. Geschichte einer alten fränkischen Stadt. 4. Auflage, Frankenverlag Spindler, Nürnberg 1998. ISBN 3-8892-9068-X
  • Tilmann Breuer: Stadt und Landkreis Forchheim. Kurzinventar, München: Dt. Kunstverl. 1961 (= Bayerische Kunstdenkmale; 12)
  • Gerhard Batz: Das Pilatus-Puzzle. Bestandsaufnahme und Hintergründe einer europäischen Sage in Franken. Palm & Enke, Erlangen 2003. ISBN 3-7896-0675-8 Leseprobe

[Bearbeiten] Weblinks

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