Bad Steben
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Hof | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 22′ N, 11° 39′ O 50° 22′ N, 11° 39′ O | |
Höhe: | 600 m ü. NN | |
Fläche: | 25,84 km² | |
Einwohner: | 3615 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 140 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 95138 | |
Vorwahl: | 09288 | |
Kfz-Kennzeichen: | HO (alt: NAI) | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 75 112 | |
Gemeindegliederung: | 20 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 2 95138 Bad Steben |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Bert Horn (CSU) |
Bad Steben ist ein Markt im oberfränkischen Landkreis Hof und das höchstgelegene bayerische Staatsbad.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Bad Steben hat ein föhnfreies Mittelgebirgsklima und liegt im Naturpark Frankenwald.
[Bearbeiten] Ortsteile
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[Bearbeiten] Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Stebens datiert vom 25. Dezember 1374.
Es gehörte lange zur 1792 preußisch gewordenen Markgrafschaft Bayreuth und kam 1810 zu Bayern. Seit dem 8. Juni 1832 führt Steben den Titel Königlich Bayerisches Staatsbad.
1444 gab es erste Berichte über die Quellen, 1553 badete Heinrich Reuß v. Plauen anläßlich der Belagerung Lichtenbergs während des Markgräflerkrieges in den Quellen, 1690 erscheint ein erster wissenschaftlicher Bericht vom Hof und Stadtmedikus Gottfried v. Stein.
Bis zur Übernahme der Quellen durch das Königreich Bayern konnte man aber Steben eher als Bergbauort bezeichnen. Hier kann Steben eine noch wesentlich längere Geschichte vorweisen. Der Bergbau im Stebener Gebiet geht bis in das 8. Jahrhundert zurück.
Alexander von Humboldt lebte 1792 bis 1795 in Bad Steben.
Als Preußen 1792 die oberfränkischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth annektierte, fordert der in Bayreuth residierende Staatsminister von Hardenberg den frischgebackenen Bergassessor zur Bestandsaufnahme der Gruben und Hütten in diesen neuen Provinzen an.
Humboldt zieht im Juni 1792 in Steben ins heutige "Humboldt-Haus" ein. In einem kaum vorstellbaren Kraftakt von ca. zehn Wochen (Juni bis August 1792) schaffte es der junge Mann, einen 150 Seiten langen, umfassenden Bericht der Situation nach Berlin zu schicken, der dort helle Begeisterung auslöste. Die Humboldt´schen Ökonomisierungsvorschläge und die detaillierten Meldungen über die reichen Bodenschätze Oberfrankens (u.a. Silber, Kupfer, Zinn, Blei, Eisen und Edelsteine), vor allem aber seine Berichte über die von ihm neuentdeckten Goldflöze kamen der Behörde sehr entgegen.
Schon 1793, nach der Verlegung des Bergamtes von Naila nach Steben, errichtete Humboldt in Steben in Eigeninitiative eine Königliche freie Bergschule, um seinen Bergmannen die elementarsten Berufskenntnisse beizubringen. Außerdem war Unterricht im Rechnen, Schreiben und Lesen angesagt. Von Heinitz hatte ein offenes Ohr für diese Gründung, hatte er doch auch 1777 in Freiberg ein solche Zeichen- und Rechenschule eröffnet. Als Humboldt die Auslagen für seine Unternehmung zurückerstattet bekommen sollte, schlug er vor, mit dem Betrag eine Krankenkasse und eine Witwenversorgung anzulegen; ein für die damalige Zeit beispielloser Akt sozialer Gesinnung, aber auch Zeugnis der fürsorglichen Haltung dieses jungen Liberalen. Auch die Kostenfreiheit für die Teilnahme an der Bergschule war hiefür ein Hinweis.
Mit Tatkraft und Einfallsreichtum brachte es der neue Chef im Revier dazu, dass in Jahresfrist die Erträge aus den Bergwerken sich vervielfachten. Man lobte das Genie des jungen Mannes, dem man die kühnste Karriere voraussagte. Er aber war lieber hier unterwegs, um abgelegene Orte durch Straßenbau zu erschließen, oder - zur Sicherung der Arbeitsbedingungen - eine Grubenlampe und ein Beatmungsgerät zu erfinden.
In der Zeit von 1837 bis 1911 wurden die wesentlichsten, zum teil heute noch vorhandenen Gebäude in den Kuranlagen errichtet. Insbesondere während der Regentschaft Prinzregent Luitpolds von 1886 bis 1912 erlebte Steben einen großen Aufschwung.
Am 22. April 1952 wurde Bad Steben zum Markt erhoben. 1971 bis 1978 wurden im Zuge der Gebietsreform in Bayern die 1818 entstandenen selbstständigen Gemeinden Obersteben, Thierbach, Carlsgrün und Bobengrün eingemeindet.
[Bearbeiten] Wappen
In Blau ein silberner Brunnentempel, in dem aus einem goldenen Becken eine silberne, von dem goldenen Großbuchstaben „R“ überhöhte Fontäne emporsteigt.
Die Farbgebung des Wappens ist an die bayerischen Landesfarben weiß und blau angelehnt. Der Tempel mit Quelle erinnert an die Tempelquelle im Bad Steben. Das „R“ über der Quelle weist darauf hin, dass Bad Stebens Tempelquelle radonhaltig ist und hat nichts mit dem Rennsteig zu tun, der 5 km von hier, in Blankenstein beginnt.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Alte Wehrkirche "St. Walburga" mit Secco-Malereien von um 1500
- Lutherkirche von 1910 (Jugendstil, offener Stahlbetonbau)
- Alexander-von-Humboldt-Haus
- Kurpark mit Säulenwandelhalle und Kurhaus, in dem sich das Grafik Museum Stiftung Schreiner befindet
- Spielbank Bad Steben
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Bad Steben ist ein Kurort und bayerisches Staatsbad. Alexander von Humboldt war mit Bad Steben sehr verbunden. Zwei große Rehabilitationskliniken der Deutschen Rentenversicherung machen Bad Steben bundesweit bekannt.
Über die Bahnstrecke Hof–Bad Steben ist Bad Steben an das Eisenbahnetz angebunden.
Bad Steben besitzt ein eigenes Internet-Verteilersystem über Fernsehkabel-Modems.
[Bearbeiten] Einrichtungen
Am 23. März 2001 wurde in Bad Steben die neu erbaute Spielbank eröffnet. Die Spielbank Bad Steben gehört zur Staatlichen Lotterieverwaltung in Bayern, die insgesamt neun Spielbanken betreibt.
Am 17. Dezember 2004 wurde im Gesundheitszentrum die Therme Bad Steben eröffnet.
Im Ortsteil Carlsgrün befindet sich neben dem ältesten Wirtshaus im Frankenwald, der Adelskammer, die Skisprunganlage des WSV Bad Steben.
[Bearbeiten] Veranstaltungen
[Bearbeiten] Biedermeierjahr 2007
Bad Steben wurde 1832 Königlich Bayerisches Staatsbad und feiert das 175-jährige Jubiläum mit diversen Veranstaltungen im Biedermeierstil
[Bearbeiten] Trans Germany
Bad Steben ist Etappenort der "Craft Bike Trans Germany"
[Bearbeiten] Frühjahrs- und Herbst-Kirchweih
Die beiden Kirchweihfeste (1. Mai und dritter Sonntag im Oktober) in Bad Steben haben über den Ort hinaus Bedeutung. Im Ort wird jeweils ein Kirchweihmarkt veranstaltet, der sehr gut besucht ist. Die Deutsche Bahn verstärkt deshalb während der Festtage ihre Züge und setzt meist Doppeltriebwagen ein.
[Bearbeiten] Pfingsttagung
Jedes Jahr zu Pfingsten findet im Ortsteil Bobengrün die Pfingsttagung des CVJM statt.
[Bearbeiten] Heißluftballon-Festival
Jährlich im August findet auf den Moorwiesen hinter der Therme Bad Steben das Heißluftballon-Festival statt. Die Veranstaltung beginnt am Freitag abend mit dem Ballonglühen. Nach Einbruch der Dunkelheit werden die Heißluftballons aufgeblasen und anschließend mit den Brennern beleuchtet. Am Samstag und Sonntag werden morgens und abends jeweils Massenstarts der Ballons durchgeführt.
[Bearbeiten] Skisprungwettbewebe
Auf der Skisprunganlage des WSV Bad Steben finden jährlich bis zu drei Wettbewerbe mit zum Teil internationaler Beteiligung statt.
[Bearbeiten] Sommerfest der Spielbank
Nettes kleines Fest mit Niveau, im August.
[Bearbeiten] Weblinks
- Bad Steben: Wappengeschichte vom HdBG
- Geschichtsverein Bad Steben
- Biedermeier Bad Steben
- Foto-Reisebericht Bad Steben im Winter
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