Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Kyffhäuserkreis - Wikipedia

Kyffhäuserkreis

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Wappen Karte
Wappen des Kyffhäuserkreises Lage des Kyffhäuserkreises in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Verwaltungssitz: Sondershausen
Fläche: 1.035,13 km²
Einwohner: 88.899 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner je km²
Kreisschlüssel: 16 0 65
Kfz-Kennzeichen: KYF
Kreisgliederung: 52 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Markt 8
99706 Sondershausen
Website: www.kyffhaeuser.de
E-Mail-Adresse: landratsamt@kyffhaeuser.de
Politik
Landrat: Peter Hengstermann (CDU)
Karte
Lage des Kyffhäuserkreises in Thüringen

Der Kyffhäuserkreis ist ein Landkreis im Norden von Thüringen. Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Nordhausen und der sachsen-anhaltische Landkreis Sangerhausen, im Osten der Landkreis Merseburg-Querfurt und der Burgenlandkreis, beide ebenfalls zu Sachsen-Anhalt gehörend, im Süden der Landkreis Sömmerda und der Unstrut-Hainich-Kreis und im Westen der Landkreis Eichsfeld. Sehr beliebt bei Touristen sind das Besucherbergwerk in Sondershausen, die Modelleisenbahn in Wiehe, das Panorama Museum in Bad Frankenhausen, die Barbarossahöhle in Rottleben und das Kyffhäuserdenkmal.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Der Kreis liegt im südöstlichen Harzvorland. Er ist geprägt durch große landwirtschaftliche Flächen, die durch das kleinste Mittelgebirge Europas, dem Kyffhäuser, Windleite und Hainleite unterbrochen werden. Diese Mittelgebirge sind auch ein beliebtes Wandergebiet. Die Höhenlage des Kreises beträgt zwischen 114 und 535 m über NN. Prägende Flüsse der Region sind Wipper und Unstrut. Das Tal der Wipper um die Stadt Bad Frankenhausen wird auch die Diamantene Aue genannt. Goldene Aue und Diamantene Aue vereinen sich bei der Stadt Artern.

[Bearbeiten] Geschichte

Der Landkreis entstand 1994 durch Zusammenlegung der Kreise Artern und Sondershausen. Während der erst 1952 gegründete Kreis Artern während der DDR Teil des Bezirks Halle war, gehörte der Altkreis Sondershausen bereits 1946 zu Thüringen und nach der Auflösung der Länder zum Bezirk Erfurt. Den Namen verdankt dieser Kreis dem Kyffhäuser auf dem sich das gleichnamige Kyffhäuserdenkmal des Kaisers Friedrich I. Barbarossa, die ehemalige Reichsburg Kyffhausen und ein Funkturm befinden.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Kreistag

CDU SPD FDP VIBT PDS Gesamt
2004 20 7 3 3 13 46

(Stand: Wahl am 27. Juni 2004)

[Bearbeiten] Wappen

In Blau ein aufgerichteter goldener, rot bewehrter und gezungerter Löwe, der sich auf einen Schild stützt, auf einem grünen, oben silbern eingefassten Dreiberg. Der Schild ist geviert; 1 und 4 sind fünfmal von Rot und Silber geteilt, 2 und 3 zeigen in Silber sechs rote Wecken in zwei Reihen. Der Dreiberg ist mit einer silbernen Wellenleiste und einem silbernen Wellenfaden belegt.

[Bearbeiten] Kreispartnerschaften

Eine Partnerschaft besteht mit dem südpolnischen Landkreis Olkusz.

[Bearbeiten] Wirtschaftsstruktur

Der Kyffhäuserkreis befindet sich in einer besonders strukturschwachen Region.

Trotz der stark zurückgegangenen Beschäftigtenzahlen ist der Kyffhäuserkreis immer noch durch traditionsreiche Industrie- und Handwerksunternehmen geprägt, wobei klein- und mittelständische Betriebe, besonders im Bereich der Elektroindustrie und im Maschinenbau, vorherrschen. Die Kali- und Elektroindustrie bestimmten fast ein Jahrhundert lang die Region um die heutige Kreisstadt Sondershausen. In der Stadt Artern begründete sich in der zweiten Hälfte des 19. Jh. die Tradition in der Eisenverarbeitung und im Maschinenbau. International tätige Unternehmen wie die Wago Kontakttechnik GmbH, die Lexel electric GmbH oder die Demag Ergotech GmbH sowie zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen führen die Standorttradition in der Elektro- und Maschinenbauindustrie fort.

Während der Kupferschiefer-, Braunkohlen-, Schwerspat- und Lesebergbau nie nennenswerte Bedeutung erlangten, brachte es der Kalibergbau an den Standorten Sondershausen und Roßleben zu hoher Blüte. Nach der Wiedervereinigung wurden die Kalistandorte wegen fehlender Wirtschaftlichkeit geschlossen. Seit dem 8. Dezember 2004 wird am Standort Sondershausen wieder in geringem Maße Industriesalz gefördert. Eine Besonderheit ist dabei das dortige Erlebnisbergwerk, in der ältesten befahrbaren Kaligrube der Welt.

Aus der Forschung in der Kali-Industrie der DDR und der Revitalisierung der Kalibergbaustandorte heraus hat sich der noch junge Bereich der Umwelt- und Entsorgungstechnik entwickelt (z.B. Firma Kali-Umwelttechnik GmbH Sondershausen). Mit der Fachhochschule Nordhausen, Studiengang Flächen- und Stoffrecycling, befindet sich seit 2002 auch eine wissenschaftliche Forschungs- und Ausbildungsinstitution in unmittelbarer Nähe.

Das Business and Innovation Centre (BIC) Nordthüringen am Standort Sondershausen unterstützt Gründer und junge Unternehmen, vor allem aus den Branchen Elektrotechnik, Metall-, Maschinen- und Anlagenbau sowie Umwelttechnik. In unmittelbarer Nähe zum BIC haben mehrere Elektrotechnik-Unternehmen und Industriedienstleister in den Gewerbegebieten Hainleite und Jecha ihren Standort gefunden.

Durch den Niedergang des Kalibergbaus und großer Maschinenbaubetriebe in den 1990er Jahren besitzt der Kreis mit 22,8 Prozent (Stand Juli 2006; Thüringen: 14,9 %) die mit Abstand höchste Arbeitslosenquote Thüringens sowie die sechsthöchste (nach Kreisen) Arbeitslosenquote Deutschlands. Dieser Strukturschwäche wird - wie allen ostdeutschen Landkreisen - u.a. das Ziel-1-Fördergebiet des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung entgegengesetzt. Innerhalb dieses Zielgebietes besitzt der Kyffhäuserkreis als sogenanntes "A-Fördergebiet" die in Thüringen höchstmögliche Förderquote für einzelbetriebliche Vorhaben oder Errichtung wirtschaftsnaher Infrastrukturen.

[Bearbeiten] Infrastruktur

[Bearbeiten] Autobahn

Zwischen der Landesgrenze bei Artern (Autobahndreieck Oberröblingen in Sachsen-Anhalt A 71/A 38) und der Landesgrenze im Süden (Richtung Schweinfurt mit Anbindung an die A 70) verläuft die größtenteils fertiggestellte A 71, die am „Erfurter Kreuz“ die wichtige West-Ost-Verbindung A 4 quert. Die im Bau befindliche A 38 bindet die Ballungsräume Göttingen/Kassel (A 7) und Halle/Leipzig (A 9) an.

[Bearbeiten] Bundesstraßen

Durch das Kreisgebiet führen die Bundesstraßen B 4, B 84, B 85, B 86 und B 249.

[Bearbeiten] Eisenbahn

Im Kyffhäuserkreis eröffnete die Nordhausen-Erfurter Eisenbahn-Gesellschaft 1869 ihre Strecke über Sondershausen - Hohenebra - Greußen. Von ihr zweigte seit 1883 in Hohenebra die Staatsbahn des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen nach Ebeleben ab.

Dort entstand ein lokaler Bahnknoten, nachdem 1897 die Eisenbahn-Gesellschaft Mühlhausen-Ebeleben und 1901 die Greußen-Ebeleben-Keulaer Eisenbahn der Firma Herrmann Bachstein eröffnet worden waren.

Den ehemaligen Kreis Artern durchquert seit 1879 die Strecke Sangerhausen - Erfurt der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft. Sie wird seit 1894 durch die Linie Bretleben - Sondershausen über Bad Frankenhausen mit der Nordhausen - Erfurter Bahn verbunden. Erbauer war - ebenso wie für die schon 1889 fertiggestellte Bahn Reinsdorf - Naumburg - die Preußische Staatsbahn.

Beiderseits des Kyffhäusergebirges ergänzten noch zwei Nebenbahnen das Liniennetz:

Das Gesamtnetz erreichte eine Länge von 169 km. Davon wurden folgende Strecken mit 62 km Länge - also fast ein Drittel - stillgelegt:

  • 1959: Esperstedt - Oldisleben 4 km
  • 1966: Berga-Kelbra - Ichstedt - Artern 12 km
  • 1968: Greußen - Ebeleben 18 km
  • 1969: Ebeleben - Holzthaleben - Keula 14 km
  • 1974: Schlotheim - Rockensußra - Ebeleben Nbf 5 km und Hohenebra - Ebeleben 9 km

Im Kyffhäuserkreis verkehren heute lediglich Regionalexpress- bzw. Regionalbahnzüge, und zwar auf folgenden Strecken:

[Bearbeiten] Flughäfen

Abgesehen von einem Sonderlandeplatz in Bad Frankenhausen-Udersleben, auf dem Flugzeuge bis 5,7 t Startgewicht verkehren können, gibt es im Kyffhäuserkreis keine größeren Flughäfen. Die nächsten Flughäfen sind:

[Bearbeiten] Landschaft

Die Landschaft des Kyffhäuserkreises wird durch weite Wälder (viele Buchen) in den Bergrücken der Hainleite, der Windleite und des Kyffhäusers bestimmt. Dabei entwickelte sich eine artenreiche Flora, insbesondere bei den Orchideen, die man hier noch öfter finden kann, wie Gelber Frauenschuh, Weißes Waldvöglein, Helm-Knabenkraut oder Fuchs' Knabenkraut, um nur einige zu nennen. Der Südhang des Kyffhäusergebirges weist eine typische Trockenflora auf, da hier sehr wenige Niederschläge fallen. Die Hohe Schrecke im Südosten ist das größte Thüringer Naturschutzgebiet.

[Bearbeiten] Städte und Gemeinden

(Einwohner am 30. Juni 2005)

Städte
¹ Mitgliedsgemeinde einer Verwaltungsgemeinschaft
² erfüllende Gemeinde für weitere Gemeinden

  1. Artern/Unstrut (6.260)
  2. Bad Frankenhausen/Kyffhäuser ² (8.801)
  3. Clingen ¹ (1.131)
  4. Ebeleben ² (3.112)
  5. Greußen ¹ (3.945)
  6. Großenehrich (2.915)
  7. Heldrungen ¹ (2.310)
  8. Roßleben (6.142)
  9. Sondershausen (21.718)
  10. Wiehe ² (2.226)

Gemeinden
³ erfüllende Gemeinde

  1. Abtsbessingen (Stadt Ebeleben ³) (554)
  2. Allmenhausen (Stadt Ebeleben ³) (550)
  3. Bellstedt (Stadt Ebeleben ³) (199)
  4. Donndorf (Stadt Wiehe ³) (853)
  5. Esperstedt (Stadt Bad Frankenhausen/Kyffhäuser ³) (645)
  6. Freienbessingen (Stadt Ebeleben ³) (933)
  7. Helbedündorf (2.840)
  8. Holzsußra (Stadt Ebeleben ³) (326)
  9. Rockstedt (Stadt Ebeleben ³) (273)
  10. Schernberg (3.337)
  11. Thüringenhausen (Stadt Ebeleben ³) (121)
  12. Wolferschwenda (Stadt Ebeleben ³) (155)

Verwaltungsgemeinschaften

    1. Bretleben (638)
    2. Etzleben (323)
    3. Gorsleben (633)
    4. Hauteroda (610)
    5. Heldrungen, Stadt (2.310)
    6. Hemleben (272)
    7. Oberheldrungen (994)
    8. Oldisleben (2.451)
    1. Clingen, Stadt (1.131)
    2. Greußen, Stadt (3.945)
    3. Niederbösa (152)
    4. Topfstedt (652)
    5. Trebra (320)
    6. Wasserthaleben (470)
    7. Westgreußen (433)
    1. Badra (608)
    2. Bendeleben (762)
    3. Göllingen (816)
    4. Günserode (173)
    5. Hachelbich (660)
    6. Oberbösa (423)
    7. Rottleben (710)
    8. Seega (468)
    9. Steinthaleben (525)
    1. Borxleben (368)
    2. Gehofen (796)
    3. Heygendorf (705)
    4. Ichstedt (716)
    5. Kalbsrieth (799)
    6. Mönchpfiffel-Nikolausrieth (413)
    7. Nausitz (187)
    8. Reinsdorf (941)
    9. Ringleben (1.045)
    10. Voigtstedt (1.040)

Zu den Begriffen "Verwaltungsgemeinschaft" bzw. "erfüllende Gemeinde" siehe Verwaltungsgemeinschaften in Thüringen


[Bearbeiten] Weblinks

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