Landkreis Eichsfeld
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Thüringen |
Verwaltungssitz: | Heilbad Heiligenstadt |
Fläche: | 939,82 km² |
Einwohner: | 109.999 (31. Dezember 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 117 Einwohner je km² |
Kreisschlüssel: | 16 0 61 |
Kfz-Kennzeichen: | EIC |
Kreisgliederung: | 90 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: | Friedensplatz 8 37308 Heilbad Heiligenstadt |
Politik | |
Landrat: | Dr. Werner Henning (CDU) |
Karte | |
Der Landkreis Eichsfeld ist ein Landkreis im Nordwesten von Thüringen. Er ist Teil der historischen Landschaft Eichsfeld. Nachbarkreise sind im Norden die niedersächsischen Landkreise Göttingen und Osterode am Harz, im Osten der Landkreis Nordhausen, im Südosten der Kyffhäuserkreis, im Süden der Unstrut-Hainich-Kreis und im Westen der hessische Werra-Meißner-Kreis.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Der Landkreis Eichsfeld liegt im Nordwesten des Landes Thüringen . Eingebettet zwischen Harz im Norden, Hessischem Bergland und dem Flusstal der Leine im Westen sowie dem Hainich im Süden, nach Osten abfallend zum Thüringer Becken hin. Vom Norden her nimmt die Landschaft immer mehr die Gestalt einer Hügellandschaft an, die vor allem aus Teilen des Dün besteht. Im Norden des Landkreises bestimmt das Ohmgebirge (höchster Berg der Birkenberg mit 533 m) das Landschaftsbild.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Der Landkreis Eichsfeld ist und war auch in seiner Geschichte schon immer eine strukturschwächere Region. Diese Tendenz hatte sich verstärkt, als das Kaliwerk in Bischofferode geschlossen wurde. Vorwiegend beherrschen Klein- und Kleinstbetriebe die Wirtschaft des Eichsfeld. Nur vereinzelt finden sich Betriebe mit mehr als 100 Beschäftigten. Aufgrund dessen weichen viele Eichsfelder in den Raum Göttingen - Kassel aus.
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Schiene
Die Magdeburg-Köthen-Halle-Leipziger Eisenbahn machte 1867 mit der Strecke Nordhausen - Kassel über Leinefelde - Heiligenstadt den Anfang mit dem hiesigen Bahnbau (Halle-Kasseler Eisenbahn). Als 1870 die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft mit der Bahnstrecke Gotha–Leinefelde eine Verbindung mit Erfurt schuf, wurde der Abzweigbahnhof Leinefelde zum Bahnknotenpunkt des Eichsfeldes.
Auch die „Kanonenbahn“ der Preußischen Staatsbahn (KPStE) über Dingelstädt nach Geismar - Schwebda nahm 1880 ihren Ausgang in Leinefelde, lief aber bis Silberhausen Trennungsbahnhof parallel zur Erfurter Strecke.
Weitere Linien der Preußischen Staatsbahn wurden erbaut:
- 1897 von Leinefelde über Worbis–Teistungen nach Duderstadt
- 1908-11 von Bleicherode über Bischofferode nach Herzberg
- 1914 von Heiligenstadt nach Schwebda.
Die Obereichsfelder Kleinbahn AG führte seit 1913 von Silberhausen Kleinbahnhof zum Bergbauort Hüpstedt im Kreis Unstrut-Hainich.
Infolge der Teilung Deutschlands wurden zunächst 53 km Strecke stillgelegt:
- 1945: Zwinge–Herzberg 2 km; Teistungen–Duderstadt 3 km; Großtöpfer–Schwebda 2 km, Geismar–Schwebda 3 km
- 1947: Heiligenstadt–Heiligenstadt Ost–Großtöpfer 27 km; Silberhausen Klb–Beberstedt–Hüpstedt 3 km
- 1972: Bischofferode–Zwinge 13 km
Nach der Wende folgten weitere Strecken mit 41 km Länge im Kreisgebiet:
- 1994: Dingelstädt–Küllstedt–Geismar 20 km
- 1996: Silberhausen Tr. Bf.–Dingelstädt 2 km
- 1998: Großbodungen–Bischofferode 3 km
- 2001: Bleicherode Ost–Großbodungen 2 km und Leinefelde–Worbis–Teistungen 14 km
Derzeit findet Personenverkehr nur noch auf Strecken von 57 km Länge von Eichenberg über Heiligenstadt–Leinefelde nach Nordhausen und Mühlhausen–Erfurt statt. Ihn betreiben die Deutsche Bahn und - seit 1998 - die Erfurter Bahn (EIB).
[Bearbeiten] Straße
In Ost-West-Richtung durchlaufen die A 38 (in Bau, ersetzt die B 80 Halle/Saale–Bad Karlshafen) den Landkreis Eichsfeld. In Nord-Süd-Richtung ist die B 247 Katlenburg-Lindau–Schleusingen von Bedeutung.
[Bearbeiten] Geschichte
Bis 1803 gehörte das Eichsfeld zu Kurmainz, daher ist es bis heute vornehmlich katholisch geprägt. Danach gehörte es zunächst zu Preußen, 1815 kam es aber zur heute noch bestehenden Teilung des Eichsfeldes zwischen Hannover und Preußen. Der preußische Teil kam 1945 an Thüringen und wurde mit diesem später Teil der DDR.
Der heutige Landkreis wurde 1994 durch Zusammenlegung der Landkreise Heiligenstadt und Worbis geschaffen.
[Bearbeiten] Sprache
Der Landkreis Eichsfeld gehört fast vollständig zum Obereichsfeld, in dem Nordthüringisch gesprochen wird. Lediglich ein schmaler Saum im Nordosten gehört zum Untereichsfeld, in dem Niedersächsisch gesprochen wird. Vor allem auf der thüringischen Seite ist dieses allerdings stark thüringisch beeinflusst.
[Bearbeiten] Städte und Gemeinden
- Dingelstädt (Mitgliedsgemeinde einer Verwaltungsgemeinschaft) (4.802)
- Heilbad Heiligenstadt (17.175)
- Leinefelde-Worbis (20.816)
(Einwohner am 30. Juni 2005)
[Bearbeiten] Weblinks
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