Heddesheim
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Rhein-Neckar-Kreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 30′ N, 8° 36′ O 49° 30′ N, 8° 36′ O | |
Höhe: | 101 m ü. NN | |
Fläche: | 14,24 km² | |
Einwohner: | 11.658 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 819 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 68536–68542 (alt: 6805) | |
Vorwahl: | 06203 | |
Kfz-Kennzeichen: | HD | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 26 028 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Fritz-Kessler-Platz 68542 Heddesheim |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Michael Kessler |
Heddesheim ist eine Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis in der Nähe von Heidelberg, Weinheim und Mannheim.
Zu Heddesheim gehört auch der kleine Ortsteil Muckensturm.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Heddesheim liegt im Nordwesten Baden-Württembergs im Rhein-Neckar-Kreis in der Rheinebene. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Odenwald. Die nördliche Gemeindegrenze stößt mit der Stadtgrenze von Viernheim zusammen, welches bereits im Bundesland Hessen liegt. Östlich grenzt Heddesheim an die Gemeinde Hirschberg, im Süden an die Stadt Ladenburg und im Westen an die Stadt Mannheim mit den Stadtteilen Wallstadt und Straßenheim.
[Bearbeiten] Geschichte
Erste Siedlungen im Bereich der Heddesheimer Gemarkung lassen sich bereits etwa im Jahre 100 n.Chr., als die Römer die Stadt Ladenburg gründeten, nachweisen. Der Name Heddesheim stammt von den Franken die mutmaßlich während der Völkerwanderung auf der Heddesheimer Gemarkung sesshaft wurden. Der fränkische Name lautete wohl „Heim des Hedo“, woraus sich später der Ortsname Heddesheim entwickelte.
Die erste urkundliche Erwähnung von Heddesheim fand zwischen 911 und 948 statt. Das Kloster Lorsch erhielt durch eine Schenkung 949 Ländereien der Gemarkung, was im Lorscher Codex Erwähnung findet. Im 11. und 13. Jahrhundert werden mehrfach Gründstücke vermacht oder getauscht. Vermutlich schon Ende des 12. Jahrhunderts übernahmen die Pfalzgrafen die Grundherrschaft. 1222 wurde Muckensturm erstmals urkundlich erwähnt. Um 1450 wohnten etwa 200 Menschen in Heddesheim.
Der Tabakanbau begann um 1600 auf den Feldern des Ortes. Wie viele Ortschaften der Region wurde auch Heddesheim im 30-jährigen Krieg vom Feldherrn Tilly zerstört. Durch mehrfache Kriege in der Region zählte die Ortschaft auch Ende des 17. Jahrhunderts immer noch 200 Einwohner.
Das Alte Rathaus wurde 1719 errichtet, 1756 das katholische Pfarrhaus und eine reformierte Kirche. Die katholische Kirche entstand in ihrer heutigen Form 1792. 1803 gelangte Heddesheim zu Baden. Das Bezirksamt Ladenburg war ab 1820 auch für Heddesheim zuständig. Später übernahm diese Funktion das Bezirksamt Mannheim. Diese Trennung ist heute noch sichtbar insbesondere dadurch, dass die obere Verwaltung durch den Rhein-Neckar-Kreis erfolgt, während die vollzugspolizeiliche Zuständigkeit Mannheim obliegt.
Um 1825 hatte die Ortschaft 1.200 Einwohner. Die reformierte Kirche wurde 1870 abgerissen und durch die heutige evangelische Kirche ersetzt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden bereits 2.600 Einwohner gezählt.
Im 20. Jahrhundert wurde die Ortschaft durch die Oberrheinische Eisenbahn (OEG) an das Schienennetz angeschlossen. 1929 wurde Muckensturm eingemeindet. Gegen 1939 war der Tabakanbau in Heddesheim auf seinem Höhepunkt. Auf einer Anbaufläche von 300 ha wurde ein Ertrag von nahezu 900 Tonnen Tabak erzielt, was Heddesheim zur größten tabakanbauenden Gemeinde Deutschlands machte.
1958 hatte Heddesheim 5.280 Einwohner und die erste Schule, die Hans-Thoma-Grundschule, wurde gebaut. 1969 wurden das neue Rathaus und das Feuerwehrgerätehaus errichtet, wobei die Gemeinde mittlerweile über 8.000 Einwohner zählte. Die zweite Schule, die Johannes-Keppler-Hauptschule (heute mit Werkrealschule), wurde 1971 gebaut. Die Städtepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Nogent-le-Roi entstand im Jahr 1974. Das neue Bürgerhaus wurde 1989 errichtet, die Gemeinde Heddesheim zählte 11.200 Einwohner.
[Bearbeiten] Politik
Bürgermeister ist seit März 1998 Michael Kessler. Er wurde mit 53,32 % der Stimmen im ersten Wahlgang gewählt. 2006 wurde er in seinem Amt bestätigt.
[Bearbeiten] Gemeinderat
Die Amtszeit des Gemeinderats beträgt fünf Jahre. Im Juni 2004 fand die letzte Wahl des Gemeinderates statt, bei der insgesamt vier Parteien antraten.
Gemeinderat 2004 | |||||
Partei | Stimmen | Sitze | |||
CDU | 45,1 % | 10 | |||
SPD | 28,4 % | 6 | |||
FDP | 13,3 % | 3 | |||
GRÜNE | 13,2 % | 3 | |||
Wahlbeteiligung: 57,2 % |
[Bearbeiten] Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In halbgespaltenem und geteiltem Schild oben vorn in Schwarz ein linksgewendeter, rot bewehrter, rot bezungter und rot gekrönter goldener Löwe, oben hinten von Silber und Blau schräggerautet, unten in Rot über blauem Wellenschildfuß der silberne lateinische Großbuchstabe H.
Das Wappen geht zurück auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1555. Es findet sich auch über dem Portal des 1719 erbauten Rathauses. Löwe und Rauten sind die heraldischen Symbole der Kurpfalz. 1901 wurde das Wappen vom Generallandesarchiv offiziell verliehen.
Die Flagge ist Blau-Weiß und wurde 1968 vom Innenministerium verliehen.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaft
Heddesheim pflegt seit 1974 aktiv eine Städtepartnerschaft mit Nogent-le-Roi. Nogent-le-Roi ist eine französische Gemeinde im Département Eure-et-Loir in der Region Centre; sie gehört zum Arrondissement Dreux und ist Verwaltungssitz des Kantons Nogent-le-Roi.
[Bearbeiten] Bildung
In Heddesheim gibt es vier Kindergärten (zwei evangelische, einen katholischen, einen kommunalen). Zudem gibt es die Hans-Thoma-Grundschule (erbaut 1958), sowie die Johannes-Kepler-Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule (erbaut 1971).
Schüler die eine Realschule oder ein Gymnasium besuchen möchten, müssen in den benachbarten Orten Ladenburg, Viernheim, Weinheim oder nach Mannheim zur Schule gehen.
[Bearbeiten] Sport und Freizeit
Durch die Ausweiung von Gebieten und dem Bau von Sportanlagen und kulturellen Einrichtungen ist in Heddesheim für eine Gemeinde dieser Größe untypisches Angebot an Freizeitaktivitäten entstanden:
- Hallenbad
- Badesee mit zwei beheizten Becken
- Kunsteisbahn im Freien
- Zwei Mehrzwecksporthallen
- 18-Loch-Golfplatz
- Gemeindebücherei
- Musikschule
Weiterhin tragen mehr als 50 Vereine zum kulturellen und sportlichen Leben bei.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Ursprünglich von der Landwirtschaft geprägt, haben sich in Heddesheim einige kleinere Industriebetriebe angesiedelt. In zentraler Lage des Rhein-Neckar-Dreiecks ist Heddesheim aber überwiegend eine Wohngemeinde für Pendler in die umliegenden Oberzentren Mannheim und Heidelberg. Die landwirtschaftliche Nutzfläche Heddesheims liegt bei 1130 ha, davon 700 ha Getreide, 266 ha Viehzucht, 100 ha Zuckerrüben und 64 ha Tabak.
[Bearbeiten] Verkehr
Heddesheim ist seit 1909 Endstelle einer Zweigstrecke der Oberrheinischen Eisenbahn (kurz OEG), die von Käfertal über Wallstadt bis Heddesheim führt. Rechtlich eine Eisenbahn, wird diese Strecke seit 1995 von der MVV Verkehr AG als Teil des Mannheimer Straßenbahnnetzes betrieben. Die heutige Linie 4 fährt von Heddesheim über Mannheim und Ludwigshafen am Rhein bis Oggersheim. Im Bereich des außerhalb gelegenen Gewerbegebietes von Heddesheim liegt der Haltepunkt der Deutschen Bahn Heddesheim-Großsachsen. Mehrere Autobahnen führen in der unmittelbaren Umgebung von Heddesheim vorbei. Im Norden die Autobahn zwischen Mannheim und Heidelberg im Osten die A 5 und im Westen die A 6.
[Bearbeiten] Heddesheimer Dialekt
Der Heddesheimer Dialekt ist neben den üblich kurpfälzischen Dialektmerkmalen durch den Lambdazismus gekennzeinet. Der Ortsname heißt deshalb im ursprünglichen Heddesheimer Dialekt auch Hellese und nicht Heddese.
[Bearbeiten] Weblinks
offizielle Homepage der Gemeinde Heddesheim
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