Badesee
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Badesee ist eine Bezeichnung für einen natürlichen oder künstlich angelegten See, der von vielen Menschen zum öffentlichen Baden und Schwimmen genutzt wird. Neben der eigentlichen Wasserfläche halten sich die Badenden meist in Ufernähe auf und nützen diesen Bereich zur Freizeitgestaltung wie beispielsweise zum Sport, Spiel und zum Sonnenbaden. In Europa werden Badeseen, klimatisch bedingt, hauptsächlich im Sommer genutzt.
Im Interesse der Badenden und Schwimmer gibt es an vielen Badeseen Verbote für Schiffe und Boote, Angeln, Hunde usw. Aus Naturschutzgründen ist auch meist das Entfachen von Feuern und die Benutzung von Seifen und Shampoos verboten. Im Gegensatz zu außereuropäischen Ländern (z. B. Indien) dient das Baden in Seen in Europa heute nicht mehr der Körperreinigung, sondern nur noch der Erholung. Daneben haben Badeseen eine gesellschaftliche Funktion, hier kann man zum Beispiel in ungezwungener Atmosphäre seine Freizeit verbringen und neue Bekanntschaften schließen.
Die Benutzung der meisten Badeseen ist kostenlos. Größere Badeseen besitzen Institutionen, um die Sicherheit der Badenden zu erhöhen, zum Beispiel Stationen der Wasserwacht. Im Gegensatz zu kostenpflichtigen Freibädern besitzen die meisten Badeseen weder Umkleidekabinen noch Toiletten. An besser ausgebauten Badeseen gibt es jedoch Gastronomiebetriebe mit Toiletten, wodurch dieser hygienische Mangel gegenüber Freibädern abgefangen wird. Interessant werden sie auch als Nachtbademöglichkeit.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bedeutung
Ein Badesee bietet Bürgern die Möglichkeit, nahe bei ihrem Wohnort einige Stunden wie in einem Kurzurlaub zu verbringen. Besonders Menschen, die in Wohnungen ohne Garten leben, verbringen im Sommer bei gutem Wetter große Teile ihrer Freizeit an einem Badesee in ihrer Nähe. Wegen des großen Erholungswertes ist für manche Menschen sogar bei der Wahl ihres Wohnortes die Frage wichtig, wie weit die Entfernung zum nächstgelegenen Badesee ist. Ein Badesee kann somit die Attraktivität eines Stadtteils oder einer ganzen Stadt deutlich erhöhen.
Manchmal werden die Ufergrundstücke von Badeseen auch in einzelne Parzellen aufgeteilt und an Privatpersonen verkauft. Es entstehen dabei auch Kleingartensiedlungen, so genannte Schrebergärten.
[Bearbeiten] Einrichtung künstlicher Seen als Badeseen
Als Badeseen werden meist Baggerseen genutzt, die beim Kies- oder Lehmabbau aus dem Grundwasserhorizont entstehen und manchmal auch einen Wassereintritt von freigelegten Quellen aufweisen. In der Regel wird nach der Bodenausbeutung eine Renaturierung durchgeführt und so eine auch für Badegäste angenehme Umgebung gestaltet. Prinzipiell ist aber jeder See als Badesee geeignet. So können auch Stauseen zusätzlich als Badeseen genutzt und entsprechende Ufereinrichtungen angelegt werden. Die künstlichen Seen haben dadurch einen zusätzlichen Mehrwert für die Bürger.
In einem genügend grossen eigenen Garten kann in Form eines Schwimmteiches eine Miniaturausgabe eines Badesees geschaffen werden.
[Bearbeiten] Nacktbaden
An manchen Badeseen, vor allem in Europa, ist FKK, das heißt völlige Nacktheit, erlaubt. Oft sind auch nur speziell ausgewiesene Uferbereiche dafür vorgesehen. Ansonsten ist Badekleidung (Männer Badehose, Frauen Badeanzug oder Bikini) üblich. Das Entblößen der weiblichen Brust beim öffentlichen Baden und Sonnenbaden wird „oben ohne“-Baden genannt und in Europa heute an fast allen Badeseen toleriert.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Baderegeln der Wasserwacht und der DLRG
- Badeunfall