Musikschule
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Als Musikschule wird eine Einrichtung bezeichnet, in der Musik unterrichtet wird. Musikschulen wurden im Jahr 1924 durch Fritz Jöde angeregt und damals als Jugendmusikschule bezeichnet.
Musikschulen gehören in fast allen Städten und Landkreisen zum festen öffentlichen Kultur- und Bildungsangebot, vergleichbar mit den Theatern, Volkshochschulen oder öffentlichen Bibliotheken. Sie bilden damit in Kooperation und in Ergänzung des Musikunterrichts an den öffentlichen Schulen und Hochschulen sowie dem privaten Musikunterricht einen Teilbereich der Musikpädagogik in Deutschland.
Eine Jugendmusikschule ist eine meist öffentliche Einrichtung von Städten und Gemeinden, in denen Kinder Unterricht auf Musikinstrumenten erhalten. Durch Zuschüsse sind die Kosten für den Unterricht oft niedriger als bei privaten Musiklehrern. Unterrichtet wird an den Musikschulen meist durch diplomierte Musiklehrer, die ihr Instrument an einer Musikhochschule erlernt haben.
An den Musikschulen wird Einzelunterricht genauso erteilt wie Gruppenunterricht, der dadurch preiswerter sein kann. Außerdem unterhalten die Musikschulen oftmals eigene Musikgruppen und Orchester.
In Deutschland gibt es rund 950 öffentliche Musikschulen in kommunaler oder gemeinnütziger Trägerschaft, an denen über eine Million Kinder, Jugendliche und Erwachsene unterrichtet werden. Sie sind im Verband deutscher Musikschulen e.V. zusammengeschlossen, der seinerseits Mitglied im Deutschen Musikrat ist. An den öffentlichen Musikschulen werden in der Regel Musikalische Früherziehung, Instrumentalunterricht, Chor, Orchester, Big-Band und Musikalische Erwachsenenbildung angeboten. Die musikalische Ausrichtung umfasst sowohl den E-Musik-Bereich, als auch die U-Musik mit Rock, Pop, Jazz, Hip-Hop u.a. Konzerte, Vorträge, Musikschultage und die Teilnahme der Musikschüler an Musikwettbewerben machen die Musikschulen zu Kulturträgern in den Kommunen und Landkreisen. Mit den Richtlinien und Rahmenlehrplänen des Verband deutscher Musikschulen e.V. sowie dem gemeinsamen Strukturplan bieten die öffentlichen Musikschulen im VdM bundesweit gleichartige, hohe Qualitätsstandards für den Unterricht im Singen und Musizieren.
Darüber hinaus gibt es auf einen Teilbereich der Musikbildung beschränkte private Einrichtungen, beispielsweise angegeliedert an Musikfachgeschäfte oder Instrumentenhersteller, die ebenfalls die Bezeichnung Musikschule verwenden (beispielsweise das Franchise-System "Musikschule Fröhlich" oder die "Yamaha-Musikschulen") - mit Ausnahme in Bayern, wo der Begriff "Musikschule" gesetzlich geschützt ist und nur von den öffentlichen Musikschulen im Verband deutscher Musikschulen e.V. geführt werden darf. Neben den "klassischen Musikschulen" sind seit den 1980ern insbesondere Musikschulen, die sich auf den Unterricht im U-Musikbereich spezialisiert haben immer populärer geworden. In Hamburg gibt es seit dem Jahr 2000 z.B. die Hamburg School of Music, gegründet von ehemaligen Dozenten der Music Station.
Vielerorts koexistieren kommunal geförderte Musikschulen, private Musikschulen und selbständige Privatmusiklehrer friedlich im selben Einzugsgebiet.
[Bearbeiten] Web-Links
[Bearbeiten] siehe auch
Bundesverband Deutscher Privatmusikschulen e.V. ( kurz: bdpm e.V. ). E-Mail: info@bdpm.de ; Website: www.bdpm.de Bundesgeschäftsstelle: Sonnenwinkel 6; 37133 Friedland; Tel.: 05509-920771; Fax: 05509-920771;
Auf Initiative einiger privater Musikschulbetreiber, deren Interessen bis dahin von keiner Institution gewissenhaft vertreten worden sind, gründeten 7 Inhaber privater Musikschulen 1997 in Erfurt den "Bundesverband Deutscher Privatmusikschulen e.V.". Mittlerweile zählt der Verband 182 Musikschulen und 42 Fördermitglieder. Dieser enorme Zuwachs in nur 9 Jahren lässt sich auch damit erklären, dass immer mehr Musikschulinhaber erkennen, dass ein alleiniges "Dahingewurschtle" nicht produktiv und dazu ziemlich zeit- und nervraubend sein kann. Da es nach Expertenschätzungen in Deutschland etwa 1.000 bis 1.500 private und freie Musikschulen gibt, rechnet der bdpm e.V. berechtigterweise auch in den kommenden Jahren mit einem weiterhin starken Mitgliederzuwachs. Der bdpm e.V. setzt auf regen Erfahrungsaustausch bei rechtlichen, finanziellen, steuerpolitischen, sozialen und natürlich vor allem musikalischen Themen. Dies geschieht bei regelmäßig stattfindenden Sitzungen sowohl in den einzelnen Landesverbänden und -gruppen als auch im Bundesverband selbst. Der bdpm e.V. stellt sich Interessenten jährlich auf der Bildungsmesse und der Frankfurter Musikmesse vor und initiiert einmal jährlich einen Kongress mit begleitender Fachausstellung und Bundesversammlung. Neu ist auch, dass in regelmäßigen Abständen ( ca. alle 2 Jahre ) ein Bundesmusikfestival organisiert wird, abwechselnd in unterschiedlichen Bundesländern. Der Verband setzt sich für die förderrechtliche Gleichbehandlung öffentlicher gemeinnütziger und privater Musikschulen ein. Der bdpm e.V. ist hier für klare und nachvollziehbare Gesetze und Richtlinien. Ohne eine klare Grundlage sein täglich Brot verdienen zu müssen, erachtet der Verband, wie auch seine Mitglieder, für nicht legitim. Ein zweites , nicht minder wichtiges Ziel ist es, der Öffentlichkeit und damit auch deren politischen Vertretern vor Augen zu führen, wie qualitätsvoll die Arbeit an privaten Musikschulen ist und damit als kultureller wichtiger Faktor zu erachten ist. Diese Qualität der Arbeit von privaten Musikschulen muss unterstützt und durch die Gleichstellung mit vergleichbaren öffentlichen Leistungen gefördert werden.
Im Gegensatz zu dem oben aufgeführten Artikel verhält es sich in keinster Weise so, dass private Musikschulen nur in "Teilbereichen" musikalischer Ausbildung tätig sind, sondern ein Großteil der privaten Musikschulen im Verband die komplette bandbreite abdecken - von musikalischer Frühesterziehung, über Einzel- und Gruppenunterricht bei nahezu allen nachgefragten Instrumenten, bis hin zu Ensemblespiel, Chören, Klassenmusizieren und Bandarbeit.
Bei der Aufnahme neuer Musikschulen als Mitglieder werden höchste Ansprüche gestellt, welche auch in der Satzung des Verbandes fest verankert sind. Das wichtigste Kriterium hierbei ist, dass von allen an einer künftigen Mitgliedsschule tätigen Lehrkräfte ein Qualifizierungsnachweis vorzulegen ist, damit eine qualitativ hochwertige Ausbildung / Unterricht gewährleistet ist. Damit wird erreicht, dass die Mitgliedschaft im Verband als "Gütesiegel" anzusehen ist und auch dementsprechend gewürdigt wird. Der bdpm e.V. ist seit 2004 Mitglied im Deutschen Musikrat e.V und hat drei Vertreter in Bundesfachausschüssen.
