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Friesack

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Wappen Karte
Wappen von Friesack
Friesack
Deutschlandkarte, Position von Friesack hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Havelland
Amt: Friesack
Koordinaten: Koordinaten: 52° 44′ N, 12° 35′ O 52° 44′ N, 12° 35′ O
Höhe: 37 m ü. NN
Fläche: 83,67 km²
Einwohner: 2801 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner je km²
Postleitzahl: 14662
Vorwahl: 033235
Kfz-Kennzeichen: HVL
Gemeindeschlüssel: 12 0 63 088
Stadtgliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktstraße 22
14662 Friesack
Webpräsenz:
Bürgermeister: Peter Behrendt (FDP)
Friesacker Umgebung
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Friesacker Umgebung
Alter Rhin am Ende der Burggasse in Friesack
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Alter Rhin am Ende der Burggasse in Friesack

Friesack ist eine Kleinstadt im Landkreis Havelland in Brandenburg. Die Umgebung ist, abgesehen von der Felderwirtschaft, wasserreich, sumpfig und waldreich. Aufgrund der für diese Gegend, allerdings heute nicht mehr vorhandenen, mächtigen Burg, hatte dieser Ort im Mittelalter eine größere Bedeutung.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Friesack ist eine Stadt im Kreis Havelland des Landes Brandenburg und Verwaltungssitz des Amtes Friesack. Sie liegt am Alten Rhin, zwischen dem Rhinkanal und dem havelländischen Hauptkanal, ca. 60 km westlich von Berlin an der B 5. Friesack liegt im Zentrum der Städte Rathenow, Nauen, Kyritz und Neuruppin.


[Bearbeiten] Stadtgliederung

Ortsteile:

  • Briesen
  • Wutzetz
  • Zootzen
  • Fliederhorst

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtrat

Der Rat der Stadt besteht aus 16 Ratsfrauen und Ratsherren.

(Stand: Kommunalwahl am 26. Oktober 2003)

Friesacker Bevölkerungsentwicklung
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Friesacker Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Geschichte und Entwicklung

[Bearbeiten] Sage

Der Teufel hat einmal Musterung auf der Erde gehalten, und alle die Edelleute, die nicht mehr gut thun wollten, in einen großen Sack gesteckt, den auf den Rücken gethan und ist lustig damit zur Hölle geflogen. Wie er nun über der Stadt Friesack ist, so streift der Sack etwas hart an der Spitze des Kirchthurms, so daß ein Loch hineinreißt, und eine ganze Gesellschaft von Edelleuten, wohl ein Viertheil der Bewohner des Sacks, ohne daß der Teufel es gemerkt hätte, herausfallen. Das sind aber die Herren von Bredow gewesen, die nun nicht wenig froh waren, den Krallen des Teufels für diesmal entkommen zu sein. Zum Andenken nannten sie nun die Stadt, wo der Sack das Loch bekommen und sie befreit hatte, Frie-Sack, und von hier haben sie sich dann über das ganze Havelland verbreitet, wo bekanntlich eine große Menge von Rittergütern in ihrem Besitz sind. Die Namen derselben haben sie ihnen ebenfalls gegeben, und zwar meist nach der Richtung des Weges, den sie nahmen; der älteste der Brüder nämlich, der in Friesack blieb, sagte zum zweiten: »gå beß (besser) hin«, da nannte der den Ort, wo er sich niederließ, Beßhin, woraus nachher Peßin wurde; ein dritter ging von Friesack, das am Rande des mächtigen havelländischen Luchs liegt, Land einwärts, darum nannte er seine Ansiedlung »Land in« oder Landin; ein vierter ging denselben Weg entlang wie der zweite, und baute Selbelang; ein fünfter ging von dort aus rechts zu (rechts too) und baute Retzow, ein sechster endlich nannte sein Dorf nach seinen eigenen Namen Bredow. [1]

[Bearbeiten] Erste Zeugnisse

Im Jahr 1327 wird der Ort unter der Regierung des bayrischen Markgrafen Ludwig der Ältere erstmalig als Stadt erwähnt. Die Besiedlung des Ländchens Friesack geht bis in die mittlere Steinzeit, 800 bis 3500 Jahre vor unserer Zeitrechnung, zurück. Archäologische Ausgrabungen am oberen Rhin, die vom Museum für Ur- und Frühgeschichte Potsdam-Babelsberg, unter Leitung von Bernard Gramsch, ab 1980 durchgeführt wurden belegen, dass sich zu dieser Zeit Fischer und Jäger ansiedelten. Diese Ausgrabung machte den Ort international bekannt. Denn der mesolithische Fundort enthielt zahlreiche ausgezeichnet erhaltene organische Gegenstände, wie Rindentaschen und Geweihgeräte und der möglicherweise älteste Brunnen Deutschlands wurde freigelegt.

Bei späteren, auf dem Marktplatz durchgeführten, Ausgrabungen wurden Bohlenwege mit eingebauten Abflussgräben freigelegt, die auf das Jahr 1228 datiert werden konnten. Erst die Entwässerung des Rhinluches im 18. Jahrhundert erlaubte die reguläre Pflasterung des Marktplatzes.

Weitere archäologische Funde wären bei Ausgrabungen auf dem Burgberg zu erwarten.

Urkundlich erwähnt wird die Burg und der sich zu dessen Füssen entwickelnde Ort zum ersten Mal in Ziesar am 28. Dezember 1216 von Bischof Siegfried II von Brandenburg. Als erster, in Urkunden von 1256 und 1259, erwähnter Herr auf Friesack wird Richard von Friesack genannt.

Die Schreibweise des Namens veränderte sich im Laufe der Zeit: Vrisac, Vrysak, Friack, Freysak u.a.

[Bearbeiten] Die Burg

Aus dem havelländischen Luch und dem Rhinluch erhoben sich fünf Plateaus, die vor allem im Frühjahr Inseln glichen. Es handelte sich um den Glin, Ländchen Bellin, den Nusswinkel, Ländchen Rhinow und Ländchen Friesack. Mit anderthalb Quadratmeilen war das Ländchen Friesack, nach dem Glin, die zweitgrößte Insel. Die Burg soll schon existiert haben, als Albrecht der Bär 1150 in die Mark kam und das durch lange Kriege entvölkerte sowie eroberte Land in Besitz nahm. Albrecht lies nun von friesischen und holländischen Deich- und Wasserbauer einen Damm durch die Sümpfe der Rhin- und havelländischen Luche bauen. Der Anfang der Verkehrsstraße bildete das Ländchen Friesack, welche mit dem Ländchen Bellin und später dann mit der Grafschaft Ruppin verbunden wurde. Die Burg am Anfang der Verkehrsstraße wurde zu einer mächtigen Wasserburg aus Stein ausgebaut, wobei das damals wilde Wasser des Rhins durch Kanalisation um drei Seiten der Burg herum gezwungen wurde. Sie war eine der acht Landesfestungen.

Eine mögliche Variante zur Entstehung des Namens Friesack basiert auf der Annahme, dass aufgrund der friesischen Erbauer die niederdeutsche Bezeichnung für Wasser (ack) mit der Bezeichnung „Friesen“ verbunden wurde. Aber es gibt auch noch andere einleuchtende Erklärungen.

Die Burg wurde den Edlen von Friesack zum Lehen gegeben. Diese Familie „von Friesack“ starb gegen Ende des 13. Jahrhunderts aus, so dass der Besitz wieder der askanischen Landesherrschaft zufiel. Aber auch das askanische Haus erlosch 1320. In einer Urkunde von 1318 wurde die Burganlage als "castro" bezeichnet.

Der nun regierende Markgraf Ludwig der Ältere schuldete den Bredows, eine seit 1250 in der Nauener Gegend lebenden Familie, nach heutigem Geldwert ungefähr 300.000 Euro. Diese Schuld tilgte er 1335, indem er die Bredows mit Burg, Städtchen und Ländchen Friesack sowie mit dem Zootzen (einem ausgedehnten, höher gelegenen fruchtbaren Flurstück nördlich Friesack) belehnte. 1399 eroberte Markgraf Jobst von Mähren die Burg, da die Bredows für den Erzbischof von Magdeburg, einen Gegner des Kurfürsten, Partei ergriffen hatten. 1409 erwarb Dietrich von Quitzow die Burg, wodurch der Ort größere Bedeutung erlangte. Allerdings keine rühmliche, denn die Gebrüder Dietrich von Quitzow auf Friesack und Hans von Quitzow auf Plaue (in Brandenburg), mit einer aus der Cremmener Linie stammende Bredow verheiratet, lagen in ewigen Fehden gegen die benachbarten Städte und Dörfer. Bis Berlin gingen die Beutezüge.

Beschießung der Quitzow-Burg mit der „Faulen Grete“ im Jahre 1414
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Beschießung der Quitzow-Burg mit der „Faulen Grete“ im Jahre 1414

Um dem Raubrittertum in der Mark ein Ende zu setzen, wurde der Burggraf Friedrich VI von Hohenzollern aus Nürnberg als Landeshauptmann eingesetzt. Im Februar 1414 eroberte er die Burg Friesack. Dabei kam eine große Kanone (Donnerbüchse) zum Einsatz, die 150 kg schwere Steine verschoss. Aufgrund ihres großen Gewichts und des Umstandes, dass sie nur 3 Schuss an einem Tag abgeben konnte, nannte man sie „Faule Grete“.

Als Belohnung für die Niederwerfung der Raubritter in der Gegend wurde Friedrich mit der Mark Brandenburg belehnt und somit als Friedrich I. der erste Hohenzoller dieser Mark. Ernst von Wildenbruch verarbeitete diese Handlung 1888 zu dem Schauspiel „Die Quitzows“. Nach der Quitzow-Zeit gingen die Burg, die Stadt und das Ländchen wieder in den Besitz der Familie von Bredow über, die es schlussendlich für geratener hielten zum Markgrafen zu halten. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wohnten zwölf selbständige Familienmitglieder der Bredows dort. Durch die vielen Erbteilungen entstanden dabei immer kompliziertere Verhältnisse. Die Bredows bewohnten das Burggelände bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Bis 1808 war Friesack dabei der Grundherrschaft unterworfen. Die Burg ist im Laufe der Zeit mehrfach abgebrannt und wieder aufgebaut worden. Anstelle der Burg errichteten die Bredows dann Herrenhäuser, sog. Friesack I und Friesack II, die zu DDR-Zeiten entweder abgerissen oder durch Feuer zerstört wurden.

Aufgrund der starken Verbreitung der Bredows entstand die oben genannte Anekdote, welche je nach Bedarf noch weiter ausgebaut wurde.

[Bearbeiten] Religion

In den Jahren 1538-1539, als die Hohenzollern zur lutherischen-evangelischen Lehre übertrat, wurde auch Friesack und das ganze Land evangelisch.

[Bearbeiten] Feuerprobleme

Thiemannstraße Richtung Stadtzentrum, 2005
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Thiemannstraße Richtung Stadtzentrum, 2005

Feuersbrünste, der „rote Hahn“, wüteten des öfteren in Friesack. Im Jahr 1616 erhielt der Ort als dessen Folge umfangreiche Statuten, welche den Bürgern Verhaltensmaßregeln zur Brandvermeidung auferlegten. Diese findet man heute im Friesacker Heimatmuseum. Trotzdem wurde 1619 die Stadt und die zwischen 1560 und 1588 neu errichtete Burg durch einen Brand fast völlig zerstört.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war es wegen der Brandgefahr verboten im Ort Scheunen zu bauen. Statt dessen entstand am Rande der Stadt eine ununterbrochene Reihe von Scheunen entlang der heutige Thiemannstraße. Es brannte aber immer wieder. Größere Feuer wüteten 1800, 1825, 1841 und 1945.

Nach dem großen Brand von 1841, der auch das Burggelände erfasste, aber das Herrenhaus (Friesack I) verschonte, baute Karl Georg G.F.von Bredow ein neues Herrenhaus an die Straße nach Klessen, um der Brandgefahr möglichst zu entgehen. Dieses Haus brannte 1948 infolge Brandstiftung, möglicherweise zur Vertuschung eines Einbruchs, ab. Mit dem Haus wurden viele historischen Gegenstände des ausgelagerten historischen Museums zerstört. Der zweite Weltkrieg zerstörte neben der bald wieder errichteten Kirche und einigen wenigen Gebäude zunächst nur wenig. Erst durch Brandlegung der Besatzer wurde etwas ein Drittel der Stadt vernichtet. Noch heute finden sich daher, z.B. in der Berliner Straße, einige Baulücken.

[Bearbeiten] Kriege, Könige und Kaiser

Während des 30jährigen Krieges hatte auch Friesack stark zu leiden. 1635 wurde der Ort tagelang geplündert. 1638 belagerten die Schweden die Burg, die von den Kaiserlichen unter General Gallas verteidigt wurde, aber nach dem Ausgehen der Verpflegung übergeben werden musste.

Die Burganlage von Friesack zur Zeit des 30-jährigen Krieges
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Die Burganlage von Friesack zur Zeit des 30-jährigen Krieges
Bahnhof Friesack um 1900
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Bahnhof Friesack um 1900
...und der Zustand im Jahre 2005
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...und der Zustand im Jahre 2005

Große Bedeutung hatten dann wieder die Bestrebungen von Friedrich Wilhelm I. und Friedrich den Großen im 18. Jahrhundert zur Urbarmachung und Kolonisation des Havellandes und des Rhinluches. In dieser Zeit wurde der Rhinkanal und der Havelländische Hauptkanal gebaut. Nach dem Sieg der napoleonischen über die preußischen Armeen in der Schlacht bei Jena und Auerstedt und dem Frieden von Tilsit wurden 1807 und 1808 französische Soldaten in Friesack einquartiert. Die Einwohner hatten Pferde und Wagen sowie Proviant zu stellen.

Durch den Bau der Straße Berlin – Hamburg im Jahre 1829, im Groben die heutige B5, erlebte Friesack einen wirtschaftlichen Aufschwung, welcher jedoch durch den Eisenbahnbau 1846 wieder zurückging.

Weit besser erging es Friesack dann wieder von 1860 bis 1886 als Garnisonsstadt. Die Zieten-Husaren machten ihre Reitübungen an den steilen Hängen der jetzigen Freilichtbühne. 1885 hatte der Prinz und Feldmarschall Friedrich Karl von Preußen eine Parade abgenommen. Ihm zu Ehren wurde dort 1899 ein Denkmal eingeweiht.

Am 13. Oktober 1894 weihte Kaiser Wilhelm II. das Denkmal für den Kurfürsten Friedrich I., dem Bezwinger der Quitzow-Burg, feierlich ein. Die drei Meter hohe bronzene Statue wurde während des 2. Weltkrieges heruntergenommen und sollte zu Kriegszwecken eingeschmolzen werden. Dies geschah nicht mehr, sie wurde aber in der DDR-Zeit zur Produktion von Kleinersatzteilen für Landmaschinen verwendet. 2002 wurde eine Nachbildung aufgestellt.

Denkmaleinweihung 1899 zu Ehren Friedrich Karl von Preußen am Krankenhausberg - Bild 1
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Denkmaleinweihung 1899 zu Ehren Friedrich Karl von Preußen am Krankenhausberg - Bild 1
Denkmaleinweihung 1899 zu Ehren Friedrich Karl von Preußen am Krankenhausberg - Bild 2
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Denkmaleinweihung 1899 zu Ehren Friedrich Karl von Preußen am Krankenhausberg - Bild 2
Denkmal des Kurfürsten Friedrich I. im Hohenzollern-Park, ca. 1900. Der Platz ist heute verwachsen.
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Denkmal des Kurfürsten Friedrich I. im Hohenzollern-Park, ca. 1900. Der Platz ist heute verwachsen.

[Bearbeiten] Handwerk

Ein besonderer Erwerbszweig war die Torfgewinnung und das Holzpantinengewerk. Weiterhin existierte natürlich die Landwirtschaft, das generelle Handwerk für Gegenstände des täglichen Bedarfs und ein gewisses Maß an dienstleistendem Gewerbe. So wurden 1939 14 Gastwirtschaften, 15 Lebensmittel- und Gemischtwarengeschäfte, 8 Bäckereien, 5 Fleischereien, 3 Schmiede, 4 Herrenschneider, 2 Uhrmacher, 3 Sattler und 5 Schuhmacher u.a. verzeichnet. Kleinere Unternehmen, als Folge der Industrialisierung, gab es nur wenige. So bestanden zwei Ziegeleien, 1889 wurde eine Brauerei und 1920 die Molkerei gegründet. 1925 kamen ein Sägewerk und eine Haferflockenfabrik hinzu. Von 1854 bis 1945 besaß die Stadt eine eigene Heimatzeitung. Der erste Druckereibesitzer war Gustav Goldsche. Heute informiert der viermal im Jahr erscheinende Friesacker Quitzow-Kurier über die Begebenheiten im Ort.

[Bearbeiten] Bauwerke

Die Kirche, an der heutigen Burgstraße, direkt westlich vor der Burg gelegen, brannte 1841 ab und wurde, etwas näher am Marktplatz versetzt, auf dem ehemaligen, auch abgebrannten, Wirtschaftshof, in der Charlottenstraße wieder neu errichtet. 1945 brannte auch diese Kirche durch Kriegseinwirkung ab. Sie wurde in den Jahren 1949 bis 1955 in veränderter Form wieder aufgebaut. Ab dem Jahre 1880 besaß die Stadt, dank der Hilfe des Fotografen Albert Bode, eine katholische Kirche, die Rosenkapelle.

Vom Feuer verschont blieb das im Jahre 1774 auf dem Burgberg im Fachwerkstil erbaute Herrenhaus, das ab Mitte des 19.Jh. als Wirtschaftsgebäude diente. 1956 wurde es wegen Baufälligkeit und aus ideologischen Gründen abgetragen.

Am 3. April 1892 wurde die Freiwillige Feuerwehr durch den Bäckermeister Robert Repke gegründet. Das Feuerwehrgebäude und auch das Gaswerk wurden 1900 errichtet, wobei das Gaswerk nun den Neubauten der Feuerwehr weichen musste.

Eine der ältesten Ladeneinrichtung Friesacks war eine im Jahre 1775 erwähnte Apotheke, die 1945 zerstört wurde. Sie befand sich in der Berliner Straße am Marktplatz gegenüber der heutigen Apotheke. Heute ist dieses Grundstück unbebaut.

Das Postamt wurde 1898 fertiggestellt. Es steht heute leer. Das Gebäude des heutigen Eiscafés Neumanns (Ecke Berliner Allee/Klessner Straße) wurde 1878 vom Ziegeleibesitzer Otto Beyer erbaut. Der Turm des Gebäudes wurde 1945 allerdings zerstört.

1914 wurde das Krankenhaus erbaut. Von 1969 bis 1991 wurde es als Landambulatorium und Ärztehaus genutzt. Zur Zeit dient es als Einrichtung für betreutes Wohnen.

Neben der Straße Berlin – Hamburg im Jahre 1829 wurde 1875 die Straße von Briesen (Ortsteil Friesack) nach Rathenow, 1894 nach Klessen sowie Rhinow, 1900 nach Wagenitz und 1906 nach Görne gebaut.

Zeitweise existierten bis zu sieben Windmühlen. Noch heute ist davon eine, zu einem Wohnhaus umgebaute Mühle, vorhanden.

Der Marktplatz war schon in früheren Jahren ein örtlicher Umschlagplatz für Kram und Vieh. Auf dem heutigen Bushalteplatz stand das Rathaus, das 1833 abgetragen wurde. Das heutige Rathaus wurde 1994 recht aufwendig restauriert.

Die Freilichtbühne, mit Tennisplatz und Rodelanlage, wurde 1934 errichtet. Durch das rege Vereinsleben, die schönen Parkanlagen und ein gewisses Maß an kulturellem Angebot wurde Friesack 1928 als Luftkurort anerkannt. Drei Kurheime wurden besonders von Berliner Gästen genutzt.

Die Sieben-Brüder-Eiche, so benannt aufgrund ihrer sieben Stämme, in der Klessner Straße ist 300 Jahre alt. Neben ihr befindet sich der alte jüdische Friedhof mit Gräbern aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Durch seine versteckte Lage überlebte der Friedhof die Nazizeit, wenn auch nicht ganz unbeschadet. Er wurde während der DDR-Zeit von Russen erneuert, wobei aber die Grabsteine leider nicht in ihrer ursprünglichen Lage aufgestellt wurden.

 Restauriertes Friesacker Heimathaus, 10.2005
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Restauriertes Friesacker Heimathaus, 10.2005

Eine alte Schlossereischmiede wurde umfangreich saniert und ist nun das Friesacker Heimathaus. In ihr befindet sich die Stadtbibliothek und das kleine Heimatmuseum, das durch Privatinitiative ins Leben gerufen wurde. Da viele der historischen Gegenstände angefasst und technische Geräte bewegt werden dürfen, eignet sich das Museum auch für Kinder.

Die erste Kanalisation wurde 1925 in der Berliner Straße verlegt. Weitere kamen in den 80er und 90er Jahren hinzu. Der erste Wasseranschluss an die zentrale Versorgung erfolgte 1976. 1981 wurde die Umgehungsstraße eingeweiht. 1993 erhielt die Stadt einen Erdgasanschluss.

Auf der Berlin-Hamburger Bahn erreichte die Stromlinien-Dampflokomotive 05 002 auf ihrer Versuchsfahrfahrt am 11. Mai 1936 nahe Friesack die Dampflok-Weltrekordgeschwindigkeit von 200,4 km/h.

[Bearbeiten] Vereinsleben

Friesacker Badeanstalt am Rhin um 1927
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Friesacker Badeanstalt am Rhin um 1927

Im Jahr 1830 wurde die Schützengilde gegründet. 1897 setze sich der Verschönerungsverein u.a. zur Aufgabe die Wege und Plätze mit Flieder zu bepflanzen. Daraus resultierte das alljährliche gefeierte Fliederfest. 1884 wurde der Turn- und Sportverein gegründet. Nach 1945 u.a. mit einer Feldhandballerinnen- und einer Fußballmannschaft. Weiterhin existierten mehrere Gesangs-, Theater-, Frauen- und „Krieger“-vereine. Auch eine Badeanstalt am Rhin sowie ein Badehaus mit Wannenbäder gehörten zum Freizeitangebot. Sie wurde nach 1945 als Müllkippe verwendet. Es steht zu befürchten, dass sich dort noch Munition und Schlimmeres ausgraben lässt.

In der ehemaligen „Schweizer Halle“, der heutigen Diskothek, wurde geturnt und Tischtennis gespielt. Seit 1953 erfreut der Friesacker Karnevalsverein die Menschen. Weiterhin existiert ein Tennisverein, zwei Angelvereine, ein Kleintierzüchterverein, ein Imkerverein und ein Landfrauenverein. Die Interessengemeinschaft „Die Pumpenfreunde“ sorgten dafür, dass auf dem Markplatz 1997 eine Pumpe errichtet wurde. Seitdem wird jährlich im Juli das Pumpenfest gefeiert. Musikalisch ist der evangelische Kirchen- sowie der Kammerchor recht bekannt. Auch einige Auto- und Motorradvereine sind aktiv.

[Bearbeiten] Schulwesen

Das für diese Gegend doch überraschend hohe Angebot an Ausbildungs- und Schuleinrichtungen ist wohl ein Hauptgrund dafür, dass dieser Ort nicht zusehends verfällt, sondern eine Zukunftschance hat. Schon im Jahre 1541 wird eine Schule erwähnt. Nach 1600 kommt eine Mädchenschule hinzu. Beide Schulen standen auf dem Burggelände. Im Jahr 1832 wurde die Stadtschule in die Berliner Straße verlegt. Bis 1971 diente sie als Polytechnische Oberschule, bis 1990 als Sonderschule. Heute wird das Gebäude als Obdachlosenheim genutzt.

Alte Schule und Berliner Straße in Friesack
um 1900
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um 1900
 ca. 1935
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ca. 1935
 10.2005
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10.2005
Kooperationsschule Friesack 10.2005
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Kooperationsschule Friesack 10.2005

Am 10. Februar 1971 wurde die neu errichtete Schule am Sonnenweg eingeweiht. Heute ist die Kooperationsschule, nach umfangreichen Modernisierungen, ein Schmuckstück der Stadt.

Aus der FDJ-Landestraktoristenschule von 1950 ist die Ingenieurschule für Landtechnik entstanden. Seit 1992 befindet sich dort das Oberstufenzentrum Havelland für theoretische Berufsausbildung. Auf dem ehemaligen Gelände der Betriebsberufsschule des Meliorationskombinats Potsdam befindet sich das überbetriebliche Ausbildungszentrum Bauwirtschaft des Landes Berlin-Brandenburg. Für Aus-, Um- und Weiterbildung ist die „Ländliche Erwachsenenbildung“ zuständig.

[Bearbeiten] Friesack zur Zeiten der DDR

Durch die Bodenreform vom 2. September 1945 von Wilhelm Pieck erhielten landarme Bauern, Landarbeiter und Umsiedler kostenlos Acker- und Weideland, sowie Wald. Aus der Gründung der DDR, am 7. Oktober 1949, resultierte eine 41jährige Teilung Deutschlands. Bis in die fünfziger Jahre waren viele Artikel, besonders Lebensmittel, rationiert. Große Betriebe wurden verstaatlicht, neue Einrichtungen und Betriebe entstanden. So z.B. das Großprojekt „Milchader für Berlin“ der FDJ im Havel- und Rhinluch. In den fünfziger Jahren begann die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft. Viele Friesacker Familien flüchteten in die „BRD“. In der Stadt waren die ACZ, Melioration-, Forstwirtschaft, Getränkeproduktion, Sägewerk und Kreisbaubetrieb ansässig. Am 17. Juni 1953 demonstrierten die Bauarbeiter zusammen mit der Friesacker Bevölkerung gegen die staatlichen Zwangsmaßnahmen. Einige Personen wurden verhaftet, was eine weitere Auswanderung von Friesacker Bürgern in den „Westen“ zu Folge hatte.

Betriebe und Einrichtungen bei der obligatorischen Kranzniederlegung vor dem ehemaligen sowjetischen Ehrendenkmal auf dem Marktplatz in Friesack, 1969
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Betriebe und Einrichtungen bei der obligatorischen Kranzniederlegung vor dem ehemaligen sowjetischen Ehrendenkmal auf dem Marktplatz in Friesack, 1969
Umzug zur 20 Jahr Feier 1969; im Hintergrund das Konsum Konsum-Kaufhaus in der Berliner Straße
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Umzug zur 20 Jahr Feier 1969; im Hintergrund das Konsum Konsum-Kaufhaus in der Berliner Straße

Auch in Friesack wurden die üblichen politischen Feiertage abgehalten:

Manche Betriebe motivierten ihre Mitarbeiter mit einem kleinen Teilnehmerhonorar (z. B. 5 Mark). Nach der offiziellen Demonstration nahm die Feier dann Volksfestcharakter an.

Etwa zwischen 1949 und 1956 war die an der Interzonenstraße Berlin - Hamburg (damals F 5, heute B 5) gelegene Tankstelle als Zuladestelle für hochprozentigen Branntwein, der für den Schmuggel in die BRD bestimmt war, eingerichtet. Mit dem Branntwein, der auf im Interzonenverkehr eingesetzte LKWs fassweise zwischen der Ladung versteckt oder in Schmuggelbehälter (z.B. präparierte LKW-Reifen) abgefüllt wurde, sollte durch dessen illegaler Verkauf die Wirtschaft der Bundesrepublik geschädigt werden. Denn dem westdeutschen Fiskus entgingen pro Hektoliter Branntwein mehr als 1.000,-- DM Einnahmen, während die DDR dadurch in den Besitz von harter Währung (DM oder US-Dollar) gelangte.

[Bearbeiten] Friesack nach der „Wende“

Die Feuerwehr wurde nach Abriss der anliegenden Gasanlage (1996) und des Gasometers (1999) erweitert.

Im Jahr 2000 wurde die Sanierung des Markplatzes fertiggestellt. Angrenzend, in der Berliner Strasse wurde eine Ladenzeile gebaut, die derzeit zum großen Teil unvermietet ist. Im Gegensatz zu früher besteht heute die starke Tendenz Alltagsgegenstände in Einkaufszentren, wie z.B. dem vor Berlin, an der B 5 liegenden Havelpark, zu besorgen. Obwohl die Stadt für kleinere Geschäfte nicht genug Käuferpotential anzieht, stellt sie für die Umgebung im Lebensmittelbereich ein lokales Einkaufszentrum dar. Sonst ließe sich die hohe Dichte von Lebensmitteleinkaufsmärkten, die sich dort halten, nicht erklären. So mager das Angebot daneben zumeist auch ist, findet man doch weitaus mehr, als in der Umgebung.

Der 2004 erfolgte Ausbau der Bahnstrecke für den ICE-Betrieb, hatte auch bei Friesack einige baulich Veränderungen, wie den Brückenbau für die Hamburger Straße nach Zootzen, zur Folge.

Ein Relikt der aus der Auflösung der DDR resultierenden teils problematischen Besitzverhältnisse ist das ehemalige Hotel „Zum Stern“ in der Berliner Straße. Das einstmals schöne Haus ist derzeit in einem verwahrlosten Zustand. Nutzungskonzepte schlugen bisher fehl und man darf gespannt sein was daraus wird.

Hotel „zum Stern“ in den dreißiger Jahren
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Hotel „zum Stern“ in den dreißiger Jahren
 ...und 2005
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...und 2005
Nauener Straße hinter dem Marktplatz, 2005
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Nauener Straße hinter dem Marktplatz, 2005

Die Stadt weckt derzeit tendenziell den Eindruck einer dreigeteilten Bevölkerung. Einmal die Alteingesessenen, welche vor allem das Stadtbild im Ortkern bildet und zum großen Teil aus älteren Menschen besteht. Das daraus resultierende Häuserbild reicht von aufwendig restaurierten alten Schmuckstücken bis zu maroden baufälligen Häusern, welche ein mittelalterliches Gassenbild erzeugen.

Bei neuzugewanderten Familien, welche mehr die neugebildeten Stadtviertel bevölkern und kinderreicher sind, reicht das Stadtbild von Plattenbau bis zu schönen Einfamilienhäusern. Den dritten Anteil der Bevölkerung bilden die sich nur vorübergehend in der Stadt aufhaltenden Schüler und Auszubildenden. Eine durchaus friedliche Koexistenz, wobei diese Bevölkerungskomponente einen völligen Verfall des Ortes in die Bedeutungslosigkeit entgegen zu wirken scheint. Aber im Gegensatz zu einer normalen Entwicklung einer Stadt, deren Nachwuchs von der eigenen Bevölkerung gestellt wird, haben die Schüler wenig Einfluss auf das Stadtbild. Man wundere sich deshalb nicht, dass die „Hauptstraße“, welche eher den Eindruck macht, dass die Stadt unter Landflucht zu leiden hat, von relativ viel Jugendlichen bevölkert ist, zudem sie für diese wenig zu bieten hat. Dieses, oberflächlich betrachtet, nicht passend wollende Stadtbild, von einem teils „noch“ maroden, mittelalterlich wirkenden, nicht touristisch erschlossenen Ortskern und relativ viel Jugendlichen ist ein interessanter Unterschied gegenüber anderen Kleinstädten.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Museen

  • Das Heimatmuseum mit Bücherei im Heimathaus am Marktplatz. Der Eintritt ist frei. Es empfiehlt sich zwecks Führung ein Termin zu vereinbaren (am besten in der Bibliothek oder im Rathaus nach Herrn Kirchert fragen).

[Bearbeiten] Bauwerke

  • Burgplatz mit Burgberg und Kirche.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

  • Emil Schallopp, Schachmeister (1843 - 1919)
  • Otto Sidow, 1857 - 1927, unehelicher Sohn des Karl Emil Fr. Ferd. H. Graf v.Bredow, Stadtverordnetenvorsteher u. Ehrenbürger von Brandenburg a.d.H., MdR, Verleger der "Brandenburger Zeitung" 1891-1933,

[Bearbeiten] Quelliteratur

  • Quitzow-Kurier (Vierteljährlich), Tel.: 033235-1537, redaktion@friesack.de
  • G. Kirchert: Festschrift zum 675-jährigen Stadtjubiläum. Friesack 2002
  • G. Kirchert: Denkschrift zu dem 100 jährigen Bestehen der freiwillige Feuerwehr. Friesack 1992 - Im Rathaus oder Heimatmuseum/Bibliothek erfragen.
  • Sanierungsgebiet Altstadt Friesack. Herausgeber Stadt Friesack, Marktstraße 22, 14662 Friesack, 2002
  • Dr. Henning v. Koss: Das Ländchen Friesack und die Bredows. Märkische Verlagsgesellschaft, Kiel 1965
  • T. Fontane: Das Ländchen Friesack und die Bredows. Unbekannte und vergessende Geschichten aus der Mark Brandenburg II, Arbeiten und Entwürfe zum thematischen Umfeld, Herausgegeben von Gotthard Erler
  • Max Wichard von Bredow: Das Geschlecht von Bredow, Herkunft und Entwicklung 1251 – 1984. Selbstverlag, Burgdorf/Heesel 1984
  • Barden: Geschichte von Stadt und Ländchen Friesack. Selbstverlag, Nauen 1894 – Mit ausführlicherer Darstellung der Vorgeschichte
  • A. Andreae, U. Geiseler: Die Herrenhäuser des Havellandes. Lukas Verlag, Berlin 2001 ISBN 3-931-836-59-2


  1. Kuhn, Adalbert: Märkische Sagen und Märchen. Berlin 1843


[Bearbeiten] Weblinks

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