Ford Pinto

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Ford Pinto

Der Ford Pinto war ein amerikanischer Kleinwagen, der von der Ford Motor Company von 1970 bis 1980 hergestellt wurde. Seine Hauptaufgabe war es, eine amerikanische Alternative zu den immer erfolgreicheren kleineren Importwagen zu bieten, denen die amerikanischen Hersteller bis dahin nichts entgegensetzen konnten. Besonders erfolgreich war in jenen Jahren der VW Käfer, aber auch die japanischen Hersteller wurden von Jahr zu Jahr erfolgreicher. Gleichzeitig erschienen auch die Konkurrenzmodelle Chevrolet Vega und AMC Gremlin, die auf den gleichen Kundenkreis zielten.

Der Pinto musste natürlich, um möglichst preisgünstig angeboten werden zu können, kostengünstig gebaut werden. So bekam er, erstmals seit Jahrzehnten bei Ford USA, einen Vierzylindermotor, der auch in Europa als "Pintomotor" Verwendung fand (siehe unten).

Während der Serienfertigung des Modells stand es im Mittelpunkt eines Skandals, als sich herausstellte, dass die Konstruktion des Wagens es ermöglichte, dass der Benzintank bei Auffahrunfällen leicht beschädigt werden konnte. Daraus konnten leicht tödliche Brände und Explosionen resultieren. Darüber hinaus wurde entdeckt, dass Ford sich dieser Schwachstelle bewusst war, sich aber weigerte, die Kosten für den minimalen Aufwand einer Designänderung zu übernehmen. Stattdessen wurde die Gesinnung vertreten, dass es billiger sei, mögliche Gerichtsprozesse nach Todesfällen in Kauf zu nehmen und die daraus resultierenden Entschädigungen zu bezahlen. Die Entdeckung von Fords offensichtlicher Missachtung von Menschenleben zugunsten von Einnahmen führte zu großen Prozessen und ergebnislosen Anklagen. In den Filmen Fight Club und Top Secret! finden sich Anspielungen auf diesen Skandal.

2002 hatte der Ford Crown Victoria ein ähnliches Problem mit dem Tank.

Unglücklicherweise zog der Name des Ford Pinto auf südamerikanischen Märkten den Spott auf sich: Dort steht "Pinto" vulgärsprachlich für das männliche Geschlechtsorgan.

[Bearbeiten] Der Pintomotor

Pinto ist außerdem ein Spitzname des Motors, der in den 1970er und 80er Jahren in vielen Autos von Ford verwendet wurde - bei Ford selbst hieß er einfach OHC (Overhead Camshaft). Der Motor wurde nach dem oben beschriebenen Wagen benannt. In Europa wurde er 1970 im Mk.3 Ford Cortina (Ford Taunus) eingeführt. Er wurde auch im Ford Escort RS2000, Ford Sierra, Ford Granada, Ford Scorpio und im Ford Transit Van verwendet. In Amerika gab es ihn außer im Pinto auch als Basismotor im nächstgrößeren Fairmont sowie im Mustang der Generationen 1973 bis 1978 und 1978 bis 1993.

Er war mit 1,3, 1,6, 1,8, 2,0 und 2,3 Litern Hubraum verfügbar, wobei es den 2,3 Liter nur in Amerika gab. Auch der argentinische Taunus erhielt den 2,3 Liter-Motor. Bedeutend war, dass es der erste Ford Motor mit riemenangetriebener obenliegender Nockenwelle war. Wegen Emissionsgesetzen Ende der 1980er wurde der DOHC entwickelt und parallel angeboten. Die 16-Ventil-Variante des letzteren findet heute noch im Ford Transit Verwendung.