Fernbahnhof

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten (Unterschied zur vorletzten Version).

Als Fernbahnhof bezeichnet man einen Bahnhof, an dem Personenzüge im überregionalen Verkehr halten. Ein Fernbahnhof ist in der Regel auch ein Regionalbahnhof.

Ein Zug gehört in Deutschland zum Fernverkehr, wenn er nicht vom zuständigen Aufgabenträger im Schienenpersonennahverkehr (je nach Bundesland: Nahverkehrsgesellschaft, Zweckverband oder Verkehrsverbund) bestellt wird. Meistens werden diese Züge in eigener Verantwortung der Eisenbahngesellschaften, wie beispielsweise der DB Fernverkehr, betrieben. Im deutschsprachigen Bereich zählt man ICE, InterCity, EuroCity, D-Zug, InterRegio und die Nachtreisezüge dazu.

Die Deutsche Bahn hat zum sogenannten kleinen Fahrplanwechsel am 28. Mai 2006 alle InterRegio-Linien eingestellt. Dadurch verloren die Bahnhöfe einiger Großstädte den Fernbahnhofstatus. Dies führte immer wieder zu Protesten der Lokalpolitiker, die das Vorhandensein eines Fernbahnhofs für ein wichtiges prestigeförderndes Merkmal ihrer Stadt halten.

Die größten deutschen Städte ohne IC oder ICE-Halt sind Mönchengladbach mit 262.000 Einwohnern und Bremerhaven mit 118.000 Einwohnern

Inhaltsverzeichnis

1 Kleine Orte mit Fernbahnhof
2 Städte in Deutschland mit mehreren ICE-Bahnhöfen
3 Ausschließliche Fernbahnhöfe
4 Weblinks

[Bearbeiten] Kleine Orte mit Fernbahnhof

Es gibt eine Reihe kleinerer Gemeinden mit Anschluss an den Fernverkehr. Diese liegen häufig in Feriengebieten (etwa Zinnowitz und Heringsdorf in Mecklenburg-Vorpommern und Augustfehn im Ammerland) oder verkehrsgünstig zu Bundeswehrkasernen.

Die drei kleinsten Orte mit Fernverkehrshalten sind

Tantow mit 783 Einwohnern (Strecke Angermünde-Stettin)
Steinach (bei Rothenburg ob der Tauber) an der Strecke Würzburg–Treuchtlingen mit 807 Einwohnern,
sowie Oberau (an der Strecke München-Garmisch-Partenkirchen) mit 1.308 Einwohnern.

Neben den genannten Orten gibt es noch knapp 30 weitere kleine IC-Haltebahnhöfe.

Die folgenden Städte mit weniger als 20.000 Einwohner haben einen ICE-Bahnhof:

Bullay (1.500 Einwohner, Strecke Koblenz–Trier)
Cochem (5.200 Einwohner, Strecke Koblenz–Trier)
Altenbeken (9.700 Einwohner, Strecke Kassel–Dortmund)
Montabaur (12.500 Einwohner, Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main)
Plattling (12.500 Einwohner, Strecke Regensburg–Passau)
Ludwigslust (12.900 Einwohner, Strecke Hamburg–Berlin)
Treuchtlingen (13.200 Einwohner, Strecke Nürnberg–Augsburg)
Bebra (14.900 Einwohner, Strecke Erfurt–Kassel)
Bitterfeld (15.800 Einwohner, Strecke Berlin–Halle)
Wittlich (17.800 Einwohner, Strecke Koblenz–Trier)
Donauwörth (18.300 Einwohner, Strecke Nürnberg–Augsburg)

(Stand: Sommerfahrplan 2006, gültig bis 9. Dezember 2006)

[Bearbeiten] Städte in Deutschland mit mehreren ICE-Bahnhöfen

Einige Großstädte in Deutschland besitzen mehrere ICE-Bahnhöfe im Stadtgebiet. Im Vergleich zum französischen und britischen Bahnnetz fällt auf, dass es in keiner Stadt ringförmig angeordnete Kopfbahnhöfe für den Fernverkehr gibt. Alle Städte besitzen einen vom Verkehrsaufkommen und Kapazität her dominierenden Hauptbahnhof.

In den größten Städten Berlin (mit den Bahnhöfen Hauptbahnhof, Ostbahnhof, Spandau, Gesundbrunnen sowie Südkreuz), Hamburg (mit den Bahnhöfen Hauptbahnhof, Altona, Dammtor sowie Harburg) und München (mit den Bahnhöfen Hauptbahnhof, Pasing sowie Ost) dienen die Bahnhöfe dazu, um die Belastung zu verteilen. Häufig geht dies mit einer Verteilung der Umsteigebahnhöfe in den Regionalverkehr nach Richtung einher. In allen Städten sind die Bahnhöfe direkt verbunden. In Berlin wird diese Anordnung Pilzkonzept genannt.

In den Großstädten Dresden (mit den Bahnhöfen Hauptbahnhof sowie Neustadt), Frankfurt am Main (mit den Bahnhöfen Hauptbahnhof sowie Süd) und Köln (mit den Bahnhöfen Hauptbahnhof sowie Deutz) lösen die Bahnhöfe eine geografische Teilung der Stadt durch die Flüsse Elbe, Main und Rhein auf und sorgen für einen gleichverteilten Zugang zum Fernverkehr auf beiden Flussseiten. Auch hier ist eine Verteilung der Umsteigefunktion nach Himmelsrichtung erkennbar.

In Düsseldorf befindet sich neben dem Hauptbahnhof auch ein Flughafenbahnhof im Stadtgebiet. Weitere ICE-Bahnhöfe an Flughäfen die außerhalb der Städte liegen, aber durch die Flughäfen Großstädten namentlich zugeordnet sind, sind die Bahnhöfe Köln/Bonn-Flughafen, Frankfurt (Main) Flughafen Fernbahnhof und Leipzig-Halle.

Bonn nimmt durch den „Stadtbahnhof“ Siegburg/Bonn, der durch das Stadtbahnnetz erschlossen ist, aber außerhalb des Stadtgebiets von Bonn liegt, eine Sonderrolle ein. In Hannover befindet sich neben dem Hauptbahnhof der Bahnhof Hannover Messe/Laatzen, der nur zu den Großmessen CeBIT und Hannover-Messe im Fernverkehr angefahren wird.