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Bibelstudium

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Torarolle
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Torarolle
Evangelist Markus, Russische Bibel, 16.Jh.
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Evangelist Markus, Russische Bibel, 16.Jh.

Unter Bibelstudium versteht man eine tiefergehende Beschäftigung mit den Texten der Bibel als Heilige Schriften des Glaubenslebens im Christentum. Dabei ist hier vor allem die private Beschäftigung mit der Bibel gemeint, weniger die liturgische im Gottesdienst und auch nicht das akademisch-fachwissenschaftliche Studium. Im Judentum spricht man analog vom Tora-, im Islam vom Koran-studium, zum wissenschaftlichen Bibelstudium siehe Biblische Hermeneutik und Biblische Exegese

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Gründe für das Bibelstudium

Die Bibel wird studiert

  • auf der Suche nach Orientierung und Lebenssinn
  • um Gott / die Grundlagen der abrahamitischen offenbarungs Religionen kennen zu lernen
  • um Trost und Ermunterung zu erfahren
  • zur Vorbereitung gemeindlicher Dienste (Predigt, Seminar, Bibelstunde, Liturgie)
  • in der Ausbildung für geistliche Berufe oder Dienste
  • als Quelle für historische Ereignisse der Antike. Im Zusammenhang mit archäologischen Funden im Nahen Osten stellt sie manchmal sogar die einzige schriftliche Überlieferung dar.
  • als Quelle für Sprachwissenschaftler, zum einen, weil in den Urtexten Jahrtausende alte Entwicklungsstufen antiker Sprachen konserviert sind (hebräisch, aramäisch, griechisch), zum anderen, weil die Sprache der Bibelübersetzungen oftmals die Alltagssprachen mitgeprägt haben, im Deutschen besonders die Lutherbibel.
  • als Werk der Weltliteratur
  • um die Allgemeinbildung zu verbessern
  • um feststellen zu können, ob es war in ihr steht
  • um mehr herauszufinden (hat es Jesus Christus wirklich gegeben?)

Beachtenswert ist der Grund, warum man die Bibel studiert. Das Studium von Texten, sowie auch die Bibel eine Sammlung von Texten ist, muss kritisch und im Kontext geschehen. Kritisch heißt dabei, zu wagen, selbst zu denken und Gedanken anderer gegenüber offen zu sein. Soweit es für den einzelnen möglich ist, sollte er verschieden Traditionen in sein Bibelstudium einbeziehen. Dabei sind folgende Traditionslinien besonders zu beachten, die des Judentums, welche eng verbunden ist, mit dem Studium des Talmuds, der Mischna usf., sowie der christlichen und der islamischen Auslegung. Sofern das Studium offengestaltet wird, sollte es zu einem Dialog der Religionen führen, und nicht zu einem ungehemmten Dogmatismus.

Ob die Bibel - ähnlich wie die Tora und der Koran - ein in jedem einzelnen Buchstaben unfehlbares, wörtlich zu befolgendes Buch ist(wie der Fundamentalismus behauptet), oder (nur) eine belanglose Sammlung alter und somit überholter Märchen und Legenden, oder eine Zwischenstufe beider Ansichten, ist umstritten. Viele Erzählungen, seien sie auch noch so alt, enthalten - neben vielerlei Inhalten symbolischer Bedeutung - historisch zuverlässige Kerne, die nicht nur durch die Bibelüberlieferung selbst archäologisch belegt werden konnten. Auch enthalten sie kostbare Glaubens- und Lebenserfahrungen und „-weisheiten“ vieler Generationen, Erfahrungen von Liebe und Leid, Tod und „Schicksal“, aus denen man lernen kann (und die man, ihrer Schmerzhaftigkeit wegen, nicht alle selbst machen muss), - Erfahrungen, die schließlich den Glauben an Gott bewirkt haben und aus diesem Glauben heraus auch gedeutet worden sind. Als Hilfsangebot zur Verarbeitung von Erfahrungen aller Art, als Deutungs- und/oder Sinnangebot an jeden einzelnen Menschen kann die Bibel daher auch heute noch in ihrer Bedeutung nicht unterschätzt werden.

[Bearbeiten] Äußerer Rahmen des Bibelstudiums

 Bibelstudium in der Gruppe
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Bibelstudium in der Gruppe

Im christlichen Alltag findet privates Bibelstudium allein oder in Kleingruppen (z.B. Hauskreis, Seelsorge) statt. Viele Gemeinden bieten Kurse mit schwerpunktmäßigen biblischen Themen an. Vertiefende Studien sind als Ferienkurse, Abendkurse oder Fernunterricht auch für Laien möglich. Alle modernen Medien werden genutzt. Auftauchende Glaubensfragen werden auch spontan in privater Atmosphäre anhand der Bibel geklärt.

In Ländern, in denen die Ausübung des christlichen Glaubens gesetzlich eingeschränkt ist (z.B. Nordkorea, Malediven), findet Bibelstudium auch im Geheimen statt. Selbst in Konzentrationslager der Zeit des Nationalsozialismus wurden Bibeln eingeschmuggelt.

[Bearbeiten] Hilfsmittel zum Bibelstudium

Hilfsmittel zum Bibelstudium - Verschiedene Bibelübersetzungen, Konkordanz, Tageslosungen
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Hilfsmittel zum Bibelstudium - Verschiedene Bibelübersetzungen, Konkordanz, Tageslosungen

Nützlich auch beim privaten Studium der Bibel ist die Verfügbarkeit mehrerer Bibelübersetzungen, sodass ein Vergleich bei schwer verständlichen Passagen oder fraglichen Übersetzungen möglich ist. Dabei ist es hilfreich, wenn man ein Grundverständnis der verschiedenen dort verwendeten Übersetzungsmethoden (texttreu, sinntreu) hat. In Zweifelsfällen an der Angemessenheit der Übersetzung einer Passage ist eine Urtext-Ausgabe (auch Interlinearausgabe genannt) hilfreich, in der die Originalsprache und die Zielsprache spaltengleich nebeneinander stehen. Für die vier Evangelien des neuen Testamentes wäre dies entsprechend auf der linken Seite die altgriechische Originalfassung und auf der rechten Seite die deutschsprachige Fassung. Ebenso kann es hilfreich sein, mehrere verschiedene Übersetzungen, insbesondere solche mit unterschiedlichen Ansätzen, einander gegenüber zu stellen.

Studienbibeln bieten Erklärungen zum Text, Hinweise auf ähnliche oder aufeinander bezogene Textabschnitte (Parallelstellen), kartographische Materialien und Stichwortregister zum schnellen Auffinden gesuchter Aussagen. Die meisten Studienbibeln sind von einem bestimmten konfessionellen Standpunkt geprägt, daher kann es auch hier hilfreich sein, mehrere verschiedene zu vergleichen.

Konkordanzen ermöglichen schnellen Einblick über den Gebrauch von bestimmten Worten in verschiedenen Kontexten. Außerdem helfen sie, erinnerte Textpassagen bequem wieder zu finden.

Bibel-Lexikon und Bibel-Atlas leisten nützliche Dienste bei der Klärung von Fragen, die sich beim Bibelstudium ergeben. Computer-Programme ermöglichen blitzschnellen Zugriff auf Textstellen. Mehrere Übersetzungen können gleichzeitig angezeigt werden. Komfortable Suchfunktionen, integrierte Lexika und Wörterbücher und grammatische Analysefunktionen erlauben eine tiefgehende Beschäftigung.

Auch die "Bibelstudien"-Kurse der Institute und Fortbildungseinrichtungen verschiedener Glaubensgemeinschaften, Volkshochschulen und Bildungshäuser ermöglichen und bereichern private Bibelstudien.

Neben Internet-Recherchen über gängige Suchmaschinen gibt es auf biblische Themen spezialisierte Internetseiten. Eine Chance ist dies auch für Menschen in Gegenden, in denen Bibeln und entsprechende Literatur legal nicht zu beschaffen sind. (Siehe auch Web-Links)

Bücher zu biblischen Themen beleuchten bestimmte Aspekte aus biblischer Sicht (Ethik, Erziehung, Gebet etc.). Auch lohnt es sich, Gedankengänge über Jahrhunderte lang diskutierte Fragen nachzulesen. Darüber hinaus kann die Lektüre historischer und wissenschaftlicher Literatur das Bibelstudium bereichern.

Das Erlernen der Urtextsprachen (hebräisch, aramäisch, griechisch) sowie der fachwissenschaftlichen Methoden einer Biblischen Exegese eröffnet die Möglichkeit, einzelne Aspekte biblischer Texte sachgemäß und tiefer zu beleuchten.

[Bearbeiten] Möglichkeiten für Behinderte

Mit Sprachsoftware ausgestattete Personalcomputer können Texte vorlesen, sodass mit der passenden Bibel-Software auch blinden und stark sehbehinderten Gläubigen ein Bibelstudium möglich ist. Darüber hinaus sind Teile der Bibel in vorgelesener Form als Audioaufnahme erhältlich.

Für Gehörlose existieren zudem in Gebärdensprache Hilfsmittel auf Videomedien. Vor allem in den nordischen Ländern wird diese Medien eingesetzt, während dies in deutschsprachigen Ländern nicht der Fall ist. Dort erhält man Unterstützung vor allem in Selbsthilfegruppen (CGG), welche Personen, die die Bibel verstehen möchten sowie an einem Bibelstudium interessierte Gehörlose unterstützen.

[Bearbeiten] Methodik des Bibelstudiums

Die Vorgehensweise bei einem Studium der Heiligen Schrift hängt von dem Ziel, der persönlichen Vorbildung, der verfügbaren Zeit, dem religiösen Hintergrund, den zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln und weiteren Umständen ab.

Im Alltag der Gläubigen geht es in der Regel darum, den Text (gegebenenfalls mit Hilfsmitteln, siehe oben) in Beziehung zum eigenen Leben zu setzen und daraus Entscheidungshilfen abzuleiten. Aus der Betrachtung der biblischen Schilderungen und deren Helden gewinnen sie Einsichten über Gott und das Leben. Das Bibelstudium verbinden viele Gläubige mit Gebet und betrachten es als Dialog mit ihrem Gott. Sie empfangen dabei Trost und Ermutigung für im Alltag anstehende Aufgaben.

Drei Methoden sind gebräuchlich:

  1. Bibellesepläne legen Textstellen fest, die nach der Reihe oder nach Datum durchgearbeitet werden. (z.B. Losungen, Jahresbibel)
  2. Die Bibel wird systematisch durchgelesen, wobei es darum geht, möglichst alle oder zumindest die wichtigsten Texte kennen zu lernen.
  3. Die Bibel wird auf ein Thema hin studiert, nach dem Motto‚ was sagt die Bibel zu...‘ (z.B. Barmherzigkeit, Stolz oder einer biblischen Person). Besonders hier wird von den oben genannten Hilfsmitteln Gebrauch gemacht.

Wenn keine Bibel verfügbar ist, kann das Nachsinnen über erinnerte Passagen einen Ersatz bieten. Dies geschieht oft in Notsituationen, z.B. in Zeiten und Gebieten, in denen Gläubige verfolgt werden und das freie Glaubensleben nicht möglich ist.

[Bearbeiten] Bibelstudium in der Geschichte

[Bearbeiten] Altes Israel

Das Studium der Heiligen Schrift war für die Juden der Antike schon in der Zeit vor Christi Geburt eine heilige Pflicht. Sie besuchten, vor allem am Sabbat, die Synagogen, wo die Schriftrollen der Tora vorgelesen wurden. Im sogenannten Königsgesetz heißt es:

"Und es soll geschehen, wenn er auf dem Throne seines Königreichs sitzt, so soll er sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein Buch schreiben, aus dem, was vor den Priestern, den Leviten, liegt. Und es soll bei ihm sein, und er soll alle Tage seines Lebens darin lesen, auf daß er Jehova, seinen Gott, fürchten lerne, um zu beobachten alle Worte dieses Gesetzes und diese Satzungen, sie zu tun; damit sein Herz sich nicht über seine Brüder erhebe und damit er von dem Gebote weder zur Rechten noch zur Linken abweiche, auf daß er die Tage in seinem Königtum verlängere, er und seine Söhne, in der Mitte Israels." (5. Mose 17, 18-20, zitiert nach der Elberfelder Bibel, Ausgabe 1871)

Jüdische Eltern waren nach dem Mosaischen Gesetz verpflichtet, ihre Kinder aus der Tora zu belehren. Dazu heißt es in 5. Mose 6,6+7:

"Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du auf dem Herzen tragen, und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst" (zitiert nach der Schlachter-Bibel, Ausgabe 2000).

Auf diese Weise ist wahrscheinlich auch Jesus von Nazareth von seinen Eltern gelehrt worden, so dass er bereits als Zwölfjähriger die Schriftgelehrten im Tempel von Jerusalem über sein Bibelwissen in Erstaunen versetzte. Das Lukasevangelium berichtet:

"Er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen zu und stellte ihnen Fragen. Alle, die zuhörten, staunten über sein Verständnis und seine Antworten." (Luk 2,46+47, zitiert nach der Neuen evangelistischen Übertragung).
Ausgrabungsstätte Haus des Petrus, Kafarnaum
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Ausgrabungsstätte Haus des Petrus, Kafarnaum

Letztlich war die Betonung des Schriftstudiums im Judentum auch ein Grund für den hohen Alphabetisierungsgrad des Volkes, der weit über dem Durchschnitt anderer Nationen der damaligen Zeit lag. So ist es auch zu erklären, dass die Apostel von Jesus, die einfache Berufe wie Fischer ausübten, des Lesens und Schreibens kundig waren.

[Bearbeiten] Zeit Jesu und frühes Christentum

Nach den Berichten der Bibel appellierte Jesus in seinen Reden immer wieder an die Bibelkenntnisse seiner Zuhörer und setzte sie bei ihnen offenbar voraus, indem er betonte: „Denn es steht in der Heiligen Schrift ...“.

Mt 4,4ff; 21,13; Lk 10,26; Joh 10,34

Jesus erwartete geradezu von den Menschen ein Studium der Schriften des Altes Testaments, wobei er ihnen oft geradezu vorwurfsvoll vorhielt: „Habt ihr nie gelesen ...?“.

Mt 12,3 u.5; 19,4; 21,16 u.42; 22,31; Mk 2,25; 12,10 u. 26; Lk 6,3; 10,26

Darüberhinaus bezog sich Jesus gemäß den Evangeliumsberichten häufig auf alttestamentliche Ereignisse.

Mk 10,6; Mt 19,4; Mt 23,35; Mt 24,38; Lk 17,29; Mk 12,26; Joh 6,31; Mt 12,40

Dass Jesus diese Geschehnisse ohne weitere Erläuterungen erwähnte, beweist, dass er auf das Wissen seiner Zuhörer baute. Er setzte die Kenntnis der Schrift mit der Nahrungsaufnahme gleich: "Es ist geschrieben: Der Mensch soll nicht allein vom Brote leben, sondern von jeglichem Wort jeglicher Rede, das durch den Mund Gottes ausgeht." (Mat 4,4) Auch nach seiner Auferstehung soll er seinen Jüngern seinen himmlischen Auftrag anhand der Auslegung der Schriften erklärt haben.

Lk 24,27

Die ersten Christen besuchten weiterhin die jüdischen Synagogen und hörten dort die Lesungen der Tora, die sie auch in ihren eigenen Gottesdiensten pflegten und bald durch Lesungen aus Briefen der Apostel und den Evangelien ergänzten. Diese Lesungen waren in der griechischen Umgangssprache gehalten. Im lateinischsprachigen Westen des Römischen Reiches gab es schon im 2. Jahrhundert Übersetzungen davon, die Vetus Latina. Während wegen der hohen Buchpreise die wenigsten Christen privat eine Heilige Schrift besaßen, kannten sie diese durch die häufigen Lesungen oft auswendig. Dazu kamen im Gottesdienst ausführliche Predigten über die gelesenen Texte. Im Katechumenat wurden Texte aus dem Alten und Neuen Testament ausgelegt, um den neuen Christen, von denen die meisten keinen jüdischen Hintergrund hatten, die Lehre beizubringen und das Taufbekenntnis zu erläutern.

[Bearbeiten] Spätes Römisches Reich

Waren die Christen in den ersten drei Jahrhunderten eine kleine Minderheit im Römischen Reich und häufig Verfolgungen seitens der Behörden ausgesetzt, so war das Bekenntnis zum Christentum eine bewusste Entscheidung des einzelnen, die meist nach reiflichen Studien erfolgte. Das änderte sich im 4. Jahrhundert, als das Christentum zunächst gleichberechtigt und dann schließlich Staatsreligion im Römischen Reich wurde. Damit war jeder römische Bürger automatisch Kirchenmitglied, ohne dass dazu bewusste Entscheidungen, Gottesdienstbesuche oder gar ein Studium der Bibel notwendig war.

Durch diese Veränderung und auch aufgrund des geringen Alphabetisierungsgrades verlagerte sich das Studium der Bibel teilweise in die neu entstandenen Klöster. Dies geschah nicht zuletzt auch durch das Wirken Basilius des Großen, der das Bibelstudium zu einem wesentlichen Bestandteil seiner Mönchsregel machte, die bis heute in der orthodoxen Kirche in Gebrauch ist. Dadurch bekamen auch einfache Leute Gelegenheit, Lesen und Schreiben zu lernen und sich in die Heilige Schrift zu vertiefen.

Aber auch die nichtmönchischen Prediger der Spätantike betonten immer wieder die Notwendigkeit des Bibelstudiums. Johannes Chrysostomos etwa forderte seine Hörer auf, sich zumindest Kopien der vier Evangelien anzuschaffen und darin häufig zu lesen. Das genaue Bibelstudium durchzog seine gesamte Predigttätigkeit.

[Bearbeiten] Mittelalter (Westeuropa)

Während im ostkirchlichen Bereich der Alphabetisierungs- und Volksbildungsgrad recht hoch blieb, beschränkte sich im Westen im frühen Mittelalter das Bibelstudium auf die Klöster und Klosterschulen. Verwendet wurde die [[Vulgata](Hl. Hieronymus 347-420)], die in der damaligen Kirchen- und Gelehrtensprache Latein geschrieben war. Abgesehen von Geistlichen konnte im Frühmittelalter sogar im höheren Adel kaum jemand lesen und schreiben.

Auch im Hochmittelalter wurden Bibeln von Hand abgeschrieben und waren teurer als ein gutes Fachwerkhaus, also nur für Kirchen, Klöster, Universitäten, reiche Bürger, wohlhabende Adlige, Herzöge, Fürsten und Könige erschwinglich.

Andererseits bekam das Vorlesen der Bibel, insbesondere der Evangelien, in der Liturgie eine immer wichtigere Stellung. Ebenso wurden die Kirchen mehr und mehr mit biblischen Darstellungen geschmückt, die dem einfachen Volk die biblischen Inhalte näher brachten.

Die Reformbewegungen des 9. bis 11. Jahrhunderts betonten die Wichtigkeit des Bibelstudiums sowohl für Mönche wie auch für Weltpriester.

Bibelübersetzungen in die Volkssprache gab es im späteren Mittelalter bei den Waldensern, bei den Katharern, bei den Lollarden (Wyclif) und den Hussiten, während in der Römisch-Katholischen Kirche Bibelübersetzungen über Jahrhunderte teils erbittert bekämpft wurden.

In den Klöstern gab es jedoch seit dem 12. Jahrhundert die Lectio divina, eine Methode der betenden Meditation über Bibeltexten.

[Bearbeiten] Reformationszeit

Titelseite der Luther-Bibel von 1545, der Übersetzung, die ein Bibelstudium breiter Bevölkerungskreise auslöste
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Titelseite der Luther-Bibel von 1545, der Übersetzung, die ein Bibelstudium breiter Bevölkerungskreise auslöste

Durch die Erfindung des Buchdrucks konnte sich die Bibel weiter verbreiten. 1452 druckte Johannes Gutenberg das erste Mal eine lateinische Bibel. Ein neues Interesse an der Bibel erwachte im Humanismus und im Zuge der Reformation, insbesondere in der Schweiz durch Ulrich Zwingli, in Holland durch Erasmus von Rotterdam, in Frankreich (siehe Hugenotten) und in Deutschland durch Martin Luther.

Getreu dem Motto der Reformation sola scriptura -- allein die Schrift war ein neues Interesse an den Heiligen Schriften erwacht. Die Bibel wurde im Urtext wiederentdeckt. Die griechische Ausgabe von Erasmus erschien 1516 im Druck und verbreitete sich wie ein Lauffeuer an den Universitäten. Das Studium der hebräischen Sprache, welches bis dahin fast ausschließlich von jüdischen Gelehrten betrieben wurde, setzte nun auch unter den Christen ein.

Es erschienen zahlreiche Bibelübersetzungen: (Lutherbibel, Zürcher Bibel und Piscator-Bibel in Deutsch, Tyndale und King James Bibel in Englisch, Diodati-Bibel in Italienisch, Olivetan-Bibel in Französisch. Durch den Buchdruck fanden diese Bibeln weite Verbreitung, hauptsächlich in protestantischen Gegenden. Das ausgiebige Studium der Bibel brachte neue christliche Bewegungen hervor (z.B. Täuferbewegung)

In den Volksschulen wurde jetzt mit der verbreiteten Bibel lesen gelernt.

[Bearbeiten] Neuzeit

Ein weit verbreitetes Bibelstudium auch im einfachen Volk entstand unter den Christen in der Neuzeit als Gegenbewegung zur Aufklärung und der Biblischen Exegese der Theologie erst im 18. Jahrhundert, insbesondere im Pietismus (Deutschland), im Methodismus (England) und im "First Awakening" (USA). Im Pietismus wie im Methodismus gehörte das intensive, nichtwissenschaftliche Bibelstudium der Gläubigen in kleinen Gruppen zur Glaubenspraxis. In den Vereinigten Staaten entwickelte sich die Sonntagsschule, wo zumeist evangelikale Erwachsene und Kinder vor und nach dem Gottesdienst die Bibel studierten.

Auch in den Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts und den sich daraus entwickelnden Freikirchen spielte das Bibelstudium eine wichtige Rolle.

Im 20. Jahrhundert hat in vielen Teilen Europas das Interesse an der Bibel deutlich abgenommen, während in Osteuropa seit dem Fall des Eisernen Vorhangs (1989) der gegenteilige Trend spürbar ist.

Die Großkirchen haben zusätzlich zum schulischen Religionsunterricht unter anderem den Konfirmandenunterricht bzw. eine religiöse Unterweisung vor der Firmung eingeführt, um dabei auch Bibelkenntnisse zu vermitteln. Theologen beklagen allerdings zunehmend, dass Konfirmanden und Firmlinge häufig nicht einmal in der Lage sein sollen, einige Bibelbücher aufzuzählen, das Vaterunser sowie das Glaubensbekenntnis aufzusagen.

Um dem Desinteresse und der mangelnden Bibelkenntnis entgegenzuwirken, wurde 2003 von mehreren christlichen und kirchlichen Trägern zum "Jahr der Bibel" ausgerufen und in diesem Rahmen zahlreiche Angebote, auch im Internet (siehe unter Weblinks), gemacht, um zum vermehrten Studium der Bibel anzuregen.

Ferner wollen vor allem Freikirchen durch Evangelisationen zum Studium besonders des Neuen Testaments anregen; dazu gehören auch im zwei- bis dreijährigen Turnus europaweit durchgeführte Großveranstaltungen wie ProChrist.

Verschiedene christliche Gemeinschaften, vorwiegend Evangelikale, andere christliche Gruppen sowie die Zeugen Jehovas, führen auch "missionarische" Haus- und Straßeneinsätze durch. Das heißt sie gehen von Tür zu Tür, organisieren Büchertische oder sprechen Leute auf der Straße an, um sie für das Buch der Bücher zu interessieren. Sie begründen diese Tätigkeit meist mit dem Missionsbefehl Jesu, der die Taufe ihrer Ansicht nach untrennbar mit einer Kenntnis der Heiligen Schrift verbindet.

Nicht ungefährlich ist ein Bibelstudium auch heute noch in bestimmten islamischen Ländern, weil Bibeln und religiöse Literatur dort nicht eingeführt werden dürfen, nach Saudi-Arabien und Brunei nicht einmal zum persönlichen Gebrauch. Bei illegalem Einschmuggeln von Schrifttum und verbotenem Zusammenfinden zum Bibelstudium drohen Ausländern teilweise hohe Haftstrafen, einheimischen Moslems in Einzelfällen gar die Todesstrafe.

[Bearbeiten] Bibel- und Koranstudium im Vergleich

Während die Bibel im Rahmen von christlichen Bibelstudien meist in modernen, immer wieder überarbeiteten und dem veränderlichen Sprachgebrauch angepassten Übersetzungen gelesen wird, betont man im Islam die Bedeutung des arabischen Originals für das Studium des Korans, der heiligen Schrift der Muslime. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Bibel großenteils in gewöhnlicher Prosa verfasst ist, der Koran aber in poetisierter und rhythmischer Reimprosa, die sich nur schwer in anderen Sprachen wiedergeben lässt. Allerdings muss man hinzufügen, dass im Judentum auch die hebräische Bibel bevorzugt in der Originalsprachen hebräisch und aramäisch studiert wird.

In islamischen Ländern ist es normal, dass Kinder und Jugendliche Koranschulen besuchen, wo jedoch - sofern es sich nicht um ein arabisch-sprachiges Land handelt - zuerst das Erlernen des Arabischen - zumindest der Aussprache - höchste Priorität hat. Dann wird im Gegensatz zur Bibel, bei deren Studium meist die Auslegung (Exegese) im Mittelpunkt steht, sehr viel Wert auf richtiges Rezitieren gelegt, wobei zahlreiche nichtarabische Leser zwar vorlesen, aber oft gar nicht die Inhalte verstehen, weil ihre Sprachkenntnisse nicht ausreichen oder auch die arabische Sprache des 7. Jahrhunderts, in der der Koran abgefasst ist, befremdet. Dennoch ist das für Moslems ein wichtiges Ritual. Exegese wird natürlich auch im Islam betrieben, ihre Inhalte sind aber oft nur Imamen oder anderen Geistlichen näher bekannt.

Es ist für gläubige Moslems nicht ungewöhnlich, vor allem in der Zeit des Ramadan, einzelne Suren oder auch den ganzen Koran im arabischen Original auswendig zu lernen, was als sehr verdienstvoll und als notwendig für die Bewahrung der mündlichen Form des Korans gilt. Durch die poetische Form des Korans ist der Text relativ leicht erlernbar. Bei Bibellesern dürfte das eine seltene Ausnahme sein, dort beschränkt man sich meist auf die Kenntnis wichtiger Verse oder die Wiedergabe bestimmter Passagen in eigenen Worten; im Judentum ist das auswendige Vortragen heiliger Schriften sogar ausdrücklich verboten. Koranübersetzungen gelten nicht als vollwertiger Koran, sie sind daher auch nicht in so großer Vielfalt wie bei der Bibel erhältlich, die zur Zeit in mehr als 2000 Sprachen zumindest in Teilen verfügbar ist.

[Bearbeiten] Zitate zum Thema Bibelstudium

[Bearbeiten] Zitate aus der Bibel

  • "Wie lieb ist mir deine Weisung; ich sinne über sie nach den ganzen Tag. Dein Gebot macht mich weiser als all meine Feinde; denn immer ist es mir nahe. Ich wurde klüger als all meine Lehrer; denn über deine Vorschriften sinne ich nach. Mehr Einsicht habe ich als die Alten; denn ich beachte deine Befehle. Von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück; denn ich will dein Wort befolgen. Ich weiche nicht ab von deinen Entscheiden, du hast mich ja selbst unterwiesen. Wie köstlich ist für meinen Gaumen deine Verheißung, süßer als Honig für meinen Mund. Aus deinen Befehlen gewinne ich Einsicht, darum hasse ich alle Pfade der Lüge." (Psalm 119, 97-104, zitiert nach der Einheitsübersetzung)
  • "Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, nach alledem zu handeln, was darin geschrieben ist; denn dann wirst du auf deinen Wegen zum Ziel gelangen, und dann wirst du Erfolg haben." (Josua 1,8 zitiert nach der Elberfelder Bibel)
  • "Diese (die Leute von Beröa) waren freundlicher als die in Thessalonich; mit großer Bereitschaft nahmen sie das Wort auf und forschten Tag für Tag in den Schriften nach, ob sich dies wirklich so verhielte." (Apostelgeschichte 17,11, zit. nach der Einheitsübersetzung)
  • "Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe." (Offb. 1,3 zitiert nach der Lutherbibel, Ausgabe 1912)
  • "Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt." (2. Tim. 3,17, zit. nach der Gute-Nachricht-Bibel)

[Bearbeiten] Zitate von prominenten Personen

  • Eine gründliche Kenntnis der Bibel ist mehr wert als ein Universitätsstudium. (Theodore Roosevelt)
  • Um erwachsene Christen zu werden, müsst ihr euch mit der Schrift vertraut machen. (Johannes Chrysostomus, Kirchenvater)
  • Christus ist Gottes Kraft und Gottes Weisheit, und wer die Heilige Schrift nicht kennt, der kennt weder Gottes Kraft noch seine Weisheit: die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen. (Hieronymus, 347-420, Kirchenvater und Bibelübersetzer)
  • Wenn Du am Abend schlafen gehst, so nimm noch etwas aus der Heiligen Schrift mit Dir zu Bett, um es im Herzen zu erwägen und es - gleich wie ein Tier - wiederzukäuen und damit sanft einzuschlafen. Es soll aber nicht viel sein, eher ganz wenig, aber gut durchdacht und verstanden. Und wenn Du am Morgen aufstehst, sollst Du es als den Ertrag des gestrigen Tages vorfinden. (Martin Luther)
  • ...man muss Bibel und Zeitung lesen. Man muss die Bibel lesen, damit man die Zeitung versteht. Die Zeitung verwirrt einen, wenn man sie nicht liest auf der Basis dessen, was die Bibel an Menschenbild und an Zukunftsperspektive hat. Wenn man das aus dem Blick verliert, dann wird man, wie der Apostel Paulus sagt, hin und her getrieben vom Winde der Meinungen. (Johannes Rau, ehem. deutscher Bundespräsident)
  • Bibelleser sind Führungskräfte, weil sie wissen, wo es lang geht. (Peter Hahne, deutscher TV-Nachrichtenmoderator, Schriftsteller und Mitglied im Rat der EKD)
  • Mit den Psalmen der Bibel ist es wie mit dem Brot. Über Brot kann man diskutieren, man kann es analysieren, chemisch in seine Bestandteile auflösen ..., doch nur dem, der das Brot isst, gibt und stärkt es das Leben. (Erich Zenger, deutscher katholischer Theologe)
  • Ich lese jeden Abend einen Abschnitt aus der Bibel. Das schenkt mir Ruhe und Gelassenheit - mehr noch: das Gefühl der Geborgenheit bei Gott. Ich kann die Ereignisse des Tages dadurch besser verarbeiten und gewinne Klarheit. (Veronica Carstens (Frau des ehem. Bundespräsidenten))
  • Die Bibel ähnelt dem nächtlichen Himmel: je mehr man hinaufschaut, desto mehr entdeckt man. (Dimitrij Mereschkowski, 1865-1941, russischer Schriftsteller)
  • Hier liegt das Buch par Excellence auf meinem Tische (das Evangelium); ich werde nicht müde, es immer wieder zu lesen: jeden Tag lese ich es mit derselben Lust. (Napoléon Bonaparte)
  • "Mama, was ist das für ein verstaubtes Buch in unserem Regal?" - "Das ist die Bibel, die ist vom lieben Gott." - "Na dann lass uns das Buch ihm besser wieder zurückgeben, wir brauchen es ja doch nie!" (Kindermund)

(Quellen für die Zitate: Katholische Pfarrgemeinde Heiligste Dreifaltigkeit Altdorf b.Nürnberg und http://www.die-bibel-lebt.de/ozitat.htm )

[Bearbeiten] Auswahl von Persönlichkeiten, die durch Bibelstudien in ihrem Wirken sehr geprägt wurden

Unzählige Personen sind im Laufe der letzten Jahrtausende durch das Studium der Bibel in ihrem Denken nachhaltig beeinflusst worden. Manche haben unter Lebensgefahr an ihren gewonnenen Überzeugungen festgehalten. Andere sind sogar bis in den Tod standhaft für ihren Glauben eingetreten. Die Mehrheit ihrer Namen ist in der Geschichte verloren gegangen. Daher kann die untenstehende Auflistung nur eine kleine unvollständige, vorläufige Auswahl darstellen:

[Bearbeiten] Literatur

  • Einführung in die Bibel:
    • Bernhard Lang: Die Bibel. Paderborn, München u.a.: F.Schöningh Verlag / UTB 1594, 1990, ISBN 3-506-99409-3
    • Gerhard Lohfink: Jetzt verstehe ich die Bibel Stuttgart:Verlag Katholisches Bibelwerk 1986 in 13. Aufl., ISBN 3-460-30632-7
    • Erich Zenger: Der Gott der Bibel. Sachbuch zu den Anfängen alttestamentlichen Gottesglaubens Stuttgart:Verlag Katholisches Bibelwerk 1979, ISBN 3-460-31811-2
    • Winfried Vogel: "Bestseller Bibel. Warum eigentlich?", Advent-Verlag, ISBN 3-8150-7701-X.
  • Bibelstudium:
    • Gordon D. Fee, Douglas Stuart: Effektives Bibelstudium, (ICI) 1996 (ISBN 3-923924-27--5)
    • Howard G. Hendricks u. William D. Hendricks: Bibellesen mit Gewinn. Handbuch für das persönliche Bibelstudium, Dillenburg (Christl.Vlgsges.) 2002 (ISBN 3-894-36088-7)
    • Alfred Kuen: Bibel lesen praktisch, Mannheim (Brockhaus) 1979 (ISBN 3-417-21060-7)
    • William MacDonald: Fragen, Forschen, Finden. Effektives Bibelstudium, (CLV) 2002 (ISBN 3-893-97482-2) (PDF)
    • Peter Müller: Verstehst du auch, was du liest? Lesen und Verstehen im Neuen Testament, Darmstadt (WBG) 1997
    • Siegfried Wittwer: 'Konkret gefragt, konkret geantwortet', Advent Verlag, ISBN 3-8150-1863-3
  • Studienbibeln und Bibelkonkordanzen:
    • Herbert Hartmann: Kleine Konkordanz zur Lutherbibel, Neukirchen-Vluyn (Aussaat) 2002 (ISBN 3-761-55284-X)
    • John MacArthur: MacArthur Studienbibel - Schlachter 2000 2.Aufl., (CLV) 2003 (ISBN 3-893-97017-7)
    • (Themenindex (ähnlich Konkordanz)) (Einzeln zum Download hier)
    • Thompson Studienbibel (mit Konkordanz), Holzgerlingen (Hänssler) 2003, (ISBN 3-775-11586-2
  • Bibelatlanten:
    • Marcus Braybrooke, James Harpur: Der große Bibelatlas, (Pattloch) 1998 (ISBN 3-629-00838-0)
    • Tim Dowley: Bibelatlas kompakt, Mannheim (Brockhaus) 2004, (ISBN 3-417-24780-2)
    • PC Bibelatlas. CD-ROM für Windows. Mit Originallexikon., Mannheim (Brockhaus) 2001
    • "Tübinger Bibelatlas" 29 großformatige Karten, mit ausführlichen Register (Deutsche Bibelgeselschaft), (ISBN (ISBN 3-438-06022-1))

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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