Bärenbrüder
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Bärenbrüder |
Originaltitel: | Brother Bear |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 2003 |
Länge (PAL-DVD): | 85 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK o. A. |
Stab | |
Regie: | Aaron Blaise, Robert Walker |
Drehbuch: | Steve Bencich, Ron Friedman |
Produktion: | Chuck Williams |
Musik: | Mark Mancina (Musik), Phil Collins (Lieder) |
Kamera: | Robh Ruppel |
Schnitt: | Tim Mertens |
Besetzung | |
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Disney's Bärenbrüder ist ein US-amerikanischer Zeichentrickfilm der Regisseure Aaron Blaise und Robert Walker aus dem Jahr 2003. Es ist der 43. abendfüllende Zeichentrick-Kinofilm der Walt Disney Studios und wurde 2004 für einen Oscar in der Kategorie Bester Animationsfilm nominiert.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Ende der Eiszeit im Nordwesten der heutigen USA. Kenai lebt mit seinen zwei älteren Brüdern Sitka und Denahi in einem Inuit-Stamm und soll wie es Tradition im Stamm ist demnächst sein hölzernes Totem erhalten, dass ihn für den Rest seines Lebens begleiten wird. Doch mit seinem Symbol, dem Totem der Liebe, einem Bären, ist Kenai mehr als nur unglücklich. Seine Brüder hatten allesamt ein „männlicheres“ Totem bekommen und lachen ihn wegen seines Bären aus. Kenai kann nicht verstehen, was ein Bär mit ihm zu tun haben könnte, da dieses Totem für „Liebe“ steht und Kenai sich dadurch weniger als Mann fühlt.
Als dann auch noch ein Bär seine vorher gefangenen Fische stiehlt, nimmt er zusammen mit seinen Brüdern die Fährte des Bären auf. Wenig später kommt es jedoch zum Kampf mit dem Bären und Sitka stirbt. Wild entschlossen seinen Bruder zu rächen, macht sich Kenai einige Zeit später auf die Jagd nach dem Bären, der Kenais Meinung nach Schuld am Tod von Sitka hat. Nachdem Kenai den Bär schließlich getötet hat, erscheinen seltsame bunte Lichter: Die großen Geister greifen ein und verwandeln Kenai in einen Bären um ihm zu zeigen, was Toleranz und Freundschaft bedeuten. Als Bär begegnet Kenai den zwei Elchen Benny und Björn sowie dem kleinen Koda, der seine Mutter sucht und zum jährlichen Lachsfang unterwegs ist. Er weicht Kenai nicht mehr von der Seite. Kenai nutzt Koda aus, um zurück zu dem Berg zugelangen auf dem die Geister wachen, denn nur dort, so denkt er, kann er zurückverwandelt werden. Doch Kenai entdeckt bald brüderliche Gefühle für Koda und beschützt ihn vor Gefahren. Die zwei wandern in Richtung des Berges, stets verfolgt von Denahi, der sich nun anschickt den tot geglaubten Kenai zu rächen.
Gemeinsam treffen Kenai und Koda in der Nähe des Berges eine Gruppe Bären, die an einem Fluss Lachse fangen. Kenai lernt endlich, dass Bären keine Bestien sind, jedoch erfährt er auch, dass Kodas Mutter der Bär ist, den er getötet hat. Kenai gesteht Koda die schreckliche Wahrheit, die er aber nicht glauben möchte. Schließlich machen sich beide doch noch auf den Weg zum Berg, werden aber in einen Kampf mit Denahi verwickelt. Kurz bevor er Kenai töten kann, erscheinen die Geister, darunter Sitka in Gestalt eines Adlers, und verwandeln Kenai zurück. Dieser versöhnt sich mit seinen Brüdern, während Koda seine Mutter wiedersehen darf. Kenai entscheidet sich dafür, wieder ein Bär zu werden, damit er auf Koda aufpassen kann.
[Bearbeiten] Charaktere
Kenai: Kenai ist der jüngste der drei Brüder. Er möchte auf der Stelle erwachsen werden und sucht nach gefährlichen Abenteuern. Oft bringt er seine Brüder in Schwierigkeiten und doch halten sie immer zusammen. So will er auch seinen toten Bruder Sitka rächen.
Sitka: Er ist der älteste der Geschwister, der Anführer. Sein Totem ist ein Adler und genauso führt er seine Brüder durchs Leben. Er nimmt die Stelle der toten Eltern ein und ist Denahis und Kenais Vorbild. Im Verlauf des Filmes stirbt er, dadurch löst er die ganze Geschichte aus.
Denahi: Das mittlere Kind, wird so dann ein wenig von den anderen beiden ausgeschlossen. Doch nach Sitkas Tod und dem Verschwinden Kenais, zeigt auch er Mut, reist dem Bären hinterher und schwört Rache für seine beiden Brüder.
Koda: Koda ist ein kleiner Bärenjunge, der seine Mutter verloren hat. Er ist auf dem Weg zu dem jährlichen Lachsfang und hilft Kenai aus einer Bärenfalle. Zusammen machen sie sich auf die lange Reise und werden beste Freunde.
Die Elche Benny und Björn: Die aus Skandinavien eingewanderten Elche treffen auf Kenai kurz nach dessen Verwandlung. Natürlich glauben sie ihm nicht, dass er zuvor noch ein Mensch gewesen ist und verwandelt wurde. In dem Film trifft man mehrmals auf die humorvollen und etwas dümmlichen Elchenbrüder.
Tanana: Tanana ist die Schamanin des Inuitstammes. Sie tritt mit den Geistern in Kontakt, um den Stammesmitgliedern ihre Totems zu besorgen. Auch Kenai bekommt sein Totem von ihr. Nachdem er in einen Bären verwandelt worden ist, taucht sie unverhofft auf und empfiehlt ihm, auf dem Berg wo die Lichter die Erde berühren mit den Geistern zu sprechen. Rätselhafterweise ist sie kurz darauf verschwunden und erzählt auch Denahi davon nichts...
[Bearbeiten] Hintergrundinformationen
Die Regisseure Aaron Blaise und Bob Walker wollten für ihren Film einen ungewohnt naturalistischen Look, der die Natur wie ein realistisches Gemälde wiedergibt. Deshalb gab es im Vorfeld der Produktion ausgedehnte Reisen in die Nationalparks Amerikas, darunter in die Yosemite-, Sequoia- und Yellowstone-Parks. Außerdem inspirierte man sich an den Gemälden von Albert Bierstadt, von denen Disneys Geschäftsführer Michael Eisner einige an seine Zeichner auslieh.
Mit der Gestaltung der Hintergründe orientierte man sich am Realismus von "Bambi", wobei man die lyrischeren Momente wegließ. Auch die „Verniedlichung“ in "Bambi" sollte man in "Bärenbrüder" nicht wiederfinden. Dennoch zeigen die Tiere menschliche Züge, was allerdings auch mit der Aussage des Films zu tun hat, so dass leichte Comiczüge in den Charakteren im späteren Verlauf des Films zu finden sind. Dies passiert jedoch erst nachdem Kenai zum Bären wurde. Denn die Verwandlung der Hauptperson verändert nicht nur im übertragenden Sinne die Sichtweise und Perspektive, die im Film geschildert wird: Das Format ändert sich nach der Transformation ebenfalls: Ist die Menschenwelt noch im für Trickfilme üblichen 1,85:1-Format dargestellt, so ist die Welt aus der Sicht des Bären Kenai in Cinemascope gehalten. Außerdem ändert sich die Kunstregie: Ist die Welt aus der Sicht des Menschen Kenai noch reich an Grautönen und der Klang verhältnismäßig dumpf, so sieht der Bär Kenai alles in einer reicheren Farbpalette und mit kräftigerem Sound. Zudem bewegt sich die Kamera wesentlich freier durch die Umgebung.
Die Künstler wollten damit den Perspektivenwechsel unterstreichen und zeigen, dass die Natur und das Leben überhaupt schöner sein kann, wenn man die typisch menschliche Engstirnigkeit mal fallen lässt. Der Effekt ist an den Farbfilm-Klassiker "Der Zauberer von Oz" angelehnt, in dem das triste Kansas in schwarz-weiß, Oz dagegen in Technicolor gezeigt wird.
Die Story ist eine der wenigen Handlungen, die Disney für seine Filme selbst erdachte. Die Grundidee kam auf, als man alte Indianermythen hörte, in denen es darum geht, dass Menschen von den großen Geistern in Tiere verwandelt wurden, um ihnen eine Lektion zu erteilen. 1994 kam der Gedanke auf, dass man auf solch einer Geschichte einen Film aufbauen könnte. Damals wollte man ihn noch dramatischer gestalten und auch Shakespeare-Referenzen einbauen, doch dieser Gedanke wurde verworfen, da dieses Thema bereits in "Der König der Löwen" aufgegriffen wurde.
Die Handlung wurde daraufhin mehrfach umgeschrieben. Die endgültige Fassung verbrauchte die Kräfte von fünf Autoren. Den Regisseuren Blaise und Walker war es dabei auch sehr wichtig, die Geschichte trotz vieler sprechender Tiere nicht zu niedlich werden zu lassen. Sie wollten intensive, dramatische und emotionale Momente, die Kinder auch erschrecken könnten. Denn ihrer Meinung nach verkraften Kinder viel mehr als ihnen zugetraut wird.
[Bearbeiten] Kritiken und Resonanz
Bärenbrüder spielte in der USA zwar über 85 Mio. US-Dollar ein, trotzdem bezeichnete ihn Disney als Flop, obwohl auch außerhalb der Vereinigten Staaten gute Einnahmen von 164 Mio. US-Dollar erzielt wurden. Das überraschte die Geschäftsführung, denn für gewöhnlich spielen Filme außerhalb der USA immer ungefähr so viel ein, wie der Film in den USA an sich. Zudem übertraf dieses Ergebnis auch das Ergebnis von "Lilo & Stitch", den Disney intern als großen Erfolg wertet.
Die Kritiken in den USA waren geteilt, wobei die meisten Kritiken behaupten, der Film klaue zu sehr bei älteren Disneyfilmen. In Europa waren die Kritiken wesentlich wohlwollender und feierten vor allem die Dramaturgie und Emotionalität, wobei hierzulande die Kritiken den Humor betreffend auseinander gehen. Manche sprachen sogar vom besten Disney-Film seit "Der König der Löwen", weiter verbreitet ist die Meinung, er sei der letzte gute Zeichentrickfilm.
Aufgrund der Einspielergebnisse und Kritiken außerhalb den USA gab Disney der Fortsetzung von "Bärenbrüder" grünes Licht. 2006 erschien sie weltweit direkt auf DVD und wird im Digitalen Fernsehen zu sehen sein.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- ASCAP Film and Television Music Award für Phil Collins
- BMI Film Music Award für Mark Mancina
- Heartland Award of Excellence
[Bearbeiten] Synchronisation
Rolle | Originaler Synchronsprecher | Deutsche Synchronisation |
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Kenai | Joaquin Phoenix | Daniel Brühl |
Denahi | Jason Raize | Moritz Bleibtreu |
Sitka | D.B. Sweeney | Gedeon Burkhard |
Tanana | Joan Copeland | Barbara Adolph |
Koda | Jeremy Suarez | Johannes Bachmann |
Tug | Michael Clarke Duncan | Ben Hecker |
Björn | Dave Thomas | Thomas Danneberg |
Benny | Rick Moranis | Stefan Gossler |