Semmelknödel
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Semmelknödel sind eine Spezialität der süddeutschen, österreichischen und böhmischen Küche (houskové knedlíky). Diese werden als Beilage zu Gerichten wie Schweinsbraten gemeinsam mit Sauerkraut, Saurem Lüngerl (österr. Beuschel), Linsengerichten oder Pilzen in Sahnesauce serviert.
Zur Zubereitung werden altbackene Semmeln (Brötchen) in dünne Scheiben oder in Würfel geschnitten (in Bayern und Österreich fertig als Semmelbröckerl, Semmelwürfel oder Knödelbrot erhältlich) und zugedeckt in heißer Milch eingeweicht. Unter altbacken versteht man Weißgebäck, welches älter als zumindest einen Tag, aber noch nicht ganz ausgetrocknet ist. In einigen Rezepten wird die Hälfte der Semmel zuerst in Butter angeröstet. Der Masse werden eine feingehackte, in Butter gedünstete Zwiebel, Petersilie, Eier (etwa eins auf zwei Semmeln) und Salz hinzugegeben, nach Geschmack auch etwas geriebene Zitronenschale, und alles vorsichtig mit den Händen vermengt. Zu weicher Teig kann mit etwas Mehl gebunden werden. Gekocht werden Semmelknödel etwa 20 Minuten in heißem, aber nicht kochendem Salzwasser bei halb offenem Topf. Fertig sind die Knödel, wenn sie an die Wasseroberfläche steigen und sich (wenn sie wohlgeformt sind) langsam drehen.
Es gibt zahlreiche Varianten, abhängig von der Mischung, der Kochzeit und der Würzung. Ob über die Grundzutaten hinaus noch Zwiebel, Petersilie oder Muskatnuss enthalten sein soll oder nicht, ist von Geschmack und lokaler Tradition abhängig. Speziell die Wiener Küche, welche in höchstem Maß von der böhmischen Küche beeinflusst ist, kennt eine Vielzahl von unterschiedlichen Rezepten und Zubereitungsbesonderheiten. So unterscheidet sich die Wiener Rezeptur von der böhmischen vor allem durch eine wesentlich höhere Beigabe von Mehl bei den böhmischen Knödeln, aber auch in einer Variante der Serviettenknödel durch die Beigabe von Hefe (Germ). Es gibt auch die Prager Serviettenknödel, welche in einem Leinentuch gebunden über Dampf oder in Wasser gekocht werden.
Werden statt Semmeln altbackene Laugenbrezeln verwendet, nennen sie sich Breznknödel.
Als Variante kann dem Knödelteig noch ausgelassener Speck (Grammel) oder durchwachsener Speck hinzugefügt werden – diese Grammelknödel, oder Tiroler Knödel, wie die Speckknödel auch genannt werden, serviert man mit Salat oder Sauerkraut.
Übrig gebliebene Semmelknödel vom Vortag werden als Geröstete Knödel in Scheiben geschnitten, in der Pfanne knusprig gebraten und zum Beispiel mit Spiegelei und Salat gereicht. Sie können auch mit Ei gemeinsam in einer Pfanne gebraten sein. Saure Semmelknödel werden kalt mit Zwiebeln, Essig und Öl, Salz und Pfeffer und nach Geschmack auch mit Fleischwurst zubereitet.
Semmelknödel sind als Handelsware im Kochbeutel oder auch tiefgekühlt erhältlich.
[Bearbeiten] Semmelknödel in der Literatur
Zu kabarettistischen Ehren gelangten Semmelknödel durch einen berühmten Dialog zwischen Karl Valentin und Liesl Karlstadt, in dem er erklärt, warum sie Semmelnknödeln und nicht Semmelknödel heißen [1]:
- ...
- Karlstadt: Nein, man sagt schon von jeher Semmelknödel.
- Valentin: Ja, zu einem – aber zu mehreren Semmelknödel sagt man Semmelnknödeln.
- Karlstadt: Aber wie tät' man denn zu einem Dutzend Semmelknödel sagen?
- Valentin: Auch Semmelnknödeln – Semmel ist die Einzahl, das mußt Ihnen merken, und Semmeln ist die Mehrzahl, das sind also mehrere einzelne zusammen. Die Semmelnknödeln werden aus Semmeln gemacht, also aus mehreren Semmeln; du kannst nie aus einer Semmel Semmelnknödeln machen. [...]"
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- Valentin: [...] solang die Semmelnknödeln aus mehreren Semmeln gemacht werden, sagt man unerbitterlich Semmelnknödeln.
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[Bearbeiten] Siehe auch
Wikibooks: Kochbuch Semmelknödel – Lern- und Lehrmaterialien |
Wiktionary: Semmelknödel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |