Liesl Karlstadt
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Liesl Karlstadt (bürgerlich Elisabeth Wellano, * 12. Dezember 1892 in München; † 27. Juli 1960 in Garmisch) war eine bayerische Soubrette, Schauspielerin und Kabarettistin. Sie bildete gemeinsam mit Karl Valentin eines der namhaftesten deutschen Komikerduos im 20. Jahrhundert.
Elisabeth Wellano wurde 1892 als Tochter eines Bäckermeisters in Schwabing geboren. Ihren Künstlernamen "Liesl Karlstadt" hat sie zusammen mit Karl Valentin in Anlehnung an den damals sehr berühmten Münchner Gesangshumoristen Karl Maxstadt ausgewählt. Maxstadt (Karl Maxstadt war sein richtiger bürgerlicher Name) war Valentins Idol und hat ihn zu manchen seiner Szenen und Couplets angeregt.
In den 25 Jahren ihrer Zusammenarbeit entstanden annähernd 400 Sketche und Komödien. Dabei fiel ihr oft der Part zu, eine skurril-chaotische Situation durch gesunden Menschenverstand und weibliche Intuition zu entwirren. Die Szene um den Buchbinder Wanninger ging gar als geflügeltes Wort für mehrfaches Verbinden beim Telefonieren in die Umgangssprache ein.
Liesl Karlstadt war nicht nur Partnerin, sondern auch Ideengeberin für Dialoge und Sketche, organisierte, soufflierte und half dem hypochondrisch veranlagten Exzentriker Valentin auch psychisch über die Runden. In Auftritten im Berliner Kabarett der Komiker feierten beide zu Zeiten der Weimarer Republik Triumphe. In der Nazizeit wurde es stiller um sie.
Mit dem Streifen Mysterien eines Frisiersalons (gedreht von Erich Engel und Bertolt Brecht) begann das filmische Œuvre des Komikerpaares. Cineastisch gelangen ihnen in der Verfilmung von Smetanas Oper Die verkaufte Braut durch Max Ophüls (1932) die besten Sequenzen.
Nach dem Tode von Karl Valentin (1948) war Liesl Karlstadt auch in ernsten Rollen in den Münchner Kammerspielen und am Residenztheater engagiert. Sie wirkte auch in Unterhaltungsfilmen mit. Der Bayerische Rundfunk bot ihrer Popularität mit der Radioserie Familie Brandl eine Bühne.
Liesl Karlstadt wurde auf dem Bogenhausener Friedhof in München beerdigt. Auf dem Viktualienmarkt in München erinnern Brunnen an Karl Valentin und Liesl Karlstadt. Außerdem ist das Valentin-Karlstadt-Musäum den beiden Komikern gewidmet.
[Bearbeiten] Literatur
- Wendt, Gunna: Liesl Karlstadt, Ein Leben, Piper-Verlag München; ISBN 3-492-22981-6
- Schulte, Michael: Karl Valentin, Eine Biographie, Piper-Verlag; ISBN 3-492-22535-7
- Riegler, Theo: Das Liesl Karlstadt Buch. München 1961
- Dimpfl, Monika: Immer veränderlich. Liesl Karlstadt (1892 bis 1960). München: A-1-Verlag 1996 (monAkzente); ISBN 3-927743-23-2
- Liesl Karlstadt: Nebenbeschäftigung: Komikerin. Texte und Briefe. München: Allitera 2002 (edition monacensia); ISBN 3-935877-50-1
[Bearbeiten] Weblinks
- Zwei bayerische Komiker von Welt Großes Porträt von Karl Valentin und Liesl Karlstadt des Bayerischen Rundfunks
- Literatur von und über Liesl Karlstadt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vita des Valentin-Musäums
- Porträt der Schauspielerin
- Kurzbiografie
Personendaten | |
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NAME | Karlstadt, Liesl |
ALTERNATIVNAMEN | Elisabeth Wellano |
KURZBESCHREIBUNG | bayerische Soubrette, Schauspielerin und Kabarettistin |
GEBURTSDATUM | 12. Dezember 1892 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 27. Juli 1960 |
STERBEORT | Garmisch |