Neuleiningen
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bad Dürkheim | |
Verbandsgemeinde: | Grünstadt-Land | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Grünstadt-Land | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 33′ N, 8° 8′ O 49° 33′ N, 8° 8′ O | |
Höhe: | 300 m ü. NN | |
Fläche: | 9,07 km² | |
Einwohner: | 887 (31. Dez. 2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 98 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 67271 | |
Vorwahlen: | 06351, 06356, 06359 | |
Kfz-Kennzeichen: | DÜW | |
Gemeindeschlüssel: | 733 2 03 038 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: |
c/o VG Grünstadt-Land Industriestr. 11 67269 Grünstadt |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Franz Adam (CDU) |
Neuleiningen ist ein Ort der 1972 gebildeten Verbandsgemeinde Grünstadt-Land im Landkreis Bad Dürkheim (Bundesland Rheinland-Pfalz). Er liegt im Nordwesten der europäischen Metropolregion Rhein-Neckar.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage
Auf einem Vorberg nahe dem nördlichen Ende des pfälzischen Haardtgebirges gruppiert sich Neuleiningen in etwa 300 m Höhe um die gleichnamige Burg. Südwestlich und westlich erstreckt sich der Pfälzer Wald, nordwestlich das Nordpfälzer Bergland, nach Osten breitet sich hinter den Rebenhügeln der Haardt die Oberrheinische Tiefebene aus.
Der Weiler Neuleiningen-Tal liegt südlich des Hauptortes im Tal des Eckbachs auf 183 m Höhe.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Ortsname leitet sich - wie beim wenige Kilometer entfernten Altleiningen - vom Adelsgeschlecht der Leininger ab, denen vormals das Leiningerland gehörte und die auch im 13. Jahrhundert die Burg errichtet haben. Um diese herum setzte schon bald, indem sich Bürger ansiedelten, die Entstehung und Entwicklung des Ortes ein. Dieser gehörte bis 1969 zum (erloschenen) Landkreis Frankenthal.
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen der Gemeinde ist schrägrechts geteilt: Rechts unten in hellblauem Feld, von sechs goldenen Kreuzchen umgeben und rot bewehrt und bezungt, der nach rechts gewendete silberne leiningische Adler, links oben in schwarzem Feld, von zehn goldenen Kreuzchen umgeben und mit dem Bart schräg nach rechts oben zeigend, der silberne Schlüssel des Fürstbistums Worms.
[Bearbeiten] Kultur
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Neuleiningen hat erfolgreich große Teile seines baulichen Erbes bewahrt, das weit ins Mittelalter zurückreicht. Besonders hervorzuheben sind:
- Burg Neuleiningen
Die Burg Neuleiningen hat typologisch die französischen Burgen des sog. „Kastelltyps“ der Ile de France zum Vorbild. Sie wurde unter Graf Friedrich III. von Leiningen-Dagsburg in den 1240er Jahren erbaut und zählt damit zu den frühesten Kastellburgen auf deutschem Boden. Vom Aussichtsturm der Burg hat man eine hervorragende Sicht auf die Rheinebene im Osten sowie die Berge des Pfälzer Waldes im Westen. Zu sehen sind die Dörfer Sausenheim und Kleinkarlbach unterhalb Neuleiningens. Bei gutem Wetter sind auch Ludwigshafen am Rhein, Mannheim, der Odenwald und sogar startende Flugzeuge auf dem Frankfurter Flughafen zu erkennen.
- Stadttor
Die Stadtbefestigung mit ihren vier Türmen wurde m Anschluss an die Burg errichtet und entstammt ebenfalls noch dem 13. Jahrhundert. Sie wurde im 15. Jahrhundert erneuert und ausgebaut. Von den vormals drei Stadttoren ist nur noch das westliche aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erhalten.
- Pfarrkirche St. Nikolaus
Die Pfarrkirche St. Nikolaus wurde als Burgkapelle zeitgleich mit der Burg im 13. Jahrhundert erbaut. Sie wird auch Wallfahrtskirche der Gnadenmutter zu Neuleiningen genannt. Das Gnadenbild zum Fest Mariä Geburt am 8. September ist eine gotische Marienstatue mit Kind in einer Mandorla. Im 15. Jahrhundert wurde der Chor erweitert und der Turm angefügt. Der einschiffige Innenraum ist nach mehreren Restaurierungen stark verändert. Neben einer barocken Statue des heiligen Nikolaus mit segnender Hand beherbergt die Kirche noch mehrere spätgotische Holzskulpturen.
- Pfarrhaus
Als Pfarrhaus dient der ehemalige Wachenheimer Hof (1561, stark verändert), das Wohnhaus der ehemaligen Burgverwalter, der Herren von Wachenheim (Pfrimm). Der Komplex gehörte zur Vorburg der Burg Neuleiningen, die heute nur noch aus einer sich lang nach Norden erstreckenden Mauer mit kleinem Aussichtsturm besteht.
- Rathaus
Das Rathaus (Mittelgasse) gehörte ebenso wie die angegliederte Kirche im 14./15. Jahrhundert zum Karmeliterkloster Zum Heiligen Kreuz, das in der Reformation aufgehoben wurde. 1902 erwarb die Gemeinde den Komplex und baute ihn so um, wie er sich heute darstellt. Seit 1957 ist die Kirche, die 1555-82 lutherisch und danach bis 1902 Synagoge war, wieder in evangelischem Eigentum.
- Fachwerkhäuser
Gut erhaltene Fachwerkhäuser (16./17. Jahrhundert), z. T. mit Erker, prägen die engen Gassen des Ortskerns, insbesondere die parallel verlaufenden Bebauungen der Ober-, Mittel- und Untergasse.
- Löwenskulptur am Marktbrunnen
Die auf einer Säule stehende Löwenskulptur am Marktbrunnen (Mittelgasse) aus dem Jahre 1782 trug früher die so genannte Fasseiche (ein amtliches Eichgefäß für Weinfässer) und heute das Wappen der Fürstbischöfe von Worms.
- Spülbrunnen
Unterhalb des Marktbrunnens ist in der Untergasse der Spülbrunnen erhalten. Er fing das in den Marktbrunnen ausgegossene Brauchwasser, das sich noch zum Spülen von Weinfässern eignete, in einem Becken auf.
[Bearbeiten] Gastronomie
Neuleiningen wirbt mit pfälzischer Spitzengastronomie. Der Gewölbekeller der Burg ist zur Burgschänke ausgebaut, der Burg benachbart liegt die Alte Pfarrey, die heute ebenso ein Feinschmeckerrestaurant ist wie Liz' Stuben am Ortsrand.
[Bearbeiten] Wirtschaft
[Bearbeiten] Weinbau
Der Weinbau ist vor dem Tourismus der Hauptwirtschaftszweig des Ortes. Die Weinberge liegen im Osten der Gemeinde zur Rheinebene hin. Die Neigung der Hänge zur Morgensonne hat zwei Vorteile: Der Boden erwärmt sich früh nach der Abkühlung während der Nacht, und kältere Luftmassen können rasch in die Ebene abfließen, so dass es im Frühjahr nicht zu Spätfrösten kommt, welche die frischen Triebe schädigen.
Der Weinbau in Neuleiningen hat Tradition. Im Ort gibt es mehrere Weingüter, deren Existenz bis ins 18. Jahrhundert zurück reicht. Sie bauen sowohl Weißweine (Riesling, Chardonnay, Weißburgunder, Müller-Thurgau) als auch Rotweine (Spätburgunder, Dornfelder, Schwarzriesling, Portugieser) an. Einige Weine reifen im Barriquefass. Kleinere Flächen werden auch mit neuen Rebsorten bestockt. Im Herbst wird auf den Weingütern Federweißer angeboten, zu Weihnachten Glühwein aus eigener Produktion.
[Bearbeiten] Weblinks
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