Mysłowice

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten (Unterschied zur vorletzten Version).

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen finden sich unter Mysłowice (Begriffsklärung).

Basisdaten
Mysłowice / Myslowitz

Staat:	Polen
Woiwodschaft:	Schlesien
Landkreis:	Kreisfreie Stadt
Fläche:	65,57 km²
Geographische Lage:	Koordinaten: 50° 14' N, 19° 7' O 50° 14' N, 19° 7' O
Einwohner:	75.259 (1. Jan. 2005)
Postleitzahl:	41-400 bis 41-412
Telefonvorwahl:	(+48) 32
Kfz-Kennzeichen:	`SM`
Wirtschaft & Verkehr
Zweige:	Schwerindustrie
Straße:	Chorzów – Jaworzno
Schienenweg:	Kattowitz – Krakau
Nächster int. Flughafen:	Flughafen Kattowitz
Verwaltung (Stand: 2006)
Stadtpräsident:	Grzegorz Osyra
Adresse:	ul. Powstańców 41-400 Mysłowice
Webpräsenz:	www.myslowice.pl

Mysłowice [mɨswɔˈvʲiʦe] (deutsch: Myslowitz) ist eine kreisfreie Stadt an der Przemsa in der Woiwodschaft Schlesien in Polen. Sie liegt etwa 9 km östlich von Kattowitz an der Mündung der Weißen in die Schwarze Przemsa am so genannten Dreikaisereck und zählt rund 75.000 Einwohner.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Die Ostgrenze des Stadtgebiets ist die Przemsa, die auch Oberschlesien von Kleinpolen trennt. Die Stadt Mysłowice gliedert sich in folgende Stadtteile:

Bończyk
Brzezinka (Birkental)
Brzęczkowice (Brzenskowitz)
Ćmok (Czmok)
Dziećkowice (Dzietzkowitz)
Janów Miejski (Janow)
Kosztowy (Kosztow)
Krasowy (Krassow)
Larysz
Ławki (Lawek)
Morgi (Morgen)
Piasek (Piossek)
Słupna (Slupna)
Stare Miasto (Altstadt)
Śródmieście (Innenstadt)
Wesoła (Wessolla)

[Bearbeiten] Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung entstammt dem Jahre 1360. Damals gehörte die Stadt dem Herzogtum Ratibor im Königreich Böhmen an. Später wurde Myslowitz Sitz der Standesherrschaft Myslowitz-Kattowitz, deren Besitzer u.a. die Familie von Tiele-Winckler war. Die Herrschaft war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts im Besitz einiger Privilegien, zu denen auch die Bergbaurechte gehörten.

Im Jahre 1745 wurde Mysłowice zu einer preußischen Grenzstadt, die zwischen 1871 und 1918 am sogenannten Dreikaisereck lag. Im Jahre 1808 wurde die Stadt zum Marktort degradiert; die Stadtrechte wurden erst im Jahre 1862 erneut verliehen.

Im Jahre 1847 wurde durch Mysłowice die Bahnlinie Breslau-Krakau gebaut. Im Jahre 1914 hatte die Stadt 18.800 Einwohner auf einer Fläche von 8,8 km². Seit dem Jahre 1922 gehörte die Stadt zu Polen.

Zwischen 1943 und 1945 befand sich in Fürstengrube (heute Stadtteil Wesoła) das Außenlager Fürstengrube des KZ Auschwitz.

Die Eingemeindungen des Jahres 1975, u.a. von Kosztowy, haben die Fläche auf 66 km² und die Einwohnerzahl auf 61.700 erhöht. Im Jahre 1977 wurden Imielin und Chełm Śląski eingemeindet, die allerdings im Jahre 1995 wieder eigenständig wurden.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört die Pfarrkirche Mariä Geburt (Narodzenia Najświętszej Marii Panny) aus dem 14. Jahrhundert. Sie wurde in den Jahren 1740 bis 1742 im Stil des Barock umgebaut. Ein weiterer, neugotischer Umbau folgte im Jahr 1901.

Die als die älteste Kirche der Stadt geltende Kirche Św. Krzyża wurde ursprünglich aus Holz gebaut. Sie wurde im Jahr 1807 zerstört und danach aus Stein im Stil des Klassizismus wiederaufgebaut.

Das Rathaus entstammt dem Jahr 1867.

Im Jahr 1992 wurde in Mysłowice die Rockband Myslovitz gegründet.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

August Hlond (* 5. Juli 1881) im heutigen Stadtteil Brzęczkowice), Primas von Polen
Max Walter (* 1. April 1899), Musiker und Komponist
Albert Norden (* 4. Dezember 1904), DDR-Politiker
Marian Kudera (* 5. August 1923), NS-Widerstandskämpfer

[Bearbeiten] Literatur

Jürgen Joachimsthaler: „Drei Adler“. Myslowitz. Ein Vorspiel. In: Ad mundum poëtarum et doctorum cum Deo. Festschrift für Bonifacy Miązek zum 70. Geburtstag. Hrsg. v. Edward Białek, Jan Krucina und Eugeniusz Tomiczek. Wrocław: ATUT 2005 (=Beihefte zum Orbis Linguarum 39), S. 365-385.