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Interreligiöser Dialog

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Begründung: In der jetztigen Form ist der Artikel mehr eine "Gebrauchsanweisung" für als einer über Interreligiösen Dialog. Die vielen "sollte"-Formulierungen sind dafür kennzeichnend. --robby 13:10, 22. Aug 2006 (CEST)

Die Artikel Interreligiöser Dialog und Dialog der Religionen überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Die Diskussion über diese Überschneidungen findet hier statt. Bitte äußere dich dort, bevor du den Baustein entfernst. Mipago 13:52, 8. Sep 2006 (CEST)


Interreligiöser Dialog von (von altgriech. dialégomai: sich unterhalten) beschreibt Initiativen in Alltag und Theologie zu Begegnung, Gespräch und Zusammenarbeit zwischen Angehörigen verschiedener Religionen.

Auf symbolischer Ebene (Religionsführer, Politiker) spricht man auch vom Dialog der Religionen.

Manchmal wird auch der Ausdruck interreligiöse Ökumene gebraucht, aber unter Ökumene versteht man im Allgemeinen die Beziehungen zwischen christlichen Kirchen und Konfessionen, daher stößt dieser Ausdruck oft auf Vorbehalte.

Der interreligiöse Dialog kann mehrere Religionen gleichzeitig einbeziehen, häufiger sind jedoch Begegnungen zwischen zwei Religionen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Voraussetzungen

[Bearbeiten] Realismus

Realismus ist die gute Basis für einen gelungenen Dialog. Falsche Feindbilder und illusionäre Freundbilder sollen vermieden werden. Da es im Dialog um die Auseinandersetzung mit dem Fremden geht, und nicht um die Kreation einer Einheitsreligion, sollen sowohl Gemeinsamkeiten erkannt werden als auch Unterschiede herausgearbeitet und anerkannt.

Wollen die Dialogpartner verantwortungsvoll und mit Achtung ihre Grundüberzeugung teilen, so müssen sie sich gerade auch mit den Unterschieden beschäftigen. Schließlich geht es im Dialog um die Auseinandersetzung mit dem Fremden und nicht um die Kreation einer Einheitsreligion Ð was nicht bedeutet, dass auch Gemeinsamkeiten erkannt werden können und sollen.

Beides kann gegenseitig als anregend und bereichernd erfahren werden und zu tieferer Erkenntnis führen.


[Bearbeiten] Rechte Gesinnung

Man teilt jedoch mit dem anderen etwas für ihn sehr wichtiges, heiliges, das jeden Partner in einer Weise verletzlich macht. Die Dialogpartner gehen das Risiko ein, dass das ihnen so Kostbare nicht die entsprechende Wertschätzung erhält. Eine freundschaftliche Grundhaltung der Agape, mit der man dem anderen mit der nötigen Achtung und Aufrichtigkeit begegnet und somit das notwendige Vertrauen schafft, ist unabdingbar.


[Bearbeiten] Dialogpartner

Grundlage für die Achtung des anderen und den Dialog ist auch die genaue Kenntnis der Dialogpartner bzw. das Bewusstsein über mögliche Unkenntnis in bestimmte Feldern. Zudem sollten die Dialogpartner in ihrer Position gefestigt und kompetent sein, um diese angemessen vertreten zu können, darüber hinaus aber auch die nötige Offenheit mitbringen, um sich auf das Andere einlassen zu können. Wichtig für interreligiösen Dialog ist, dass sich die einzelnen Religionen als gleichwertige Partner begegnen. Als vorteilhaft hat sich dafür auch erwiesen, wenn die Begegnungen auf beiden Seiten auf gleicher Ebene stattfinden (Religionsführer und Religionsführer, Theologen und Theologen, Laien und Laien). Darüber hinaus gibt es den Dialog auf akademischer Ebene, den intermonastischen Dialog (Mönche, Nonnen) und den Dialog von Gemeindegruppen, die jeweils sowohl Amts- und Funktionsträger, als auch aktive Gemeindemitglieder umfassen. Als wichtige Begegnungs- und Dialogorte haben sich Gesellschaften / Vereine entwickelt, die den Dialog auf ihre Fahnen geschrieben haben. So existieren in Deutschland bereits seit den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts vielerorts Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, die sich im Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) zusammengeschlossen haben. Im Jahr 1982 wurde in Iserlohn die Christlich-Islamische Gesellschaft (CIG) Nordrhein-Westfalen gegründet, die seit Anfang der neunziger Jahre ihren Sitz in Köln hat und als Christlich-Islamische Gesellschaft e.V. bundesweit tätig ist. Sie war maßgeblich daran beteiligt, 2003 den Koordinierungsrat der Vereinigungen des christlich-islamischen Dialoges in Deutschland (KCID) zu gründen, in dem sich verschiedene örtliche, regionale und überregionale Organisationen zusammengefunden haben.

[Bearbeiten] Begriffsklärung

Für den interreligiösen Dialog ist es wichtig zu klären, was unter verwendeten Begriffen (Gott, Gebet, Sünde, Erlösung, Opfer) verstanden wird. Besonders zwischen Judentum, Christentum und Islam führen gleiche Begriffe, die aber mit unterschiedlichen Glaubensinhalten gefüllt sind, leicht zu Missverständnissen. Es ist aber auch zu beachten, wer die Definitionsmacht hat und in welchem Bezugsrahmen man sich befindet. So waren „Judentum“ und das „jüdische Volk“ zu christlichen Konstrukten geworden, ohne jegliche Beziehung zu dem, was jüdisches Selbstverständnis an sich beinhaltet. Was denken Juden über die Wiederauferstehung, Erlösung, den Messias, Jesus? Dies sind Themen, die innerhalb eines christlichen Rahmens operieren, aber einfach nicht in einem jüdischen Umfeld funktionieren. Für Juden sind Themen wie Identität, Überleben oder die Beziehung zu traditioneller jüdischer Gesetzgebung, die Auslegung der Offenbarung am Sinai und die Beschaffenheit des jüdischen Staates herausfordernde und umstrittene Fragen. Ein anderes Beispiel ist die Festlegung des islamischen Begriffs Dschihad als „Heiliger Krieg“, obwohl die islamische Theologie die Verbindung von „heilig“ und „Krieg“ nicht kennt.

Als nächstes sind die realen Machtverhältnisse zu klären. Selten findet der Dialog wirklich zwischen Gleichen statt. Häufig findet man eine unausgeglichenen Situation vor, in der der eine Teilnehmer eine gewisse Macht vorweisen kann, während der andere sich in einer eher abhängigen Position befindet. Oft werden Umstände unterschätzt, die sich aus einer Gastgebergesellschaft mit kultureller, religiöser oder ethnischer Mehrheit und einer Minderheit oder auch Minderheiten gibt, die mitten darin leben. Unter solchen Gegebenheiten gibt es eine ganze Anzahl beinah versteckter Punkte, die eine größere Rolle im Verhalten der Teilnehmer spielen. Der Teilnehmer der Minderheiten nimmt häufig eine gewisse Bedrohung seines oder ihres Status wahr - sogar noch bevor der Dialog beginnt. Das mag damit zu tun haben, dass man ein relativer Neuankömmling in der Gastgesellschaft ist - wobei sich dieses „Neusein“ oft über eine ganze Reihe von Generationen erstreckt; oder es liegt an der Furcht vor dem Verlust der eigenen Identität durch Assimilation oder Akkulturation an die Mehrheitsgesellschaft, eine auch ohne offenkundige Bedrohung zutiefst beunruhigende Erfahrung. Der Dialogpartner der Minderheit beginnt nicht auf der gleichen Grundlage und fühlt oft brennend die Zerbrechlichkeit seiner oder ihrer Position im Gegenüber des anderen. Vermehrt wird dieses Gefühl noch aufgrund der Verantwortung, die sie oder er als RepräsentantIn der Menschen daheim trägt. Im Gegensatz dazu kann es sein, dass die Repräsentanten der Gastgeberkultur überhaupt nichts von einer Unsicherheit auf Seiten des Minderheitenpartners bemerken, einfach weil es dem Gastgeber überhaupt nicht in den Sinn kommt, dass solche eine Unsicherheit überhaupt existieren könnte.


[Bearbeiten] Risiken

Wer in einen interreligiösen Dialog treten will, sollte nicht nur von seinen „Segnungen“ schwärmen, sondern sich auch über die Risiken bewusst werden. Das erste Risiko ist, überhaupt in den Dialog einzutreten. Eine unausgeglichene Dialogsituation können bei der Minderheit die schlimmsten Befürchtungen nähren, solange nicht wahres Einfühlungsvermögen gezeigt wird. Kopftuchtragende Frauen, die zu „Dialogveranstaltungen“ eingeladen wurden, erlebten tiefe Demütigungen. Bei Muslimen kann Solidaritätsgefühl mit den Palästinensern dazu führen, jedes Treffen mit Juden verdächtig zu machen. Damit zwei Seiten einander begegnen können, muss eine Symmetrie hergestellt werden, was erreicht werden kann, wenn der Unterschied zwischen intellektuellen, emotionalen, geistigen und politischen Lasten erkannt und anerkannt wird. Auch Unterschiede der Handlungs- und Meinungsfreiheit, wie sie zwischen Vertretern liberaler und konservativer Kulturen bestehen, können zu Missverständnissen führen.

Auf einer späten Stufe des Dialogs besteht das Risiko, den Kontakt zu verlieren. Viele Leute mit regelmäßiger Erfahrung im interreligiösen Gespräch erleben, dass sie mehr mit ihrem Dialogpartner gemeinsam haben als mit der Mehrzahl ihrer eigenen Leute. Dies sollte nicht überraschen, da die Leute, die bereit sind, am Dialog teilzunehmen, wahrscheinlich ähnliche Gedanken teilen und vermutlich schon am Rande ihrer eigenen Welt stehen. Der Wunsch, den anderen zu treffen, oder die Erkenntnis, dass dies wichtig ist, ist bereits ein Schritt über die herkömmliche Weisheit und die üblichen Erwartungen vieler Gruppen hinaus. Eine gewisse geistige Verwandtschaft zwischen Dialogpartnern darf schon erwartet werden, wie unterschiedlich sie auf den ersten Blick auch scheinen mögen. In der Begegnung gibt es häufig eine Art doppelten Wachstums. Der religiöse „Schub“ des Treffens entlässt uns zurück in unsere eigene Tradition: frisch, offen und neugierig für die eigene geistige Tradition. Um so schwieriger oder frustrierender können das Unverständnis und die Feindschaft sein, denen wir begegnen, wenn wir zu erklären versuchen, wie unsere Wahrnehmung sich gewandelt hat. Unter Umständen wird unsere Loyalität in Frage gestellt und gefordert, dass wir uns entscheiden, auf wessen Seite wir stehen. So können jene, die die Reise von der engen zur weiten Loyalität gemacht haben, finden sich selbst zuweilen isoliert, missverstanden und des Verrats angeklagt, was doppelt wehtut, da sie den Dialog gerade als Weg erfahren haben, sowohl ihrer eigenen Gemeinschaft zu einem besseren Ausdruck ihrer Werte zu verhelfen als auch eine neue und positive Beziehung zu anderen gewinnen. Es ist keine leichte Aufgabe der eigenen Gemeinschaft die Lektionen zurückzubringen, die wir selbst gelernt haben, ohne jene zu entfremden, die sie von dem Wert dessen überzeugen können, was sie selbst erfahren haben.

Das letzte Risiko besteht darin, den Dialog heute nicht zu beginnen. Heutzutage erleben wir in ganz Europa den Aufstieg nationalistischer Kräfte, einhergehend mit Rassismus, Antisemitismus und anderem Missbrauch menschlicher Würde. Selbst wenn es keine offene Gewalt gibt, bewirkt die Gegenwart eines solchen Extremismus eine bedeutende Polarisierung der ganzen Gesellschaft. Der Dialog gehört zu den wenigen Aktivitäten und Ideologien, die Einstellungen wieder in die andere Richtung bewegen können.

[Bearbeiten] Ziele

Im interreligiösen Dialog sollte man sich über seine Ziele im Klaren sein. Diese sind sehr unterschiedlich, je nach dem auf welcher Ebene der Dialog angesiedelt ist. Auf hoher Ebene zwischen Verbänden ist Präsentieren sehr wichtig, hohe Vertreter haben bedingt durch ihre Stellung nur bedingte Handlungsfreiheiten, das Gesicht zu wahren ist sehr wichtig. Hier hat man es meist mit „Dialog-Profis“ zu tun, der Nachteil ist, dass diese Art Dialog nur wenige Menschen erreicht und oft den Eindruck von „Alibi-Veranstaltung“ erwecken können. Dialog an der Basis erreicht mehr Menschen und die Erlebnisse sind oft intensiver. Oft fehlen hier aber im Dialogveranstaltungen erfahrenen Organisatoren. Dies und die Tatsache, dass immer wieder „Dialog-Anfänger“ dazustoßen, kann leicht zu Missverständnissen führen und die Gefahr des Scheiterns heraufbeschwören. Schnell ist durch Unachtsamkeit oder Unkenntnis das sensible gegenseitige Vertrauen zerstört.

Es sollte Übereinkunft darüber bestehen, was mit der Dialogveranstaltung erreicht werden soll: Erstes Kennenlernen, Vertiefen des Vertrauens, Vertiefung eines speziellen Themas, Erweiterung der eigenen Kenntnisse über die Religion des jeweils anderen, Spannungsabbau im Konfliktfall, etc.

Auch die Vermittlung des eigenen Glaubens kann ein Ziel von Dialogveranstaltungen sein. Neben dem Zuhören, der Auseinandersetzung mit der Überzeugung des anderen und deren Prüfung vor dem Hintergrund des eigenen Glaubens, bietet der Dialog auch die Chance des Weitergebens und Vermittelns der eigenen Religion, insbesondere auch in Unterscheidung zu anderen. Dadurch können auch falsche Vorstellungen ausgeräumt werden. Das Risiko ist, dass solche Dialogveranstaltungen zu Missionsveranstaltungen werden können mit stark apologetischem Charakter.


[Bearbeiten] Chancen

Gerade in Zeiten, in denen Angst gegenüber dem Fremden vorhanden ist und Menschen ihre eigene Identität gefährdet sehen, kann kann der Dialog zum Abbau von Ängsten und Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts führen. Durch die Auseinandersetzung und Prüfung des Anderen aus der eigenen Sicht kommt es zu einer Selbstprüfung, zu einer Reflexion und Vertiefung des Eigenen vor dem Hintergrund des Fremden. In diesem Sinn werden fremde Religionen als Wirkungsbereich Gottes gesehen, der zur Vertiefung des Glaubens oder sogar erst zur eigenen Identitätsfindung im Glauben führen kann.


[Bearbeiten] Mystik

In der Mystik, einem populären Modell der pluralistischen Religionstheologie, wird von einer mystischen Transzendenzerfahrung ausgegangen, die im Schweigen durch die Meditationswege aller Religionen erreicht werden kann und die sich auf einer Ebene abspielt die über allem Trennenden liegt. Die Ausrichtung auf das Göttliche ist vorrangig, religiöse Lehren und Überzeugungen, v.a. diejenigen die die materielle Welt betreffen, treten an zweite Stelle. Die Ursache sämtlicher Unterschiede zwischen Religionen wird in der Verschiedenheit der Menschen, deren Lebenswelt, Sprache und Erfahrungen gesehen. Bei diesem Modell liegt die Gefahr nahe sämtliche Unterschiede zwischen den Überzeugungen unterzubewerten, alles verschmelzen zu lassen und einen mystischen Monismus zu schaffen. Dies soll nicht das Ziel des Dialogs sein. Dennoch sollte die Gefahr der Vereinheitlichung hier nicht die Suche nach Gemeinsamkeiten auf einer mystischen Ebene verdammen, nur darf die Anerkennung der Gemeinsamkeit auf einer mystischen Ebene nicht die Unterschiede auf anderen Ebenen ignorieren. Wenn ähnliche Erfahrungen auf einer transzendenten Ebene bei Dialogpartner erlebt wurden, dann könnten gerade diese eine gute Basis für den Dialog und den realistisch-achtungsvollen Umgang mit Unterschieden sein.


[Bearbeiten] Ethik

Für das friedvolle und spannungsfreie Zusammenleben der Religionen ist die Suche nach interreligiösen Gemeinsamkeiten im ethischen Bereich sinnvoll. Aber auch dies ist nicht unproblematisch, denn Definition und Stellenwert des Sittlichen unterscheidet sich von Religion zu Religion. Gerade im Entscheidenden, in der Heilsfrage gehen die Ansichten der Religionen auseinander. Dennoch scheint interreligiöse Ökumene am ehesten im ethischen Bereich sinnvoll und notwendig. Der Dialog, der dem pluralitätsfähigen Umgang mit Religionsvielfalt dienen soll, hat hier die wichtige Aufgabe, eine Basis für das Zusammenleben und gemeinsames Handeln der Religionen zu suchen. Voraussetzung ist, dass in allen Religionen allgemeingültige, uneinschränkbare, ethische Grundgebote zu finden sind. Tatsächlich scheint es auch eine gemeinsame ethische Basis zu geben. Das Projekt „Weltethos“ von Hans Küng ist ein Versuch eine Grundlage von gemeinsamen Werten und Maßstäben, dem alle Religionen zustimmen können, zu formulieren und zu verwirklichen. Die Teilnehmer des zweiten Weltparlaments der Religionen 1993 in Chicago haben dieses Projekt angenommen und die Möglichkeit einer formulierten ethischen Basis der Religionen realisiert. Darüber hinaus muss man bedenken, dass ethisches Handeln in Religionen zwar eine große Rolle spielt, aber Ethos nicht religiösen Ursprungs sein muss und v.a. nicht auf die Religionen beschränkt ist.

[Bearbeiten] Praxis des interreligiösen Dialogs

Interreligiöser Dialog kann viele Formen annehmen: Konferenzen von Religionsführern oder Theologen, Führungen in der eigenen Kirche, gemeinsame Frauengruppen, Austausch von Lehrern (auch für einzelne Lektionen), gemeinsame soziale Projekte, Mitarbeit in interreligiösen Organisationen, wie z.B. den Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (zusammengeschlossen im deutschen Koordinierungsrat (DKR) oder den Organisationen, die im Koordinierungsrat der Vereinigungen des christlich-islamischen Dialoges in Deutschland (KCID) zusammengeschlossen sind, wie z.B. den verschiedenen Regionalgruppen der Christlich-Islamischen Gesellschaften (CIG).

Gottesdienste unter Beteilung verschiedener Religionen werden oft auch von Befürwortern eines interreligiösen Dialogs abgelehnt, da sie darin ein Überspielen der tatsächlich vorhanden Unterschiede und eine vorgetäuschte Einigkeit sehen, die zu mehr Konflikten führen kann als ein realistisches Anerkennen der Unterschiede.

Am meisten fortgeschrittene Beziehungen bestehen heute zwischen Judentum und Christentum, die ja eine gemeinsame Anfangsgeschichte und im Alten Testament und dem Tanach ein identisches Heiliges Buch haben. Während gemeinsames Gebet und gemeinsame Gottesdienste oft abgelehnt werden, haben sich z. B. beim Unterricht Möglichkeiten aufgezeigt: ein jüdischer Lehrstuhl für Alttestamentliche Theologie an einer theologischen Fakultät, gemeinsamer Hebräisch-Unterricht oder gemeinsames Studium des Alten Testaments können zum gegenseitigen Verständnis beitragen.

Als einer der Hauptakteure des interreligiösen Dialoges galt der verstorbene Papst Johannes Paul II., der bereits 1986 gegen heftige innerkatholische Widerstände hinweg ein Weltgebetstreffen der Religionen nach Assisi einberief. Die Nachfolgetreffen, die seither jedes Jahr von der Gemeinschaft Sant'Egidio veranstaltet werden und neben hochrangigen Religionsführern auch nicht-religiöse Intellektuelle zusammenbringen, haben das Vertrauen der Religionsführer zueinander gestärkt und zu konkrete Initiativen des interreligiösen Zusammenarbeit für Frieden und Menschlichkeit geführt: So schuf etwa der Besuch der Teilnehmer, darunter auch muslimischer Geistlicher, im Konzentrationslager Auschwitz (nach dem Friedensgebet 1989 in Warschau, Polen) erstmals in der muslimischen Welt ein Bewusstsein für die Realität der Shoah. Das Friedensgebet 1986 im rumänischen Bukarest ermöglichte den späteren Besuch von Papst Johannes Paul II., der mit Rumänien zum ersten Mal ein mehrheitlich orthodoxes Land besuchte. Auch die Initiative für Friedensverhandlungen für Mosambik und Algerien gingen von diesen Friedenstreffen aus.

Ein weiterer Vertreter ist der Theologe Hans Küng mit dem von ihm propagierten Weltethos.

Einer der wichtigsten Akteure bei den Muslimen ist der führende türkische Gelehrte Fethullah Gülen zu nennen. Fethullah Gülen spielt seit Jahren bei der Schaffung einer interkulturellen und interreligiösen Dialog- und Toleranzatmosphäre in der Türkei eine bedeutende Rolle.

[Bearbeiten] Der konkrete Dialog

Dialogveranstaltungen mit Teilnehmern mehrerer Religionen sind häufig Veranstaltungen für die Dauer eines Abends oder für die Dauer von wenigen Tagen. Dialog zwischen zwei Partnern wird oft auch auf der Basis regelmäßiger Treffen über längere Zeiträume hinweg geführt und kann dadurch eher in die Tiefe gehen.

Die häufigsten Formen des Dialogs sind:

[Bearbeiten] Literaturangaben

  • Peter Antes, Werner Rück, Bernhard Uhde: Islam, Hinduismus, Buddhismus – Eine Herausforderung des Christentums. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1977
  • Erwin Bader (Hrsg.): Dialog der Religionen. Ohne Religionsfrieden kein Weltfrieden. Mit Beiträgen von Religionsvertretern, Theologen und Philosophen. 2. Auflage, LIT-Verlag, 2006, ISBN 3-8258-8929-7
  • Michael von Brück: Buddhismus und Christentum: Geschichte, Konfrontation, Dialog. Beck, München 1997, ISBN 3406426468
  • Thomas Josef Götz, Thomas Gerold (Hrsg.): Die Mystik im Buddhismus und im Christentum. Und Aspekte des interreligiösen Dialogs. EOS-Verlag, St. Ottilien, ISBN 3-8306-7232-2
  • Reinhart Hummel: Religiöser Pluralismus oder Christliches Abendland? Herausforderung an Kirche und Gesellschaft. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994
  • Dalai Lama: Das Herz aller Religionen ist eins. Arkana Goldmann, 1999, ISBN 3-442-13278-9
  • Dalai Lama, Eugen Drewermann: Der Weg des Herzens. Gewaltlosigkeit und Dialog zwischen den Religionen. Patmos, 2003, ISBN 3-491-69078-1
  • Michael Klöcker und Udo Tworuschka(Hrsg.): Ethik der Weltreligionen. Ein Handbuch. Darmstadt 2004
  • Magonet, Jonathan: Abraham – Jesus – Mohammed. Interreligiöser Dialog aus jüdischer Perspektive. Gütersloher Verlagshaus, 2000, ISBN 3-579-00735-1
  • Sebastian Painadath: Der Geist reißt Mauern nieder. Die Erneuerung unseres Glaubens durch interreligiösen Dialog. Kösel, München 2002, ISBN 3466365910
  • Matthias Lutz-Bachmann, Alexander Fidora (Hrsg.): Juden, Christen und Muslime. Religionsdialoge im Mittelalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2004, ISBN 3-53417533-6
  • Mikel de Epalza: Jesus zwischen Juden, Christen und Muslimen. Interreligiöses Zusammenleben auf der iberischen Halbinsel (6.-17. Jahrhundert). Otto Lembeck, 2002, 3-87476-393-5
  • Jürgen Micksch: Abrahamische und Interreligiöse Teams. Otto Lembeck, 2003, 3-87476-421-4

[Bearbeiten] Weblinks

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