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Heinz-Christian Strache

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Heinz-Christian Strache, 2006
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Heinz-Christian Strache, 2006

Heinz-Christian Strache (* 12. Juni 1969 in Wien) ist ein österreichischer Politiker der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Er ist seit März 2004 Landesparteiobmann der Wiener FPÖ und seit April 2005 Bundesparteiobmann der FPÖ. Strache ist geschieden und hat zwei Kinder.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beruflicher Werdegang

Strache besuchte ein Jahr die Handelsschule Weiss in Wien. Nach vierjähriger Lehrausbildung mit erfolgreichem Abschluss als Zahntechniker gründete er im Jahre 1993 ein Unternehmen, das er 1999 wieder verkaufte, um sich ganz der Politik widmen zu können.

[Bearbeiten] Politische Karriere

Strache wurde 1991 mit 21 Jahren bis dato jüngster Bezirksrat Österreichs und blieb bis 1996 in diesem Amt. Zwei Jahre später übernahm er den Posten des FPÖ-Bezirksobmanns in Wien-Landstraße. Strache war außerdem Obmann des Rings Freiheitlicher Jugend (RFJ) in Wien, der Jugendorganisation der FPÖ. 2001 wurde er stellvertretender Klubobmann des Wiener Landtages und 2004 löste er schließlich Hilmar Kabas als Landesparteiobmann der FPÖ-Wien ab.

Strache galt jahrelang als politischer Zögling von Jörg Haider. Er vertrat als Wiener Parteiobmann ähnliche Positionen wie Haider in den 1990er-Jahren. Anfang 2005 begann er aber, sich von Haider zu emanzipieren. Er kritisierte offen dessen Befürwortung eines Beitritts der Türkei zur Europäischen Union. Nach mehreren Wahlen in den Bundesländern mit starken Verlusten für die FPÖ wurden Gerüchte laut, dass Strache eine Kampfkandidatur um den Posten des Bundesparteiobmanns gegen Jörg Haiders Schwester Ursula Haubner in Erwägung ziehen würde, um die Partei wieder auf eine deutschnationalere Linie einzuschwören. Weder bestätigte Strache diese Gerüchte noch dementierte er sie.

Zu einem offenen Machtkampf zwischen Haider und Strache kam es jedoch nicht. Im April 2005 gründete Haider das Bündnis Zukunft Österreich und verließ gemeinsam mit allen Regierungsmitgliedern die FPÖ. Beim FPÖ-Parteitag am 23. April 2005 wurde Strache daraufhin zum Bundesparteiobmann gewählt.

Strache führte die Partei in die Wiener Gemeinderatswahlen am 23. Oktober 2005, wo sie mit 14,9% zwar um 5,3% verlor, aber deutlich über den Erwartungen der Meinungsforscher lag.

Bei der Nationalratswahl 2006 erreichte die FPÖ 11,0 % und damit, wie Die Grünen, hinter denen sie mit 532 Stimmen Differenz viertstärkste Partei wurde, 21 Mandate.

[Bearbeiten] Politische Linie

Strache vertritt eine rechtspopulistische Linie, welche eine Zugehörigkeit Österreichs zur deutschen Kulturnation mit betontem "Österreichpatriotismus" verbindet. Seine Kernthemen sind Anti-Ausländer-Politik, Sozialthemen und die öffentliche Sicherheit, die untern anderem durch "Asylmissbrauch" und "schwarzafrikanische Zwangsprostitution" beeinträchtigt werde. Im April 2005 sorgte er, noch als Wiener Parteiobmann, mit einer Plakatkampagne für Aufsehen: Nachdem in früheren FPÖ-Wahlkämpfen Jörg Haiders schon der Slogan „Wien darf nicht Chicago werden!“ (in Anspielung das Chicago der 1920er Jahre) für große Aufregung und Ablehnung gesorgt hatte, ließ er, auf eine Ausstellung in der Kunsthalle Wien (das Museum wurde an der Frontseite mit türkischen Fahnen behängt) bezugnehmend, den Wahlslogan „Wien darf nicht Istanbul werden!“ (als Anspielung auf das Integrationsproblem bzw. gegen weitere Zuwanderer) plakatieren. Beide Kampagnen wurden von mehreren Nichtregierungsorganisationen sowie von politischen Gegnern als fremdenfeindlich eingestuft.

Auch im Wahlkampf für die Landtagswahlen 2005 in Wien setzte die FPÖ auf das Thema Ausländer. Ab September 2005 schaltete die FPÖ eine Kampagne (Anzeigen und Plakate), unter anderem mit Aussagen wie „Deutsch statt nix versteh'n'“, „Daham statt Islam“, „Herr im eigenen Haus bleiben“ und Pummerin statt Muezzin. Auch gegen Homosexuelle wendete sich die Kampagne mit „Für die Ärmsten der Armen und nicht die Wärmsten der Warmen“. Als Hauptverantwortlicher für die als fremdenfeindlich und homophob kritisierte Kampagne gilt FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl. Parallel dazu wurden in Tageszeitungen Inserate mit dem Titel „Soldaten raus aus Afghanistan!“ geschaltet, in denen sich die FPÖ auch gegen den Ankauf der Eurofighter aussprach. Im Wahlkampf zur Nationalratswahl 2006 sorgte Strache mit dem plakatierten Slogan „Daham statt Islam“ („daham“ bedeutet auf Wienerisch daheim) erneut für Aufregung. Von mehreren Organisationen wurden deshalb, und wegen Aussagen wie „Dank Schüssel und Co ist Österreich ein Magnet für Asylanten. Viel zu viele davon sind kriminell“, Anzeigen wegen Verhetzung gegen ihn erstattet [1].

[Bearbeiten] Medienberichte

Rede Sommer 2006
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Rede Sommer 2006

In Folge eines Artikels im Nachrichtenmagazin Profil („Deutsch, treu und ohne Scheu“, 17. Februar 2003) hatte Strache dagegen Klage eingelegt, in die gesinnungsmäßige Nähe zu nationalsozialistischen beziehungsweise rechtsradikalen Kreisen gestellt zu werden. In erster Instanz wurde ihm Recht gegeben. Die von Profil eingebrachte Berufung wurde im November 2004 vom Oberlandesgericht Wien positiv beschieden und Straches Klage somit abgewiesen. Begründet wurde das Urteil damit, dass die Recherche der Zeitschrift ein „ausreichendes Tatsachensubstrat“ darstelle, „auf dessen Basis die Journalistin die Wertung treffen durfte, der Antragsteller habe eine Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut. Denn ihm wurde ja nicht unterstellt, selbst nationalsozialistisches Gedankengut zu pflegen bzw. ein Neonazi zu sein, sondern eben eine gewisse Nähe zu diesem Gedankengut zu haben, [...]“.

Strache ist ein Alter Herr der schlagenden Schülerverbindung „Wiener pennale Burschenschaft Vandalia“ [2]. Im Herbst 2004 forderte er einen Salzburger Arzt wegen einer Beleidigung zu einer Mensur mit stumpfen Klingen auf, diese fand am 28. November 2004 statt. In den österreichischen Medien wurde kurzzeitig intensiv und überwiegend mit Befremden über dieses Ereignis berichtet.

[Bearbeiten] Sommergespräche 2005

Während des ORF-Sommerinterviews 2005 im Rahmen der Sendung „Sommergespräche“ wurde er von Moderator Armin Wolf auf einen Text über sein Lieblingsbuch, „Der Waldgang“ von Ernst Jünger, angesprochen, der auf seiner Website zu lesen war [3]. Wolf eröffnete zunächst seinem Gast: „Jetzt fand ich auf Ihrer Homepage eine ganz tolle Zusammenfassung von diesem Buch, sehr elegant geschrieben und habe Sie bewundert, dass Sie so gut schreiben können.“ Darauf Strache: „Ich schreibe gern und ich habe auch in einer Tageszeitung einmal die Ehre gehabt, Gastkommentare schreiben zu dürfen und das ist ein Hobby von mir!“ Daraufhin konfrontierte der Moderator Strache mit seinen Recherchen, wonach dieser Textauszug bereits 1998 erstmals auf der Website des deutschen Journalisten Jürgen Hatzenbichler, einem ehemals bekennenden Neonazi, veröffentlicht worden war. Strache rechtfertigte sich damit, dass die Texte seiner Homepage nicht von ihm persönlich, sondern von Mitarbeitern geschrieben würden. Im Übrigen habe der konkrete Text keinen rechtsextremen Inhalt.

[Bearbeiten] Strache als Rapper im Nationalrats-Wahlkampf 2006

Im August 2006 veröffentlichten Strache bzw. die FPÖ einen Rapsong mit dem Titel „Österreich zuerst“, der seine politischen Positionen den jüngeren Wahlberechtigten nahebringen soll [4].

Die Hookline lautet: „HC! – Das ist unser Mann, – HC! – der Österreich retten kann" bzw. „HC! – Er ist unser Mann, – HC! – der uns noch retten kann“.

Das Stück, das nach Angaben der FPÖ mittlerweile über 200.000 Mal aus dem Internet heruntergeladen wurde, beginnt mit der Darstellung der FPÖ als der einzigen Partei, die dem „Machtrausch“ der ÖVP entgegensteht. Daran schließen die für die politische Linie der FPÖ charakteristischen Elemente an: die Darstellung des Parteiobmannes als dem einzigen, der gegen die Mächtigen und für „kleinen Mann“ kämpft, indem er Kontrolle ausübt und „der Dinge anspricht, die die Menschen betreffen“, auch wenn die so genannten Gutmenschen noch so wüten“, sowie der Kampf gegen jene „die unsre Kultur nicht schätzen, sich über unsre Gesetze wegsetzen“. Die Abschiebung von Ausländern wird als Lösung für die Problembereiche Arbeitslosigkeit und Kriminalität propagiert („Arbeitslose haben wir hier selbst genug“) und „Einbruch, Raub und Überfall, Verbrechen“ als Folge der EU-Osterweiterung dargestellt.

In Anspielung auf die Sommergespräche 2005 lautet eine Zeile: „Was viele schon wissen bringe ich zu Papier, und diesmal ist der Text bestimmt von mir“. Der Liedtext selbst ist vom FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl verfasst worden. Produziert wurde das Stück von Klaus Biedermann (Bingo Boys).

Kurz vor der Wahl erschien nochmal eine neue Version in der "Dance Version". Dieses Lied ist auch auf CD erhältlich.

Die Tageszeitung Der Standard und das Online-Magazin hiphop.at riefen im Gegenzug zu einem „HC Diss Contest“ auf. Mehr als fünfzig Beiträge wurden innerhalb von drei Wochen eingesandt [5].

[Bearbeiten] Privates

Als sportliche Interessen nennt er unter anderem Judo, Kung-Fu, Tennis und Schach. In seiner Jugend spielte er beim Wiener Sportklub Fußball.

Als Lieblingsfilm gibt Heinz-Christian Strache auf seiner Website Braveheart an. Weiters schreibt er, er bewundere seine Mutter und bezeichnet sich — angesprochen auf seine Trinkgewohnheiten — als „Allestrinker“.

[Bearbeiten] Literatur

  • HC-Strache: Neue Männer braucht das Land - HC-Strache im Gespräch mit Andreas Mölzer, 2006, "Zur Zeit-Edition", Band 7, ISBN 3-900052-09-3

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. ORF: Anzeigen gegen Strache und Westenthaler, 14. September 2006
  2. pennale Burschenschaft Vandalia in Wien
  3. Ausschnitt aus den ORF-Sommergesprächen 2005
  4. FPÖ: „HC-Rap“ Text und Download (mp3, 5.60 MB)
  5. Der Standard: HC-Diss-Contest
    HipHop.at: HipHop gegen Rechts

[Bearbeiten] Weblinks

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