Der Standard
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Der Standard ist eine österreichische überregionale Tageszeitung, die in Wien verlegt wird und (wegen niedrigerer Abgaben in Niederösterreich) in Tulln im Berliner Format erscheint. Die Zeitung wurde 1988 von Oscar Bronner als Wirtschaftszeitung gegründet, die erste Ausgabe erschien am 16. Oktober 1988. Oscar Bronner ist bis heute Herausgeber und – gemeinsam mit Gerfried Sperl, der die Geschäfte der Chefredaktion führt – nominell auch Chefredakteur. Der Standard versteht sich als liberale und unabhängige Tageszeitung und ist Genossenschafter der Austria Presse Agentur.
Obwohl Der Standard grundsätzlich überregional ausgerichtet ist, war in der Vergangenheit eine starke Fokussierung auf Wien nicht zu leugnen, die sich durch eigene Redaktionen in den Bundesländern (derzeit in der Steiermark, Oberösterreich und Kärnten) und Regionalteile aber immer mehr abschwächt. Von ausländischen Medien wird der Standard gerne als Zitierquelle verwendet, wenn eine österreichische Pressestimme gefragt ist.
Die Zeitung ist dem Ehrenkodex der österreichischen Presse verpflichtet. Die allgemeine Blattlinie ist als linksliberal zu beschreiben, dieser Linie neigen auch die meisten regelmäßigen Kolumnisten der Zeitung zu, dazu kommen Gastkommentare aus den verschiedensten politischen Richtungen. Als Teilnehmer des „Project Syndicate“ veröffentlicht der Standard auch regelmäßig Kommentare von weltweit bekannten Persönlichkeiten, die im Rahmen dieses Projekts weltweit verteilt werden. Freitags liegt dem Standard das selbstproduzierte Hochglanzsupplement Rondo bei, das über Mode, Kosmetik, Reisen, Design, technische Neuheiten, Essen, Musik und Film berichtet. Jeden Montag liegt der Zeitung außerdem eine drei- bis vierseitige, englischsprachige Beilage mit Auszügen aus der New York Times bei.
Der Standard wird von der Standard Verlagsgesellschaft m. b. H. verlegt. An der Gesellschaft beteiligt sind der Süddeutsche Verlag, der 49 % der Unternehmensanteile hält, und der Herausgeber Oscar Bronner mit 51 % der Anteile. Der Süddeutsche Verlag stieg im Dezember 1998 in die Gesellschaft ein. Davor war zwischen 1988 und April 1995 der Axel Springer Verlag 50 %-Teilhaber der Verlagsgesellschaft.
Laut Österreichischer Media-Analyse 2005 hat der Standard in Österreich 404.000 Leser. Dies entspricht einer Reichweite von 5,9 % (Wien: 13 %). Bei Akademikern liegt der Standard mit einer Reichweite von 19,7 % an der Spitze. Die Zeitung wird auch als vollständiges, kostenpflichtiges e-paper veröffentlicht (Der Standard digital).
Der Standard betreibt mit derStandard.at seit Anfang Februar 1995 ein eigenes Onlineportal. Nach eigenen Angaben war dies der erste Web-Auftritt einer deutschsprachigen Zeitung. Die Redaktionen vom Print- und Online-Standard sind getrennt, die Zusammenarbeit jedoch sehr eng. Außerdem ist derStandard.at als eigenes Subunternehmen ausgegliedert und finanziert sich teilweise selbst durch Werbung im Online-Angebot. Im Juni 2006 hatte derStandard.at nach der Österreichischen Webanalyse [1] eine Reichweite von 1.023.827 Benutzern (Unique Clients) und ist damit eines der größten Webportale Österreichs. Zu online veröffentlichten Artikeln können registrierte Nutzer einen kurzen Kommentar abgeben und so ihre Meinung äußern. Kommentare wurden in den ersten Jahren des Erscheinens nicht sofort online gestellt, sondern vorher von Mitarbeitern der Redaktion unter anderem auf strafrechtlich relevante Inhalte überprüft. Seit Mitte 2005 wird diese Aufgabe großteils von einem automatisierten System übernommen, was die schnelle Verfügbarkeit von Kommentaren wesentlich erleichtert.
Als kulturelles, hauptstädtisches Engagement organisiert bzw. sponsert das Blatt unter anderem seit 1998 jährlich den Viennale-Publikumspreis des Internationalen Wiener Filmfestivals Viennale.