Harold Lloyd
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Harold Clayton Lloyd (* 20. April 1893 in Burchard, Nebraska; † 8. März 1971 in Beverly Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.
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[Bearbeiten] Leben
Harold Lloyd spielte in rund 500 Filmen (überwiegend Komödien), sowohl in Stumm- als auch in Tonfilmen. Lloyd ist bekannt für seine ausgedehnten Verfolgungsjagdszenen und akrobatischen Meisterstücke, wie zum Beispiel das Erklettern von Hochhäusern oder das Hängen an Uhrzeigern in schwindelnder Höhe. Er arbeitete immer ohne Stuntman und ohne Sicherheitsnetze. Lloyd war ein Gründungsmitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.
Lloyd wurde als Sohn von J. Darsie Lloyd und Elizabeth Fraser in Burchard geboren. Er hatte einen Bruder, Gaylord Lloyd. Er ging in Denver und San Diego zur Schule und erhielt zusätzlich Unterricht in der School of Dramatic Art, San Diego. Die Familie zog auf der Suche nach Arbeit oft um. Anfangs verdingte sich Lloyd oft bei Wandertheatertruppen für Hilfsarbeiten um Geld zu verdienen. Im Alter von 12 Jahren stand Lloyd das erste Mal als Little Abe in Tess of d'Ubervilles selbst auf der Bühne. Lloyd begann 1912 seine Karriere in komödiantischen Kurzfilmen in San Diego, Kalifornien. Lloyd ging 1913 zu Thomas Edisons Motion Picture Company Universal Studios. 1914 gründet er zusammen mit Hal Roach die auf kurze Komödien spezialisierte Firma Rolin und drehte die Stummfilmkomödien Lonesome Luke (Serie), deren Hauptrolle sich an Charles Chaplin orientiert. Zwischen 1917 und 1919 entstehen etwa einhundert Kurzfilme, in dieser Zeit entwickelte sich Harold Lloyds Markenzeichen: er ließ das Make-Up weg und legte sich eine kreisrunde Hornbrille, einen Strohhut und einen konventionellen Anzug des jungen Angestellten zu. 1923 erschien sein wohl spektakulärster Film Safety Last. Der Film zeigt den an einem Zeiger einer an einem Hochhaus angebrachten Uhr hängenden Lloyd. Der Versuch, einen noch eindrucksvolleren Film zu drehen, schlägt mit seinem zweiten Tonfilm Feet First (1930) fehl. Privat experimentierte der wohlhabende Lloyd mit Farbfilmen, die ersten beiden wurden auf Lloyds riesigem Grundstück in Beverly Hills, Green Acres gedreht, gelangten aber nie ans Licht der Öffentlichkeit.
Lloyd heiratete seine langjährige Filmpartnerin Mildred Davis (* 1. Januar 1900; † 18. August 1969) im Februar 1923, mit der er zwei Kinder hatte; Gloria (* 1923) und Harold (* 1931). Marjorie wurde im Jahre 1930 adoptiert. Lloyds Autobiografie wurde 1928 veröffentlicht. Nach anfänglichen Erfolgen auch im Tonfilm zog sich der Meister der stummen Komödie Ende der 30er Jahre aus dem Filmgeschäft vorerst zurück. 1947 konnte ihn der Regisseur Preston Sturges noch einmal zu einem weiteren Spielfilm bewegen: The Sin of Harold Diddlebock, gedacht als krönender Abschluss von Lloyds Karriere, erreichte nicht die gewünschten Zuschauerzahlen - der Film wurde schon kurz nach dem Start als Flop vom Markt genommen. Erst als er Anfang der 50er Jahre unter dem Titel Mad Wednesday in einer gestrafften Fassung erneut in die Kinos kam, stieß er auf eine gewisse Resonanz. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Lloyd aber bereits endgültig auf sein Privatleben konzentriert. 1951 wurde er immerhin für einen Golden Globe als Bester Schauspieler nominiert. Den Ehren-Oscar erhielt er 1953 als herausragender Komödiant. Lloyd war Präsident der Shriners, einem Orden, der zur Freimaurerei gehört.
Lloyd produzierte am Ende seines Lebens noch zwei Dokumentarfilme, die unter anderem aus Szenen seiner alten Komödien bestanden: Harold Lloyd's World of Comedy 1962 und 1963 Harold Lloyd's Funny Side of Life. Die Filme weckten wieder das Interesse an der Arbeit Lloyds. Aus rechtlichen Gründen war es aber erst 1974, drei Jahre nach Lloyds Tod möglich, seine Filme in ihrer integralen Fassung wiederaufzuführen. Der mächtige Time Life Konzern hatte die Rechte für Lloyds Filme erworben und wertete diese im Kino und im Fernsehen erneut aus.
Lloyd starb im Alter von 77 Jahren am 8. März 1971 an Prostatakrebs. Er liegt auf dem Forest Lawn Memorial Park Friedhof in Glendale, Kalifornien, begraben.
Harold Lloyd hat einen Stern auf dem Walk of Fame (Nähe 6840 Hollywood Blvd. und 1501 Vine Street) in Hollywood. 1994 wurde zu Lloyds Ehren durch die United States Postage eine 29ct Briefmarke (entworfen von Al Hirschfeld) veröffentlicht.
[Bearbeiten] Filmografie
(Auswahl)
- Cupid in the Dental Parlor (1913)
- Luke Pipes the Pippins (1916), Lonesome Luke - (mit Bebe Daniels und Snub Pollard - wie in fast allen Lonesome Luke-Filmen)
- Luke's Late Lunchers (1916), Lonesome Luke
- Birds of a Feather (1917), Lonesome Luke
- By the Sad Sea Waves (1917)
- Lonesome Luke, Plumber (1917), Lonesome Luke
- Lonesome Luke on Tin Can Alley (1917), Lonesome Luke
- Lonesome Luke's Lively Life (1917), Lonesome Luke
- Kicking the Germ Out of Germany (1918)
- Big Idea, The (1918)
- Bumping Into Broadway (1919), The Boy
- Safety Last! (1923), The Boy
- Hot Water (1924) (Produzent)
- Girl Shy (1924) (Produzent)
- Ben-Hur (1925), Crowd extra in chariot race
- The Freshman (1925) (Produzent)
- Kid Brother, The (1927) (Produzent)
- Welcome Danger (1929), Harold Bledsoe
- Feet First (1930), Harold Horne
- Feet First (1930) (Produzent)
- Cat's-Paw, The (1934) (Produzent)
- Cat's-Paw, The (1934), Ezekiel Cobb
- Professor Beware (1938), Prof. Dean Lambert
- The Sin of Harold Diddlebock, (1947)
- Harold Lloyd's World of Comedy (1962)
- Funny Side of Life, The (1963) (Produzent)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Adam Reilly, Andrew Sarris, Leonard Maltin und William K. Everson: Harold Lloyd. Seine Filme - sein Leben. Heyne, München 1980, ISBN 3-453-86017-9
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Harold Lloyd – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Harold Lloyd in der Internet Movie Database
- Literatur von und über Harold Lloyd im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Prisma Online - mit aktuellen TV-Hinweisen
Personendaten | |
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NAME | Lloyd, Harold |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 20. April 1893 |
GEBURTSORT | Burchard, Nebraska |
STERBEDATUM | 8. März 1971 |