Hanau Hauptbahnhof

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Hauptbahnhof Hanau

Hanau Hauptbahnhof in der Stadt Hanau bildet den Hauptschnittpunkt des Schienenverkehrs im östlichen Rhein-Main-Gebiet.

Inhaltsverzeichnis

1 Anbindung
2 Entwicklung
3 Betrieb
4 Planungen
5 Unfälle
6 Weblinks

[Bearbeiten] Anbindung

Hanau ist ein zentraler Knotenpunkt im Eisenbahnnetz, der sechs Strecken verknüpft. Es kreuzen sich die nord- und die südmainische Trasse von Frankfurt, die Kinzigtalbahn und die Main-Spessart-Bahn. Im Einzelnen handelt es sich um:

Frankfurt-Hanauer Eisenbahn
Main-Spessart-Bahn, Hanau – Aschaffenburg
Frankfurt-Bebraer Eisenbahn (östliche Richtung, Kinzigtalbahn), Hanau, Fulda, Göttingen
Frankfurt-Bebraer Eisenbahn (westliche Richtung), Offenbach am Main, Frankfurt am Main (südmainische S-Bahn)
Bahnstrecke Friedberg-Hanau nach Friedberg
Odenwaldbahn, Babenhausen, Wiebelsbach-Heubach, Erbach, Eberbach

[Bearbeiten] Entwicklung

Der heutige Hanauer Hauptbahnhof wurde im Zuge der Bebra–Frankfurter Bahn errichtet, als diese südmainisch und bei Steinheim über den Main geführt wurde (1867 / 1873). Dazu war am Kreuzungspunkt mit der Main-Spessart-Bahn ein Bahnhof erforderlich. Dort wurde der Bahnhof Hanau-Ost errichtet, der zu einem späteren Zeitpunkt in Hanau Hauptbahnhof umbenannt wurde. Gleichzeitig wurde das Bahnbetriebswerk Heideäcker errichtet.

Die durch den Zwangspunkt der Main-Überquerung vorgegebene Lage des Bahnhofs erklärt, warum er so weit vom Stadtzentrum errichtet wurde, was noch heute erhebliche Probleme für den ÖPNV in Hanau mit sich bringt, der zwei Zentren bedienen muss: Den Hauptbahnhof und den innerstädtischen Busknoten „Freiheitsplatz“.

Das ursprüngliche Bahnhofsgebäude Hanau-Ost (Hanau Hbf), ein Inselbahnhof, wurde Mitte der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts abgerissen und durch ein nördlich der Gleisanlagen liegendes Empfangsgebäude ersetzt. Die ursprüngliche Lage als Inselbahnhof ist heute noch an der Gleisnummerierung und der Straßenanbindung des zwischen den Gleisen gelegenen Park-and-Ride Parkplatzes zu erkennen.

Der funktionale Vorgänger des Hanauer Hauptbahnhofs war die Endstation der Frankfurt–Hanauer Eisenbahn, eröffnet 1848. Deren Bahnhof befand sich stadtnah im westlichen Bereich des heutigen Haltepunkts Hanau West.

ICE-Einfahrt	ICE-Ausfahrt	Regionalzug	Stellwerk
Regionalverkehr	Museumstriebwagen

[Bearbeiten] Betrieb

[Bearbeiten] ICE-Verbindungen (national)

Seit 1995 ist Hanau Hauptbahnhof an das ICE-Netz der Deutschen Bahn angeschlossen.

Hanau - Fulda - Göttingen - Hildesheim - Braunschweig - Wolfsburg - Berlin
Hanau - Frankfurt (Main) - Mannheim - Stuttgart - Ulm - Augsburg - München
Hanau - Frankfurt (Main) - Mannheim - Karlsruhe - Freiburg - weiter in Richtung Schweiz
Hanau - Fulda - Eisenach - Gotha - Erfurt - Weimar - Dresden/Halle (Saale) *
Hanau - Fulda - Kassel - Hannover - Hamburg *
Hanau - Frankfurt (Main) - Aschaffenburg - Nürnberg - München *

* mehrere Züge, keine Linienverbindung

[Bearbeiten] IC-Verbindungen (einzelne Züge, national)

Passau - Regensburg - Nürnberg - Würzburg - Hanau - Frankfurt (Main) - Mainz - Köln - Düsseldorf - Hamburg *
Dresden - Leipzig - Halle (Saale) - Weimar - Erfurt - Fulda - Hanau - Frankfurt (Main)
Frankfurt (Main) - Hanau - Aschaffenburg - Würzburg - Donauwörth - Augsburg - München
Frankfurt (Main) - Hanau - Fulda - Kassel - Hannover - Hamburg - Westerland (Sylt)
München - Augsburg - Ulm - Stuttgart - Mannheim - Frankfurt (Main) - Hanau - Fulda - Kassel - Göttingen - Hannover - Hamburg
Frankfurt (Main) - Hanau - Fulda - Bad Hersfeld - Bebra
Frankfurt (Main) - Hanau - Fulda - Kassel - Hannover - Berlin

* tlw. nur noch zwischen Passau und Frankfurt am Main

[Bearbeiten] Internationale Verbindungen mit EN,EC,IC,ICE

EuroNight: Frankfurt am Main - Hanau - Fulda - Leipzig - Dresden - Decin (CZ) - Usti (CZ) - Praha (Prag) (CZ)
EuroCity: Dortmund - Köln - Mainz - Frankfurt am Main - Hanau - Würzburg - Nürnberg - Passau - St. Pölten (AT) - Wien (AT) - Budapest (HU) *
IC: Frankfurt am Main - Hanau - Würzburg - Nürnberg - Augsburg - München - Garmisch-Partenkirchen - Mittenwald - Seefeld in Tirol (AT) **
ICE: Berlin - Braunschweig - Kassel - Fulda - Hanau - Frankfurt am Main - Mannheim - Karlsruhe - Basel (AT) - Bern (AT) - Interlaken (AT)

* zwischen Dortmund und Wien auch je ein ICE in Hin- und Rückrichtung
** tlw. nur bis Garmisch-Partenkirchen oder Mittenwald

[Bearbeiten] Regionalverbindungen

RB 33 : Hanau - Bruchköbel - Nidderau - Friedberg (Hessen)
SE 50 : Wächtersbach - Gelnhausen - Hanau - Offenbach am Main - Frankfurt (Main)
RE 50 : Fulda - Wächtersbach - Gelnhausen - Hanau - Offenbach am Main - Frankfurt (Main)
RB/RE 55 : Würzburg - Aschaffenburg - Hanau - Offenbach am Main - Frankfurt (Main) *
RB 56 : Hanau - Kahl - Alzenau - Schöllkrippen
RB/RE 64 : (Erbach -) Wiebelsbach-Heubach - Seligenstadt - Hanau - Offenbach am Main - Frankfurt (Main)

* tlw. auch über Maintal statt über Offenbach und nur noch bis Frankfurt (Main) Süd

[Bearbeiten] S-Bahn-Verbindungen

Seit 1995 ist Hanau Hauptbahnhof an das das Netz der S-Bahn Rhein-Main angeschlossen…

[Bearbeiten] Bus-Verbindungen

Am Hanauer Hauptbahnhof bestehen Umsteigemöglichkeiten zur städtischen und regionalen Bussen. Nähere Informationen hierzu unter Nahverkehr in Hanau.

[Bearbeiten] Veränderungen

Zum Fahrplanwechsel 2005/2006 wurde Hanau von der ICE-Verbindung (Ruhrgebiet - Rhein-Main - Nürnberg/München), die von der neuen ICE-3 Generation befahren wird, größtenteils abgekoppelt. Die Begründung - laut Deutscher Bahn - war nicht mangelnde Wirtschaftlichkeit, sondern bauliche Bedingungen. Da am Bahnhof erst ein Umbau erfolgt war und die Deutsche Bahn ihre Entscheidung nicht mit den zuständigen Behörden absprach, brachte ihr das harsche Kritik seitens der Stadtverwaltung und der Politik ein.

Ein erster Schritt war bereits die Modernisierung der Odenwaldbahn (RMV Linie 64), die die Anzahl der Züge deutlich steigerte und in weiteren Schritten steigern wird.

Im Zuge des Fahrplanwechsels 2006/2007 erhält der Hanauer Hbf eine Vielzahl neuer Fernverkehrsverbindungen:

stündliche ICE-Anbindungen nach Berlin (bisher alle 2 Stunden),
in der Gegenrichtung jede Stunde abwechselnd in die Schweiz oder nach München eine ICE-Anbindung
einzelne zusätzliche IC-Verbindungen: u.a. nach Mittenwald, Seefeld in Tirol und Berlin
Halt der meisten IC- und aller EC-Züge auf der Achse Ruhrgebiet-Hanau-Passau-Wien-Budapest im 2h-Takt

[Bearbeiten] Planungen

Der Hanauer Hauptbahnhof besitzt noch Potenziale, die zum Ausbau der Kinzigtalbahn, den Bau der Nordmainischen S-Bahn und der Verlängerungen der S-Bahn nach Gelnhausen genutzt werden können. Verschiedene Überlegungen zur Weiterentwicklung der schienengebundenen Nahverkehrs um Hanau existieren derzeit.

Es ist ein Ersatz für die SE-Linie 50 sowie die RB-Linie 55 durch eine S-Bahn im Gespräch. Dabei soll die S-Bahnlinie 8 nach Wächtersbach und S-Bahnlinie 9 nach Aschaffenburg verlängert werden.
Die S-Bahnlinie 7 soll vom Frankfurter Hauptbahnhof über den Frankfurter Innenstadttunnel und den Frankfurter Ostbahnhof nordmainisch weiter bis Hanau geleitet werden.

[Bearbeiten] Unfälle

Am 14. November 1884 fuhr bei Hanau ein Personenzug auf einen Güterzug auf. Ein aus der Gegenrichtung kommender zweiter Güterzug fuhr in die Trümmer. 22 Personen starben bei dem Unfall, 26 wurden verletzt. Ursache war eine unterlassene telegraphische Zugmeldung.

Am 8. November 1900 fuhr bei dichtem Nebel ein Personenzug nach Offenbach am Main kurz hinter Hanau auf den D 42 Berlin–Frankfurt (Main). 12 Tote und 4 Verletzte waren die Folge des Unfalls. Der D 42 hatte ein Halt zeigendes Blocksignal überfahren. Der Lokführer hatte das im Vorbeifahren bemerkt, bremste und drückte den Zug hinter das Blocksignal zurück. Der Blockwärter nahm an, dass der D-Zug weitergefahren sei und gab den Block für den nachfolgenden Personenzug frei. Wegen des Nebels erkannte die Beteiligten die Situation zu spät. Die beiden letzten Wagen des D-Zuges wurden zerstört, fingen Feuer und brannten aus.

Am 27. April 1954 überfuhr ein aus Wiebelsbach-Heubach kommender Personenzug nach der Ausfahrt aus dem Hanauer Hauptbahnhof ein „Halt“ zeigendes Signal, das die Einfahrt der südlichen in die nördlichen, auf die Steinheimer Mainbrücke führenden Gleise, sperrte. Der mit 20 Minuten Verspätung aus der Gegenrichtung kommende „Skandinavien-Express“, der sich auf dem Weg von Basel nach Großenbrode Kai befand, passierte die Brücke zur gleichen Zeit. Die Lokomotive des Personenzugs fuhr in die Flanke des „Skandinavienexpress“, dessen Lokomotive vom Bahndamm stürzte. Dessen Zugpersonal hatte die Katastrophe kommen sehen und noch eine Notbremsung eingeleitet. Der Zug fuhr zum Unfallzeitpunkt aber immer noch ca. 60 km/h. Die der Lokomotive nachfolgenden Wagen des Schnellzuges, ein Speisewagen und ein Packwagen, wurden zertrümmert, die folgenden Wagen schwer beschädigt. Eine Reisende, der Zugführer und zwei Schaffner des Schnellzuges starben. Darüber hinaus gab es 97 Verletzte. Lokführer und Heizer der umgestürzten Lokomotive konnten abspringen, blieben weitestgehend unverletzt und konnten noch den Dampf aus der umgestürzten Lokomotive ablassen, um eine Kesselexplosion zu verhindern.

Siehe auch: Katastrophen im Schienenverkehr