Gradierwerk
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Ein Gradierwerk (oft fälschlich als Saline bezeichnet) besteht aus einem Holzgerüst, das mit Reisigbündeln (vorwiegend Schwarzdorn) verfüllt ist. Es dient dem Gradieren, d.h. dem Erhöhen des Salzgehaltes einer Sole. Indem man die Sole das Gradierwerk herablaufen lässt, tragen Wind und Sonne zum Verdunsten des in der Sole vorhandenen Wassers bei. Gleichzeitig setzen sich Verunreinigungen der Sole (wie z. B. Kalk oder Gips) im Reisig ab und bilden den grau-braunen Dornstein. Auf diese Weise hat man in früheren Zeiten bei der Salzgewinnung Siedekosten eingespart und die Qualität des Salzes erhöht. Heute dienen Gradierwerke zumeist zu Kurzwecken (durch Inhalation der salzhaltigen Luft).
Bei den ersten Dampfkraftwerken dienten Gradierwerke der Abfuhr der überschüssigen Prozesswärme aus dem Kondensator. Später übernahmen effizientere Kühltürme diese Aufgabe.
Das Gradierwerk in Bad Nauheim gehört zu den ältesten in Deutschland. Die am höchsten konzentrierte Sole wird mit 27% Salzgehalt im thüringischen Bad Salzungen gewonnen.
[Bearbeiten] Städteliste
Gradierwerke gibt es heute (teils auch für Kurzwecke neu errichtet), u.a. in
- Bad Dürkheim
- Bad Dürrenberg
- Bad Dürrnberg (Österreich)
- Hall in Tirol (Österreich)
- Bad Karlshafen
- Bad Kissingen
- Bad Kösen
- Bad Kreuznach (größte Gesamtanlage Europas)
- Bad Münder am Deister
- Bad Münster am Stein-Ebernburg
- Bad Nauheim
- Bad Oeynhausen
- Bad Orb
- Bad Reichenhall
- Bad Rothenfelde
- Bad Salzelmen
- Bad Salzdetfurth
- Bad Salzhausen
- Bad Salzuflen
- Bad Salzungen
- Bad Sassendorf
- Bad Sooden-Allendorf
- Bad Staffelstein
- Bad Sulza
- Bad Wilsnack
- Bad Windsheim
- Duisburg, Revierpark_Mattlerbusch
- Eibach
- Erwitte-Bad Westernkotten
- Essen-Rüttenscheid, Grugapark
- Lüneburg
- Ramsau bei Berchtesgaden
- Rheine
- Werl
- Werne