Erwitte
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Arnsberg | |
Kreis: | Soest | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 37′ N, 8° 21′ O 51° 37′ N, 8° 21′ O | |
Höhe: | 105 m ü. NN | |
Fläche: | 89,29 km² | |
Einwohner: | 15.915 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 178 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 59597 | |
Vorwahlen: | 02943 / 02945 | |
Kfz-Kennzeichen: | SO | |
Gemeindeschlüssel: | 05 9 74 016 | |
Stadtgliederung: | 15 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Am Markt 13 59597 Erwitte |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Wolfgang Fahle (CDU) |
Erwitte ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zum Kreis Soest. Erwitte besitzt zur Zeit etwa 15.900 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Erwitte liegt etwa 5 km südlich von Lippstadt, 15 km östlich von Soest, ca 60 km von Dortmund und 30 km westlich von Paderborn entfernt.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Erwitte grenzt (im Uhrzeigersinn von Norden) an Lippstadt, Geseke, Rüthen, Anröchte und Bad Sassendorf.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Erwitte gliedert sich in 15 Stadtteile, von denen das Moor- und Sole-Heilbad Bad Westernkotten wohl der bekannteste ist.
- Erwitte
- Eikeloh
- Merklinghausen/Wiggeringhausen
- Horn-Millinghausen
- Berenbrock
- Seringhausen
- Stirpe
- Ebbinghausen
- Böckum
- Völlinghausen
- Schallern
- Norddorf
- Schmerlecke
- Weckinghausen
- Bad Westernkotten
[Bearbeiten] Geschichte
Die heutige Stadt Erwitte darf mit ihren fünfzehn Ortsteilen auf eine interessante und wechselvolle Geschichte zurückblicken, die durchaus als Beispiel für historische Grundströmungen im westfälischen Raum herangezogen werden kann. Archäologischen Zeugnisse weisen darauf hin, dass im Hellweg-Raum rund um Erwitte schon früh Menschen lebten und hier den Schritt vom nomadisierenden Jäger und Sammler zum sesshaften Bauern machten. Eine besondere Rolle spielt dabei der fränkische Königshof in Erwitte, dessen Gründung auf Karl den Großen zurückgeführt wird. Königshöfe wie der in Erwitte dienten überwiegend als Station und Versorgungsbasis für die fränkischen und sächsischen Könige und Kaiser. Ausführlich kann die Zeit ab 1027 beschrieben werden, als am 7. April Kaiser Konrad II. in Rom den Königshof Erwitte der Paderborner Kirche übergab. Heute erinnert ein repräsentativer Fachwerkbau aus dem 16. Jahrhundert an den Königshof Erwitte. Mit der Besitzübertragung wurde der Paderborner Bischof bedeutender Grundherr im Erwitter Raum. Daraus resultierte ein Konflikt, der über Jahrhunderte ein wesentliches Merkmal Erwitter Geschichte werden sollte. Der Raum Erwitte gehörte politisch ab dem Spätmittelalter zum Herzogtum Westfalen, das wiederum dem Erzbischof von Köln als Landesherr unterstellt war. Hier wird der schon genannte Konflikt deutlich: Sowohl der Erzbischof von Köln als Landesherr als auch der Paderborner Bischof als bedeutender Grundherr versuchten, die ihnen zustehenden Rechte über Erwitte bis an die Grenze auszufüllen und diese zu erweitern. Die daraus resultierenden Streitigkeiten zogen sich wie ein roter Faden durch die Erwitter Geschichte und wurden wiederholt vor dem Reichskammergericht ausgetragen. Die Einrichtung des Gogerichts Erwitte ist verwaltungs- wie landesgeschichtlich von herausragender Bedeutung. Das Gogericht Erwitte als Gerichtsbezirk und Verwaltungsgebiet umfasste zeitweilig mehr als einhundert Orte im Herzogtum Westfalen. Augenfällig wird die Bedeutung des Gogerichtes durch das sogenannte Alte Rathaus am Erwitter Marktplatz. Dieser Bau war als Gerichtsgebäude für das Gogericht 1716 errichtet worden. Bedeutung für die Geschichte der Stadt erlangten eine Reihe von westfälischen Adelsgeschlechtern, die in Erwitte ansässig waren. Die Herren von Erwitte, die Familien von Landsberg und von Droste sind ebenso zu nennen wie die Fürstenberger in Stirpe, die Bredenoll und von Ense in Westernkotten, die Knappen von Völlinghausen und die von Wrede zu Mielinghausen (=Millinghausen). Neben der intensiven Landwirtschaft gab es vom historischen Standpunkt aus nur einen nennenswerten Wirtschaftszweig: Die Salzgewinnung in Westernkotten. Seit 1957 darf Westernkotten den Zusatz Bad führen. Doch auch in den übrigen Orten Erwittes ist der wirtschaftliche Fortschritt zu spüren. In das Auge fallende Beispiele sind die Zementwerke im Süden der Stadt und das Zentrallager der Hella. Die ehedem bedeutende Zigarrenproduktion ist heute aus dem wirtschaftlichen Leben verschwunden. In allen Ortsteilen der Stadt finden sich noch denkmalgeschützte Bauwerke, die das Bild des jeweiligen Ortes entscheidend prägen. Natürlich herrscht der Fachwerkbau vor, aber auch Wohn- und Bauernhäuser aus Bruch- und Backstein, verputzte Gebäude und technische Baudenkmale wie die Mühle in Schmerlecke und der Wasserturm in Eikeloh tragen positiv zum Erscheinungsbild bei. Aufmerksamkeit verdient das Naherholungsgebiet Pöppelsche.
[Bearbeiten] Hexenprozesse
In der Zeit der Hexenverfolgungen um 1630 leitete Hexenkommissar Heinrich Schultheiß die Hexenprozesse in Erwitte.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
[Bearbeiten] Bürgermeister
Zur Zeit bekleidet das Amt des Bürgermeisters Wolfgang Fahle von der CDU.
[Bearbeiten] Wappen
Von Gold und Rot gespalten. Vorn ein aufgerichteter roter, goldgekrönter Löwe, hinten ein schräglinkes goldenes hausmarkenähnliches Zeichen in Form einer mit einem Querbalken versehenen Wolfsangel. Die Farben sind die des Klosters Corvey (erste urkundliche Erwähnung Erwittes), der Löwe entstammt dem Wappen der Ritter von Erwitte, das hausmarkenähnliche Zeichen wird als Sälzerhaken gedeutet, und ist am Kirchturm der Johannes-Kirche in Bad Westernkotten angebracht
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Es besteht eine Partnerschaft mir der Stadt Aken.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Erwitte selbst und in den dazugehörenden Gemeinden gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen unter anderem:
- das historischen Rathaus
- der Königshof aus der Zeit Karls des Großen
- der alte Hellweg - längste Salzhandelsstraße des Mittelalters
- das Schlossgelände mit Festhalle
- die Laurentius-Kirche romanischen Stils aus dem 9.Jh. mit hohem Turm
- das Stammschloss der Grafen von Landsberg
- das sogenannteBöllhoffhaus mit der Heimatstube und dem Heimathof.
- die Gradierwerke und die Schäferkämper Wassermühle in Westernkotten
- die historische Windmühle in Schmerlecke (1831)
- die Galerie KONTRASTE des Künstlerehepaars Evelyn und José Ocón (ebenfalls in Horn).
[Bearbeiten] Parks
- der Stadtpark mit Schlossbad
- der Kurpark im Ortsteil Bad Westernkotten
[Bearbeiten] Schützenvereine
- Handwerker-Schützenverein Erwitte 1820 e. V.
- Jungesellen-Schützenverein Erwitte 1726 e. V.
- Männer-Schützenverein Erwitte 1728 e. V.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- Theodor Heimeier Metallwerk GmbH, Weltmarktführer für Heizkörperventile
- Schlüter Baumaschinen GmbH
- Spenner Zementwerk
- Gebr. Seibel Zementwerk
- Seibel und Söhne Zementwerk
- Wittekind Zementwerk
- Hella Distribution GmbH
- NordSüd Speditionsgesellschaft mbH
- Franz Bracht Kran-Vermietung GmbH
- Schäffer Lader
- Federn Brand (Niederlassung)
[Bearbeiten] Bildung
- Erich-Kästner-Grundschule Erwitte
- Astrid-Lindgren-Grundschule Bad Westernkotten
- Kath. Grundschule Stirpe
- Cyriakus-Grundschule Horn-Millinghausen
- Laurentiusschule Hauptschule
- Städtisches Gymnasium
- Sonderschule für Sprachbehinderte "Lindenschule"
[Bearbeiten] Literatur
- Westfälischer Städteatlas; Band: VI; 2 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Erwitte, Autor: Wilfried Ehbrecht. ISBN: 3-89115-940-4; Dortmund-Altenbeken, 1999.
[Bearbeiten] Weblinks
- Website der Stadt Erwitte
- Jürgen Schröder, Seibel Erwitte - Materialien zur Analyse von Opposition, Berlin, 24.10.2006