Gesprengte Ketten
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Gesprengte Ketten |
Originaltitel: | The Great Escape |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1963 |
Länge (PAL-DVD): | 165 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | John Sturges |
Drehbuch: | James Clavell, W. R. Burnett |
Produktion: | John Sturges, James Clavell |
Musik: | Elmer Bernstein |
Kamera: | Daniel L. Fapp |
Schnitt: | Ferris Webster |
Besetzung | |
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Gesprengte Ketten ist ein 1963 entstandener US-amerikanischer Kinofilm. Er handelt von einem Massenausbruch aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager während des II. Weltkriegs. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit und hat sich, größtenteils wie im Film dargestellt, tatsächlich so ereignet.
Die Filmproduktionsfirma Mirisch Corporation produzierte den Film für den Filmverleih United Artists.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt
Eine Gruppe alliierter Kriegsgefangener – vorwiegend Luftwaffenoffiziere – wird 1944 in ein neues und als besonders ausbruchssicher geltendes Lager in Süddeutschland verfrachtet. Kaum angekommen, sinnt man bereits auf Ausbruch. So beschließen Amerikaner, Engländer, Iren und Schotten zusammen und unter Führung von Roger Bartlett, genannt Big X (Richard Attenborough) eine groß angelegte Flucht durch Tunnels. Leider wird einer der drei angelegten Tunnels von der Lagerleitung entdeckt. Die Gefangenen geben jedoch nicht auf und planen nach Fertigstellung gefälschter Dokumente und Ausweise sowie ziviler Kleidung die Flucht durch einen zweiten Tunnel. Dieser erweist sich jedoch als zu kurz und wird, als der Ausbruch bereits in vollem Gange ist, von den Deutschen bemerkt. So gelingt nur 76 der vorbereiteten 250 die Flucht aus dem Kriegsgefangenenlager.
Danach zeigt der Film in kurzen Sequenzen die Flucht der Freigekommenen durch ganz Europa.
Sie endet jedoch nur für wenige der Flüchtigen erfolgreich. Viele der Wiedergefangenen werden von der Gestapo aufgrund Ihrer gefälschten Papiere und der fehlenden Rangabzeichen kurzerhand wie Spione behandelt und unter dem Vorwand "auf der Flucht" erschossen. Und so erreichen nur wenige "mit Glück" wieder das Kriegsgefangenenlager.
[Bearbeiten] Darstellung
Mehr als ein Dutzend Schauspieler von Weltruf spielten mit. Unter ihnen waren Steve McQueen (der Bunkerkönig), Richard Attenborough (Big 'X'), Charles Bronson (der Tunnelkönig), Donald Pleasence (der Fälscher), James Coburn (der Handwerker), David McCallum, Gordon Jackson (das Gehirn), James Donald (Lagerältester) und James Garner (der Organisator). An deutschem Personal waren Hannes Messemer (der Kommandant) und Robert Graf (das Frettchen) vertreten. Der Film beinhaltet sowohl humoristische Einlagen über das Lagerleben und die Überlistung der Wachmannschaft als auch tragische Elemente, etwa die Erblindung des Dokumentenfälschers und die Ermordung der wieder gefassten alliierten Soldaten durch die Gestapo.
Der Schlussteil des Films - die Flucht durch Europa - wurde im Allgäu, in Füssen und Umgebung, mit Beteiligung der einheimischen Bevölkerung gedreht.
[Bearbeiten] Historisches
Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit. Jedoch hat sich die echte Flucht nicht, wie im Film dargestellt bei normalen sondern bei winterlichen Wetterbedingungen mit Eis und Schnee ereignet. Sie fand in Wirklichkeit in der Nacht vom 24. auf den 25. März 1944 im Stammlager "StaLag Luft III" im niederschlesischen Sagan, etwa 160 km südöstlich von Berlin, statt. Unter der Federführung von Major Roger Bushell wurden durch die Gefangenen drei Tunnel mit den Namen "Tom", "Dick" und "Harry" gegraben. "Tom" sollte der wichtigste und eigentliche Fluchttunnel werden, und an ihm wurde am intensivsten gearbeitet, "Harry" war der Reservetunnel und "Dick" der Opfertunnel. Er war dafür vorgesehen, entdeckt zu werden, für den Fall, dass man die Aktivitäten im Lager mit einem Tunnelbau in Verbindung bringen und gezielt nach einem solchen suchen würde, um von den beiden anderen abzulenken.
"Tom" wurde allerdings durch einen Zufall bereits nach fünf Monaten Bauzeit entdeckt. Über den Werdegang von "Dick" ist wenig bekannt - amerikanische Quellen schreiben davon, dass "Dick" nie durch die Deutschen entdeckt, sondern erst bei der Befreiung des Lagers bekannt wurde. Als wahrscheinlicher gilt jedoch die Darstellung, dass "Dick" im Zuge der nach der Entdeckung von "Tom" groß angelegten Lagerdurchsuchung zur Sicherstellung der Werkzeuge ebenfalls entdeckt wurde. Alle Arbeiten konzentrierten sich im Folgenden auf "Harry", der im Ablauf eines Waschraumes seinen Eingang hatte.
In besagter Nacht begann gegen 22.30 Uhr die Flucht durch den noch verbliebenen Tunnel "Harry". "Harry" war 102 m lang, hatte drei Zwischenstationen, maß 0,70 × 0,70 m und verlief rund 8,5 m unterhalb der Grasnarbe.
Der eigentliche Beginn der Flucht, nämlich der Ausstieg ausserhalb des Lagers, verzögerte sich aufgrund der Tatsache, dass der Boden zu dieser Jahreszeit noch gefrorenen war und es rund 4 Stunden länger als geplant dauerte bis zur Oberfläche durchzustoßen.
Auch war der Tunnel rund 10 m zu kurz, so dass er nicht wie geplant im Wald, sondern kurz davor, endete. Dies erforderte wiederum eine Synchronisation des Ausstiegs aus dem Tunnel mit der Wachpatrouille. Dies verzögerte abermals den geplanten Ablauf des Ausbruchs und so wurde den Beteiligten schnell klar, dass nicht wie geplant und vorbereitet 220 Personen sondern nur etwa 100 würden fliehen können. Die Flucht wurde gegen 4.55 Uhr morgens entdeckt. Zu diesem Zeitpunkt hatten 87 Personen den Tunnel passiert, von denen jedoch 11 bereits im angrenzenden Wald gestellt deshalb und nicht als Entflohene gewertet wurden.
Nach dieser Definition gelang 76 Personen die Flucht. Von diesen wurden aber aufgrund den damals winterlichen Wetterbedingungen bei Eis und Schnee alle bis auf drei wieder gefasst. Fünfzig der Wiedergefassten wurden durch den von höchster Ebene erteilten sogenannten "Sagan-Befehl" erschossen.
[Bearbeiten] Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: Ein überlanger, sorgfältig und gekonnt gestalteter, vorzüglich besetzter Unterhaltungsfilm von John Sturges.
- Prisma Online: Hervorragend fotografierter und inszenierter Thriller um einen Massenausbruch alliierter Kriegsgefangener von John Sturges. Auch wenn dieser Film - er entstand nach einer wahren Begebenheit - seine Längen hat, die gekonnte Machart und die brillante Besetzung machen dies wett. Besonders gelungen: die Sequenz, in der Steve McQueen in halsbrecherischer Motorrad-Fahrt von den Nazis gejagt wird.
Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat wertvoll.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Der Film wurde für einen Golden Globe Award in der Kategorie Bester Film nominiert. Bei der späteren Oscarverleihung war er nur in der Kategorie Bester Schnitt nominiert.
[Bearbeiten] Weblinks
- Gesprengte Ketten in der Internet Movie Database
- Das Kriegsgefangenenlager Stalag Luft III und der Film mit Bildern der Kriegsgefangenen (.en)
- Kriegsgefangenenlager Stalag Luft III (.en)
- The Real Great Escape (.en)
- Great Escape (PBS Nova) (.en)
- Imperial War Museum, London - Ausstellung über die Flucht von Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg. (.en)
- Beschreibung von Stalag Luft III von Wing Commander Ken Rees (.en)
- Das Computerspiel von Pivotal Games - The Great Escape (.en)
- World of Sinclair Computerspiel von 1986 (.en)