Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs - Wikipedia

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Karte
Karte der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs
Basisdaten
Fläche:  ? km²
Leitender Geistlicher: Landesbischof
Hermann Beste
Mitgliedschaft: EKD, VELKD, LWB, ÖRK
Kirchenkreise: 5
Propsteien: 34
Kirchengemeinden: 302
Gemeindeglieder: 212.000 (31. Dezember 2005)
Anteil an der
Gesamtbevölkerung:
17,6%
Anschrift: Münzstr. 8
19055 Schwerin
Offizielle Website: www.ellm.de
E-Mail-Adresse: okr@ellm.de

Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs ist eine von 23 Gliedkirchen (Landeskirchen) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Wie alle Landeskirchen ist sie eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Schwerin. Die Kirche hat ca. 212.000 Gemeindeglieder (Stand: Dez. 2005) in 302 Kirchengemeinden.

Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs ist eine der lutherischen Kirchen innerhalb der EKD. Die Kirche ist auch Mitglied der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und des Lutherischen Weltbundes (LWB). Außerdem gehört sie zum Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK).
Haupt- bzw. Bischofskirche der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs ist der Schweriner Dom.
Die Landeskirche unterhält zusammen mit der Pommerschen Evangelischen Kirche eine Evangelische Akademie in Rostock. Ein Fusion dieser beiden Landeskirchen in den nächsten Jahren ist in der Planung.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Gebiet der Landeskirche

Das Gebiet der "Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs" umfasst das ehemalige Land Mecklenburg, das seit Vereinigung der beiden Freistaaten Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz 1934 bis 1945 bestand und heute mit dem Westteil der ehemals preußischen Provinz Pommern ("Vorpommern") das Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern bildet. Einige Gemeinden der Landeskirche gehören jedoch auch zu den Bundesländern Schleswig-Holstein und Brandenburg.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Reformation hielt in Mecklenburg ab 1523 unter den Herzögen Heinrich V. (1503) und Albrecht VIII (1503 bis 1547) Einzug, ohne dass es zu einer obrigkeitlich verordneten Durchführung kam. Die lutherische Prägung war dabei vorherrschend. Zu den bekanntesten Predigern gehörte Joachim Slüter (um 1490 bis 1532) als Kaplan der Rostocker Petrikirche. Spätestens seit dem von Johann Albrecht I. einberufenen Landtag an der Sagsdorfer Warnowbrücke (20. Juni 1549), der das von Kaiser Karl V. diktierte Augsburger Interim ablehnte, bekannte sich ganz Mecklenburg zur lutherischen Lehre. Später gab es auch eine reformierte Gemeinde in Schwerin. Diese blieb bis heute selbständig und gehört nicht zur Landeskirche. 1552 erließ die Regierung eine eigene Kirchenordnung, die nach Zustimmung der Landstände die Grundlage für eine eigenständige Landeskirche bildete und sie auf eine feste rechtliche Grundlage stellte. Mit dem Erlaß der Superintendentenordnung im Januar 1571 wurde die Landeskirche durch die Bildung der Kirchenkreise Wismar, Güstrow, Parchim, Schwerin, Rostock und Neubrandenburg neu strukturiert. 1701 wurde Mecklenburg in die beiden (Teil-) Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz aufgeteilt. 1850 wurde für Mecklenburg-Schwerin ein Oberkirchenrat eingesetzt.

Oberhaupt (Leiter) der Kirche(n) waren seit der Reformation bis 1918 die jeweiligen Regenten (Herzöge, Großherzöge) beider mecklenburgischer Landesteile als "summus episcopus", seit 1921/22 ein von der Landessynode gewählter Bischof. Nach dem Wegfall des landesherrlichen Kirchenregiments kam es 1921 zu einem Neuaufbau der Landeskirchen. Sie gaben sich 1921 Verfassungen. 1933 vereinigten sich beide Landeskirchen wieder zur "Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs".

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei und war Mitbegründerin der VELKD.

siehe auch: Christen und Kirche in der DDR

[Bearbeiten] Leitung der Landeskirche

An der Spitze der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs steht der Landesbischof, der geistliche Leiter der Kirche. Er wird von der Landessynode gewählt und ist Vorsitzender der ebenfalls von der Synode gewählten Kirchenleitung.

[Bearbeiten] Bischöfe bzw. Landesbischöfe seit 1921/22

[Bearbeiten] Landessynode

Als "Parlament" hat die Landeskirche eine Landessynode. Deren Mitglieder, die Synodale, werden auf 6 Jahre zu etwa 2/3 von den Kirchenältesten der Kirchengemeinden gewählt, die anderen werden von der Kirchenleitung, der Synode selbst und vom Konvent der Landessuperintendenten gewählt. Die Aufgabe der Synode ist ähnlich wie die von politischen Parlamenten. Sie tagt in der Regel nur etwa einmal jährlich. Vorsitzender der Synode ist der Präses, derzeit Heiner Möhring. Sein Vorgänger war Präses Dr. Hans-Joachim Bartsch.

[Bearbeiten] Verwaltung der Landeskirche

[Bearbeiten] Oberkirchenrat und Verwaltungshierarchie

Der Oberkirchenrat in Schwerin, der das Kollegium und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landeskirche umfasst, führt die laufenden Geschäfte, er ist für die Verwaltungsangelegenheiten zuständig und führt im Auftrag der Kirchenleitung die Dienstaufsicht über die Gemeinden, Kirchenkreise und kirchlichen Amtsträger. Leiter des Oberkirchenrats ist ein Präsident, der von der Landessynode auf 12 Jahre gewählt wird. Zum Kollegium gehören neben dem Präsidenten weitere Oberkirchenräte und der Landesbischof.

Der Landesbischof ist Vorsitzender der Kirchenleitung ("Regierung" der Kirche). Zu dieser gehören, neben dem Bischof, der Präses der Synode und 5 weitere Synodale, der Präsident des Oberkirchenrats, 3 weitere Oberkirchenräte sowie ein Landessuperintendent.

In der Verwaltungshierarchie ist die Landeskirche von unten nach oben wie folgt aufgebaut:
An der Basis stehen die Kirchgemeinden als Körperschaften des öffentlichen Rechts mit gewählten Kirchenvorständen, dem "Kirchgemeinderat". Die Mitglieder dieses Gremiums heißen "Älteste". Mehrere Kirchengemeinden bilden zusammen eine Propstei (in der allgemeinen Verwaltung einem Landkreis vergleichbar), an dessen Spitze ein Propst steht. Die Propsteien haben als Gremium die Propsteisynode, deren Mitglieder von den jeweiligen Kirchengemeinderäten bestellt werden.
Mehrere Propsteien bilden zusammen einen Kirchenkreis (in der allgemeinen Verwaltung einem Regierungsbezirk vergleichbar), dem ein Landessuperintendent vorsteht. Ihm steht der Kirchenkreisrat zur Seite. Die 5 Kirchenkreise sind Körperschaften des öffentlichen Rechts und bilden zusammen die Landeskirche (in der allgemeinen Verwaltung dem Bundesland vergleichbar).

[Bearbeiten] Kirchenkreise und Propsteien

Die Kirchenkreise werden von einem Landessuperintendenten geleitet, welche in Rostock, Wismar, Güstrow, Parchim und Neustrelitz (Kirchenkreis Stargard) ihren Sitz haben. Die Kirchenkreisverwaltungen befinden sich in Rostock, Wismar, Güstrow und Waren/Müritz (Kirchenkreis Güstrow), Parchim und in Neubrandenburg (Kirchenkreis Stargard).

  • Kirchenkreis Rostock
    • Propstei Bad Doberan
    • Propstei Rostock-Nord
    • Propstei Rostock-Ost
    • Propstei Rostock-Süd
    • Propstei Sanitz
    • Propstei Ribnitz
  • Kirchenkreis Wismar
    • Propstei Bukow
    • Propstei Crivitz
    • Propstei Gadebusch
    • Propstei Grevesmühlen
    • Propstei Schwerin-Land
    • Propstei Schwerin-Stadt
    • Propstei Sternberg
    • Propstei Wismar
  • Kirchenkreis Güstrow
    • Propstei Bützow
    • Propstei Güstrow
    • Propstei Gnoien
    • Propstei Malchin
    • Propstei Krakow
    • Propstei Müritz
  • Kirchenkreis Parchim
    • Propstei Boizenburg
    • Propstei Dömitz
    • Propstei Gadebusch
    • Propstei Goldberg/Lübz
    • Propstei Grevesmühlen
    • Propstei Hagenow
    • Propstei Ludwigslust
    • Propstei Parchim
    • Propstei Wittenburg
  • Kirchenkreis Stargard
    • Propstei Burg Stargard
    • Propstei Friedland
    • Propstei Neubrandenburg
    • Propstei Neustrelitz
    • Propstei Stavenhagen
    • Propstei Wesenberg/Mirow
    • Propstei Woldegk

[Bearbeiten] Kirchengemeinden

Die 34 Propsteien sind in 302 Kirchengemeinden unterteilt.

[Bearbeiten] Gesangbücher

Die Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs singen bzw. sangen in den letzten Jahrzeiten vor allem aus folgenden Gesangbüchern:

  • Mecklenburgisches Kirchengesangbuch, eingeführt mit Genehmigung des herzoglichen Consistorii zu Rostock im Jahre 1764 sowie neue verbesserte Ausgabe mit Anhang von 50 "Geistlichen Liedern", eingeführt im März 1905
  • Neues Mecklenburgisches Gesangbuch nebst einem Anhange von Gebeten, wie auch Evanglien und Episteln mit Großherzoglich Allergnäd. Special-Privilegio, eingeführt 1794
  • Gesangbuch zum gottesdienstlichen Gebrauch für die evangelischen Gemeinen in Mecklenburg-Strelitz mit Großherzoglich Mecklenburg-Strelitzischem allergnädigsten Privilegio; eingeführt 1832
  • Gesangbuch für die evangelisch-lutherische Kirche in Mecklenburg-Strelitz, eingeführt 1875
  • Gesangbuch der Evang.-luth. Landeskirche von Mecklenburg-Schwerin bzw. Mecklenburg-Strelitz bzw. der vereinigten Landeskirche Mecklenburgs - Einheitsgesangbuch der Evang.-luth. Landeskirchen in Schleswig-Holstein-Lauenburg, Hamburg, Mecklenburg-Schwerin, Lübeck, Mecklenburg-Strelitz und Eutin; eingeführt 1930
  • Evangelisches Kirchengesangbuch - Ausgabe für die Evang.-Luth. Landeskirche Mecklenburgs; eingeführt ca. 1950
  • Evangelisches Kirchengesangbuch - Ausgabe für die Evang.-Luth. Landeskirche Mecklenburgs, Evang.-Luth. Landeskirche Sachsens, Evang.-Luth. Kirche in Thüringen; eingeführt 1975 in allen luth. Kirchen der DDR
  • Evangelisches Gesangbuch - Ausgabe für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs; eingeführt am 1. Advent 1994?

[Bearbeiten] Literatur

  • Frank, Rahel:"'Realer, exakter - präziser" ? Die DDR-Kirchenpolitik gegenüber der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs von 1971 bis 1989", Schwerin 2004, ISBN 393325518x

[Bearbeiten] Weblinks

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