Emmendingen
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Emmendingen | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 7′ N, 7° 51′ O 48° 7′ N, 7° 51′ O | |
Höhe: | 201 m ü. NN | |
Fläche: | 33,79 km² | |
Einwohner: | 26.127 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 773 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 79301–79312 (alt: 7830) | |
Vorwahl: | 07641 | |
Kfz-Kennzeichen: | EM | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 16 011 | |
Stadtgliederung: | Kernstadt und 5 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Landvogtei 10 79312 Emmendingen |
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Webpräsenz: | ||
Oberbürgermeister: | Stefan Schlatterer (CDU) |
Emmendingen ist eine Stadt im Südwesten Baden-Württembergs, etwa 14 km nördlich von Freiburg im Breisgau. Sie ist die Kreisstadt und größte Stadt des Landkreises Emmendingen sowie ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden.
Seit 1. Januar 1973 ist Emmendingen Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Freiamt, Malterdingen, Sexau und Teningen hat die Stadt eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Stadt liegt im Breisgau zwischen der Vorbergzone des Schwarzwaldes und dem Kaiserstuhl in der Rheinebene im Norden der so genannten Freiburger Bucht in 189 bis 368 Meter Höhe. Am Westrand von Emmendingen fließt die Elz, die bei Kappel-Grafenhausen in den Rhein mündet.
[Bearbeiten] Nachbarstädte
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Emmendingen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Malterdingen, Kenzingen, Freiamt (Schwarzwald), Sexau, Denzlingen, Reute (Breisgau) und Teningen.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Die Stadt Emmendingen besteht aus der Kernstadt, die wiederum aus den Stadtbezirken Unterstadt, Über der Elz, Mittelstadt, Oberstadt, Bürkle und Bleiche besteht, und den im Rahmen der Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliederten Gemeinden und heutigen Stadtteile Kollmarsreute, Maleck, Mundingen, Wasser und Windenreute.
Die Stadtteile sind zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung, das heißt es gibt jeweils einen von den Wahlberechtigten bei jeder Kommunalwahl zu wählenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzendem. Jede Ortschaft hat eine Ortschaftsverwaltung, quasi ein Rathaus vor Ort.
Zu einigen Stadtteilen gehören teilweise weitere separat gelegene Wohnplätze mit eigenem Namen, die meist nur sehr weinige Einwohner haben, inzwischen aber teilweise auch schon mit dem Hauptort zusammengewachsen sind. Andererseits gibt es auch neue Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Grenzen meist jedoch nicht genau festgelegt sind. Im Einzelnen gehören folgende Wohnplätze bzw. Siedlungen zu den Stadtteilen:
- zur Kernstadt: Hochburg;
- zu Kollmarsreute: Altdorf, Siedlung an der Landstraße;
- zu Maleck: Am Laberberg, Auf dem Buch, Brandel, Hintere Zeismatte, Vordere Zeismatte;
- zu Mundingen: Amsenhof, Huttenhof, Mundinger Mühle, Bahnstation Teningen-Mundingen und Wöpplinsberg.
[Bearbeiten] Raumplanung
Emmendingen bildete ein Mittelzentrum innerhalb der Region Südlicher Oberrhein. Zugehöriges Oberzentrum ist Freiburg im Breisgau. Zum Mittelbereich Emmendingen gehören neben der Stadt Emmendingen noch die Städte und Gemeinden Bahlingen am Kaiserstuhl, Denzlingen, Endingen am Kaiserstuhl, Forchheim, Freiamt, Herbolzheim, Kenzingen, Malterdingen, Reute, Rheinhausen, Riegel am Kaiserstuhl, Sasbach am Kaiserstuhl, Sexau, Teningen, Vörstetten, Weisweil und Wyhl am Kaiserstuhl des Landkreises Emmendingen.
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Namens Emmendingen geht auf das Jahr 1091 zurück. Wenige Jahre später wurde Emmendigen ausdrücklich als Ortschaft erwähnt. Die erste Quelle, die von der Burg Hochburg (Hachberg) spricht, stammt aus dem Jahr 1127. Ebenfalls auf das 12. Jahrhundert geht das Kloster Tennenbach, eine Zisterziensergründung zurück.
1415 verkaufte der Markgraf Otto II. von Hachberg Burg und Herrschaft Hachberg an den Markgrafen Bernhard I. von Baden. Die Markgrafschaft Baden-Hachberg fiel zurück in das badische Stammhaus. Im Jahr 1418 erhielt die Ortschaft Emmendingen auf Betreiben dieses Markgrafen von König Sigismund das Marktrecht. Nur sechs Jahre später wurde der Marktflecken im Mühlburger Krieg eingenommen und fast völlig zerstört. Im Bauernkrieg von 1525 beteiligten sich zahlreiche Emmendinger an der erfolglosen Belagerung der Hochburg und der Zerstörung des Klosters Tennenbach. In der Nachfolge von Markgraf Karl II. wurde 1584 die Markgrafschaft Baden erneut geteilt. Der Marktflecken Emmendingen wurde Residenz der Markgrafschaft Baden-Hachberg unter Jakob III., dem dieser jedoch am 1. Januar 1590 das Stadtrecht verlieh. Im selben Jahr konvertierte Jakob nach dem von ihm einberufenen Emmendinger Religionsgespräch zum Katholizismus. Wenig später starb er im Alter von 28 Jahren. Nach dem erhaltenen Sektionsbericht wurde er mit Arsenik vergiftet. Die Herrschaft fiel zurück an seinen protestantischen Bruder Ernst Friedrich.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Emmendingen fast völlig zerstört. 1648 waren von den vormals 800 Einwohnern nurmehr knapp 100 übriggeblieben. 1809 wird Emmendingen Sitz des gleichnamigen Bezirksamtes, das 1939 zum Landkreis Emmendingen wird. Bei der Kreisreform 1973 bleibt der Landkreis Emmendingen im Wesentlichen unverändert. Die Einwohnerzahl der Stadt Emmendingen überschritt 1972 im Rahmen der Gemeindereform die 20.000-Grenze. Danach stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Januar 1973 beschloss.
Auch die Stadtteile Emmendingen haben eine lange Geschichte. Sie teilten die Geschicke der Stadt und waren Teil der Markgrafschaft Baden-Hachberg. 1803 gehörten sie zum Oberamt Hochberg, aus dem 1809 das Bezirksamt Emmendingen hervorging.
Kollmarsreute wurde 1385 als „zu Kolmers Ruti in Brisgowe“ erstmals erwähnt. Der Ort lag ursprünglich an der Elz, wurde dann aber wegen Hochwassergefahr 1784 an die heutige Stelle verlegt. Maleck wurde 1317 als villa Malnegge, Mundingen 1147, Wasser 1419 als „uff dem Wasser“ und Windenreute 1094 als Winedoriuti erstmals erwähnt.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Folgende Gemeinden wurden in die Stadt Emmendingen eingemeindet:
- 1883: Niederemmendingen
- 1. August 1971: Kollmarsreute, Maleck und Windenreute
- 1. Januar 1974: Mundingen
- 1. Januar 1975: Wasser
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
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¹ Volkszählungsergebnis
[Bearbeiten] Religionen
Emmendingen gehörte zunächst zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat Breisgau unterstellt. Im Jahr 1556 führte Markgraf Karl II. in Emmendingen die Reformation ein. 1590 kehrte die Markgrafschaft Baden-Hachberg und damit auch Emmendingen unter Jakob III. kurzzeitig zum Katholizismus zurück. Nach seinem gewaltsamen Tod wurde wieder der evangelische Glaube eingeführt. Danach war Emmendingen eine überwiegend protestantische Stadt. Die Gemeinde Emmendingen gehörte zum Spezialat Hochberg und war Sitz des Superintendenten. Im 19. Jahrhundert wurde Emmendingen Sitz eines Dekans der Evangelischen Landeskirche in Baden. Die evangelische Stadtkirche (erbaut 1430-34 mit späteren Umbauten) ist die Pfarrkirche für die Christuspfarrei, die auch den Stadtteil Wasser (der jedoch eine eigene Kirche aus dem 18. Jahrhundert besitzt) betreut, und die 1904 errichtete Lutherpfarrei, die für die Oberstadt zuständig ist. 1937 wurde die Johannespfarrei errichtet, deren Sitz seit 1964 in Windenreute ist. Diese Gemeinde betreut auch die Stadtteile Kollmarsreute (die jedoch seit 1913 eine eigene Kirche hat) und Maleck. Die vierte evangelische Pfarrei ist die 1969 errichtete Pauluspfarrei für das Neubaugebiet Bürkle-Bleiche. Im Stadtteil Mundingen gibt es auch eine evangelische Gemeinde, die sich in der 1727 erbauten Kirche versammelt. Alle evangelischen Gemeinden gehören zum Dekanat Emmendingen.
Im 19. Jahrhundert zogen wieder nach Katholiken nach Emmendingen. 1863 wurde die Kirche St. Bonifatius errichtet. Die Pfarrkuratie von 1864 wurde 1882 zur Pfarrei erhoben. Da die Zahl der katholischen Einwohner rasch zunahm, wurde in zwei Bauabschnitten (1894-1896 und 1911-1913) die heutige Bonifatiuskirche im neugotischen Stil erbaut. Das Vorgängerkirchlein trug man ab und baute es in Denzlingen als Josefskirche wieder auf. Zur Gemeinde gehören auch die Stadtteile Maleck, Mundingen und Windenreute sowie die Nachbargemeinde Freiamt. Eine zweite katholische Pfarrei (St. Johannes) wurde 1975 errichtet. Diese betreut auch die Katholiken in Kollmarsreute und Wasser sowie in der Nachbargemeinde Sexau. Beide katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Waldkirch des Erzbistums Freiburg.
1716 wurde mit der Aufnahme von fünf Familien eine jüdische Gemeinde gegründet, deren Synagoge am 10. November 1938 in der Reichspogromnacht zerstört wurde. Am 17. Oktober 1940 wurden die letzten Emmendinger Juden deportiert. 1995 wurde von Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion eine neue jüdische Gemeinde gegründet, die derzeit ca. 300 Mitglieder hat.
Heute sind etwa 40,46 % der Bevölkerung evangelisch und 32,19 % katholisch.
Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Emmendingen auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter eine Evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine Freie evangelische Gemeinde und die Gemeinde Gottes KdöR. Auch die Neuapostolische Kirche ist in Emmendingen vertreten.
[Bearbeiten] Politik
Gemeinsam mit den Gemeinden Freiamt, Malterdingen, Teningen und Sexau bildet die Stadt Emmendingen seit dem 1. Januar 1975 die Verwaltungsgemeinschaft Emmendingen, deren Aufgabe im Wesentlichen die Aufstellung des Flächennutzungsplanes für die Gemarkungen der beteiligten Gemeinden ist.
[Bearbeiten] Bürgermeister
An der Spitze der Stadt standen ab 1590 ein Bürgermeister und zwölf Räte. Die laufenden Geschäfte besorgte der Stadtschreiber. Die Räte waren zugleich Richter, die mehrmals jährlich unter einem vom Markgraf eingesetzten Schultheißen tagten. Im 18. Jahrhundert gab es neben dem Rat und den Bürgermeistern noch Beigeordnete. Seit dem 19. Jahrhundert gibt es nur noch den Bürgermeister und den Gemeinderat. Seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt 1973 trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird heute von den Wahlberechtigten für eine Amtszeit von 8 Jahren direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung "Bürgermeister".
Die Bürgermeister und Oberbürgermeister seit 1833 (noch lückenhaft):
- 1833-1835: Carl Helbing
- 1876-1877: Gustav Wagner
- 1878-1891: Andreas Roll
- 1891-1897: Wilhelm Schneider
- 1897-1921: Albert Rehm
- 1921-1945: Franz Hirt
- 1945-1981: Karl Faller, CDU
- 1981-1988: Hans-Peter Schlatterer, parteilos
- 1988-2004: Ulrich Niemann, SPD
- 2004-heute: Stefan Schlatterer, (CDU)
[Bearbeiten] Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:
CDU | 27,8% | -5,6 | 8 Sitze | -5 |
SPD | 25,4% | -3,4 | 7 Sitze | -4 |
GRÜNE | 20,5% | +8,1 | 5 Sitze | +1 |
FWG | 17,0% | +0,4 | 4 Sitze | -2 |
FDP/DVP | 9,4% | +0,5 | 2 Sitze | -1 |
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen der Stadt Emmendingen zeigt in gespaltenem Schild vorn in Gold einen roten Schrägbalken (das ist das alte badische Wappen), hinten in Blau einen silbernen gerüsteten Ritter, einen silbernen Stab in der Rechten haltend und die Linke auf das umgehängte silberne Schwert stützend. Die Stadtflagge ist weiß-blau. Das Wappen wurde bei der Stadterhebung angenommen. Es zeigt das Wappensymbol der Ortsherren (den Schrägbalken) und den Ritter, der die Wehrhaftigkeit symbolisieren sollte. Zuvor war statt des Ritters ein Pflugschar in den Siegeln abgedruckt. Anfangs stand der Ritter auf einem Dreiberg. Die heutige Darstellung wurde 1960 offiziell festgelegt.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Emmendingen unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Six-Fours-les-Plages im Departement Var in Südfrankreich seit 1978
- Newark-on-Trent in der Grafschaft Nottinghamshire in England (Vereinigtes Königreich) seit 1983
- Sandomierz in Polen seit 1990
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
- Versicherungspflichtig Beschäftigte: 9.936 (Stand: 30. Juni 2000),
hiervon entfallen auf die einzelnen Bereiche:- produzierendes Gewerbe: 2.828
- Handel, Verkehr, Dienstleistung 6.349
[Bearbeiten] Verkehr
Emmendingen hat keinen direkten Autobahnanschluss. Die nächstgelegene Anschlussstelle gehört zu Teningen an der Bundesautobahn A 5 Karlsruhe-Basel. Durch die Stadt verläuft die Bundesstraße B 3 (Offenburg-Freiburg im Breisgau). Emmendingen liegt an der Badischen Hauptbahn von Mannheim nach Basel. Neben dem zentral gelegenen Bahnhof gibt es Haltestellen in den Ortsteilen Kollmarsreute und (Teningen-)Mundingen, ein weiterer Bahnhaltepunkt im Ortsteil Bürkle-Bleiche befindet sich in der Planung. Die Stadt gehört dem Regio-Verkehrsverbund Freiburg an.
Die Elz teilt sich kurz nach dem Zusammenfluss mit Dreisam und Glotter bei Riegel in die Alte Elz und den Leopoldskanal, die beide in den Rhein münden. Der Leopoldskanal wurde Mitte des 19. Jahrhunderts zur Hochwasserentlastung gebaut.
Die nächst gelegenen Flughäfen sind Freiburg und Basel.
[Bearbeiten] Behörden und Gerichte
Als Kreisstadt ist Emmendingen Sitz der Kreisverwaltung des gleichnamigen Landkreises. Außerdem gibt es ein Finanzamt und eine Arbeitsagentur sowie ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Freiburg im Breisgau und zum OLG-Bezirk Karlsruhe gehört.
Die Stadt ist auch Sitz des Kirchenbezirks Emmendingen der Evangelischen Landeskirche in Baden.
Die Post wird 1745 erstmals als Posthalterei erwähnt. 1811 gab es eine Postexpedition und seit 1876 ein Postamt 3. Klasse. In Emmendingen befindet sich auch ein Kreiskrankenhaus und ein Zentrum für Psychiatrie Emmendingen.
Des weiteren befindet sich in Emmendingen eine Polizeidirektion mit Kriminalpolizei und dem Polizeirevier Emmendingen.
[Bearbeiten] Medien
Über das Lokalgeschehen in Emmendingen berichtet als Tageszeitung die Badische Zeitung aus Freiburg im Breisgau und ebenfalls die Wochenzeitung Emmendinger Tor.
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
Bereits zwei Jahre nach Einführung der Reformation (1556) gab es in Emmendingen eine erste Volksschule. Heute bestehen neben dem Goethe-Gymnasium, das aus der 1667 gegründeten Lateinschule hervorging, die Markgrafen-Realschule, die Fritz-Boehle-Hauptschule mit Werkrealschule, die Markgrafen Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule sowie die C.-F. Meerwein-Schule und die Fritz-Boehle-Grundschule als Grundschulen in der Kernstadt und weitere Grundschulen in Kollmarsreute, Mundingen, Wasser und Windenreute. Die Stadt ist ferner Träger der Karl-Friedrich-Förderschule.
Der Landkreis Emmendingen ist Träger der Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen Schulen und der Carl-Helbing-Schule, ehemals Kaufmännischen Schule, sowie der Eduard-Spranger-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten für geistigbehinderte Kinder. Ferner gibt es noch die Staatliche Schule für Körperbehinderte mit Heim und die Staatliche Fachschule für Landwirtschaft Hochburg.
Die Abendrealschule Volkshochschule Emmendingen, die Freie Waldorfschule Emmendingen und die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege im Landkreis Emmendingen runden das schulische Angebot Emmendingens ab.
[Bearbeiten] Freizeit- und Sportanlagen
Emmendingen hat ein Freibad und einen Skateplatz mit recht bedeutsamer, giftgrüner (Beton-)Funbox, mehrere Sport- und Veranstaltungshallen (Goethe Halle, Hermann-Günth Halle, Steinhalle und Fritz-Boehle Halle, Karl-Faller Halle, Elzhalle), die Sportanlagen des Turnerbundes und mehrere Fußballplätze (darunter den Rasen- und Hallenplatz des ZPEs und den Goethe Bolzplatz).
Es gibt in der näheren Umgebung von Emmendingen fünf Fußballvereine (FC Emmendingen, FV Windenreute, SV Wasser, SV Kollmarsreute, SV Mundingen)Windenreute, Wasser und Kollmarsreute haben allerdings in einigen Jugenden eine Spielgemeinschaft gegründet. Diese Vereine haben jeweils einen vereinseigenen Fußballplatz. Der FC Emmendingen hat auch noch ein Stadion (Elzstadion).
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Mit seiner schönen Altstadt (unter anderem dem Stadttor, das Wahrzeichen der Stadt und dem Markgrafenschloß mit Stadtmuseum), der mittelalterlichen Ruine Hochburg, dem Weinanbau im Ortsteil Mundingen und anderen Sehenswürdigkeiten ist Emmendingen ein attraktiver Urlaubsort.
[Bearbeiten] Kino
In Emmendingen gibt es auch ein Kino (Fuchsenlichtspiele). Dieses befindet sich beim Stadttor. Außerdem befindet sich in Emmendingen das deutschlandweit einzigartige Tagebucharchiv.
[Bearbeiten] Museen
In der ehemaligen Mikwe ist seit 1997 das Museum für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen untergebracht, das die Geschichte der Israelitischen Gemeinde der Stadt von der Gründung 1716 bis zur Vernichtung 1940 darstellt.
Im Zentrum für Psychiatrie gibt es ein Psychiatrie-Museum, das die Geschichte der Emmendinger Heil- und Pflegeanstalt darstellt.
In Emmendingen ist das Deutsche Tagebucharchiv zu Hause. Dieses hat sich zur Aufgabe gemacht Tagebücher, Lebenserinnerungen und Briefwechsel, die oft im Keller oder auf dem Müll verschwinden, zu erhalten. Die sehr persönlichen Aufzeichnungen sind von großer Aussage für die Öffentlichkeit, da sie historische Ereignisse und Zeitläufe nachvollziehbar machen. Die Dokumente werden zu wissenschaftlichen Forschungszwecken zur Verfügung gestellt. Für Schulklassen, Gruppen und Privatpersonen werden auf Anfrage aber auch Führungen durchgeführt.
Im Stadtteil Bürkle-Bleiche gibt es einen Skulpturenweg, auf dem Bildhauerarbeiten angeschaut werden können.
[Bearbeiten] Galerien
- Galerie im Tor
- Sammlung Geyer-zu-Lauf
- Galerie im Fotomuseum Hirsmüller (Markgrafenschloß)
[Bearbeiten] Bauwerke
Das Markgrafenschloss ist ein Renaissance-Bau mit achteckigen Treppenturm an der Nordseite. Das Gebäude war ursprünglich ein Hof des Klosters Tennenbach und wurde 1588 von Jakob III. von Baden-Hachberg (1577-1590) erworben, der es zu einem Schloss umgestaltete. 1590 fand in einem daneben liegenden Gebäude, dem Kapitelsaal, das berühmte Emmendinger Religionsgespräch statt. Zunächst als Residenzzeit genutzt, diente das Schloss als Amtssitz für die Landvögte der Markgrafschaft Hachberg, später als Burgvogtei. 1833 wurde die Stadt Besitzerin des Schlosses und richtete darin ein Spital ein. Heute ist hier im Markgrafenschloss ein städtisches Museum untergebracht.
Das Schlosserhaus kam 1588 als Gremppischer Hof in den Besitz der Markgrafen von Baden und war seit dieser Zeit Wohnsitz des obersten Beamten der Markgrafschaft Hachberg. Das Gebäude wurde mehrfach umgebaut, zeigt heute noch deutlich den barocken Stil jedoch auch die starken baulichen Eingriffe, die im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts vorgenommen wurden. Johann Georg Schlosser, Goethes Schwager, erwarb das Gebäude 1774 als Privathaus und bewohnte es bis 1787. Auf einer Gedenktafel am Gebäude wird an seine damals berühmten Gäste in diesem Haus erinnert, so unter anderem an Herzog Karl August von Weimar, Jakob Michael Reinhold Lenz, Johann Georg Jacobi und Johann Caspar Lavater. Goethe, dessen Schwester Cornelia mit Schlosser verheiratet war, weilte hier in den Jahren 1775 und 1779.
Etwas außerhalb der Stadt (zwischen den Ortsteilen Windenreute und Maleck ) gibt es noch eine guterhaltene Burg Burg Hochburg (Hachberg), die zu den größten Burgruinen in Deutschland zählt.
Die Klosterkapelle Tennenbach ist neben dem früheren Wirtschaftsgebäude (heute Gasthaus Engel) das letzte erhaltene Gebäude des ehemals ausgedehnten Areals des Zisterzienseklosters Tennenbach. Sie diente vor der Auflösung des Klosters 1806 als Spitalkapelle. Das gotische Kleinod aus der Mitte des 13. Jahrhunderts liegt in einem Seitental des Brettentals in landschaftlich reizvoller Umgebung.
Der Eichbergturm ist ein Aussichtsturm auf dem 369 m hohen Eichberg oberhalb der Stadt. Der Turm überragt den über 30 m hohen Eichenwald mit seiner Kanzel um 10 Meter und mit der Spitze um 17 Meter. Er ist der höchste Aussichtsturm des Landkreises Emmendingen. Von der Turmkanzel aus bietet sich ein großartiger Rundblick über die nähere Umgebung, den gesamten Schwarzwaldkamm bis zum Isteiner Klotz, den Schweizer Jura, die Vogesenkette und den Kaiserstuhl. Die Aussichtskanzel wurde aus Eichenholz gefertigt und sitzt auf den sechs Douglasienstämmen, die zusammen mit einem oberen Plattformrahmen einen Pyramidenstumpf bilden. Das Treppenhaus ist ein filigraner Zylinder aus Profilstahl und Baustahlgewebe, mit 240 Stufen aus Eichenholz. Der Turm, von einem 1999 gegründeten Verein errichtet, wurde am 17. September 2005 der Stadt Emmendingen übergeben und ist nun der Öffentlichkeit zugänglich.
Die evangelische Stadtkirche, zum ersten Mal 1236 erwähnt - in vorreformatorischer Zeit eine Martinskirche mit dem Patrozinium am 11. November -, wurde nach der Zerstörung 1424 zwischen 1430 und 1434 wiederaufgebaut. Erhalten blieb hiervon der Chor. 1813-15 wurde die Kirche umgebaut und 1858/59 wurde der Turm angebaut. Nochmalige Erweiterungen gab es 1903-05. Die katholische Kirche St. Bonifatius wurde 1863 erbaut und 1894-96 sowie 1911-13 erweitert. Sie hat einen gemalten spätgotischen Flügelaltar 1473 von Friedrich Herlin.
In den Stadtteilen gibt es folgende Kirchen:
Evangelische Kirche Kollmarsreute (erbaut [[1913], ist heute das Feuerwehrhaus])neue ev. Kirche (erbaut ? ) , evangelische Kirche Mundingen (im Mittelalter St. Mauritius geweiht, 1727 mit dem Material der abgetragenen Pfarrkirche auf dem Wöpplinsberg zur heutigen Größe erweitert) und evangelische Kirche Wasser (erbaut im 18. Jahrhundert). Auf dem Wöpplinsberg stand bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Pfarrkirche für Mundingen, Niederemmendingen [bis 1806], Keppenbach [bis 1660], und verschiedene Gehöfte zwischen dem heutigen Freiamt und Mundingen. Die Pfarrkirche auf dem Wöpplinsberg wurde zum ersten Mal 1136 urkundlich erwähnt, als der damalige Konstanzer Bischof dem Kloster Schuttern Besitzungen in der Ortenau, dem Breisgau und Elsaß bestätigte. Ihr Patrozinium ist umstritten: es wird sowohl ein St. Peter- wie auch St. Barbara-Weihe vermutet. In der Zeit nach den Kreuzzügen setzte in Westeuropa die Verehrung der aus Kleinasien stammenden Nothelferin St. Barbara ein. Auch ihrer gedachte man auf dem Wöplinsberg. Die gotische St. Barbara-Statue der alten Kirche in Reute befand sich bis zur Konfessionsänderung von 1556 sehr wahrscheinlich auf dem Wöplinsberg. Im 30jährigen Krieg erlitt die Kirche jedoch große Schäden. 1693 verließ der Pfarrer den Ort und zog nach Mundingen. Danach verfiel die Kirche. Im Sommer 2005 konnten ihre im Boden erhaltenen Fundamentteile wieder lokalisiert werden.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Harriet Straub (* 1872) - Ärztin und Schriftstellerin
- Fritz Boehle (* 1873) - Maler Zeichner und Bildhauer
- Franz Merkle (* 1905) - Volkswirt
- Rolf Schweizer (* 1936) - Kirchenmusiker
[Bearbeiten] Weitere Persönlichkeiten
- Carl Friedrich Meerwein (* 1737) - Baumeister und Flugpionier; lebte in EM
- Johann Georg Schlosser (* 1739) - Jurist, Staatsmann und Übersetzer; lebte in EM
- Cornelia Schlosser (* 1750) - (Schwester von Johann Wolfgang von Goethe); lebte in EM
- Jakob Michael Reinhold Lenz (* 1751) - Schriftsteller; lebte in EM
- Alfred Döblin (* 1878) - Schriftsteller und Arzt; † in EM
- Hans Friedrich Karl Günther (* 1891) - Anthropologe; lebte in EM
- Peter Thomann (* 1940) - Photokünstler; in EM aufgewachsen
- Peter Dreßen (* 1943) - Politiker und ehemaliger MdB; lebt in EM
- Michael Rich (* 1969) - Radsportler; wohnhaft in EM
- Jan Männer (* 1982) - Fußballspieler; geboren in EM
- Dennis Bührer (* 1983 ) - Fußballspieler; geboren in EM
- Anne Kaiser (*1987) - Fußballspielerin (Bundesliga), geboren in EM
[Bearbeiten] Literatur
- Geschichte der Stadt Emmendingen; Band I: Von den Anfängen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Herausgegeben im Auftrag der Stadt Emmendingen von Hans-Jörg Jenne und Gerhard A. Auer, Emmendingen 2006
- Badisches Städtebuch; Band IV 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1959
- Günther, Hans-Jürgen, Markgraf Jacob III. von Baden und Hachberg (1562-1590). Das Lebensbild des Stadtbegründers von Emmendingen im Wandel der Jahrhunderte, Sonderdruck aus Badische Heimat 4/1990, Karlsruhe
- Günther, Hans-Jürgen, Die Sektion des badischen Markgrafen Jacob III. - Der früheste rechtsmedizinische Fall der Universität Freiburg aus dem Jahr 1590, in: Beiträge zur gerichtlichen Medizin, Bd. IL, S. 297-305 Wien 1991
[Bearbeiten] Weblinks
- Internetpräsenz der Stadt Emmendingen
- Emmendingen: Ortsgeschichte mit Impressionen
- Luftbilder von Emmendingen
- zuzuku - moderne Skulpturen - Informationen zum Skulpturenweg Emmendingen
- Emmendingen auf badischewanderungen.de
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