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Axolotl

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Axolotl
Axolotl (Ambystoma mexicanum)
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Axolotl (Ambystoma mexicanum)
Systematik
Klasse: Amphibien / Lurche (Amphibia)
Unterklasse: Lissamphibia
Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Salamanderverwandte
(Salamandroidea)
Familie: Querzahnmolche (Ambystomatidae)
Gattung: Eigentliche Querzahnmolche
(Ambystoma)
Art: Axolotl
Wissenschaftlicher Name
Ambystoma mexicanum
Shaw & Nodder, 1798

Der Axolotl (Ambystoma mexicanum; ältere, unkorrekte Schreibweise: Amblystoma mexicanum) ist ein nachtaktiver mexikanischer Schwanzlurch aus der Familie der Querzahnmolche (Ambystomatidae), der gewöhnlich nur in neotener, larvenähnlicher Form auftritt. Sein Name rührt von ein paar Wörtern in der aztekischen Sprache Nahuatl, nämlich von "Atl" (Wasser) und Xolotl (Atztekengott). Dies bedeutet in etwa "Wasserspiel" oder "Wassermonster". Die ersten Axolotl wurden 1863 von Alexander von Humboldt nach Europa eingeführt. Sie dienten als exotische Kuriosität im Pariser Naturkundemuseum.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beschreibung

Ein leukistischer Axolotl: Die Grundfärbung entspricht der des Albinos, die Augen sind jedoch wie gewöhnlich schwarz
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Ein leukistischer Axolotl: Die Grundfärbung entspricht der des Albinos, die Augen sind jedoch wie gewöhnlich schwarz

Die ausgewachsen meist 20-30 cm langen Axolotls verfügen über einen kräftigen, seitlich angeflachten Ruderschwanz mit Flossensäumen. Den breiten Kopf kennzeichnen die beidseitig drei Kiemenäste, das große Maul, die sehr abgerundete Schnauze und die lidlosen, weit auseinanderstehenden Augen. Der Körper der plumpen Tiere ist aalglatt. Die Gliedmaßen sind verhältnismäßig kurz. Die gewöhnliche Wildfärbung ist grau oder braun, und ab und zu kommen Albinos vor. In der Aquaristik wurden inzwischen jedoch viele Farbschläge von goldenen, pinken und blauen bis leukistischen Tieren gezüchtet.

[Bearbeiten] Vorkommen

Axolotls sind endemisch im Xochimilcosee, im Chalcosee und in kleinen Gewässern rund um Mexiko-Stadt. Sie stellen einige Anforderungen an ihren Lebensraum, am besten gefällt es den Axolotls in kühlen, sauerstoffreichen Gewässern.

[Bearbeiten] Die Neotenie

Siehe Hauptartikel Neotenie

Eine Besonderheit, die der Axolotl etwa mit dem Grottenolm und anderen Amphibien gemeinsam hat, ist die Neotenie. Axolotl werden nie "richtig" erwachsen, sondern verbleiben für ihr gesamtes Leben im Larvenstadium und sind die ganze Zeit aquatil (unter Wasser lebend). Sie wachsen wie jeder andere Lurch als Larve heran, metamorphosieren jedoch nie. Der Grund ist ein angeborener Schilddrüsendefekt: Das Hormon, welches die Metamorphose veranlassen würde, kann nicht ausgeschüttet werden. Bei der Gabe bestimmter Stoffe, etwa dem Schilddrüsenhormon Thyroxin oder der Gabe von Jod in das Wasser kann der Axolotl auch metamorphosieren wie viele andere Lurche. Auch falls der Wasserspiegel im Tümpel, See, Aquarium etc. sinkt, können sich die Axolotls zu den Landformen entwickeln, eine Anpassung an ihren Lebensraum. Nach einer Metamorphose sind sie jedoch nicht mehr fortpflanzungsfähig.

[Bearbeiten] Besondere Fähigkeiten des Axolotl

Axolotl verfügen über eine erstaunliche Fähigkeit; sie können Gliedmaßen, Organe und sogar Teile des Gehirns vollständig regenerieren, die Regenerate sind keine Verkrüpplungen, sondern vollständig und funktionstüchtig. Dies macht ihn für viele Forscher zu einem interessanten Forschungsobjekt. Sie interessieren sich für die Mechanismen, die eine solche Regeneration ermöglichen. Zu diesem Forschungsansatz siehe auch Strudelwürmer.

Ein Axolotl
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Ein Axolotl

[Bearbeiten] Fortpflanzung

Mit ein bis zwei Jahren sind Axolotl ausgewachsenen und geschlechtsreif. Im natürlichen Lebensraum ist die Paarungszeit im Frühjahr, da dann in den Bergen der Schnee schmilzt und kühles Tauwasser die Wassertemperatur vorübergehend deutlich absenkt. Die Balz des Männchens ist eine Art Tanz: Während der Schwanz ununterbrochen schnelle schlängelnde Bewegungen ausführt, wird der Körper gebeugt. Darauf wird eine Spermatophore (Spermaklumpen) in das Wasser gestoßen. Das Weibchen nimmt es in seine Kloake. Zwei Tage auf die Paarung folgt das Ablaichen. Klumpen, die aus zehn bis 30 Eiern bestehen, werden auf dem Boden oder an Wasserpflanzenblättern abgelegt. Ein Gelege bringt etwa 500 bis 800 Eier zusammen. Die Jungen schlüpfen nach ca. zwei Wochen und können dann noch zwei Tage von ihrem Dottervorrat zehren, dann gehen sie selbständig auf Nahrungssuche. Diese Fortpflanzung und die anderer neotener Salamander nennt man Pädogenese.

[Bearbeiten] Ernährung

Die wildlebenden Axolotl ernähren sich als Ansitzjäger von Krebstieren, wasserbewohnenden Wirbellosen, Fischen und von Laich und Jungtieren von Lurchen. Auch der Nachwuchs von Artgenossen steht auf ihrem Speiseplan. Ihr breites großes Maul befähigt sie dabei, überraschend große Beutetiere zu fangen und zu verschlingen. In Gefangenschaft empfehlen sich Insekten, Regenwürmer, Süßwasserfischfleisch und Pelletfutter für Axolotl.

[Bearbeiten] Haustierhaltung

Bei einer Haltung im Aquarium – alle Farbvarianten sind beliebte Aquarientiere – sollte daher keine Vergesellschaftung mit anderen Arten erfolgen, sondern nur mit erwachsenen Artgenossen. In Gefangenschaft kann man sie mit sogenannten „Axolotl-Pellets“ oder auch kleinen lebenden Fischen, Regenwürmern und Mückenlarven füttern. Ersatzweise kann auch Rinderherz oder anderes fettfreies Muskelfleisch gereicht werden, sollte aber eine Ausnahme darstellen. Die Fütterung hat möglichst im Dunklen zu erfolgen, da Axolotl nachtaktive Jäger sind. Frostfutter oder Pelletfutter ist für den Halter recht praktisch, da es vorrätig gelagert werden kann. Man sollte beim Frostfutter jedoch darauf achten, dass es bei der Verfütterung vollständig aufgetaut ist. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist sehr wichtig, damit die Tiere gesund bleiben. Notfalls können sie auch einmal bis zu vier Wochen ohne Futter überleben.

Albinotische Axolotl im Aquarium
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Albinotische Axolotl im Aquarium

Als rein aquatil lebende Amphibien benötigen sie keinen Landteil. Die Zusammenhaltung mit größeren Fischen ist problematisch, da diese dazu neigen, die Axolotl in deren Kiemen zu beißen. Um diese Schwanzlurche artgerecht zu halten, sollte die Wassertemperatur im Sommer durchschnittlich 17 bis höchstens 24°C betragen, da höhere Umgebungstemperaturen die Tiere für Pilzinfektionen anfällig macht und sie unter Dauerstress setzen. In der kalten Jahreszeit wird eine Temperatur zwischen 5 und 10 °C empfohlen. Erkrankte Axolotl gesunden dementsprechend oft am besten, wenn das Wasser für einige Zeit bis auf 10 °C abgekühlt wird, was ungefähr der Wintertemperatur ihrer Heimatseen entspricht. Axolotl tolerieren Temperaturschwankungen, sollten ihnen aber nicht dauerhaft ausgesetzt sein. Sie leben hauptsächlich am Beckenboden, was beim Entwurf des Aquariums berücksichtigt werden muss. Für zwei bis drei Tiere sollte das Aquarium eine Mindestgröße von 80 x 50 x 50 Zentimetern aufweisen. Der Wasserstand ist so hoch wie möglich einzurichten. Es sollte kein Leitungswasser, sondern weiches Regen- oder Tümpelwasser verwendet werden.

Aquarien-Axolotl stammen heute ausschließlich aus der Nachzucht in Gefangenschaft, da die Entnahme aus ihren Heimatseen inzwischen streng verboten ist. Früher waren sie dort häufig und wurden von den Azteken auch als Lebensmittel sehr geschätzt. Aus einem relativ umfangreichen Laich eines Weibchens können unter guten Bedingungen im Aquarium zwei bis drei erwachsene Axolotl hervorgehen. Aus den befruchteten Eiern bilden sich zunächst viele Kaulquappen-ähnliche Larven. Sie werden anfangs mit Salinenkrebsen gefüttert. Diese Angaben ersetzen nicht das Studium von Fachliteratur!

[Bearbeiten] Artenschutz

Axolotls sind in Gefangenschaft sehr viel zahlreicher als in der Natur. Da sie nur in einem See leben, und dies in einem See, der aufgrund des Wachstums von Mexiko-Stadt sehr intensiv verschmutzt wird, ist der Axolotl in freier Natur äußerst bedroht. Auch die Trockenlegung von Seen und Feuchtgebieten und der Staudammbau machen dem Axolotlbestand zu schaffen. Das Tier ist zwar streng geschützt, der Wildbestand bleibt jedoch niedrig.

Zwei Axolotls
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Zwei Axolotls

[Bearbeiten] Axolotl in der mittelamerikanischen Kultur

Der Axolotl wurde von den mittelamerikanischen Ureinwohnern gefischt als Delikatesse angesehen. Die Azteken sahen in ihm ein heiliges Tier, und trotz dessen war er bei Festessen ein häufiger Leckerbissen. Auch der Name des Axolotl stammt von den Azteken.

[Bearbeiten] Literatur und Quellen

  • Joachim Wistuba: Axolotl; Natur und Tier-Verlag, 2000. ISBN 3931587355
  • John Corbon: Das große Buch der Amphibien, bede-Verlag, ISBN 3931792005
  • Manfred Niekisch: Was ist was Reptilien und Amphibien, Tessloff-Verlag, ISBN 3788602600

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Axolotl – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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