Wildeshauser Geest

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Die Wildeshauser Geest ist ein Naturpark in Niedersachsen im südlichen Oldenburger Land, in einer von der Hunte durchflossenen Landschaft. Das Gebiet des Naturparkes ist 1.554 km² groß mit einer Ost-Westausdehnung von rund 50 km und wird von Syke, Weyhe, Delmenhorst, Hude, Wardenburg, Großenkneten, Cloppenburg, Visbek, Goldenstedt, Twistringen und Bassum begrenzt. Im Zentrum liegen Wildeshausen und Harpstedt.

Den Naturpark trägt der Zweckverband Wildeshauser Geest, dem außer den Landkreisen Diepholz, Oldenburg und Vechta auch weitere Städte und Gemeinden angehören. Die gesamte Geest war ein Zentrum vorzeitlicher Siedlungsaktivität, die sich in einer großen Zahl von Megalithanlagen (Hünengräbern) und Grabhügeln niederschlägt. Die bekanntesten sind die Anlagen:

Glaner Braut (2 Anlagen)
Hohe Steine
Kellersteine (Großenkneten) (4 Anlagen)
Kellersteine (Holzhausen) (2 Anlagen)
Kleinenknetener Steine
Pestruper Gräberfeld
Visbeker Braut
Visbeker Brautwagen
Visbeker Bräutigam

Der 1984 ausgewiesene und 1993 erweiterte Naturpark Wildeshauser Geest liegt im Norden Deutschlands südwestlich der Städte Bremen und Oldenburg. Das Gebiet des Naturparks ist ca. 1532 km² groß mit einer Ost-Westausdehnung von rund 50 km und gehört zu den größten in Deutschland. Er erstreckt sich über vier Landkreise (LK). Der größte Teil befindet sich auf dem Gebiet des LK Oldenburg. Kleine Flächen des NP liegen in den Landkreisen Diepholz, Vechta und Cloppenburg. Im Zentrum des Parks liegen die Städte Wildeshausen und Harpstedt. Mit dem PKW ist der Naturpark über die Autobahnen A1, A7, A27, A28 und A29 schnell zu erreichen, von Bremen und Oldenburg sind es etwa 20 - 30 Minuten Fahrtzeit. Mit der Bahn ist die Anreise über Bremen, Oldenburg, Delmenhorst und Osnabrück möglich. Gute Anschlussbahnhöfe im Naturpark findet man in Bassum, Syke, Twistringen, Wildeshausen, Ganderkesee, Hude und Sandkrug. 4 % der Fläche des NP sind Naturschutzgebiete und 50 % Landschaftsschutzgebiete. Auf 20 % der Fläche finden sich Wälder.

[Bearbeiten] Landschaftliche Besonderheiten

Die Wildeshauser Geest ist ein zentraler Teil des großen norddeutschen Geestrückens, der sich von Meppen an der niederländischen Grenze bis zur Nordseeküste nach Bremerhaven hinzieht. Der Begriff Geest ist eine Substantivierung des niederdeutschen Adjektivs güst, das trocken und unfruchtbar bedeutet. Es ist eine „von eiszeitlichen Ablagerungen geprägte Altmoränenlandschaft, d.h. eine durch Ablagerungen der Eiszeit geprägte Landschaft, mit meist unfruchtbaren sandigen Böden, feuchten Wiesenniederungen und Mooren. In Norddeutschland befindet sie sich im Anschluss an die Marsch“ (Bartl, Hans 1998, S. 115). Das heutige Landschaftsbild ist ein Mosaik aus Wäldern, Ackerland und Grünland, das z.T. von Wallhecken gegliedert ist. Der Naturpark wird von der Hunte und zahlreichen Geestbächen in Süd-Nord-Richtung durchzogen. Charakteristisch ist der auffällige rechtwinklige Knick der Gewässer in West-Ost-Richtung, an dem der Zerfall des Inlandeises am Ende der letzten Eiszeit zu erkennen ist. Die Geesthochfläche des Naturparks ist mit Höhenunterschieden bis zu 40 Metern von tiefen Niederungen umgeben, die durch die eiszeitlichen Schmelzwässer entstanden sind.

Organisation des Tourismus

Der Dachverband für den Tourismus ist der „Zweckverband Wildeshauser Geest“ mit Sitz in Wildeshausen. Der Verband ist eine öffentlich- rechtliche Institution. In der touristischen Verbandsarbeit ist der Zweckverband für die Außendarstellung und Vermarktung zuständig. Er betreibt die Internetseite „www.naturparkwildeshausergeest.de“, gibt Broschüren heraus, schaltet Anzeigen und präsentiert sich auf Messen. Als Träger des Naturparks versucht der Zweckverband weiterhin Tourismus- und Naturschutzbelange in Einklang zu bringen und wird bei größeren Eingriffen in die Landschaft befragt, um einen Interessenausgleich zwischen den Naturschutzvertretern und den touristischen Akteuren herzustellen.

[Bearbeiten] Kanufahren auf der Hunte im Naturpark

Der Fluss Hunte ist nach der Aller der zweitlängste Nebenfluss der Weser. Er entspringt in Niedersachsen im Wiehengebirge und ist ab Oldenburg kanalisiert und somit für kleinere Seeschiffe befahrbar. Die Hunte mündet bei Elsfleth nach 198 km in die Weser. Im Naturpark Wildeshauser Geest fließt die Hunte durch die oben beschriebene von der Eiszeit geprägte Hügellandschaft. Die außerordentliche Vielfalt der Landschaften spiegelt sich am Fluss wider: Kiefern- und Eichenwälder spenden Schatten auf dem Wasser, Heidelandschaften, Äcker und Wiesen umsäumen die Flusslandschaft. Abseits des Alltagstrubels kann man die Stille genießen, nur selten sieht man den Kirchturm einer Ortschaft im Hintergrund. Kleine Sandstrände und Sandabbrüche laden unterwegs zur Rast ein (http://www.wasserreich-niedersachsen.de/wasserwandern/kanu/kanutouren/hunte/ index. Php, vom 26. März 2006). Gelegentlich sorgen kleine, spritzige Stromschnellen für etwas Aufregung und Abwechslung.

Das Kanuwandern wird auf diesem naturnahen Fluss zum unvergesslichen Erlebnis. Die Strecke zwischen Wildeshausen und Oldenburg ist ca. 41 Kilometer lang und ist optimal für Anfänger und Gelegenheitspaddler. Der Fluss ist zwischen 12 bis 20 Meter breit, es gibt keine Wehre oder andere Hindernisse, keinen motorisierten Schifffahrtsverkehr und die Fließgeschwindigkeit ist mit ca. zwei Stundenkilometern gering (Gerlach und Nejedly 2002, S. 82 ff). Der Abschnitt bis Wildeshausen ist aufgrund von 14 Wehren, die ein Umtragen der Boote erfordern, weniger zum Kanuwandern geeignet. Zum Schutz der Natur an der Hunte gelten Befahrungsbeschränkungen zwischen Wildeshausen und Astrup. Vom 1. April bis 15. Juni gilt in diesem Bereich ein Befahrungsverbot. In der übrigen Zeit gibt es eine Bootsgrößenbeschränkung auf 6 Meter Länge und 1 Meter Breite.