Werbetexter

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Werbetexter ist eines der klassischen Berufsbilder in Werbeagenturen. Seine Aufgabe ist die wirkungsvolle textliche Gestaltung eines Werbemittels (u. a. Plakat, Anzeige, Broschüre, TV-Spot, Funk-Spot). Darüberhinhaus entwickelt er in enger Zusammenarbeit mit dem Art-Direktor die Konzeption (d.h. Ideen-Entwicklung) und Gesamtgestaltung umfangreicher Werbekampagnen sowie einzelner Werbemaßnahmen.

Je nach Agenturphilosophie kann die Aufgabengewichtung zwischen Werbetexter und Art-Direktor unterschiedlich ausfallen.

So kommt es vor, dass die Entwicklung der Gesamtidee vom Werbetexter ausgeht und der Art-Direktor oder Grafiker diese Idee lediglich visuell umsetzt.

Oder umgekehrt: Der Art-Direktor erstellt zuerst das visuelle Erscheinungsbild eines Werbemittels, und der Werbetexter liefert im Anschluss nur noch die textlichen Inhalte (u. a. Schlagzeilen, Slogans und Copy).

Mittlerweile bilden jedoch in den meisten größeren Werbeagenturen der Werbetexter und Art-Direktor ein festes Team, das sich gegenseitig inspiriert und gemeinsam die Grundideen für Werbekampagnen und einzelne Werbemittel entwickelt. Werbetexter können mit einigen Jahren Erfahrung auch als sogenannte Konzeptioner tätig sein. In dieser Funktion entwickeln sie schwerpunktmäßig größere Kampagnen und geben den Textern und Art-Direktoren die konzeptionelle Richtung (d.h den Leitgedanken) vor.

[Bearbeiten] Ausbildung

Die Ausbildung zum Werbetexter ist nicht geregelt. Der Einstieg in diesen Beruf kann daher sehr unterschiedlich verlaufen. In der Regel ist eine Anstellung als Praktikant oder Trainee der erste Schritt in den Beruf. In dieser Zeit, die zwischen drei Monaten und einem Jahr dauern kann, erlernt der zukünftige Werbetexter die Grundlagen des Textens, auch „Training-on-the-job“ genannt. Konnte man während des Praktikums sein Talent unter Beweis stellen, wird man unter Umständen als Junior-Texter angestellt. Die meisten Werbetexter sind Seiteneinsteiger, d.h vor ihrer Tätigkeit als Werbetexter hatten sie kaum Berührung mit der Branche. Viele haben vor ihrem Einstieg ein geistes- oder sprachwissenschaftliches Studium absolviert. Ein akademischer Hintergrund kann für den Einstieg durchaus hilfreich sein, ist aber im Allgemeinen keine zwingende Voraussetzung. Entscheidend ist alleine das kreative Talent, d.h die Fähigkeit, viele, überraschende Ideen unter sehr engen Vorgaben entwickeln zu können. Die meisten größeren Agenturen prüfen diese Fähigkeit anhand eines so genannten Copy-Tests, in dem eine Reihe von realitätsnahen Aufgaben aus der Werbepraxis gelöst werden sollen. Nach diesem Test wird dann entschieden, ob ein Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird und schließlich eine Praktikanten-Stelle erhält. In Deutschland gibt es zudem seit einigen Jahren zwei private Ausbildungsstätten, die bundesweit einen sehr guten Ruf genießen: zum einen die Texterschmiede Hamburg und zum anderen die Miami-Ad-School Europe, ebenfalls in Hamburg.

Interessanterweise waren verschiedene große Schriftsteller auch als Werbetexter tätig, und das nicht etwa aus reiner Geldnot. Beispiele sind u. a.: Rainer Maria Rilke, Erich Kästner, Charles Bukowski

Der vielleicht berühmteste Werbetexter ist David Ogilvy.

[Bearbeiten] Weblinks

• FFW Der Berufsverband für Texter und Konzeptioner (Deutschland)
• Schweizer Texterverband
• Die Ahnengalerie Prominente Texter und was sie sagten
• text-college.de

[Bearbeiten] Literatur

• Astrid della Giustina: Berufsbild „Konzeptioner Text“. Tipps und Perspektiven für Schreibtalente. VDM Verlag Dr. Müller, Düsseldorf 2004, ISBN 3-936755-88-4
• Dominik Pietzcker: Werbung texten. Von Idee und Konzept zur medienwirksamen Botschaft. Cornelsen Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-589-21927-0
• Armin Reins (Herausg.): Die Mörderfackel - Das Lehrbuch der Texterschmiede Hamburg. Hermann Schmidt, Mainz 2003 (2. Aufl.), ISBN 387439607X
• Walter Schönert: Werbung, die ankommt. Verlag Moderne Industrie, Landsberg/Lech 1992 (6. Auflage), ISBN 3478212065
• Jörn Winter (Hrsg.): Handbuch Werbetext. Von guten Ideen, erfolgreichen Strategien und treffenden Worten. Deutscher Fachverlag, Frankfrurt/M. 2004 (2. Auflage), ISBN 3-87150-771-7