Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Wehrmann in Eisen - Wikipedia

Wehrmann in Eisen

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Wehrmann in Eisen in Wien
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Wehrmann in Eisen in Wien

Der „Wehrmann in Eisen“ (auch „Eiserner Wehrmann“, „Nagelmann“, „Nagelfigur“ oder „Nagelsäule“, aber auch „Wehrschild“ oder „Nagelbrett“) war eine Propagandaaktion während des Ersten Weltkriegs. Gegen eine Spende durfte man einen Nagel in das dafür aufgestellte Objekt einschlagen.

Die Idee des „Wehrmanns in Eisen“ ging in Anlehnung an den „Stock im Eisen“ am „Stock-im-Eisen-Platz“ von Wien aus und verbreitete sich nicht nur in Österreich-Ungarn, sondern auch im Deutschen Kaiserreich.

Von Gemeinden und karitativen Organisationen wurden aus Holz (einige deutsche Quellen erwähnen Eichenholz) gefertigte Figuren (Ritter, Soldaten, Reichsmarschall von Hindenburg usw.) beziehungsweise regionale und nationale Symbole (Stadtwappen, Eiserne Kreuze, Säulen usw.) aufgestellt. Diese Figuren wurden oft von namhaften Künstlern entworfen und geschaffen.

Gegen Entrichtung einer Mindestspende durften die Bürger einen Nagel in dieses Objekt schlagen. Die Nägel wurden in Eisen und Silber, manchmal auch Gold angeboten, um die Einnahmen in die Höhe zu treiben. Zum Beweis für diese patriotische Spende erhielten diese Spender (je nach Ort und Höhe der Spende) Anstecknadeln, Urkunden oder sonstige Spendenbescheinigungen, die oft mit einer laufenden Nummer versehen waren.

Durch die geschickte Vermarktung mit den Andenken an diese Spende und dem aus der anfänglichen Kriegseuphorie entstandenen Drang von Menschen, die nicht mit der Waffe an die Front konnten oder durften, etwas zum Sieg beizutragen, wurden große Summen zugunsten der Kriegerwitwen und Waisen gesammelt. In den späteren Jahren jedoch sollten solche Aktionen den Durchhaltewillen der Bürger stärken. Wer sich an dieser Spendenaktion nicht beteiligte, riskierte, von seinen Mitbürgern als „unpatriotisch“ oder gar Vaterlandsverräter eingestuft zu werden.

Mit Kriegsende wurden diese genagelten Spendensammler von ihren meist prominenten Standorten entfernt. Manche von ihnen wurden später wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Eine Website berichtet, dass es in einigen Gegenden Deutschlands nach dem Ende des Ersten Weltkriegs üblich war, als Gedenken für gefallene oder vermisste Angehörige Nägel in Bäume zu schlagen.

Und noch einmal Wien, noch einmal der „Stock im Eisen“: Um 1980 herum hatten die Wiener wieder einmal die Gelegenheit, gegen eine Spende einen Nagel einzuschlagen: Diesmal kam das Geld der Renovierung des Stephansdoms zu Gute.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] „Eiserne Wehrmänner“ in Österreich

[Bearbeiten] Wien

Die Idee für den „Wehrmann in Eisen“ hatte Korvettenkapitän Theodor Graf Hartig und nach einem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats von Wien für die Übernahme der Fundamentierungs- und Erhaltungskosten wurde der Stadtbaudirektor Heinrich Goldemund mit der Planung und Durchführung beauftragt.

Der Bildhauer Josef Müllner schuf 1914 in Wien die Lindenholzfigur eines Ritters. Ursprünglicher Aufstellungsort war der Schwarzenbergplatz in Wien beim Schwarzenbergdenkmal

Die ersten von rund 500.000 Nägeln schlugen der österreichische Erzherzog Leopold Salvator, der deutsche Botschafter Tschirschky-Bögendorff und der türkische Botschafter Hussein Hilmi-Pascha als Verbündete in diesem Krieg in den Eisernen Wehrmann.

Wie die Tageszeitung „Reichspost“ am Montag, den 8. März 1915 berichtete, hatten an den ersten beiden Tagen jeweils rund 1.400 Personen einen Nagel in den Eisernen Wehrmann geschlagen. Darunter befand sich unter anderem auch der Minister des Inneren, Doktor Freiherr von Heinold.

Wie die Zeitung „Die Zeit“ aus Wien am 10. August 1916 berichtete, war bis September der Zutritt zum Wehrmann in Eisen am Schwarzenbergplatz nur zeitlich begrenzt oder für angemeldete Gruppen möglich. Grund war die drastisch gesunkene Besucherfrequenz. Zwar nannte der Autor des Artikels als Entschuldigung für dieses Nachlassen die gestiegene Anzahl der möglichen Spendenorte und erwähnte auch das im Rahmen einer Kriegsausstellung zur Benagelung aufgestellte Holzmodell eines Unterseebootes, welches scheinbar sehr beliebt war, trotzdem war er mit dem Spendenverhalten der Wiener nicht zufrieden.

Er nannte einen Spendenertrag von bisher rund 700.000 Kronen für eine Millionenstadt wie Wien nicht sehr zufrieden stellend, besonders wenn man es mit dem Ertrag im von den Russen befreiten Drohobycz in Galizien vergleicht, wo allein am ersten Tag Meldungen zu Folge 400.000 Kronen gespendet worden waren.

Am 5. Mai 1918 berichteten die „Neue Freie Presse“ und einige andere Zeitungen aus Wien unter Berufung auf bereits früher erfolgte Meldungen, dass der Gemeinderat der Stadt Wien beschlossen habe, den Wehrmann aus Eisen unter den Arkaden des Hauses Rathausstraße/Felderstraße aufzustellen und mit einem Vers von Ottokar Kernstock zu versehen.

Laut dem Buch von Tristan Loidl wurde der Wehrmann nach Kriegsende vom Standort Schwarzenbergplatz entfernt (dies kommentierten auch mindestens zwei Zeitungen) und in einem Depot gelagert, von wo ihn Soldaten des Infanterieregiments „Alt Starhemberg Nr. 2“ entführten und in das Regimentsmuseum brachten.

1934 wurde er wieder in Dienst gestellt. Am Schwarzenbergplatz sollte er wieder Geld sammeln. Diesmal für den Umbau des Äußeren Burgtors in ein Heldendenkmal. Um den Spendenerlös wurden zehn Ehrenbücher angeschafft, in denen die Namen der gefallenen Österreicher aufgeschrieben wurden und die in der Krypta aufliegen. Der Wehrmann wurde im gleichen Jahr in den Arkaden des Hauses an der Kreuzung Rathausstraße/Felderstraße aufgestellt. Eine gleichzeitig angebrachte Gedenktafel trägt folgenden Text von Ottokar Kernstock:

„Wehrmann Wiens gemahne an die Zeit,
Da unerschöpflich wie des Krieges Leid
Die Liebe war und die Barmherzigkeit!“

Ob dies in später Erfüllung des Gemeinderatsbeschlusses aus dem Jahr 1918 erfolgte, ist ungewiss.


  • Alsergrund (Wien): Im „Jägerheim“, dem Gasthaus von Matthias Hafenrichter in der Sechsschimmelgasse 24, wurde der „Waidmann in Eisen“ zur Benagelung aufgestellt. Die Figur zeigte einen Jäger mit Flinte und Rucksack auf der Pirsch. Die Spenden kamen gefallen Berufsjägern zu Gute.
  • Innere Stadt (Wien): Eine auf Drängen eines Schülers wurde in der väterlichen Möbeltischlerei eine verkleinerte Version des Wehrmanns in Eisen hergestellt und im Akademischen Gymnasium benagelt.
  • Favoriten (Wien): Die Favoritener Sektion des Österreichischen Flottenvereins stellte im Gasthaus von Hippolyt Mannas ein „Hölzernes U-Boot“ zum Benageln auf. Der Ertrag sollte der Anschaffung eines weiteren Unterseeboots durch die Kriegsmarine zu Gute kommen.
  • Floridsdorf: Auf einem Perron des Nordbahnhofs von Floridsdorf wurde ein Wehrschild zum Benageln aufgestellt.
  • Floridsdorf (Wien): Der Gartenfreundeverein „Neu-Brasilien“ veranstaltete in einem Gasthaus am 14. November 1915 die Benagelung der „Hötzendorf-Eiche“.
  • Grinzing: Im Weinbauort in Wien wurde ein vom Professor an der Wiener Kunstgewerbeschule F. Barwig und seinen Schülern geschaffener „Eiserner Weinstock“ ab dem 22. Juli 1915 benagelt.
  • Hetzendorf (Wien): Bei der Rosenkranzkirche von Hetzendorf wurde ein „Kreuz in Eisen“ zum Benageln aufgestellt.
  • Hietzing: Im Restaurant „Zum weißen Engel“ von Ferdinand Miloch am Hauptplatz von Hietzing wurde am 12. August 1915 ein Wehrmann enthüllt.
  • Kaiserebersdorf: Im Barackenlager der Ersatzbatterie der 46. Landwehr-Feldhaubitz- und Kanonendivision wurde am 10. August 1915 der „Doppeladler in Eisen“ in Anwesenheit von Erzherzog Leopold Salvator und dem Minister für Landesverteidigung Freiherr von Georgi erstmals benagelt. Die Anregung dazu kam vom Kommandanten Hauptmann Viktor Bauer von Schildhaue.
  • Landstraße (Wien): Am 15. August 1915 wurde im Festsaal des Magistratischen Bezirksamts für den 3. Wiener Gemeindebezirk der „Deutschmeister in Eisen“ benagelt.
  • Landstraße (Wien): Am 3. Oktober 1915 wurde in der gedeckten Reitschule der Rennweger Kaserne eine von Angehörigen der k.k. Landwehr-Feldhaubitzendivision Nummer 13 gefertigte „Feldhaubitze in Eisen“ enthüllt. Entworfen wurde sie vom kriegsfreiwilligen Bildhauer Alfred Hofmann. Der Ertrag ging an den Witwen- und Waisenhilfsfond der Division.
  • Leopoldstadt: Der von Korporal Moritz Schindler gefertigte „Wehrschild des Artilleristenbunds“ und mit den Emblemen der Artilleriewaffe versehen, wurde nächst der Rotunde aufgestellt. Der Ertrag wurde zwischen dem Roten Kreuz, dem Kriegsfürsorgeamt und dem Kriegshilfsbureaus zu gleichen Teilen geteilt.
  • Leopoldstadt (Wien): Vom Kommando des in der Erzherzog-Albrecht-Kaserne in Wien-Leopoldstadt stationierten Reservespitals Nummer 2 wurde der „Sanitätsmann in Eisen“ in der Kaserne aufgestellt. Die Enthüllung nahm Admiral Erzherzog Karl Stephan vor.
  • Meidling (Wien): Im Karl Ludwig-Gymnasium in der Rosasgasse wurde am 20. November 1915 ein von Schülern entworfener und angefertigter Wehrschild benagelt.
  • Penzing (Wien): Im Baumgartner Kasino wurde anlässlich eines Wohltätigkeits-Gartenfests des humanitären Vereins „Kolschitzky“ ein eiserner Wehrmann zum ersten Mal benagelt. Spätere Nagelungen waren im Vereinslokal in der Schrankgasse 9 (Wien-Neubau) während der Kanzleistunden möglich.
  • Rodaun (Wien): Im April 1916 wurde auf dem Kirchenplatz von Rodaun ein Wehrschild zur Benagelung aufgestellt.
  • Roßau (Wien): In einem Restaurant in der Grünentorgasse 18 bestand ab 12. Oktober 1915 die Möglichkeit zur Nagelung einer Tischplatte.
  • Stammersdorf (Wien): Hier wurde der Wehrschild vom Männergesangsverein betreut.
  • Wieden (Wien): Die hier mit Hilfe eines Wehrschildes gesammelten Spenden wurden zwischen dem Witwen- und Waisenhilfsfond und Waisenkindern, deren Väter auf der Wieden ansässig gewesen waren, aufgeteilt.
  • Wieden (Wien): Der Salzburger Volks- und Gebirgstrachten-Erhaltungs und Schuhplattlerverein „D´Griabinga“ in Wien stellte in seinem Vereinslokal im Hotel Jägerhorn in der Wiedner Hauptstraße 108 einen Wehrschild zur Benagelung auf.
  • Wieden (Wien): Im Gastgarten des Gasthauses „Zum goldenen Hechten“ in der Waaggasse wurde Ende August 1915 ein Wehrschild mit dem Wappen der Stadt Wien benagelt. (Ob hier genannte Wehrschild-Standorte ident sind, lässt sich leider nicht klären.)
  • Wien (genauer Ort unbekannt): Aus Anlass einer Kriegsausstellung wurde ein von Gustav Krupp von Bohlen und Halbach, dem Besitzer der Krupp-Werke in Essen gespendetes U-Boot benagelt. Den ersten Nagel schlug Erzherzog Franz Salvator im Auftrag von Kaiser Franz Joseph I. ein.
  • Wien: Im Handelsministerium wurde am 20. Mai 1917 das „Posthorn in Eisen“ zur Benagelung aufgestellt.

[Bearbeiten] Weitere

  • Amstetten: Der Eiserne Wehrmann wurde am 20. Juni 1915 enthüllt.
  • Bad Ischl: Auf dem Gelände des Adria-Kriegshospizes wurde ein Wehrschild mit dem Wappen des Adria-Kriegshospizes zu Gunsten kriegskranker Ischler benagelt.
Bär von Berndorf in seiner Höhle
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Bär von Berndorf in seiner Höhle
  • Berndorf: Der von Arthur Krupp aufgestellte Wappenbär war innerhalb von 3 Wochen voll mit Spendennägel.
  • Dorfgastein: Hier diente ein so genannter „Wehrschild“ der Spendensammlung.
  • Enns: Am 21. November 1915 fand die Erstbenagelung eines Eisernen Edelweiß durch das 2. Landesschützen-Regiment statt. Geschaffen wurde das Wehrschild von Professor Adolf Johannes Fischer.
  • Ernstbrunn: Ein Wehrschild mit dem Gemeindewappen wurde im Dezember 1915 im Gemeindesitzungssaal aufgestellt und benagelt.
  • Feldbach: im Tabormuseum der Landsturmmann
  • Feldkirch: Am 22. Oktober 1916 schlug Erzherzog Leopold Salvator den ersten Nagel in den in der Marktgasse aufgestellten Wehrschild. Der Entwurf stammt von Florus Scheel und wurde vom Tischlermeister Schobel angefertigt. Heute befindet er sich im Ratssaal der Stadt.
  • Gmunden: Der Künstler Anton Gerhart schuf den Eisernen Wehrmann von Gmunden in Oberösterreich im Jahr 1915.
  • Graz: In Graz gab es zwei Wehrmänner in Eisen:
    • „Der steirische Landsturmmann in Eisen 1915“ wurde von Professor Klemens Flömmel entworfen, vom Bildhauer Oskar Stollberg modelliert und von Hans und Peter Neuböck geschnitzt. Der vom Verein „Grazer Herbstmesse“ gestiftete Wehrmann ist seit dem Ende des Ersten Weltkriegs verschollen.
    • Auf Initiative von Offizieren des Infanterieregiments Nr. 27 „Leopold II., König der Belgier“ wurde ein vom Bildhauer Wilhelm Gösser geschaffener Wehrmann am 15. August 1916 in der Dominikanerkaserne in Graz enthüllt. Diese Figur ist heute im Grazer Garnisonsmuseum am Schloßberg zu besichtigen.
  • Hall in Tirol: Ein Eiserner Wehrschild zu Gunsten der Unterstützung von Witwen und Waisen gefallener Mannschaftspersonen des 14. Landwehrregiments.
  • Innsbruck: Der Eiserne Wehrmann hatte hier den Namen „Eiserner Blumenteufel“. Die Soldatenfigur wurde vom Bildhauer Johann Heinrich nach einem Entwurf von Albin Egger-Lienz aus Zirbenholz geschnitzt und in der Maria-Theresienstraße aufgestellt. Heute befindet er sich auf dem Bergisel im Tiroler Kaiserjägermuseum.
  • Kaumberg: Ein vom Stationsvorsteher Franz Winter aus Lindenholz geschnitzter Wehrschild wurde benagelt.
  • Klosterneuburg: Aus Anlass der Enthüllung des dortigen Wehrschilds in Gegenwart von Erzherzog Leopold Salvator wurden die österreichische, deutsche und türkische Hymne gespielt.
  • Königstetten: Zur Vorfeier des Geburtstages von Kaiser Franz Joseph I. wurde im August 1915 ein Wehrschild enthüllt und benagelt.
  • Krems an der Donau: Unter dem Protektorat des Kommandanten des Brückenkopfs Feldmarschall Franz Hauninger wurden der Wehrschild mit dem Stadtwappen (Entwurf: Architekt und Akademischer Maler Gustav Bamberger) sowie der Wehrarm Ende Juni 1915 erstmals benagelt.
  • Kritzendorf: In Kritzendorf an der Donau wurde als Schmuck für den Kirchturm ein Mosaik aus über 30.000 Steinchen angefertigt. Dieses zeigte die österreichische Kaiserkrone, den Doppeladler mit gekreuzten Schwertern, den deutschen Reichsadler, ein kirchliches Kreuz sowie den Spruch: „Gott zur Ehr – dem Vaterland zur Wehr – für unser Heer“ und „1914 – 1916“. Der Preis für die Steinchen lag zwischen zwei Kronen und zwanzig Heller.
  • Leoben: Ein Wehrschild in Eisen wurde im November 1915 vom Ersatzbataillon des Landwehrinfanterieregiments Nummer 4 zur Benagelung aufgestellt.
  • Linz: Der akademische Bildhauer Adolph Wagner schuf gegen Ersatz der Materialkosten den Eisernen Wehrmann. Professor Moritz Balzarek errichtete den Pavillon, der den am 26. Mai 1915 enthüllten Wehrmann überdachte. Die Spendenaktion brachte 46.550 Kronen ein. Heute ist der Eiserne Wehrmann in Schloss Ebelsberg zu sehen
  • Marchtrenk: Ein von einem russischen Kriegsgefangenen gefertigter und von einem Korporal aus Triest mit Schnitzereien verzierter Tisch regte hier die Spendenfreudigkeit an. Ausgestellt ist der „Eiserne Tisch“ im Wasserturm des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers.
  • Mödling: Der „Eiserne Mörser“, die von Erzherzog Leopold Salvator und seiner Gemahlin Erzherzogin Blanka am 22. August 1915 enthüllte hölzerne Nachbildung eines 30,5 Zentimeter-Skoda-Mörsers bereiste den Bezirk Mödling, um in den größeren Orten der Bevölkerung Gelegenheit zum Spenden zu geben.
  • Mürzzuschlag: Auf dem Bahnhof von Mürzzuschlag wurde am 6. August 1915 das „Flugrad-Wehrschild“ zu Gunsten des k.k. österreichischer Militär-Witwen- und –Waisenfonds und jener Eisenbahner Mürzzuschlags, welche durch den Krieg in arge Not geraten waren, enthüllt.
  • Reutte: Eine „Kriegswohltätigkeits-Karte“ mit der Aufschrift „Wehrmann Wappensäule Reutte“ deutet auch hier auf Spendensammlungen im Sinne des „Eisernen Wehrmanns“ hin.
  • Ried im Innkreis: In der Altkatholischen Kirche von Ried findet sich am Chor ein Wehrschild in Form eines Eisernen Kreuzes mit schwarzen, weißen und gelben Nägeln.
  • Salzburg: Kaiser Karl der Große wurde hier auf dem Alten Markt in den Dienst der Sache gestellt. Heute steht die von Professor Anton Aichler geschaffene Figur in der Festung Hohensalzburg beim Eingang zum Rainermuseum.
  • Sankt Pölten: In Anwesenheit von Erzherzog Leopold Salvator von Österreich-Toskana, Fürstin Auerperg-Bräuner und Prinzessin Lobkowitz-Palffy wurde der Wehrmann erstmals benagelt. Zum Abschluss der Veranstaltung nahm der Erzherzog die Defilierung der aus diesem Anlass ausgerückten Truppen der k.u.k. Armee und Zöglingen der Unterrealschule ab.
  • Stockerau: Die „Eiserne Reitereiche“ wurde am 8. September 1916 enthüllt. Ein knorriger Eichenstamm trug am Fußende kriegerische Embleme und wurde von einem Reiterhelm gekrönt. Aufgestellt wurde diese Reitereiche von der Reserveoffiziersschule.
  • Ternitz: Am 20. August 1916 wurde eine „Wehrgranate in Eisen“ vom Männergesangsverein Ternitz zur Benagelung aufgestellt.
  • Vöcklabruck: Eine für den Verkauf bestimmte Miniaturversion des örtlichen Wehrmannes aus Metall ist mit dem Namen H. Wildburger versehen. Über das Original ist nichts bekannt.
  • Wels: Das Standbild Kaiser Maximilians I. mit Schwert und Reichsapfel wurde am 15. August 1915 am Kaiser-Josef-Platz in Wels enthüllt.
  • Wiener Neustadt: Auf dem Hauptplatz von Wiener Neustadt wurde in Anwesenheit von Akademikern der Theresianischen Militärakademie und Zöglingen der Militär-Oberrealschule Mährisch Weisskirchen enthüllt.
  • Wieselburg: Der örtliche Wehrmann in Eisen aus dem Jahr 1916 hat heute seinen Standort beim Eingang zum Schloss in Wieselburg. Hier handelt es sich um keine Ritterfigur, sondern um einen Soldaten.
  • Der Österreichische Militär-Witwen- und Waisenfond lässt 1916 zugunsten der Hinterbliebenen des am 8. August 1915 unter dem Kommando von Linienschiffsleutnant Egon Lerch vor Venedig auf eine Mine aufgelaufenen U-Boots U 12 ein hölzernes U-Boot-Modell benageln.

[Bearbeiten] Argentinien

  • Buenos Aires: Von einem Kunstschnitzer aus Tirol wurde der „Eiserne Mann“ angefertigt. Die Spenden kamen dem Roten Kreuz in Deutschland und Österreich zu Gute. Unterstützt wurden aber auch deutsche Seeleute und Stewards von Passagierschiffen, die von Schiffen der Alliierten nicht mehr länger beschäftigt wurden. Einquartiert wurden diese auf dem Hapag-Dampfer „Granada“.

[Bearbeiten] Bulgarien

  • Sofia: Der Wiener bulgarische Konsul Stiaßny bot der Stadt Sofia die Widmung einer Wehrmannstatue an. Der Bürgermeister nahm das Geschenk dankend an. Ob der Wehrmann tatsächlich aufgestellt wurde, ist nicht bekannt.

[Bearbeiten] Dänemark

  • Sonderburg (ehemals Deutsches Kaiserreich): Aus dem Stamm einer Pappel wurde ein Landsturmmann gefertigt.

[Bearbeiten] Deutschland

[Bearbeiten] Berlin

„Der eiserne Hindenburg von Berlin. Nagelung täglich. Auch in der kalten Jahreszeit. Bei schönem Wetter Militärkonzert.'“ So wurde die Spendenfreudigkeit der Berliner in Schwung gebracht. 12 Meter hoch und 26 Tonnen schwer, so sah der Eiserne Hindenburg aus. Doch die Sammelaktion hatte einen großen Fehler: Der durchführende Verein, die Luftfahrerdank G. m. b. H. ging in Konkurs und die Spendengelder gingen verloren! Der folgende Prozess brachte keine Lösung und unterdessen interessierte sich niemand mehr für die Figur.
Der „Eiserne Heinrich“ von 1915 in Braunschweig
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Der Eiserne Heinrich von 1915 in Braunschweig
  • Berlin–Charlottenburg: Ein runder Wehrschild mit 71 Zentimetern Durchmesser mit einem Löwenmotiv (ca. 6.000 Nägel) trägt auf der Rückseite die Aufschrift: "Jugenddank für Kriegsgeschädigte, E.V., Charlottenburg“
  • Schöneberg-Wilmersdorf: Auf dem Bayrischen Platz von Schöneberg wurde im September 1915 eine „Eiserne Tür“ zum Benageln aufgestellt.

[Bearbeiten] Braunschweig

In Braunschweig wurde 1915 auf dem Platz vor dem Braunschweiger Schloss eine überlebensgroße Holzfigur Heinrichs des Löwen aufgestellt, in welche die Bürger gegen eine Spende einen Nagel einschlagen durften. Je nach Höhe der Spende waren die Nägel aus verschiedenen Materialien und z. T. mit dem Namen des Spenders versehen. Im Zentrum des Schildes befindet sich der Nagel des letzten Welfen-Herzogs von Braunschweig Ernst August von Braunschweig-Lüneburg

Die Standbild, Eiserner Heinrich genannt, kann heute im Braunschweigischen Landesmuseum besichtigt werden.

[Bearbeiten] Bremen

Am 15. Juli 1915 wurde vor dem Rathaus der "Eiserne Roland" aufgebaut. Es handelte sich dabei um eine Rolandstatue, in die jeder Bürger für 10 Pfg. pro Stück einen eisernen Nagel einschlagen konnte. Es gab auch eine Spendenurkunde dazu.

[Bearbeiten] Hagen

  • Hagen: Ein Eiserner Wehrmann in Gestalt eines Schmiedes, die am 28. November 1915 aufgestellt wurde, die Figur ist eine Schöpfung von Fritz Bagdons. Nach dem Krieg wurde der Schmied vom Rathausvorplatz in die Stadthalle gebracht. Am 29. Jänner 1934 kam er wieder vor das Rathaus und nach Ende des 2. Weltkriegs kam er auf den Städtischen Bauhof. Nächste Station war der Eingangsbereich des Museums für Stadt- und Heimatgeschichte. 1998 wurde der Schmied ins Stadtmuseum in Eilpe gebracht. Nach dem Ersten Weltkrieg blieb eine Stiftung mit dem Namen "Der eiserne Schmied von Hagen" aktiv, die sich um Kriegswaisen und die Hinterbliebenen von Gefallenen kümmerte.
  • Hagen-Haspe: Diese Nagelfigur („Nageltür“) stammt aus dem Jahr 1916. Ein Relief mit dem golden unterlegten Umlauftext „Sei Amboss bei des Schicksals Schlägen, sonst sollst du dich als Hammer regen“ und die Jahreszahlen „1914 – 1916“. Dargestellt wird auf dem Relief das Wappen von Haspe(Amboss und Hammer) und vor gekreuzten Schwertern das Wappen des Deutschen Kaiserreichs. Ausgestellt ist dieses Symbol in der Hauptschule Heubing.

[Bearbeiten] Heidelberg

Aus Heidelberg stammt die Kombination „Eisernes Kreuz“ und das „Eiserne Buch“. Nachdem die Spender ihren Nagel in das Eiserne Kreuz geschlagen hatten, durften sie sich in das Eiserne Buch eintragen.

Seit diese beiden Symbole am 26. Juni 1915 vor zahlreichen Ehrengästen der Öffentlichkeit übergeben wurden, trugen sich bis Juli 1917 etwa 15.000 Personen in das Eiserne Buch ein. Ungefähr 20.000 Nägel wurden in das Eiserne Kreuz genagelt und dem örtlichen Roten Kreuz 28.498,40 Mark an Spenden übergeben.

Am häufigsten eingetragen in das Eiserne Buch hat sich Eugen von Jagemann. Er war Vorsitzender des Bezirksausschusses des Roten Kreuzes und nahm jeden Erfolg der Deutschen Armee zum Anlass, einen Nagel in das Eiserne Kreuz zu schlagen. Begonnen hatte er am 18. August (Eroberung von Kowno) und endete am 4. März 1916 (Heimkehr des Hilfskreuzers Möwe).

[Bearbeiten] Mainz

Die Errichtung der Nagelsäule in Mainz war eine Idee des Oberbürgermeister Dr. Karl Emil Göttelmann. Am 1. Juli 1916 wurde in einer pompösen Feier die sieben Meter hohe Nagelsäule, vom "Eisernen Kreuz" und dem Spruch "In Kriegsnot helf uns Gott" bekrönte und aus Eichenstämmen und drei umgebenden Steinsäulen bestehend, eingeweiht. Erster und prominentester Spender war die gesamte großherzogliche Familie: Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, seine Frau und die beiden Prinzen durften die ersten Nägel einschlagen. Am 20. August 1916 war die Nagelung der Säule beendet. Die Spendenaktion brachte insgesamt 170.000 Mark, nach heutiger Kaufkraft rund 800.000 Euro. Die Nagelsäule befindet sich im Osten des Doms auf dem Liebfrauenplatz.

[Bearbeiten] Weitere

Das Wehrschild am Fünfknopfturm in Kaufbeuren
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Das Wehrschild am Fünfknopfturm in Kaufbeuren
  • Frankfurt (Oder): Eine Ansichtskarte zeigt den Eisernen Wehrmann., wie er zum Kampf bereit Schwert und Schild mit dem Frankfurter Wappen hält. Der Sockel trägt die Inschrift: „In Staub mit allen Feinden Brandenburgs“. Ein klein gedruckter Text weist auf „Bruno May, Stuttgart“ hin, der offenbar der Schöpfer der Figur ist.
  • Freiburg im Breisgau: Am Schwabentor wurde ein Nagelbaum aufgestellt. Die Preise für die Nägel lagen zwischen einer Mark (eiserner Nagel) und zehn Mark (vergoldeter Nagel). Der Spender erhielt eine Urkunde, die bestätigte, dass man zu Ehren Deutschlands einen Nagel eingeschlagen hatte.
  • Gütersloh: Ein Adler auf einer Säule
  • Halberstadt: Eine Gedenkkarte weist auch hier auf einen Eisernen Wehrmann hin
  • Hamburg: Zum Jahrestag der Mobilmachung am 2. August 1915 wurde am Jungfernstieg der „Eiserne Michel“ enthüllt. Der Ertrag der Benagelung ging zu gleichen Teilen an die „Hilfe für kriegsgefangene Deutsche“ und der „Hamburgischen Kriegshilfe“.
  • Hamm: Eine Figur des Stadtgründers Graf Adolf I. von der Mark
  • Itzehoe: In Itzehoe wurde im Dezember 1915 eine von Professor Schwindrazheim entworfene und vom Bildhauer Behrmann geschaffene Figur von Karl dem Großen zur Benagelung aufgestellt.
  • Kassel: ein Obelisk
  • Kassel: Im Ehrenhof des Rathauses wurde am Sedantag erstmals die Nachbildung eines althessischen Zaitenstocks (Brunnenstock) benagelt.
  • Kaufbeuren: Am Wahrzeichen der Stadt, dem Fünfknopfturm, wurde 1917 ein großformatiges Kriegswahrzeichen mit den Wappen der Mittelmächte angebracht, das mit unterschiedlich großen Nägeln beschlagen wurde.
  • Köln: ein „Kölscher Boor“ (Bauer). Er ist heute noch im „Kölnischen Stadtmuseum“ zu sehen. Entwurf und Ausführung stammen von dem österreichischen Bildhauer Prof. Wolfgang Wallner.Als Spendenanreiz gab es Anstecknadeln mit dem Bildnis des Kölner Bauern. Der Entwurf hierzu stammt von G. Hermeling.
  • Kornwestheim: die Rathaustür
  • Landau: ein „Feldgrauer“
  • Leipzig:Zum Dank für eine „Kriegsnotspende für Leipzig“ erhielt der Stifter eines Nagels für den Leipziger Wehrmann in Eisen ein Gedenkblatt. Ausgegeben wurde des Gedenkblatt im Jahr 1915 vom Schatzamt der Kriegsnotspende für Leipzig.
  • Lüneburg: Der „Eiserne Hermann Billung“ wurde zum Benageln aufgestellt.
  • Mannheim: ein Roland
  • Mölln: ein Eisernes Kreuz (um 1995 lag es im früheren Kohlenkeller der St. Nicolai-Kirche)
  • Offenbach am Main: Zugunsten der Hinterbliebenen von gefallenen Hessen nagelte die 2. Ersatzkompanie des 1. Ersatzbataillons des Infanterieregiments 168 ein Eisernes Kreuz.
  • Offenbach: Am 3. Oktober 1915 wurde außerdem der "Eiserne Mann" feierlich enthüllt und benagelt. Die hölzerne Figur stellt Götz von Berlichingen dar. Der Entwurf stammte von dem Offenbacher Bildhauer Ernst Unger.
  • Plau am See: Eisernes Kreuz in der Marienkirche, der Erlös von rund 800 Reichsmark ging an das Rote Kreuz für Kriegsversehrte
  • Rohrbach (Heidelberg): das Wappen
  • Schwäbisch Gmünd: Bürgermeister Hans Rauchbein aus dem 16. Jahrhundert
  • Stuttgart: Hier tat der „Wackere Schwabe in Eisen“ Dienst.
  • Weißenfels: das Schloss
  • Wilhelmshaven: ein „Eiserner Tirpitz
  • Zweibrücken: das Wappen

[Bearbeiten] Deutsch-Lothringen (1871 – 1918)

  • Metz: In der Innenstadt, unterhalb der Esplanade, stand die überlebensgroße Figur eines deutschen Soldaten auf einem Steinsockel. Dieser „Mann aus Eisen“ wurde nach Kriegsende von der Bevölkerung höchstwahrscheinlich vom Sockel gestürzt und zerstört.

[Bearbeiten] Italien

  • Meran (ehemals Österreich-Ungarn): Am 17. Mai 1915 wurde der „Eiserne Michel“ eingeweiht, wobei die Schützen von Meran Spalier standen.
  • Sterzing (ehemals Österreich-Ungarn): Der Wehrschild mit dem Stadtwappen von Sterzing wurde von Professor Hans Larch entworfen und von Franz Tavella aus Brixen aus Zirbenhold geschnitzt.

[Bearbeiten] Kroatien

  • Pola (ehemals Österreich-Ungarn): Im Dezember 1915 wurde im Haupthafen der Kriegsmarine von Österreich-Ungarn der Leuchtturm in Eisen mit einer Höhe von 2,5 Metern aufgestellt. Den ersten Nagel schlug im Namen der Marine Flottenadmiral Anton Haus ein.
  • SMS Sankt Georg: Auf dem österreichisch-ungarischen Kriegsschiff wurde im April 1916 ein vom Bildhauer Zelezny geschaffener Wehrschild mit dem Bildnis des Heiligen Georg enthüllt und zu Gunsten gefallener Marineure benagelt.

[Bearbeiten] Polen

  • Kattowitz (ehemals Deutsches Kaiserreich): In Kattowitz wurde eine „Eiserne Säule“ zum Benageln aufgestellt. Kaiser Wilhelm II. ließ der Stadtverwaltung 300 Mark für einen goldenen Nagel („Kaisernagel“) aus seiner Privatschatulle überweisen.
  • Poznań-Jeżyce (ehemals Deutsches Kaiserreich): Das Buch „Historia drewnianej figury Żelaznego Obrońcy“ (Die Geschichte der Holzfigur des Eisernen Wehrmanns) von Jakub Skutecki weist auf das Vorhandensein eines Wehrmanns in Eisen im ehemaligen Posen hin.

[Bearbeiten] Rumänien

Auch in Hermannstadt in Siebenbürgen (ehemals Österreich-Ungarn) war ein Wehrmann in Eisen aufgestellt. Ob sich im Museum von Sibiu der Eiserne Wehrmann befindet oder nur eine der ausgegebenen Erinnerungskarten mit Bezug auf die Hermannstädter Figur ist unklar.

[Bearbeiten] Tschechische Republik

(ehemals Österreich-Ungarn)

  • Eger (Böhmen): Der Wehrschild wurde „Der Eiserne Sechser“ genannt.
  • Hof (Mähren): Der Bürgermeister Joseph Gerlich ließ in patriotischer Begeisterung auf eigene Kosten den Wehrschild herstellen. Entworfen und geschnitzt wurde er vom Bildhauer Johann Pietsch. Er hatte die Form eines Wappens von ungefähr 1 Meter Höhe. Umrandet war er von einem Eichenkranz und am oberen Ende war der Wahlspruch des Kaisers Franz Joseph I. in gotischer Schrift ausgeschnitzt zu lesen: „Mit vereinten Kräften“. Die Mitte bildete das Hofer Stadtwappen. Die weitere Geschichte des Schildes ist nicht bekannt.
  • Prag (Böhmen): Auf der Gedenkkarte für die Nagelspende findet sich neben einer Zeichnung vom Wehrmann in Eisen auch ein patriotisches Gedicht.
  • Prag: Der Eiserne Wehrmann der deutschen Frauen und Mädchen wurde im Deutschen Theatergarten aufgestellt.
  • Prag: Der „Bundeswehrmann in Eisen“ – geschaffen von Franz Thiele, Professor an der Prager Kunstakademie - wurde aus Anlass der 22. Hauptversammlung des Bundes der Deutschen in Böhmen aufgestellt.
  • Troppau (Österreichisch-Schlesien): Auch hier gab es einen Wehrschild.

[Bearbeiten] Türkei

  • Istanbul (ehemals Osmanisches Reich): Nachdem am 18. März 1915 die englischen Kriegsschiffe „ Irresistible“ und „Ocean“ sowie das französische Kriegsschiff „Bouvet“ vor den Dardanellen versenkt wurden, wurde eine hölzerne Nachbildung („Eiserne Kanone von Stambul“) des erfolgreichsten Geschützes von den Skoda-Werken zur Verfügung gestellt und im April 1916 zur Benagelung vor dem Kriegsministerium in Istanbul aufgestellt.

[Bearbeiten] Ukraine

  • Czernowitz (ehemals Österreich-Ungarn): Zur Erinnerung an die Befreiung von den Russen wurde der „Reichsaar in Eisen“ zur Benagelung aufgestellt. Vorbild war der Reichsaar auf dem Turm des Rathauses, der nach der Besetzung von den Russen entfernt worden war.
  • Drohobycz (ehemals Österreich-Ungarn): In Drohobycz wurde am Jahrestag der Befreiung von den Russen ein Wehrmann enthüllt. Der erste Tag brachte Spenden in der Höhe von 400.000 Kronen.
  • Lemberg (ehemals Österreich-Ungarn): Im April 1916 wurde ein Wehrmann in Eisen zur Benagelung enthüllt. Während der Feier kreisten drei Flugzeuge über dem Stadtplatz.

[Bearbeiten] Ungarn

Auch in Ungarn wurden nach dem Wiener Vorbild zahlreiche ähnliche Denkmäler aufgestellt. Das bekannteste Denkmal dieser Art war die Skulptur Nationaler Opferbereitsschaft (Nemzeti Áldozatkészség Szobra) am Deák tér in Budapest, eine mit Metallplättchen beschlagene Holzfigur, die einen Reiter aus der Zeit von König Matthias darstellte und vom Bildhauer Ferenc Sidló geschaffen wurde. Sie wurde am 12. September 1915 enthüllt und blieb bis November 1924 auf seinem Platz, vor dem sogenannten Anker-Haus. Nach der Renovierung kam sie zuerst in den Hof der Militärakademie Lodovika. 1968 kam der Kopf des Ritters ins Kiscelli Museum. Bruchteile und die Gipsform des Denkmals wurden ins Depot des Museums der Heeresgeschichte im Burgviertel gebracht. Ähnliche Denkmäler wurden am 23. Mai 1915 in Pozsony (Bratislava, dt. Pressburg, heute Slowakei, von Alajos Rigele), am 1. August in Nagyszeben (Sibiu, dt. Hermannstadt, heute Rumänien), am 18. August in Kolozsvár (Klausenburg, heute Rumänien, von Ferenc Szeszák), am 8. September in Szeged, von István Szentgyörgyi und am 12. September in Székesfehérvár, von Alajos Rigele aufgestellt. Diese Denkmäler wurden auf Ungarisch vasvitéz, vaskatona, vashonvéd (verschiedene Bezeichnungen für Soldat in Eisen) oder páncélos lovag (Ritterfigur in Rüstung) genannt. Auch Privatpersonen, Geschäft- oder Kneipenbesitzer stellten solche „Denkmäler“ auf, um ihren Patriotismus zum Ausdruck zu bringen. Oft handelte es sich dabei um einen alten Schild, der von den Gästen, Bekannten, Kunden mit Nägeln beschlagen werden konnte.

Wehrschild in Baltimore, Maryland, USA
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Wehrschild in Baltimore, Maryland, USA

[Bearbeiten] USA

  • San Francisco: Selbst in den Vereinigten Staaten von Amerika wurde von Auslandsösterreichern und –deutschen bis zum Kriegseintritt der USA durch benageln eines Eisernen Kreuzes Geld gesammelt.
  • Baltimore: Auch in Baltimore (Maryland) hängt ein künstlerisch gestalteter Adler mit einem Roten Kreuz als Brustschild, der bis 1917 durch Benageln Geld für das Deutsche und Österreichische Rote Kreuz sammelte.

[Bearbeiten] Literatur

  • Tristan Loidl: Andenken aus Eiserner Zeit: Patriotische Abzeichen der österreichisch-ungarischen Monarchie von 1914 bis 1918. Militaria-Verlag, Wien 2004. ISBN 3-9501642-4-3
  • Eine große Hilfe bei der Auffindung weiterer Wehrmänner und Wehrschilder war eine von einer anonymen Person angelegte Sammlung von zeitgenössischen Zeitungsartikeln, die zu einem namenlosen Buch gebunden in der „Wienbibliothek im Rathaus“ aufliegt. Auffindbar ist dieses Material im Online-Katalog unter dem Stichwort „Nageldenkmäler“. Unklarheiten hinterlässt dieses Werk allerdings, was die Daten der jeweiligen Ereignisse betrifft.
  • Prof. G. Ringelmann: „Der Stock im Eisen – Praktische Ratschläge zur Errichtung einfacher Nagelholzmale mit Ideen-Skizzen und Kostenberechnungen von Prof. G. Ringelmann, Charlottenburg 1915“, Ernst Wasmuth A.G., Berlin
(In dieser Broschüre mit zwei Seiten Text und einigen Skizzen gibt Professor Ringelmann Ratschläge zur Auswahl der Holzart (abhängig davon, ob das Nagelholzmal gänzlich oder nur teilweise von Nägeln umschlossen ist), der Abmessungen (er empfiehlt hohe und schlanke Formen und gibt die Anzahl von etwa 30.000 bis 40.000 Nägeln pro Quadratmeter zu bedenken) und der Motive (Professor Ringelmann hält das Eiserne Kreuze, das deutsche Schwert, die deutsche Eiche oder auch das 42 Zentimeter-Geschoss neben heraldischen Formen und Wappentieren für besonders geeignet. Lebende Menschen hält er als Vorbild für minder geeignet – es könnte Spendern widerstreben, einen Nagel in die Figur eines Lebenden zu treiben).)

[Bearbeiten] Weblinks

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