Visselhövede
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | Karte | |
---|---|---|
|
||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Rotenburg (Wümme) | |
Koordinaten: | Koordinaten: 52° 58′ N, 9° 35′ O 52° 58′ N, 9° 35′ O | |
Höhe: | 70 m ü. NN | |
Fläche: | 158,85 km² | |
Einwohner: | 10.641 (31. Dez. 2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 67 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 27374 | |
Vorwahl: | 04262 | |
Kfz-Kennzeichen: | ROW | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 57 051 | |
Webpräsenz: | ||
Bürgermeisterin: | Franka Strehse (SPD) |
Visselhövede [fɪslˈ̩høːvədə] ist eine Stadt im Landkreis Rotenburg (Wümme), Niedersachsen, in der Lüneburger Heide.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Visselhövede liegt am Rand der Lüneburger Heide am Fluss Vissel im Zentrum des Städte-Dreiecks Bremen-Hamburg-Hannover. Das Gebiet ist überwiegend durch landwirtschaftliche Flächen geprägt (107,09 km²). 26,44 km² sind Waldfläche und 5,22 km² Hof- oder Gebäudefläche. Der Ort liegt 70 m über NN. Die höchste Erhebung ist der Höllenberg im Ortsteil Drögenbostel mit 93,4 m. Im Kernort entspringt die Vissel und im Ortsteil Hiddingen die Rodau.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Visselhövede besteht neben dem Kernort aus den 14 umliegenden Ortschaften Bleckwedel, Buchholz, Dreeßel, Drögenbostel, Hiddingen, Jeddingen, Kettenburg, Lüdingen, Nindorf, Ottingen, Rosebruch, Schwitschen, Wehnsen und Wittorf. Die Bevölkerung ist ungefähr zur Hälfte auf den Kernort und zur anderen Hälfte auf die Ortschaften verteilt.
[Bearbeiten] Geschichte
Visselhövede hat sich um die Quelle des Flüsschens Vissel entwickelt. An dieser Stelle befand sich ein heidnisches Heiligtum. Die erste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes fällt auf das Jahr 1258. Eine Urkunde von 1288 belegt die Übertragung der Gografschaft Visselhövede an den Verdener Bischof Konrad.
Im Jahr 1432 wird das Kirchspiel Visselhövede bei Kämpfen stark beschädigt und der Kernort niedergebrannt. Der Verdener Bischof Johann lässt den neu aufgebauten Ort daraufhin mit Wall und Graben leicht befestigen und durch zwei Tore verschließen (1450). Der Ort erhält dadurch den Rang eines Fleckens.
1567 wird die Reformation eingeführt. Visselhövede wird allerdings 1629 durch das kaiserliche Restitutionsedikt wieder katholisch, um dann 1631 endgültig protestantisch zu werden.
1645 fällt der Ort mit dem Herzogtum Verden an Schweden. 1712 wird Visselhövede dänisch und 1719 schließlich vom hannoverschen Kurfürsten Georg Ludwig wiederum mit dem Herzogtum Verden übernommen. Zwischen 1805 und 1813 gehört Visselhövede durch die Eroberungen Napoleons in der meisten Zeit zu Frankreich. Die Befreiung von der französischen Herrschaft erfolgt am 12. Oktober 1813 durch russisch-preußische Truppen. Danach gehört Visselhövede zum Königreich Hannover. Ab 1866 folgt eine 80-jährige Zugehörigkeit zu Preußen, das 1946 durch die Siegermächte aufgelöst wird.
1874 erhält Visselhövede durch den Bau der Amerikalinie Eisenbahnanschluss, der 1890 durch eine Strecke über Walsrode nach Hannover (1986 abmontiert) und 1906 durch eine weitere über Brockel nach Rotenburg (Wümme) ergänzt wird (zwischen 1974 und 1982 abmontiert).
1938 erhält Visselhövede den Status einer Stadt. Durch die Gebietsreform im Jahr 1974 werden 14 umliegende Ortschaften nach Visselhövede eingemeindet.
[Bearbeiten] Politik
Mit einer Mehrheit von 55,78 % wurde am 10. September 2006 für die Dauer der nächsten Wahlperiode Franka Strehse von der SPD zur Bürgermeisterin gewählt.
Im Stadtrat vertreten ist die CDU mit 13 Sitzen, die SPD mit 10 Sitzen, die Grünen mit 2 Sitzen und die FDP mit 1 Sitz.
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen von Visselhövede zeigt auf silbernem Grund ein schwarzes Nagelspitzkreuz, belegt mit einer goldenen Schüssel, darin das Haupt Johannes des Täufers.
Es wurde 1885 offiziell als Stadtwappen angenommen, war vorher aber mindestens bereits seit 1581 unter Fürstbischof Eberhard von Holle in Gebrauch gewesen.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen die St.-Johannis-Kirche aus dem 12. Jahrhundert und das Rathaus.
Im Zuge der Stadtsanierung wurde im Jahr 2003 die ehemalige Honig- und Wachswarenfabrik „Sonnentau“ mit dem 27 m hohen Wasserturm teilweise rekonstruiert. Im Wasserturm befindet sich eine Galerie für zeitgenössische Kunst.
[Bearbeiten] Religionen
Die mehrzahl der konfessionell gebundenen Einwohner gehören zur evangelisch-lutherischen Kirche ("St. Johannis-Kirche" in Visselhövede, Kapelle im Stadtteil Wittorf). Die katholischen Christen sind in einem Gemeindeverband mit Kirchen in Visselhövede (Kirche "Hl. Herz Jesu"), Walsrode, Bad Fallingbostel und Bomlitz-Benefeld organisiert. Daneben besteht noch eine Kirche einer neuapostolischen Gemeinde. In Visselhövede gibt es - wie im übrigen Deutschland auch - einen wachsenden Anteil konfessionell ungebundener Einwohner.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die Stadt ist arm an Industrie. Früher gab es Betriebe in der Zündholzfabrikation, in der Bonbon-Produktion und im Fahrzeugbau. Heute ist der bedeutendste Industriebetrieb im Mineralölgroßhandel tätig.
Visselhövede ist Bundeswehrstandort. In der Kaserne Lehnsheide (bis Januar 2006 Mölders-Kaserne genannt) ist das Führungsunterstützungsbataillon 285 stationiert.
Am Stadtrand von Visselhövede betreibt der NDR eine Sendeanlage für UKW und TV. Als Antennenträger wird ein 167 Meter hoher, abgespannter Stahlfachwerkmast verwendet, der 1974 errichtet wurde. Neben den Programmen des NDR werden auch die privaten Programme Hitradio Antenne und ffn sowie das britische Programm BFBS 1 in Visselhövede abgestrahlt.
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Eisenbahn
Visselhövede hat einen Bahnhof an der Amerikalinie von Bremen nach Uelzen. Die ehemals zweigleisige, nunmehr eingleisige Bahnverbindung ist zwischen Langwedel und Uelzen und damit auch im Raum Visselhövede nicht elektrifiziert. Früher bestanden noch Verbindungen über Wittorf und Brockel nach Rotenburg (Wümme) sowie nach Walsrode im Zuge der Bahnstrecke Bremervörde-Walsrode. Beide Strecken sind heute abmontiert.
[Bearbeiten] Straße
Visselhövede liegt an der Bundesstraße 440. Umgebende Autobahnen sind Richtung Hamburg die A7 über Bad Fallingbostel-Dorfmark oder die A1 über Rade sowie die A27 Richtung Bremen über Verden bzw. Richtung Hannover über Walsrode.
[Bearbeiten] ÖPNV
Es gibt eine sporadisch verkehrende Busverbindung nach Walsrode. Desweiteren betreibt die Weser-Ems Bus GmbH eine eigene Buslinie nach Rotenburg (Wümme).
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Oskar Alexander, Kaufmann (1881-1942)
- Gerd Lüdemann, Theologe (* 1946)
- Christopher von Deylen, Musiker (* 1970)
[Bearbeiten] Weblinks
Ahausen | Alfstedt | Anderlingen | Basdahl | Bötersen | Bothel | Breddorf | Bremervörde | Brockel | Bülstedt | Deinstedt | Ebersdorf | Elsdorf | Farven | Fintel | Gnarrenburg | Groß Meckelsen | Gyhum | Hamersen | Hassendorf | Heeslingen | Hellwege | Helvesiek | Hemsbünde | Hemslingen | Hepstedt | Hipstedt | Horstedt | Kalbe | Kirchtimke | Kirchwalsede | Klein Meckelsen | Lauenbrück | Lengenbostel | Oerel | Ostereistedt | Reeßum | Rhade | Rotenburg (Wümme) | Sandbostel | Scheeßel | Seedorf | Selsingen | Sittensen | Sottrum | Stemmen | Tarmstedt | Tiste | Vahlde | Vierden | Visselhövede | Vorwerk | Westertimke | Westerwalsede | Wilstedt | Wohnste | Zeven