Westertimke

Im Jahre 1314 besitzt das Kloster Lilienthal eine Hausstelle in Tymbeke. Dabei soll es sich um Westertimke handeln. 1339 verkauft Ritte Johann von Oumund (Aumund) demselben Kloster ein Gut in Westertimke, das Ricbert von Timbeke bebaut. 1394 besitzt der Bremer Dompropstei ein Gut in Westerinimbeke (Westertimke), dessen Inhaber Benecke an Abgaben zwei Stader Scheffel Roggen zu entrichten hat. Im ältesten Zevener Pflugscharregister von 1529 ist ein Halbhöfner Jurgenn Knopes zu Westertymbeke aufgeführt.

1663 werden in der Beschreibung des Otterbergischen Kopfschatzes als Bewohner von Westertimbeke genannt: Tambcke Schröer, Harmen Schnackenberg, Titke Harms, Hinrich Maneke, Bösche Gercke, Jürgen Meyer, Anna Gerken, Hinrich Michaelis, Cordt Reepell, Cord Maneke, Albert Spreen, Johann und Wobbecke Schnackenberg und Johann Geßken ("Schäfer Jung").

Im Jahre 1848 hat Westertimke mit Schnackenmühlen 34 Wohngebäude und 181 Einwohner, 1871 hat es 34 Wohngebäude mit 171 Einwohnern.

Die Wassermühle Schnackenmühlen wurde 1503 gegründet. Der Ritter Hermann von Mandelsloh, dem die Grafschaft zu Ottersberg in der Zeit verpfändet war, ließ die "Mühle zu Schnackenmühlen" errichten. Um 1706 ist Garkell oderGarfel Gerken der Inhaber. Der "Korn- und Schmalzehnte" war an die Königliche Kammer zu entrichten. Die Mühle wurde 1930 stillgelegt und das alte Wohnhaus 1947 abgebrochen.

Gegen Ende des zweiten Weltkrieges wurden in Westertimke ein Haus zerstört und mehrere beschädigt.

Im Laufe der letzten Jahre hat sich das Aussehen Westertimkes sehr verändert. Ein völlig neuer Ortsteil - südlich der Straße Bremen/Zeven - ist entstanden. Das alte Bauerndorf ist um eine schöne Wohnsiedlung ergänzt worden.

1973 wurde die alte Schule geschlossen. Sie wurde zum Jugendtreff, wo im Sportraum Tischtennis gespielt wurde, die Landfrauen Gymnastik trieben, Lehrgänge in Handarbeit für Frauen und regelmäßige Schulungsabende der Feuerwehr stattfanden. Nach Umbau wurde die Schule zum Dorfgemeinschaftshaus mit Feuerwehrhaus. Die Dorfjugend baute sich in Eigenregie neue Räume in der alten Scheune.feindliche Kombattanten angesehen wurden.

[Bearbeiten] Marlag und Milag Nord

Ursprünglich sollte eine Fläche von 200 Hektar südlich des Dorfes 1938 zu einem Feldflugplatz ausgebaut werden. Nach Kriegsbeginn 1939 entstand jedoch ein Internierten- und Kriegsgefangenenlager. Handelsschiffbesatzungen aus 42 Nationen mussten hier ihre Tage bis 1945 verbringen. Nur kurz wurde das Lager dann von den Engländern genutzt. Danach wurden die Baracken bis 1952 für ein Jugendstraflager benötigt, das Amtmann Kruse nach modernen Grundsätzen leitete. Tagsüber wurde auf den Feldern der Lagerlandwirtschaft gearbeitet, es wurde viel Sport getrieben und abends noch die Schulbank gedrückt. Kruse wollte nicht strafen, sondern rehabilitieren. Zwischen 1952 und 1961, Jahr des Mauerbaues, war das Lager Auffangstelle für aus der DDR geflüchtete Mädchen. Das entsprechende Jungenlager befand sich in Sandbostel. 1961 interessierte sich die Bundeswehr für den Standort Westertimke als Luftwaffeneinheit.

[Bearbeiten] Flugabwehrraketenbataillon 31

Am 1. Februar 1963 bezieht das Flugabwehrraketenbataillon 31 das Lager Westertimke.

Seitdem hat es durch ständige Umbauten und Erweiterungen ein völlig neues Gesicht bekommen.

Die Timke-Kaserne beherbergte die 1. Batterie, die Stabsbatterie, die Versorgungsbatterie und die Luftwaffen-Sanitätsstaffel des Flugabwehrraketenbataillons.

Das Bataillon wurde ständig mit den neuesten Systemen ausgerüstet. Durch gutes und sehr gutes Abschneiden beim Jahresschießen auf Kreta bewiesen die 31er regelmäßig ihr Können.

1995 befanden sich in der Timke-Kaserne die 2. und 3. Staffel der (mittlerweile neubenannten) FlaRakGrp 36 (Gruppenstandort Bremervörde). Zum 1. April 1995 verlegte auch die 5. Staffel aus der Lendt-Kaserne in Rotenburg (Wümme) zurück.Während der Übung Roving-Sand ´95 (Mai 1995) in den USA wurde, als Auswirkung der Luftwaffenstruktur 4, die Schließung der Kaserne über die Presse lanciert.

1996 wurde die Timke-Kaserne geschlossen und das Bataillon nach Sanitz bei Rostock verlegt.

Die Kaserne wurde von der Gemeinde in ein Gewerbegebiet verwandelt in dem sich mehrere Firmen niedergelassen haben, darunter eine Zimmerei, eine Hundeschule und ein Schlossereibetrieb.