Törichte Frauen
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Törichte Frauen / Närrische Weiber |
Originaltitel: | Foolish Wives |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1922 |
Länge (PAL-DVD): | 122 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Stab | |
Regie: | Erich von Stroheim |
Drehbuch: | Marian Ainslee (Zwischentitel), Walter Anthony (Zwischentitel), Erich von Stroheim |
Produktion: | Irving Thalberg |
Musik: | N/A |
Kamera: | William H. Daniels, Ben F. Reynolds |
Schnitt: | Arthur Ripley |
Besetzung | |
Erich von Stroheim als Graf Wladislaw Sergius Karamzin, |
Foolish Wives ist ein Stummfilm aus dem Jahr 1922 von und mit Erich von Stroheim.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
"Graf" Sergius Karamzin (Erich von Stroheim) lebt in Saus und Braus zusammen mit zwei "Cousinen" (Maude George und Mae Busch) in der Villa "Amorosa" in Monte Carlo. Das Geld für ihren Lebensstil erwerben sie durch Hochstapelei und mit dem Waschen von Falschgeld im hauseigenen Casino.
Karamazin unterhält neben Verhältnissen zu seinen "Cousinen" auch eine Beziehung zu seinem Dienstmädchen (Dale Fuller), deren Ersparnisse er später an sich bringt. Auch auf die behinderte Tochter eines Geldfälschers (Cesare Gravina) hat er ein Auge geworfen.
Aus der Zeitung erfährt Karamzin, dass der amerikanische Botschafter mit seiner jungen Frau (Miss Dupont) in Monte Carlo eintrifft. Er beschließt, sich an die Frau heranzumachen, um später dadurch Geld von ihr zu erpressen zu können. Er macht ihre Bekanntschaft und versucht schon bald, sie zu verführen. Während eines Sturmes bringt er sie in eine abgelegene Absteige, und wähnt sich am Ziel. Nur das zufällige Auftauchen eines Mönchs, der Schutz vor dem Unwetter sucht, verhindert, dass Karamzin sein Ziel erreicht. Die "Cousinen" machen dem Botschafter vor, seine Frau habe die Nacht bei ihnen verbracht. Noch schöpft dieser keinen Verdacht.
Bei einem weiteren Rendevous in der Villa erschwindelt Karamzin durch eine haarstäubende Lügengeschichte einen beträchtlichen Geldbetrag von der Frau des Botschafters. Das eifersüchtige Dienstmädchen, das an der Türe gehorcht hat, legt Feuer und schließt die beiden im Zimmer ein. In letzter Minute werden sie von der Feuerwehr gerettet. Der Feigling Karamzin springt in panischer Angst zuerst und begründet dies später damit, er habe es der Frau vormachen müssen. Das Dienstmädchen begeht Selbstmord.
Der Botschafter bemerkt, dass im Casino der Villa "Amorosa" falsch gespielt wird und schlägt Karamzin nieder. Die beiden Cousinen werden als gesuchte Betrügerinnen entlarvt und verhaftet.
Karamzin flieht aus dem Haus. Er steigt bei der behinderten Tochter des Fälschers ein und versucht, sie zu vergewaltigen. Der Fälscher bringt Karamzin um und wirft seine Leiche in die Kanalisation.
Die Frau des Botschafters liegt nach dem Schock im Bett und liest ein Buch mit dem Titel "Foolish Wives" von Erich von Stroheim, das sie bereits beim ersten Treffen mit Karamzin hatte.
[Bearbeiten] Hintergrund
Stroheims dritter Film als Regisseur kostete ihn seinen Ruf in Hollywood. Die Handlung übertraf an Frivolität fast alles, was bis dahin im Kino zu sehen gewesen war. Auch die Produktionskosten für Filme waren vor Strohheim noch nie so hoch gewesen. Detailgetreu ließ er Monte Carlo nachbilden. Hunderte von Statisten bevölkerten in originalgetreuen Kostümen die aufwändige Szenerie von Casinos, Straßenbahnen und kriegsversehrten Veteranen als Kontrast zum dekadenten Geschehen. Die Dreharbeiten zogen sich monatelang hin und Stroheim erfand immer neue Szenen, die er dutzende Male drehen ließ, bis er zufrieden war.
Foolish Wives gilt als der erste Film, der die Produktionsgesellschaft Universal über eine Million US-Dollar gekostet hatte und sie machte daraufhin auch mit den Produktionskosten Werbung, indem auf riesigen Tafeln "$troheim" geschrieben wurde und darauf täglich die Kosten aktualisert wurden.
Der Film wurde kommerziell erfolgreich. Allerdings verlangten viele Bevölkerugsgruppen eine Zensur. Der Druck wurde schließlich so groß, dass das Studio eingriff und den Film stark kürzte.
Heute sieht man eine aus verschiedenen Kopien hergestellte Version, die einigermaßen Stroheims Intentionen entspricht, doch wie bei allen andern Stroheim-Filmen fehlen ganze Nebenhandlungen und teilweise muss die fehlende Handlung durch erklärende Zwischentitel zusammengehalten werden.
Die Dreharbeiten zu Foolish Wives sind auch Thema der Fernsehserie Die Abenteuer des jungen Indiana Jones von 1992. In der Folge Intrigen in Hollywood wird der junge Jones (Sean Patrick Flanery) von Carl Laemmle beauftragt, die von Stroheim (Dana Gladstone) verursachten hohen Kosten bei den Dreharbeiten in den Griff zu bekommen.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Literatur
- Weinberg, Herman G.: Stroheim: a pictorial record of his nine films, Dover Publications, NY, 1975, ISBN 0-4862-2723-5 (englisch)