Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Skorpion (Sternbild) - Wikipedia

Skorpion (Sternbild)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Daten des Sternbildes Skorpion
Deutscher Name Skorpion
Lateinischer Name Scorpius
Lateinischer Genitiv Scorpii
Lateinische Abkürzung Sco
Rektaszension 15h 47m bis 17h 59m
Deklination -8° 20´bis -45° 45´
Fläche 497 Quadratgrad
Sichtbar auf Breitengraden 44° Nord bis 90° Süd
Beobachtungszeitraum
für Deutschland
Sommer
Anzahl der Sterne mit
Größe < 3m
11
Hellster Stern,
Größe
Antares (α Scorpii),
1,06m
Meteorströme
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
Schlangenträger
Waage
Wolf
Winkelmaß
Altar
Südliche Krone
Schütze
Karte des Sternbildes Skorpion. Die rot gestrichelte Linie stellt die Ekliptik dar.
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Karte des Sternbildes Skorpion. Die rot gestrichelte Linie stellt die Ekliptik dar.
Stich des Sternbildes Skorpion
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Stich des Sternbildes Skorpion

Der Skorpion (lateinisch Scorpio) ist ein Sternbild der Ekliptik.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beschreibung

Der Skorpion ist eines der imposantesten Sternbilder am südlichen Nachthimmel. Die helleren Sterne bilden die klar erkennbare Gestalt eines Skorpions mit Scheren und Stachel.


Er liegt in der Nähe des Zentrums der Milchstraße und enthält daher eine Vielzahl an Sternhaufen und Nebel. Besonders beeindruckend ist der Anblick im Fernglas.

Von Deutschland aus gesehen steht er aufgrund seiner südlichen Lage im Sommer tief über dem Horizont und ist daher nicht leicht zu beobachten.

Durch den Skorpion zieht sich die Ekliptik, daher wandern die Sonne, der Mond und die Planeten durch das Sternbild. Es gehört damit zu den Tierkreiszeichen. Aufgrund der Präzessionsbewegung der Erdachse hat sich der Zeitpunkt des Sonnendurchgangs gegenüber der Antike verschoben. Die Sonne hält sich derzeit vom 23. November bis zum 30. November im Skorpion auf.


[Bearbeiten] Geschichte

Die heutige Bedeutung des Sternbildes geht auf die Griechen der Antike zurück. Der Skorpion gehört zu den 48 klassischen Sternbildern, die von Ptolemäus beschrieben wurden.

Die Chinesen sahen in dem Sternbild einen mächtigen, aber wohlwollenden Drachen, dessen Erscheinen das Frühjahr ankündigte.

Auch Präkolumbische Kulturen sahen in dem Sternbild einen Skorpion.[1]Die Maya verwendeten den Begriff zinaan ek (Sterne des Skorpion).[2] John Barantine vom Point Observatorium in New Mexico sieht in einer Steinritzung der Hohokam in Nordamerika eine Darstellung der Supernova vom 1. Mai 1006 im Sternbild Skorpion. [3]

Durch die Festlegung der heute gültigen Begrenzungen der modernen Sternbilder, hat sich die Konstellation etwas verändert. Der Skorpion verlor mit dem Stern γ (Zubenelakrab) seine südliche Schere an das Sternbild Waage, bekam allerdings vom Sternbild Winkelmaß dessen Hauptsterne α (jetzt N Scorpii) und β (jetzt H Scorpii) hinzu.

[Bearbeiten] Mythologie

In der griechischen Mythologie existieren unterschiedlichste Versionen zum Sternbild.

So soll Artemis, die Göttin der Jagd, dem Skorpion befohlen haben, den Jäger Orion zu töten. Dieser hatte sich durch seinen Vorsatz, alle wilden Tiere und Ungeheuer zu erlegen, ihren Zorn zugezogen.

Einer anderen Überlieferung nach sandte der eifersüchtige Apollon den Skorpion aus, da Artemis dem Orion zugetan war. Da er später den Tod seines Freundes bereute, versetzte er ihn an den Himmel.

Anderen Quellen zufolge war es Hera, Gattin des Zeus, die Orion durch den Skorpion töten ließ, da er Merope, eine der Plejaden, vergewaltigt hatte.

Über den Ausgang der Begegnung gibt es ebenfalls unterschiedliche Schilderungen. So stirbt Orion durch einen Stich in die Ferse oder überlebt, da er den Skorpion zuvor zertrat.

An Himmel versetzt wurden die beiden Gegner so weit wie möglich voneinander, um sich dort nie zu begegnen. Wenn der Skorpion aufgeht, geht der Orion unter und umgekehrt.

Ein anderer Sagenkreis bringt den Skorpion mit Phaeton, dem sterblichen Sohn des Sonnengottes Helios in Verbindung. Phaeton überredete seinen Vater, ihm einmal den von feurigen Rössern gezogenen Sonnenwagen zu überlassen. Der ungeübte Phaeton verlor jedoch schon bald die Kontrolle über den Wagen. Als die Rösser den Himmelsskorpion mit dem zum Stich erhobenen Stachel sahen, gingen sie völlig durch und der Wagen raste über den Himmel. Der zornige Zeus beendete die Fahrt und schleuderte einen Blitz. Der tödlich getroffene Phaeton stürzte in den Fluss Eridanus.

[Bearbeiten] Himmelsobjekte

[Bearbeiten] Sterne

B F Namen o. andere Bezeichnungen Größe Lj Spektralklasse
α 21 Antares, Kalb al Akrab, Cor Scorpii, Vespertilo 0,9 bis 1,8m 604 M1.5I ab-Ib + B4 Ve
λ 35 Shaula 1,63m 703 B2 IV + B
θ Sargas 1,86m 272 F1 II
ε 26 Wei 2,29m 65 K2.5 III
δ 7 Dschubba, Al Jabba, Iclarkrau 2,29m 402 B0.3 IV
κ Girtab 2,41m 464 B1.5 III
β1 8 Akrab, Elacrab, Graffias, Grassias 2,56m 530 B1 V
υ 34 Lesath, Lesuth 2,70m 519 B2 IV
τ 23 Alniyat, Al Niyat 2,82m 430 B0 V
π 6 2,89m 459 B1 V + B2 V
σ 20 Al Niyat 2,9 bis 3,8m 735 B1 III
ι1 2,99m 1792 F2 Iae
μ1 3,00m 822 B1.5 V + B6.5 V
G 3,19m 127 K2 III
η 3,32m 72 F3 III-Ivp
μ2 3,56m 517 B2 IV
ζ2 3,62m 151 K4 III
ρ 5 3,87m 409 B2 IV-V
ω1 9 Jabhat al Akrab 3,93m 424 B1 V
ν 14 Jabbah 4,00m 437 B3 V
ξ Grafias 4,16m 92,5
HR 6166 4,18m 339 K6 III
HR 6143 4,24m 746 B2 III-IV
HR 6546 4,26m 144 K0 IIIb
ω2 4,31m 265 G3 II-III
ο 19 4,55m 1178 A5 II
c2 13 4,58m 468 B2V
A 2 4,59m 434 B2.5 Vn
1 4,63m 522 B3 V
ζ1 4,70m 2900 B1 Iape
ι2 4,78m 3 700 A2Ib
i 22 4,79m 393 B2 V
HR 6628 4,79m 607 B8V
d 4,80m 140 A0 V
HR 6334 4,83m 2700 B1 Ia
HR 6675 4,85m 347 K2 III
HR 6682 4,88m 547 M0 III
β2 4,90m 1133 B2 V
ψ 15 4,93m 165 A3 IV
HR 5969 4,96m 212 K5 III
HR 6316 5,03m 491 B8 V
HR 6371 5,06m 300 G8 - K0 III + G
HR 6017 5,09m 255 K3 III
HR 6460 5,10m 757 B7 III
HR 6245 5,23m 7000 O8 Iaf
χ 17 5,24m 439 K3 III
HR 6142 5,31m 8500 B1 Iae
HR 6001 5,35m 425 M2 III
HR 6094 5,37m 42 G5 V
HR 5906 5,38m 414 B6 Ivn
HR 5907 5,41m 393 B2.5 Vne
HR 6100 5,42m 468 B8 IV
V913 5,43m 488 B5 IV
16 5,43m 250 A4 V
HR 6260 5,46m 6000 B0.5 Ia
V918 5,46m 3000 O9 Ia
HR 6221 5,48m 369 K0 III
27 5,48m 725 K5 III
18 5,49m 46 G2 Va
HR 6007 5,50m 433 B8 V

λ Scorpii, der zweithellste Stern im Skorpion, ist ein blauer Riesenstern in 700 Lichtjahren Entfernung.
Der Name Shaula stammt aus dem Arabischen und leitet sich von „der erhobene (Stachel)“ ab.

Der 46 Lichtjahre entfernte, gelb leuchtende 18 Scorpii ist ein Stern, der in Größe, Temperatur und Leuchtkraft unserer Sonne sehr ähnlich ist. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 5,49m ist er gerade noch mit bloßem Auge sichtbar.

[Bearbeiten] Mehrfachsterne

System Größen Abstand
α 0,9 bis 1,8 / 6,5m 2,4
β 2,9 / 5,1m 13,7
σ 3,0 bis 3,8 / 9,0m 20
ξ 4,1 / 7,2m 7,9
ν 4,0 / 6,2m 41,4

Der hellste Stern im Skorpion ist Antares (α Scorpii). Der Name leitet sich von „Anti-Ares“ ab und bedeutet „Gegenmars“ (der griechische Kriegsgott Ares entspricht dem römischen Gott Mars). Aufgrund seiner rötlichen Färbung ähnelt der Stern am Nachthimmel dem Planeten Mars. Eine andere historische Bezeichnung ist „Kalb al Akrab“, arabisch für „Herz des Skorpions“. Der lateinische Name „Cor Scorpii“ hat die gleiche Bedeutung.
Antares ist ein Doppelsternsystem in 600 Lichtjahren Entfernung. In einem Abstand von 2,4 Bogensekunden befindet sich ein Begleiter der 6. Größenklasse. Er ist nicht leicht zu beobachten, da er vom hellen Hauptstern überstrahlt wird. Man benötigt ein Teleskop ab 15 cm Öffnung.
Der Hauptstern ist ein Überriese mit der 10.000fachen Leuchtkraft und dem 700fachen Durchmesser unserer Sonne. Befände er sich im Zentrum unseres Sonnensystems, würde er über die Marsbahn hinausragen.
Der Stern pulsiert über einen Zeitraum von etwa 4,75 Jahren, wobei sich seine Helligkeit zwischen 0,9 bis 1,8m verändert.

βScorpii ist ein 530 Lichtjahre entfernter Doppelstern. Bereits mit einem kleinen Teleskop können beide Sterne beobachtet werden.
Der arabische Name Akrab bedeutet „Skorpion“.

Das 93 Lichtjahre entfernte System ξ Scorpii besteht aus sechs Sternen, die einander umkreisen. Im Teleskop können zwei Sterne einfach beobachtet werden.

Das System ξ Scorpii ist 437 Lichtjahre entfernt und besteht aus fünf Sternen. In einem Telskop ab 15 cm Öffnung werden vier Sterne sichtbar.

Der Stern 735 Lichtjahre entfernte Stern σ Scorpii besitzt einen Begleiter der 9. Größenklasse. Aufgrund des weiten Winkelabstandes von 20 Bogensekunden kann das System mit einem kleinen Teleskop beobachtet werden.


[Bearbeiten] Veränderliche Sterne

Stern Größe Periode Typ
α 0,9 bis 1,8m 4,75 Jahre halbregelmäßig Veränderlicher
σ 3,0 bis 3,8m 0,247 Tage Alpha2- Canum-Venaticorum-Stern

Der Hauptstern des Systems σ Scorpii verändert seine Helligkeit über einen Zeitraum von 5 Stunden und 55 Minuten.


[Bearbeiten] Messier- und NGC-Objekte

Messier (M) NGC sonstige Name Größe Typ
4 6121 5,9m Kugelsternhaufen
6 6405 Schmetterlingshaufen 4,2m offener Sternhaufen
7 6475 3,3m offener Sternhaufen
80 6093 7,3m Kugelsternhaufen
6124 offener Sternhaufen
6139 Kugelsternhaufen
6144 Kugelsternhaufen
6169 offener Sternhaufen
6178 offener Sternhaufen
6192 offener Sternhaufen
6231 offener Sternhaufen
6242 offener Sternhaufen
6249 offener Sternhaufen
6259 offener Sternhaufen
6268 offener Sternhaufen
6322 offener Sternhaufen
6383 offener Sternhaufen
6388 Kugelsternhaufen
6416 offener Sternhaufen

Im Skorpion ist eine Vielzahl von nebligen Objekten sichtbar. Fünf nahm der französische Astronom und Kometenjäger Charles Messier in seinen Katalog (Messierkatalog) auf.

Unmittelbar östlich des hellen Sterns Antares befindet sich der 6.000 Lichtjahre entfernte Kugelsternhaufen M 4. Er ist bereits mit dem Fernglas als nebliger Fleck zu erkennen. Mit einem Teleskop ab 10 cm Öffnung werden Einzelsterne sichtbar.

Nicht weit nördlich von Antares und daher ebenfalls leicht zu finden ist der Kugelsternhaufen M 80. Aufgrund seiner Entfernung von 36.000 Lichtjahren wird er erst in Teleskopen ab 6 cm Öffnung sichtbar.

Der offene Sternhaufen M 6 ist etwa 2.000 Lichtjahre entfernt. Im Fernglas werden etwa 70 Sterne sichtbar. Aufgrund seiner Form wird der Sternhaufen auch „Schmetterlingsnebel“ genannt.

Der 800 Lichtjahre entfernte offene Sternhaufen M 7 enthält etwa 80 Sterne, die heller als die 10. Größenklasse sind.
M 6 und M7 zählen zu den beeindruckendsten offenen Sternhaufen, die von Europa aus sichtbar sind.

[Bearbeiten] Quellenangaben

  1. Robert Burnham: Celestial Handbook. Bd 3. Dover, New York 1978. ISBN 0-486-23673-0
  2. Victor Wolfgang von Hagen (amerik. Forschungsreisender).
  3. John Barantine (Apache Point Observetory, New Mexico). in: Abenteuer Archäologie. Kulturen, Menschen, Monumente. Spektrum der Wissenschaft Verl.-Ges., Heidelberg 2006,3 u. 2006,4,S.6. ISSN 1612-9954


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