Fliege (Sternbild)
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Daten des Sternbildes Fliege | |
---|---|
Deutscher Name | Fliege |
Lateinischer Name | Musca |
Lateinischer Genitiv | Muscae |
Lateinische Abkürzung | Mus |
Rektaszension | 11h 19m bis 13h 51m |
Deklination | -75° 41‘ bis -64° 38‘ |
Fläche | 138 Quadratgrad |
Sichtbar auf Breitengraden | 10° Nord bis 90° Süd |
Beobachtungszeitraum für Deutschland |
nicht sichtbar |
Anzahl der Sterne mit Größe < 3m |
1 |
Hellster Stern, Größe |
α Mus, 2,69m |
Meteorströme | |
Nachbarsternbilder (von Norden im Uhrzeigersinn) |
Kreuz des Südens Schiffskiel Chamäleon Paradiesvogel Zirkel Zentaur |
Die Fliege (lateinisch Musca) ist ein Sternbild des Südhimmels.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Die Fliege ist ein kleines, aber deutlich erkennbares Sternbild südlich des Kreuz des Südens. Sie enthält einen auffälligen Stern der 2. Größenklasse.
Durch das Sternbild zieht sich das Band der Milchstraße. Auffällig ist eine ausgedehnte Dunkelwolke, der Kohlensack, dessen südlicher Teil in die Fliege hineinragt. Im Prismenfernglas bietet die Himmelsregion um die Fliege einen prächtigen Anblick.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Fliege gehört den Sternbildern, die Ende des 16. Jahrhunderts von den niederländischen Seefahrern Pieter Dirkszoon Keyser und Frederick de Houtman eingeführt wurden. Johann Bayer übernahm sie in seinen 1603 erschienenen Himmelsatlas Uranometria. Auf alten Sternkarten schnellt die Zunge des benachbarten Chamäleons in Richtung Fliege.
[Bearbeiten] Himmelsobjekte
[Bearbeiten] Sterne
B | F | Namen o. andere Bezeichnungen | Größe | Lj | Spektralklasse |
---|---|---|---|---|---|
α | 2,69m | 306 | B2 IV-V | ||
β | 3,04m | 311 | B2 V | ||
δ | 3,61m | 91 | K2 III | ||
λ | 3,63m | 128 | A7 III | ||
γ | 3,84m | 324 | B5 V | ||
ε | 4,0 bis 4,3m | 302 | M5 III | ||
μ | 4,75m | 432 | K4 III | ||
η | 4,79m | 406 | B8 V | ||
HR 5002 | 4,86m | 1186 | K2 Ib-II | ||
HR 4549 | 4,89m | 338 | B4 V | ||
HR 4538 | 4,98m | 1456 | G5 Ib | ||
GT | 5,01m | 561 | G2 III + A | ||
ι | 5,04m | 225 | K0 III | ||
HR 4401 | 5,09m | 475 | B5 | ||
ζ2 | 5,15m | ||||
HR 4617 | 5,17m | 438 | K2 II | ||
HR 4604 | 5,34m | 339 | A0 V | ||
θ | 5,44m | WC6 + O9 |
δ Muscae ist ein 91 Lichtjahre entfernter, orange leuchtender Stern der Spektralklasse K2 III.
Bei θ Muscae handelt es sich um den zweithellsten bekannten Wolf-Rayet-Stern.
[Bearbeiten] Doppelsterne
System | Größen | Abstand |
---|---|---|
α | ||
β | 3,7 /4,0m | 1,3" |
α Muscae ist ein blauer Überriese in 306 Lichtjahren Entfernung mit der 20.000fachen Leuchtkraft unserer Sonne. In einem Abstand von 2600 AU befindet sich ein lichtschwacher Begleitstern, der ihn in 45.000 Jahren umkreist.
β Muscae ist ein Doppelsternsystem in 311 Lichtjahren Entfernung. Die beiden Komponenten gehören den Spektralklassen B2 und B3 an. Um das System in Einzelsterne aufzulösen benötigt man ein mittleres Teleskop.
[Bearbeiten] Veränderliche Sterne
Objekt | Größe | Periode | Typ |
---|---|---|---|
α | 2,69m | 2,2 Stunden | Cepheid |
ε | 4,0 bis 4,3m | 40 Tage | Halbregelmäßig Veränderlicher |
Der Hauptstern des System α Muscae pulsiert leicht, wobei sich seine Helligkeit sich über einen Zeitraum von 2,2 Stunden um etwa 1 % verändert . Er gehört zu den veränderlichen Sternen vom Typ der Cepheiden.
ε Muscae ist ein 302 Lichtjahre entfernter halbregelmäßig veränderlicher Stern, dessen Helligkeit über einen Zeitraum von etwa 40 Tagen schwankt. Es handelt sich um einen roten Riesen der Spektralklasse M5 III.
[Bearbeiten] Neblige Objekte
NGC | sonstige | Größe | Typ | Name |
---|---|---|---|---|
Dunkelwolke | Kohlensack | |||
4372 | 7,8m | Kugelsternhaufen | ||
4463 | 7,2m | Offener Sternhaufen | ||
4815 | 8,6m | Offener Sternhaufen | ||
4833 | 7,4m | Kugelsternhaufen | ||
5189 | 9,7m | Planetarischer Nebel |
Der Kohlensack ist eine ausgedehnte Dunkelwolke in 600 Lichtjahren Entfernung.
NGC4833 ist ein Kugelsternhaufen in 18.000 Lichtjahren Entfernung. In einem mittleren Teleskop kann der Randbereich in Einzelsterne aufgelöst werden.
Der Planetarische Nebel NGC5189 ist die abgestoßene Gashülle eines Sterns in einer Entfernung von 2.600 Lichtjahren. Der Nebel besitzt eine ungewöhnliche längliche Form, die bereits in einem kleinen Teleskop erkennbar ist.