Osijek
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Wappen | Karte | ||
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Basisdaten | |||
Staat: | Kroatien | ||
Gespanschaft: | Osijek-Baranja | ||
Koordinaten: | Koordinaten: 45.56° N, 18.67° O 45.56° N, 18.67° O | ||
Höhe: | 90 m ü. A. | ||
Fläche: | 169 km² | ||
Einwohner: | 114.616 (2005) | ||
Bevölkerungsdichte: | 678 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl: | 31 000 | ||
Telefonvorwahl: | 031 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OS | ||
Stadtfest: | 2. Dezember | ||
Bürgermeister: | Anto Đapić (HSP) | ||
Webpräsenz: |
Die Stadt Osijek [ˈɔsjɛk] (ungarisch Eszék oder Osziék, deutsch Esseg oder Essegg) ist die viertgrößte Stadt Kroatiens.
Osijek liegt am Ufer der Drau im Osten der historischen kroatischen Region Slawonien, ca. 20 km vor der Mündung der Drau in die Donau, und hat nach der Volkszählung von 2001 121.616 Einwohner . Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung stellen mit 88,58% die Kroaten. Nach der Volkszählung 1991 waren es mit Vororten 130.000 Einwohner.
Es ist Verwaltungssitz der Gespanschaft Osijek-Baranja (kroatisch Osječko-baranjska županija) und wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Slawoniens.
Die Stadt hat mehrere einst eigenständige Zentren: Die Altstadt oder Festung (kr. Tvrđa), die Oberstadt (Gornji grad), heute das eigentliche Zentrum, und die Unterstadt (Donji grad).
Neben vielen Museen und Theatern besitzt Osijek auch eine Universität.
Osijek nennt sich stolz eine grüne Stadt, da es eine große Anzahl von Parks besitzt. Auch wenn das slawonische Flachland nicht dem Bild des durchschnittlichen Kroatientouristen entspricht, so hat die Region doch einige Sehenswürdigkeiten zu bieten: So etwa den Naturpark Kopački rit, das wohl größte naturbelassene Sumpfgebiet in Mitteleuropa, oder die Weinstadt Erdut.
Wichtige Unternehmen waren traditionell "Saponia", Hygieneartikel, und MIA - Milchverarbeitung, ebenso wie die stillgelegte Seidenfabrik Svilana. 1997 wurde am Stadtrand eine freie Wirtschaftszone [1] mit Steuererleichterungen eingerichtet, um ausländischische Investitoren anzulocken und Billigarbeitsplätze zu schaffen. Der größte Betrieb ist hier Benetton. Allerdings besteht in der Region eine hohe Arbeitslosigkeit.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Archäologische Funde bestätigen, das mindestens seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. eine Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Osijek besteht. Die Römer übernehmen die keltisch-illyrische Bezeichnung Mursa. Funde aus dieser Zeit treten vor allem in der heutigen Unterstadt auf. Nachdem Zerfall des römischen Reiches zogen u. a. Goten und Gepiden durch diese Region, bis sich im 6. und 7. Jahrhundert Kroaten, Slawen und Awaren hier ansiedeln. Slawonien ist etwa 2 Jahrhunderte Teil des Awarenreichs, bis dieses von den Franken unter Karl dem Großen zerschlagen wird. Daraufhin wird Osijek Teil des Königreichs Kroatien, welches 1102 durch ein Abkommen in Personalunion eine Ungarischen König bekommt. Allerdings ist diese Periode besonders mangelhaft erforscht. Die erste Erwähnung Osijeks unter seinem heutigen slawischen Namen erfolgt 1196.
1526 wird Osijek von der vorrückenden osmanischen Armee eingenommen, und bleibt bis 1687 unter osmanischer Herrschaft. Die Stadt soll beide Male bis auf die Grundfesten vernichtet worden sein, wird aber jedesmal wiedererrichtet. In osmanischer Zeit bestand eine weithin bekannte Brücke, die über die Drau und die dahinterliegenden Sümpfe bis ins 8 km entfernte Darda führte, und die ebenfalls vollkommen zerstört wurde.
Nach der Eroberung durch habsburgische Truppen unter Prinz Eugen von Savoyen wird die weitgehend entvölkerte Region gezielt wiederbesiedelt. Dabei werden neben Kroaten auch viele Deutsche, Ruthenen, Slowaken, Walachen, Tschechen etc. angesiedelt. Siehe auch Militärgrenze.
Osijek war zur Zeit des Königreiches Ungarn Sitz des Komitates (Gespanschaft) Verőce.
Zwischen den Weltkriegen ist Osijek wie ganz Kroatien Teil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS-Staat), beziehungsweise ab 1927 des Königreichs Jugoslawien (1. Jugoslawien).
Im Zweiten Weltkrieg lag Osijek an der Demarkationslinie zwischen dem so genannten "Unabhängigen Staat Kroatien" (Satellitenstaat Deutschlands und Italiens) und Ungarn. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Sieg der Partisanen wurden die meisten deutschsprachigen Bewohner (Donauschwaben) vertrieben und in deren Häuser vorwiegend Serben angesiedelt.
Nach dem Weltkrieg war Osijek Teil der Republik Kroatien innerhalb der Sozialistischen föderativen Republik Jugoslawien.
Im Kroatien-Krieg 1991 - 1995 nach der Unabhängkeitserklärung Kroatiens versuchten serbische Truppen Osijek zu erobern. Osijek lag monatelang unter heftigem Beschuss durch serbische Truppen, wobei insgesamt etwa 800 Zivilisten umkamen. Die Verteidiger Osijeks behielten jedoch Kontrolle über die Stadt. Die Spannungen waren hoch, und viele serbischen Zivilisten mussten die Stadt fluchtartig verlassen, es kam sogar vereinzelt zu teilweise heute noch ungeklärten Morden. In den 1990er Jahren war Osijek, obwohl unmittelbar an der Frontlinie gelegen, eine der wenigen Grosstädte Kroatiens, die von der oppositionllen sozialliberalen Partei (HSLS) regiert wurden. Zugleich war Osijek ein Zufluchtsort für Vertriebene Nicht-Serben aus serbisch besetzten Gebieten Ostkroatiens und der Baranja, der sogenannten "Republik Serbische Krajina". Auch wenn die tatsächliche Zerstörung im Stadtzentrum, anders als in einigen Vororten, geringer war, so hat sich Osijek doch bis heute wirtschaftlich noch nicht ganz vom Krieg erholen können.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften und -freundschaften
Osijek unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Pécs (Ungarn), seit 1973
- Pforzheim (Deutschland), seit 1994
- Maribor (Slowenien), seit 1995
- Tuzla (Bosnien-Herzegowina), seit 1996
- Lausanne (Schweiz), seit 1997
- Nitra (Slowakei), seit 1997
- Budapest XIII. Bezirk (Ungarn), seit 2001
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Osijek geborene Persönlichkeiten. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Osijek hatten oder nicht ist dabei unerheblich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- Ludwig Adamovich sen. (1890–1955), Jurist, Universitätsprofessor in Prag, Graz und Wien
- Branko Lustig (* 1932), Filmproduzent in Hollywood, gewann zwei Oscars (1993 für "Schindlers Liste"; 2001 für "Gladiator")
- Davor Suker (* 1968), kroatischer Fußballspieler
- Jurica Vranješ (* 1980), kroatischer Fußballspieler
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
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