Landkreis Tuttlingen
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Regionalverband: | Schwarzwald-Baar-Heuberg |
Verwaltungssitz: | Tuttlingen |
Fläche: | 734,35 km² |
Einwohner: | 135.289 (30. Juni 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 184 Einwohner/km² |
Kfz-Kennzeichen: | TUT |
Kreisschlüssel: | 08 3 27 |
Kreisgliederung: | 35 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Bahnhofstraße 100 78532 Tuttlingen |
Website: | www.landkreis-tuttlingen.de |
Politik | |
Landrat: | Guido Wolf (CDU) |
Karte | |
Der Landkreis Tuttlingen ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er gehört zur Region Schwarzwald-Baar-Heuberg im Regierungsbezirk Freiburg. Er grenzt im Norden an den Landkreis Rottweil und an den Zollernalbkreis, im Osten an den Landkreis Sigmaringen, im Süden an den Landkreis Konstanz und im Westen an den Schwarzwald-Baar-Kreis.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Der Landkreis Tuttlingen umfasst überwiegend Teile der Schwäbischen Alb (Heuberg, Baaralb und Hegaualb mit Übergang zum oberschwäbischen Alpenvorland) sowie der Gäulandschaft des Albvorlandes (Baar) im Westen. Die höchste Erhebung ist der Lemberg mit 1015 m, der tiefste Punkt befindet sich im Hattinger Tal mit 570 m über dem Meeresspiegel. Die größten Ausdehnungen des Landkreises betragen 31 km (Ost-West) bzw. 38 km (Nord-Süd).
[Bearbeiten] Geschichte
Das Gebiet des Landkreises Tuttlingen gehörte vor 1800 zu einer Vielzahl von Herrschaften, darunter Vorderösterreich und Württemberg. Schon im 15. Jahrhundert wurde das württembergische Oberamt Tuttlingen errichtet, das 1806 neu umschrieben und auch danach noch einige Male verändert wurde. So wurde u.a. 1842 die Gemeinde Schwenningen am Neckar an das Oberamt Rottweil abgegeben. Aus meist österreichischen Gebieten war 1806 das Oberamt Spaichingen gebildet worden. Beide Oberämter gehörten ab 1810 zur Landvogtei am obern Neckar und ab 1818 zum Schwarzwaldkreis, der 1924 aufgelöst wurde. 1934 wurden beide Oberämter in Landkreise umbenannt und 1938 wurde der Landkreis Spaichingen aufgelöst. Die meisten Gemeinden kamen dabei zum Landkreis Tuttlingen, einige zum Landkreis Balingen.
Nach 1945 gehörte der Landkreis Tuttlingen zum Land Württemberg-Hohenzollern, das 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Danach gehörte er zum Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern.
Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 erhielt der Landkreis Tuttlingen einige badische Gemeinden der aufgelösten Landkreise Donaueschingen und Stockach sowie die Gemeinde Bärenthal vom Landkreis Sigmaringen, er gab ferner die Gemeinde Tuningen an den Schwarzwald-Baar-Kreis ab. Seither gehört er zum Regierungsbezirk Freiburg.
Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Tuttlingen 35 Gemeinden, darunter 6 Städte und hiervon wiederum 1 Große Kreisstadt (Tuttlingen). Größte Stadt ist Tuttlingen, kleinste Gemeinde ist Bärenthal.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
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[Bearbeiten] Politik
Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet. Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf 5 Jahre gewählt. Dieses Gremium wählt den Landrat für eine Amtszeit von 8 Jahren. Dieser ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse, hat aber in den Gremien kein Stimmrecht. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Oberamts bzw. Landkreises Tuttlingen seit 1807:
- 1807 - 1812: Johann Christoph Friedrich Stockmayer
- 1812 - 1817: Christian Friedrich Hochstetter
- 1817 - 1819: Klett (Amtsverweser)
- 1819 - 1828: Carl Gottlieb Pfeilsticker
- 1829 - 1836: Christian Ludwig Traub
- 1836 - 1845: Christian Heinrich Lindenmayer
- 1845 - 1853: Karl Hermann Hörner
- 1853 - 1866: Johann Wilhelm Ehemann
- 1866: Friedrich Ludwig Ernst Neudörffer (trat jedoch sein Amt nicht an)
- 1866 - 1875: Karl Adolf Camerer
- 1875 - 1878: Georg Christian Wernle
- 1879 - 1891: Alois Reis (1885 - 1886 durch Franz Freiherr von Falkenstein vertreten)
- 1891: Josef Häfele (Amtsverweser)
- 1891 - 1892: Eberhardt Schmidt
- 1893 - 1898: Theodor Mäulen
- 1898 - 1904: Max Nick
- 1904 - 1926: Friedrich Gottert
- 1926 - 1933: Erwin Burger
- 1933 - 1937: Hermann Rieger
- 1938 - 1946: Eduard Quintenz
- 1946 - 1947: Erich Schariry (Amtsverweser)
- 1947 - 1949: Fritz Erler, SPD
- 1950 - 1962: Kurt Geiger
- 1962 - 1978: Hans Leonhard Köpf
- 1979 - 2003: Hans Volle
- 2003 - 2006: Guido Wolf
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen des Landkreises Tuttlingen zeigt in geteiltem Schild oben in Gold eine liegende schwarze Hirschstange, unten in Blau ein unterhalbes vierspeichiges goldenes Rad. Das Wappen wurde am 28. Februar 1961 und nach der Kreisreform am 12. Oktober 1973 neu verliehen.
Die Hirschstange symbolisiert Württemberg, zu dem Tuttlingen, Trossingen und kleinere Orte seit 1444 gehörten. Das Rad steht für die vorderösterreichische Obere Grafschaft Hohenberg, zu der Spaichingen gehörte. Das Wappen zeigt also, dass der Landkreis 1938 aus den einstigen Oberämtern Tuttlingen und Spaichingen gebildet wurde.
Siehe auch: Liste der Wappen im Landkreis Tuttlingen
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Schiene
Der Landkreis Tuttlingen wird durch insgesamt fünf aktive Eisenbahnstrecken erschlossen. Im einzelnen sind dies:
- die Gäubahn von Stuttgart nach Singen (Hohentwiel) im Abschnitt Aldingen - Spaichingen - Tuttlingen
- die Donautalbahn von Donaueschingen nach Ulm im Abschnitt Geisingen - Immendingen - Tuttlingen - Fridingen an der Donau
- die Wutachtalbahn von Immendingen nach Waldshut im Abschnitt Geisingen-Leipferdingen - Immendingen
- die Schwarzwaldbahn von Offenburg nach Konstanz im Abschnitt Geisingen - Immendingen
- die Trossinger Eisenbahn
Im Fernverkehr ist Tuttlingen Halt der ICE-Züge von Stuttgart nach Zürich sowie der Cisalpini von Stuttgart nach Mailand. Direkt an den überregionalen Nahverkehr sind Aldingen, Spaichingen, Tuttlingen, Gesingen und Immendingen angeschlossen. Seit der Umsetzung des Ringzug-Konzepts 2003 hat sich insbesondere der Nahverkehr im Landkreis wesentlich verbessert. So besitzen heute eine Vielzahl der Gemeinden im Landkreis wieder einen eigenen Bahn-Haltepunkt und werktags wird in der Regel ein stündlicher Ringzug-Verkehr gefahren. Insgesamt gibt es so heute im Kreisgebeit 28 aktive Bahnhaltepunkte, davon alleine acht auf dem Gebiet der Stadt Tuttlingen. Für den Nahverkehr im Kreis ist der Verkehrsverbund TUTicket zuständig.
[Bearbeiten] Straße
Das Kreisgebiet wird im äußersten Südwesten von der Bundesautobahn A 81 Stuttgart - Singen (Hohentwiel) berührt. Ferner erschließen rund 90 km Bundes-, über 200 km Landes- und ca. 150 km Kreisstraßen den Landkreis. Die B 14 Stuttgart - Stockach durchzieht das Kreisgebiet von Nordwesten nach Südosten. Die B 523 verbindet Tuttlingen mit dem Oberzentrum Villingen-Schwenningen. Die durch den Landkreis führenden Bundesstraßen B 31 und B 311 bilden eine bedeutende Ost-Westachse (Freiburg im Breisgau - Ulm) in Baden-Württemberg. Und die B 491 führt über Emmingen-Liptingen nach Engen im Hegau.
[Bearbeiten] Kreiseinrichtungen
Der Landkreis Tuttlingen ist Träger folgender Beruflicher Schulen: Ferdinand-von-Steinbeis-Schule (Gewerbliche Schulen) Tuttlingen, Kaufmännische und Hauswirtschaftliche Schulen Tuttlingen und Berufliche Schulen Spaichingen, ferner folgender Sonderschulen: Johann-Peter-Hebel-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten Tuttlingen, Sprachheilkindergarten Tuttlingen und Sprachheilschule Balgheim.
Der Landkreis Tuttlingen ist auch Träger des Klinikums Landkreis Tuttlingen mit Gesundheitszentrum Tuttlingen und Gesundheitszentrum Spaichingen. Ferner unterhält er das Kreismedienzentrum Tuttlingen und den Sozialpsychiatrischer Dienst Tuttlingen.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Landkreis betreibt ein eigenes regionales ländliches Freilichtmuseum in Neuhausen ob Eck. In diesem Museumsdorf wird die ländliche Geschichte des Landkreises und der Region anschaulich dargestellt. Seit 2004 veranstaltet der Landkreis Tuttlingen in der Reihe KreisKunstKultur eigene Kulturveranstaltungen.
[Bearbeiten] Städte und Gemeinden
(Einwohner am 30. Juni 2005)
Verwaltungsgemeinschaften bzw. Gemeindeverwaltungsverbände
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[Bearbeiten] Städte und Gemeinden vor der Kreisreform
Vor der Kreisreform 1973 bzw. vor der Gemeindereform gehörten zum (alten) Landkreis Tuttlingen seit 1938 insgesamt 37 Gemeinden, darunter 5 Städte. Dabei war die Gemeinde Irrendorf vom eigentlichen Kreisgebiet räumlich getrennt. Dazwischen lag die zum Landkreis Sigmaringen gehörige Gemeinde Bärenthal.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im alten Landkreis Tuttlingen machte am 1. Dezember 1971 die Gemeinde Schura, die sich mit der Stadt Trossingen vereinigte. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig.
Die verbliebenen Gemeinden des alten Landkreises Tuttlingen gingen am 1. Januar 1973 im neuen vergrößerten Landkreis Tuttlingen auf, lediglich Tuningen wechselte in den Schwarzwald-Baar-Kreis.
Größte Gemeinde des alten Landkreises Tuttlingen war die Stadt Tuttlingen, die seit 1. April 1956 Große Kreisstadt war, kleinste Gemeinde war Reichenbach am Heuberg.
Der alte Landkreis Tuttlingen umfasste zuletzt eine Fläche von 455 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 90.380 Einwohner.
Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Tuttlingen bis 1970. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
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Die Gemeinden des alten Landkreises Tuttlingen vor der Gemeindereform. Alle Gemeinden gehören auch heute noch zum Landkreis Tuttlingen, mit Ausnahme von Tuningen, das zum Schwarzwald-Baar-Kreis gehört.
frühere Gemeinde | heutige Gemeinde | Einwohnerzahl am 6. Juni 1961 |
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Aixheim | Aldingen | 1.058 |
Aldingen | Aldingen | 2.937 |
Balgheim | Balgheim | 520 |
Böttingen | Böttingen | 1.044 |
Bubsheim | Bubsheim | 537 |
Deilingen | Deilingen | 1.251 |
Denkingen | Denkingen | 1.261 |
Dürbheim | Dürbheim | 1.067 |
Durchhausen | Durchhausen | 560 |
Egesheim | Egesheim | 409 |
Fridingen an der Donau, Stadt | Fridingen an der Donau | 2.109 |
Frittlingen | Frittlingen | 1.219 |
Gosheim | Gosheim | 2.219 |
Gunningen | Gunningen | 400 |
Hausen ob Verena | Hausen ob Verena | 481 |
Irrendorf | Irndorf | 673 |
Königsheim | Königsheim | 419 |
Kolbingen | Kolbingen | 934 |
Mahlstetten | Mahlstetten | 665 |
Mühlheim an der Donau, Stadt | Mühlheim an der Donau | 1.825 |
Nendingen | Tuttlingen | 1.863 |
Neuhausen ob Eck | Neuhausen ob Eck | 1.178 |
Oberflacht | Seitingen-Oberflacht | 538 |
Reichenbach am Heuberg | Reichenbach am Heuberg | 368 |
Renquishausen | Renquishausen | 497 |
Rietheim | Rietheim-Weilheim | 1.009 |
Schura | Trossingen | 638 |
Seitingen | Seitingen-Oberflacht | 800 |
Spaichingen, Stadt | Spaichingen | 6.953 |
Stetten an der Donau | Mühlheim an der Donau | 642 |
Talheim | Talheim | 917 |
Trossingen, Stadt | Trossingen | 9.220 |
Tuningen | Tuningen | 1.689 |
Tuttlingen, Große Kreisstadt | Tuttlingen | 24.810 |
Wehingen | Wehingen | 2.079 |
Weilheim | Rietheim-Weilheim | 652 |
Wurmlingen | Wurmlingen | 2.482 |
[Bearbeiten] Literatur
Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band VI: Regierungsbezirk Freiburg; Stuttgart, 1982, ISBN 3-17-007174-2
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Internetseite des Landkreises
- Infos zum Tourismus im Landkreis Tuttlingen
- Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck - das Freilichtmuseum des Landkreises Tuttlingen
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