Landkreis Osnabrück

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Wappen	Karte

Basisdaten
Bundesland:	Niedersachsen
Verwaltungssitz:	Osnabrück
Fläche:	2.121,59 km²
Einwohner:	359.449 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte:	169,4 Einwohner je km²
Kreisschlüssel:	03 4 59
Kfz-Kennzeichen:	OS
Kreisgliederung:	34 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung:	Am Schölerberg 1 49082 Osnabrück
Website:	www.lkos.de
Politik
Landrat:	Manfred Hugo (CDU)
Karte

Der Landkreis Osnabrück liegt im Südwesten Niedersachsens. Mit 2.121 km² ist er der zweitgrößte Landkreis in Niedersachsen und in etwa so groß wie das Saarland. Er besteht aus 34 Gemeinden, darunter acht Städte und vier Samtgemeinden in Größen zwischen unter 7.000 und mehr als 45.000 Einwohnern. Im Jahre 1972 entstand er aus den vier Altkreisen Bersenbrück, Melle, Wittlage und Osnabrück. Der Landkreis Osnabrück bildet den Hauptteil des Osnabrücker Landes. Er ist ferner der Kernbereich des bis 1803 bestehenden Fürstbistums Osnabrück.

Er grenzt im Norden an die Landkreise Cloppenburg und Vechta, im Osten an die Landkreise Diepholz, Minden-Lübbecke und Herford, im Süden an die Landkreise Gütersloh und Warendorf und im Westen an die Landkreise Steinfurt und Emsland. Die nicht zum Kreisgebiet gehörende kreisfreie Stadt Osnabrück liegt im Zentrum des Landkreises und ist daher auch der Sitz des Landkreises Osnabrück.

[Bearbeiten] Geschichte

Der Landkreis Osnabrück umfasst zusammen mit der kreisfreien Stadt Osnabrück fast genau die Grenzen des Hochstiftes Osnabrück, das bis 1803 reichsunmittelbares Fürstbistum war. 1803 fiel es an Hannover, war 1806–1810 preußisch, 1810–1815 Teil des Kaiserreiches Frankreich, nach 1815 wieder Teil des Königreichs Hannover. Mit diesem fiel es 1867 an Preußen.

Der Landkreis in seiner heutigen Form entstand durch die Kreisreform am 1. Juli 1972. Er wurde gebildet aus den Landkreisen Osnabrück, Melle, Wittlage und Bersenbrück. Ein Teil des alten Landkreises Osnabrück fiel 1972 an die kreisfreie Stadt Osnabrück.

[Bearbeiten] Religion

Der Landkreis Osnabrück ist seit dem Westfälischen Frieden konfessionell geteilt; die maßgeblichen Konfessionen sind Lutheraner, die zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers gehören, und Katholiken, die zum Bistum Osnabrück gehören. Da das Osnabrücker Land von ehemals reformierten Territorien umgeben ist, gibt es seit dem 19. Jahrhundert auch Reformierte im Landkreis. Die konfessionelle Verteilung hat sich trotz der Heimatvertriebenen seit 1648 nicht wesentlich verändert, neben den Reformierten sind allerdings wenige Vertreter verschiedener anderer evangelischer Konfessionen und seit den 1950er Jahren einige Orthodoxe und Muslime hinzugekommen.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Landrat

Manfred Hugo führt seit dem 1. Juli 2002 die Geschicke des Landkreises Osnabrück als hauptamtlicher Landrat. Er ist damit politischer Repräsentant und Chef der Verwaltung. Von 1993 bis Juni 2002 war der Jurist bereits ehrenamtlicher Landrat des Landkreises. Hugo hat Rechts- und Staatswissenschaften in Münster studiert. Als Richter und Staatsanwalt arbeitete er von 1969 bis Juni 2002. Zuletzt war er Vorsitzender Richter am Landgericht Osnabrück.

Mitglied der CDU ist der Kommunalpolitiker seit 1960. In Bohmte war er von 1972 bis 1994 Bürgermeister. Viele Jahre war er Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes Bohmte und Stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU im Landkreis Osnabrück. Der hauptamtliche Landrat wurde bei der Kommunalwahl am 9. September 2001 gewählt. Mit 57,4 % der Stimmen wurde Manfred Hugo (CDU) zum Landrat gewählt und gehört automatisch auch dem Kreistag an. Hugo wurde 1942 in Bad Essen geboren. Er ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter und lebt in Bohmte.

[Bearbeiten] Kreistag

Alle fünf Jahre wählen die Bürger des Landkreises Osnabrück ihre Vertreter in den Kreistag. Die nächste Wahl findet im Herbst 2006 statt. Seit der letzten Kommunalwahl am 9. September 2001 gehören dem Kreistag 69 gewählte Abgeordnete und der Landrat an.

Der Kreistag ist das oberste Organ des Landkreises. Alle fünf Jahre wählen die Bürger des Landkreises Osnabrück ihre Vertreter in den Kreistag. Seit der Kommunalwahl am 9. September 2001 setzt sich der Kreistag aus 69 Abgeordneten zusammen. Der Kreisausschuss bereitet die Beschlüsse des Kreistages vor und beschließt Angelegenheiten, die nicht der Kreistag entscheiden muss. Zum Kreisausschuss gehören elf stimmberechtigte und ein beratender Kreistagsabgeordneter, entsprechend ihrer Fraktionsstärke.

Für die CDU sind im Kreisausschuss vertreten Landrat Manfred Hugo, Hermann Josef Görtz, Ulrike Horstmann, Jürgen Kiesekamp, Dr. Hermann Meyer, Georg Schirmbeck, für die SPD Rainer Spiering, Maya Diers, Hartmut Wippermann, Hartmut Nümann, für die FDP Werner Korfhage und für die Grünen beratend Dr. Joachim Lücht. Mit beratender Funktion gehören weiterhin die Mitglieder des Verwaltungsvorstandes zum Kreisausschuss.

Aktuelle Zusammensetzung des Kreistages:

CDU - 36 Sitze
SPD - 24 Sitze
Bündnis 90/Die Grünen - 4 Sitze
FDP - 4 Sitze
UWG - 1 Sitz

[Bearbeiten] Besonderheit

Die Kreisverwaltung des Landkreises Osnabrück hat ihren Sitz in der vom Kreisgebiet weitgehend umschlossenen, aber kreisfreien Stadt Osnabrück und ist damit die einzige Kreisverwaltung in Niedersachsen, die ihren Sitz außerhalb des Kreisgebietes hat, da die Stadt Osnabrück das historische Zentrum ist (früher als Hauptstadt des Fürstbistums Osnabrück und heute als Oberzentrum).

[Bearbeiten] Kreispartnerschaften

Seit 1999 besteht eine Partnerschaft zum Landkreis Olsztyn (Allenstein). Aus geschichtlicher Verbundenheit und im Hinblick auf den Beitritt Polens in die Europäische Union leistet der Landkreis Osnabrück seinen besonderen Beitrag zur Entwicklung der deutsch-polnischen Freundschaft. Bei Jugendbegegnungen und Sportfesten, Ausstellungen und Konzerten, Seminaren und Arbeitsbegegnungen haben sich die Menschen beider Kreise kennen und schätzen gelernt. Dies hat zu einem engen Netz von Beziehungen zwischen Feuerwehrleuten und Sportlern, Lehrern und Schülern, Verwaltungsexperten und Touristikfachleuten zwischen den Kreisen geführt.

Der Kreis Olsztyn ist mit seinen zahlreichen Wäldern, 155 malerischen Seen und den Zeugnissen seiner interessanten Geschichte sehenswert. Er liegt im Nordosten Polens in der Region Ermland - Masuren.

In den vergangenen Jahren sind weitere enge kommunale Bindungen zu polnischen Kreisen entstanden. So unterzeichnete der Landkreis sowie die Gemeinde Bad Essen im Jahr 2002 eine Deklaration über die Zusammenarbeit mit dem Kreis Walcz (Deutsch Krone), zum Kreis Gryfino (Greifenhagen) bestehen enge Kontakte.

Landkreis (Powiat) Olsztyn/Landkreis Allenstein im Nordosten Polens in der Woiwodschaft Ermland-Masuren, seit 1999

[Bearbeiten] Kultur

Um kulturelle Belange kümmert sich der Landschaftsverband Osnabrücker Land, ein eingetragener Verein unter Trägerschaft des Landkreises und der kreisfreien Stadt Osnabrück.

[Bearbeiten] Verkehr

Von Hannover her erreichte die Hannoversche Westbahn im Jahre 1855 Osnabrück; die Verlängerung nach Rheine folgte 1856.

Die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft verband Osnabrück 1871 mit Bremen und 1873 mit Münster in Westfalen; damit war es ein bedeutender Bahnknotenpunkt geworden.

Eine weitere Verbindung nach Norden eröffnete die Oldenburgische Staatsbahn 1876 mit der Strecke nach Oldenburg, von der in Hesepe eine Linie nach Vechta–Delmenhorst abzweigte. Die Stadt Fürstenau im Nordwesten des Kreises wurde 1879 durch die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft an die Bahnstrecke Quakenbrück–Rheine angeschlossen. Das Staatsbahnnetz wurde 1886 durch die Preußische Staatsbahn mit der Strecke nach Bielefeld vollendet.

Die kreiseigene Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück betreibt noch zwei Bahnen:

die Georgsmarienhütten-Eisenbahn und Transport GmbH, die 1865 zwischen Hasbergen und Oesede ihren Betrieb aufgenommen hat,
die ehemalige Wittlager Kreisbahn, die in Bohmte an die Hauptbahn Osnabrück - Bremen anschließt a) mit der 1900 eröffneten Linie über Bad Essen nach Holzhausen-Heddinghausen und b) mit der 1914 erbauten Linie nach Damme (Dümmer).

Im Bahnhof Osnabrück-Eversburg nimmt die 1903 als Kleinbahn Piesberg–Rheine eröffnete und bis 1935 schmalspurige Tecklenburger Nordbahn ihren Ausgang , sie hat jetzt Güterzüge und Museumsfahrten in der Relation Osnabrück - Westerkappeln - Mettingen - Recke - Rheine; sie gehört jetzt zum Regionalverkehr Münsterland (RVM). Am Südrand des Gebirges verkehrt seit 1900/01 die Teutoburger Wald-Eisenbahn von Ibbenbüren nach Gütersloh über Bad Iburg und Bad Laer. Der Norden des Kreises wurde ab 1904 noch durch die Kleinbahn Lingen–Berge–Quakenbrück (Spurweite 750 mm) erschlossen. Durch die Ankum-Bersenbrücker Eisenbahn erhielt die Gemeinde Ankum im Jahre 1915 eine Gleisverbindung zur Hauptbahn.

Das Eisenbahnnetz erreichte einen maximalen Umfang von mehr als 300 km. Davon wurde der Personenverkehr auf 123 km stillgelegt:

1952: Lingen–Berge–Quakenbrück (29 km)
1962: Hunteburg–Schwegermoor–Damme (6 km) und Ankum–Bersenbrück (5 km)
1966: Hunteburg–Bohmte–Wittlage–Preußisch Oldendorf (24 km)
1967: Osnabrück-Eversburg–Mettingen–Altenrheine (2 km)
1968: Ibbenbüren–Bad Iburg–Bad Laer–Gütersloh (15 km)
1969: Quakenbrück–Fürstenau–Settrup–Rheine (34 km)
1978: Hasbergen–Georgsmarienhütte–Oesede 8 km

Zur Zeit werden folgende Eisenbahnstrecken bedient:

Bstr. Amsterdam - Bad Benth. – Rheine - Osnabrück-Hasetor - Osnabrück-Hbf. - Melle - Bünde - Bielef. / MI - Hann. - Berlin (KBS 375)
Bahnstrecke Köln - Münster – Osnabrück-Hbf. - Bohmte - Diepholz - Bremen - Hamburg (KBS 385)
Bahnstrecke Osnabrück-Hbf. - Osnabrück-Hasetor - Bramsche - Bersenbrück - Quakenbrück - Oldenburg – Wilhelmshaven (KBS 392)
Bahnstrecke Osnabrück-Hbf. - Osnabrück-Hasetor - Bramsche - Vechta – Delmenhorst - Bremen (KBS 394)
Bahnstrecke Osnabrück-Hbf. - Dissen-Bad Rothenfelde - Halle – Bielefeld "Haller Willem" (KBS 402)