Tecklenburger Nordbahn
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Die Tecklenburger Nordbahn ist eine 46,60 km [1] lange Eisenbahnstrecke im nördlichen Tecklenburger Land zwischen Rheine und Osnabrück. Der Streckenverlauf führt nördlich der Hauptstrecke zwischen den beiden genannten Städten über den Ibbenbürener Stadtteil Uffeln, Recke, Mettingen und Westerkappeln. Betrieben wird sie von der Regionalverkehr Münsterland GmbH.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte der Tecklenburger Nordbahn begann um die Jahrhundertwende zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert. Nachdem die Hauptstrecke zwischen Rheine und Osnabrück bereits 1856 eröffnet wurde, forderten die nördlich liegenden Gemeinden auch einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. So kam es im Jahre 1900 zur Gründung der „Kleinbahn Piesberg-Rheine A.G.“ mit Unterstützung des Staates Preußen. Zunächst wurde eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 1000 mm errichtet, die von Rheine-Stadtberg bis Osnabrück Eversburg reichte. Die Eröffnung der Strecke fand am 10. Mai 1905 statt.
Bedingt durch die Tecklenburger Nordbahn kam es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung der an die Bahn angeschlossenen Gemeinden. Allerdings gab es auch Nachteile: So lag die Fahrzeit für die gesamte Strecke bei rund drei Stunden und bei einem Umstieg auf die Staatsbahn waren lange Strecken zu Fuß zurückzulegen. Ähnlich sah es im Güterverkehr aus, mussten die einzelnen Güter an den Endstationen aufwendig umgeladen werden. So wurde der Beschluss gefasst, die Bahnstrecke auf Normalspurweite umzurüsten. Umgesetzt wurde dieses Vorhaben im Jahre 1935. Als Anschlussstellen dienten Rheine-Altenrheine und Osnabrück Eversburg. Gleichzeitig fand die Umbenennung in „Tecklenburger Nordbahn AG“ statt.
Bedingt durch das Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg stiegen die Fahrgastzahlen weiter an und erreichten den historischen Höchststand für die Bahnlinie. Zur gleichen Zeit fand die Umstellung von dampf- auf dieselgetriebene Züge statt. Der 1951 beschaffte Schienenbus war der erste in Nordrhein-Westfalen. Zeitweise fuhr die Bahn über ein Industrie-Anschlußgleis auch planmäßig bis zum DB-Bahnhof Rheine. Zusätzlich setzte die Eisenbahngesellschaft Buslinien in die umliegenden Gemeinden ein, um die Bedürfnisse der Fahrgäste zu befriedigen. Entsprechend fand 1960 eine Umbenennung in „Verkehrsbetriebe Kreis Tecklenburg“ statt. Mit der zunehmenden Verbreitung des Autos schwanden die Fahrgastzahlen in den 1960er Jahren. So kam es zur Einstellung des Personenverkehrs zwischen Osnabrück und Recke und ab 1967 auch auf dem verbleibenden Streckenabschnitt bis nach Rheine. Im Jahre 1970 setzte eine Zentralisierung des Nahverkehrs ein und die Verkehrsbetriebe Kreis Tecklenburg wurden in der Regionalverkehr Münsterland GmbH mit anderen Nahverkehrsbetrieben zusammengeführt.
[Bearbeiten] Gegenwart und Zukunft
Seit der Einstellung des Personenverkehrs auf der Tecklenburger Nordbahn im Jahre 1967 dient sie ausschließlich zum Transport von Gütern. Das jährliche Transportaufkommen liegt bei rund 200.000 Tonnen. Um den Personennahverkehr gerecht zu werden, wurde im Jahre 1999 eine Schnellbuslinie zwischen Recke und Osnabrück eingerichtet, die die historischen Gemeinden Mettingen und Westerkappeln entlang der Bahnlinie bedient. Die Fahrgastzahlen liegen bei rund 1000 Personen pro Tag.
Aufgrund dieser steigenden Fahrgastzahlen wurden seit dem Jahr 2003 Stimmen in der Politik laut, die Bahnstrecke für den Personenverkehr wiederzueröffnen. Ein entsprechend in Auftrag gegebenes Gutachten kam zu dem Ergebnis, dass eine Reaktivierung empfehlenswert sei. Bei der vorgeschlagenen Bedienung der Strecke im 30-Minuten-Takt bei gleichzeitiger Ersetzung der Schnellbuslinie durch einzelne lokale Zubringerlinien kam das Gutachten auf geschätzte 4600 bis 5000 Fahrgäste pro Tag. Entsprechend dem Ergebnis dieses Gutachtens wird eine Reaktivierung der Strecke weiter verfolgt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Webseite zum 100jährigen Jubiläum der Tecklenburger Nordbahn
- Webseite des Regionalverkehr Münsterland zum Güterverkehr